Regenbogenbaby erst 10 Tage drüber, dann in 45 Minuten da.

Hallo ihr Lieben. 🙋‍♀️

Kurz zur Vorgeschichte. 2015 im März habe ich unseren Sohn nach 38,5 Stunden heftigster Wehen zur Welt gebracht. Die Geburt hat sich lange gezogen und letzten Endes brauchte es einen Arzt mit Saugglocke und eine Hebamme, die mir das Kind aus dem Bauch gedrückt hat. War nicht toll, habe die Geburt aber trotzdem als schönes Erlebnis empfunden. Letztes Jahr im April mussten wir unsere Tochter in der 28. SSW zu den Sternen ziehen lassen. Diese Geburt hatte einen traurigen Ausgang, war aber wunderschön und ruhig, dauerte nur 2,5 Stunden.

Am 3. Juli diesen Jahres habe ich nun erneut eine Tochter geboren. Unser Regenbogenbaby ging 10 Tage über Termin. Abgesehen von meiner Ungeduld, hatte ich die ganze SS keinerlei Beschwerden. Es war so gesehen eine Traum SS. An ET+10 hatte ich um 10 Uhr einen Kontrolltermin im KH. In der Nacht hatte ich schon leichte Wehen bekommen. Wir brachten unseren Sohn zur Schwiegermutter und fuhren gegen 9 schon ins KH. Dort war man quasi überfüllt, man wollte mich schon in ein anderes KH verlegen. Da es aber die dritte Geburt werden sollte, wurde der MuMu überprüft. Der war schon 4 cm geöffnet. Der Oberarzt kam. Zum Glück kannte er uns und unsere Vorgeschichte. "Sie bleiben bei uns. Für Sie finden wir schon ein nettes Plätzchen." Also würde erst mal ein CTG geschrieben. Anschließend sollten wir uns auf Station melden und nach dem Mittagessen in den Kreissaal kommen. Meine Wehen waren zwar schon regelmäßig und kamen alle 3 bis 5 Minuten, ich fand sie aber nicht schmerzhaft und war gedanklich von einer Geburt noch Meilen entfernt. Nachdem mein Mann in der Cafeteria gegessen hatte, wollte ich noch raus zum spazieren gehen. Doch mein Mann drängte auf Kreissaal. Es war ja schon halb 12. Essen wollte ich nicht, also erst mal bei den Hebammen melden. Ich wollte nicht liegen und fragte, ob ich mich frei bewegen dürfte. Ja, wäre kein Problem. Plötzlich waren die Wehen stärker, aber immer noch nicht so heftig, wie bei den ersten beiden. Also dachte ich immer noch nicht an Geburt. Wärend ich auf dem Bett mal den 4-Füßlerstand ausprobierte, platzte die Fruchtblase. Wir klingelten nach der Hebamme. Die machte alles sauber und ich ging kurz zur Toilette. Dann krabbelte ich wieder auf das Bett und schickte die Hebamme wieder raus, nur um wenige Sekunden später wieder nach ihr zu läuten. "Ich hab plötzlich so starken Drück nach unten. Ich halte das so nicht noch Stunden aus. Ich will eine PDA. Ich weiß nicht was ich machen soll!" Die ruhige Antwort meiner Hebamme: "Gib dem Druck einfach nach"

Tja. Was soll ich sagen? Ich war im 4-Füßlerstand und gab dem Druck nach. Und schon war das Köpfchen geboren. Meine Hebamme sagte mir, leg dich seitlich hin, pass aber auf's Kopferl auf. Und noch zweimal drücken und schon war unsere Tochter da und fing sofort an zu schreien. Es war so schön dieses Geräusch zu hören. Jetzt war es 12:17 Uhr. 10 Tage zu spät und dann hatte sie es doch eilig.

So wollte ich immer entbinden. Ganz alleine, ohne Ärzte nur mit Mann und Hebamme. Und ohne das irgendjemand eingreift. Unser Glück ist unendlich. Wir sind so dankbar, dass es diesmal keine Komplikationen gab. Weder in der SS noch bei der Geburt. Dankbar auch für ein gesundes und munteres Kind. Dankbar für unsere Gesundheit.

Am selben Tag durften wir das KH noch verlassen und haben mit dem großen Bruder zusammen in unserem Bett noch bis in die späte Nacht gekuschelt. Herrlich.

Ich wünsche jeder Schwangeren, genau so entbinden zu dürfen/können, wie sie es sich wünscht. Es ist immer wieder ein Erlebnis. Jede Geburt ist anders, aber jede Geburt hat ihren eigenen Zauber.

LG Nona mit einem Sohn 💙 an der Hand, einer Tochter ❤ im Herzen und Wuzerl ❤ im Arm (9 Tage)