Schnelle Geburt, wenn auch mit seltener Komplikation (lang)

Hallo ihr Lieben,

auch ich möchte euch nun von meiner Geburt berichten.

ET war der 5.9.2018. Am 30.08.2018 war der letzte Termin beim FA, Untersuchungen alle in bester Ordnung, wie schon die komplette Schwangerschaft hindurch. Ich hatte lediglich mit heftigen Wassereinlagerungen zu kämpfen.

In der Nacht auf den 31.08.2018 ist mir dann um 02:00 Uhr die Fruchtblase geplatzt.
Ich habe dann im Kreißsaal angerufen und nachgefragt ob wir schon kommen oder noch warten sollen, da ich noch keine Wehen hatte.
Die Hebamme teilte mir dann mit, dass wir 2-3 Stunden Zeit hätten und ich mich nochmal hinlegen soll.
Das hat natürlich nicht geklappt, da ich viel zu nervös war.
Ab ca. 02:45 Uhr setzten dann Wehen ein. Ich dachte mir natürlich nichts dabei und wartete einfach weiter ab, weil es ja noch früh war. Um 03:45 machte ich dann meinen Mann wach und wir gingen nach und nach noch schnell unter die Dusche und fuhren dann los zum KH.

Als wir um 05:19 im Kreißsaal aufgenommen wurden, kamen die Wehen alle 3-5 Minuten und ich hatte relativ heftige Blutungen.
Die unfreundliche Assistenzärztin wollte mich zuerst noch ans CTG anschließen, was ich jedoch verneinte und eine Untersuchung wollte.
Schließlich hat sie dann doch nachgeschaut und an ihrem Gesicht sah ich sofort die Panik. Mumu 7-8 cm! Die Blutungen kamen angeblich vom zu schnellen Öffnen des Mumu.

Von da an ging alles ziemlich schnell. Erst mal sollte ich die Wehen weiter veratmen, was noch gut ging, da ich diese Wehen als gut aushaltbar empfand. Um 06:30 Uhr war Schichtwechsel ...Gott sei Dank... und eine super Hebamme und auch Ärzte haben mich dann betreut. Ab da war der Mumu komplett offen.
Problem jedoch war, dass unser Sohn noch nicht in den Geburtskanal gerutscht war. Nun stellte sich die Frage, was tun, da ich schon heftige Presswehen hatte, die ich veratmen musste...die Hölle kann ich sagen.
Obwohl der Mumu schon komplett offen war, bekam ich noch eine leichte PDA, weil die Herztöne des Kleinen etwas schlechter wurden und ein leichter Wehenstopp erzeugt werden sollte. Das hatte auch alles super funktioniert.
In der Zwischenzeit musste ich Übungen machen, die den Kleinen in den Geburtskanal bringen sollten. Leider hatte dies nicht geklappt und es wurde überlegt nun doch einen Kaiserschnitt zu machen.
Dann rief die Hebamme die Chefärztin zu Hilfe. Diese hat dann erstmal anhand eines Ultraschalls ausgemessen, ob der Kleine überhaupt vom Kopf her durch das Becken passt.
Da war genug Platz und stellte nicht das Problem dar. Nach kurzer Rücksprache mit mir und der Hebamme beschlossen wir, dass ich den Kleinen einfach rauspresse und mir anhand der Saugglocke geholfen wird.
Zu diesem Zeitpunkt war es ca. 09:30 Uhr und um 09:59 Uhr war dann mein kleiner Sonnenschein geboren. Er hat sofort geschrien und wurde mir auf die Brust gelegt. Ihm ging es super, auch die Herztöne waren prima.

Doch dann ging das Drama los. Noch während des Abnabelns merkte ich, dass die Ärztin relativ hektisch, fast schon panisch war. Und nach ca. 2 Minuten hieß es dann Not-OP. Der Kleine wurde mir weggenommen und meinem Mann gereicht, während ich sofort in den OP verladen wurde. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht was los ist. Die Aufklärung erfolgte erst später. Es hieß lediglich, wir sehen dich gleich im Aufwachraum.

Als ich dann wieder zu mir kam war ich alleine und nicht im Aufwachraum, sondern auf der Intensivstation. Gleich darauf kam die Stationsärztin der Intensiv und erklärte mir, dass ich sehr viel Blut verloren hatte (3 Liter) und deshalb überwacht werden müsse. Da leider im Laufe des Tages meine Werte schlechter wurden, wurde schlossen, dass ich Bluttransfusionen bekomme müsse.

Später kam noch die Chefärztin des Kreißsaals zu mir und hat mir Bericht erstattet.
Es war nämlich so, dass sich die Plazenta in der Gebärmutter verwachsen hatte und diese sich nicht gelöst hat. Dies ist grundsätzlich schon eine blutige Angelegenheit. Zudem kam dann noch bei mir hinzu, dass ich ein Blutgerinnungsproblem habe. Deswegen der mega viele Blutverlust. Ich war letztendlich 24 Stunden auf der Intensiv, bevor ich dann auf die Gyn verlegt und dort von meinem Mann und meinem kleinen empfangen wurde.

Nach 5 Tagen durften wir dann erst nach Hause, weil mein Kreislauf noch nicht so ganz in Ordnung war. Aber nun geht es mir wieder gut.

Leider ist eine an-bzw.eingewachsene Plazenta nicht im Voraus feststellbar und kommt bei nur 5-10 % der Schwangeren vor. Dass es nun mich getroffen hatte ist purer Zufall. Es gibt keine Tendenzen wieso ausgerechnet bei wem dies vorkommt. EInfach eine Laune der Natur. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einer weiteren Schwangerschaft bei 90%, dass dies wieder vorkommt. Aber unsere Familienplanung ist abgeschlossen.

Trotz all der Komplikationen im Anschluss an die Geburt, empfand ich die Geburt an sich als eine tolle und schnelle Geburt mit einem tollen Team.

Hoffentlich hab ich nun niemandem Angst gemacht, denn diese Art von Geburtsverlauf kommt äußerst selten vor.

LG
Sarah mit Jakob 20 Tage alt

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Hallo ich hatte auch eine placenta accreta. In unserem fall war es ein not ks aufgrund Hellp. Bei einer normalen geburt wäre das wohl auch so ausgegangen wie bei euch. In der 2 ss hatte ich keine accreta. Lg

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Bei einer guten Freundin war es fast genauso, nur die Extremform:

Blutungen nach der Geburt, ok Ausschabung. Und Aufgewacht ist sie ohne Gebärmutter :(
Die musste komplett entfernt werden weil sie sonst verblutet wäre...

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Exakt das passierte mir vor ein paar Tagen... Ich hab sowohl psychisch als auch physisch noch extrem daran zu knabbern :(

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Oh nein, das tut mir leid :(