Vorgestern kam unser zweiter Sohn per ks zur Welt - die Entscheidung dazu fiel mir nicht leicht. Seit dem sechsten Monat habe ich mir den Kopf zerbrochen, habe mich hier, mit meiner Hebamme, mit meiner frauenärztin und mit Freundinnen ausgetauscht, um die erste Geburt zu verarbeiten.die könnt ihr hier nachlesen->
https://m.urbia.de/forum/15-geburt-wochenbett/5087609-angst-vor-der-zweiten-geburt
Nun hatte ich mich doch für den geplanten kaiserschnitt entschieden und ich kann sagen: ich bereue es nicht ein winziges bisschen! Ich fühle mich so erleichtert, besser hätte es nicht gehen können!
Aber von Beginn an:
Es war Mittwoch, der 19.9. Um halb 3 morgens. Um 4 mussten wir aufstehen, um auch noch zeitig unseren Erstgeborenen unterzubringen. Ich musste ja nüchtern bleiben, daher trödelte ich im Bad rum, während meine Männer in der Küche frühstückten. Um halb 6 waren wir dann bei einer Freundin, wo unser großer den Tag verbringen sollte. Nach einer halben Stunde fuhren wir, ich hatte ein mulmiges Gefühl, aber eher, weil es das erste mal war, das unser Sohn ohne uns bei jemand anderem so lange alleine sein sollte.
Im Krankenhaus angekommen landeten wir im kreissaal, wir bezogen den ctg Raum, ich wurde ans ctg angestöpselt und wir bekamen sexy op Kleidung. Und dann warteten wir......... Um 8 hieß es dann, es sei eine zwillingsmama mit blasensprung dazwischen gekommen, die grade im op liegt. Klar hat eine Mama mit zwei würmchen Vorrang ;)
Also warteten wir weiterhin und dachten, so gegen 10 sind wir dran. Pustekuchen! Eine andere Mama kam ebenfalls dazwischen, es hieß nur, zu früh, Komplikationen, keiner weiß, wann wir dran sind. Okay, auch dafür haben wir Verständnis. Leider nur mein nüchterner Magen nicht. Mir war so schlecht vor Hunger! Aber es halt nichts. Raus aus der sexy Kleidung und dann spazierten wir über das Gelände des khs. Da sie Eltern meines Mannes hier arbeiten, dauerte es nicht lange, und wir liefen seinem Vater über den Weg. Der ungeduldige Opa war genauso gespannt wie wir. Etwas später dann die tiefenentspannte Oma, die grinsend sagte, wenn es länger dauert, holt sie unseren großen ab und bringt ihn ins Bett. Irgendwann wäre der op schon frei für uns. 😂
Um kurz vor 12 der hektische Anruf der hebamme: wir sind dran! Also schnell zurück, in die sexy Kleidung und ab ging es mit dem Bett zum op!
Ab hier stieg mein Puls, ich zitterte wie espenlaub vor Aufregung! Ich habe so große Angst vor Nadeln!!!
Die Anästhesisten waren super nett, scherzten mit mir rum und geleiteten mich vom Bett zum op tisch/Stuhl. Dort stellten sich nach und nach auch die anderen vor, die den Raum betraten und ihren Bereich vorbereiteten. Ich saß da und die Anästhesisten bereiteten an mir die spinale vor. Ich hatte sehr große Angst, das sie nicht wirkt und ich dann eine Narkose bräuchte. Es zog sich etwas hin und der gute Mann musste mehrmals örtlich betäuben und die Nadel neu setzen. In der Zeit lief die Anspannung in mir in Tränen raus. Und die gute Hebamme stützte mich und ertrug mein Rotz und Wasser 😂
Als die spinale endlich saß, halfen sie mir beim hinlegen. Das Tuch wurde gespannt und weitere Tücher auf mir ausgebreitet, alle vorbereitet. In der Zwischenzeit durfte auch endlich mein Mann bei mir am Kopf Platz nehmen. Der wischte dann fleißig meine Tränen weg, während es endlich los ging. Ich spürte ruckeln an mir, hörte ein paar klingende metallutensilien. Aber nichts, was mir angst machte. Ich war ungeduldig. Als es dann hieß, der Kopf ist da, kamen die nächsten Tränen. Und dann kam sein Schrei!!! <3
In dem Moment spürte ich auch, wie viel Gewicht von meiner Lunge weichte, ich wieder tief Luft holen konnte und wie mir ein stein vom Herzen fiel, das ich meinen Sohn auf so eine positive Art und Weise in dieser Welt begrüßen durfte! Er wurde mir direkt auf die Brust gelegt, unter die warme heizdecke und ich war sofort verliebt in den kleinen Mann! Wir streichelten ihn, hießen ihn willkommen und er guckte uns skeptisch an mit einem Auge. Kräftig umschloss sein kleines Händchen Papas Finger und drückte zu, was das Zeug hielt! Direkt mal Eindruck beim Papa machen und zeigen, das er ein ganz starker ist! So verbrachten wir drei auf diesem winzigen Raum, der mein dekoltee war, die ersten 30 Minuten ganz eng beieinander, während ich genäht wurde. Es war wie eine kleine eigene seifenblase <3
Danach wurden mein krümelchen und ich zurück ins Bett gehieft und dann ging es in den kreissaal. Da klappte das erste anlegen auch und wir schauten stolz unserem zweiten knirps zu, wie er laaaaangsam beide Augen öffnete. Etwas später holte der Papa unseren großen ab, der dann auch noch in den kreissaal durfte. Ganz fasziniert ist der große Bruder vom kleinen, liebste ihm sanft in die Wange und sagte mehrmals da da da 💛
Zu goldig!
Insgesamt war es für mich, im Vergleich mit der ersten Geburt, so viel entspannter insgesamt, so stressfreier! Und ohne psychische Belastung für mich. Heute ist der dritte Tag nach ks und mir geht's sehr gut. Ich habe so gut wie keine Schmerzen und bin schon wenige Stunden nach ks wieder aufgestanden.
Für uns ist das Glück nun komplett, wir genießen unsere Zeit! 💛
Geplanter Kaiserschnitt - für mich die beste Entscheidung
Erstmal Glückwunsch zur Geburt.
Danke, dass du den Bericht geschrieben hast. Du hast mir etwas von meiner Angst genommen.
Ich bekomme nach 4 spontanen geburten jetzt auch nen KS. Hatte nach meiner letzten Geburt laaaange mit einer analfissur zu kämpfen. Das möchte ich nie nie wieder haben. Mittwoch wird der Termin festgelegt. Bin dann erst 32. Ssw. Will den termin so nah wie möglich an ET legen. Hoffe bei mir wirds auch so schön wie bei dir.
Lg
Schön, das ich dir damit helfen kann :)
Ich wünsche dir alles gute!
Liebste=stupste
Handykorrektur...
Hallo! Du hast so schön geschrieben. Mein geplanter KS war auch schön. Nur habe ich mein Baby kurz gesehen, geküsst und dann hat Hebamme ihn weggenommen (zum Wiegen, untersuchen), nur mein Mann war dabei. Du hast es schöner gehabt.
Ganz liebe Grüße! Lesek