Hallo!
Ich war während meiner Schwangerschaft gern stille Mitleserin hier und habe vor allem immer neugierig die Geburtsberichte gelesen.
Jetzt möchte ich meinen ersten Beitrag hier verfassen und von der Geburt meiner bezaubernden Tochter erzählen, unserem ersten Kind.
Nachdem ich ab der Mitte der Schwangerschaft dachte, dass mein Baby früher kommen wird ( da ich schon lange Übungswehen hatte), war es zum Ende hin eher so, dass ich nicht mehr daran geglaubt habe, vor Termin zu gebären. Letztendlich kam unser Wunschkind vier Tage vor dem errechneten Termin.
Einen Tag vor der Geburt (39+2 SSW) waren wir noch bei Freunden zu Besuch. Diese haben zwei kleine Kinder, welche an dem Abend ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis hatten und meinem Mann und mir stundenlang zeigen wollten, was sie schon alles können Dabei übertönten sie sich gegenseitig und waren wirklich so unglaublich laut, aber auch total süß dabei!
Jedenfalls hat sich mein Baby an dem Abend ebenfalls noch sehr viel bewegt (wurde wohl durch die Jungs angesteckt) und ich hatte das Gefühl, dass die Geburt noch auf sich warten lässt.
Wohlwissend, dass es bald erstmal ein bisschen Pause geben wird, haben wir die Zweisamkeit zuhause nochmal genossen und miteinander geschlafen.
Das war wohl auch das I-Tüpfelchen, welches für die Geburt fehlte. Ab da hatte ich tatsächlich regelmäßige Kontraktionen, konnte damit allerdings noch einigermaßen gut schlafen.
Morgens sagte ich meinem Mann, er solle sein Handy bitte auf laut stellen, es könnte heute soweit sein. Ich "schickte" ihn trotzdem erst einmal zur Arbeit.
Um den weiterhin leichten, noch unregelmäßigen Kontraktionen etwas auf die Sprünge zu helfen, stieg ich dann in die Badewanne.
Diese führte allerdings leider zum Gegenteil und stoppte zunächst alles.
Ich kuschelte mich nochmal ins Bett und schlief tatsächlich kurz ein.
Nach einem kleinen Schläfchen, wurde ich wieder von einer Wehe geweckt, diesmal deutlich unangenehmer als davor.
Es hatte sich definitiv etwas an den Wehen verändert und mir wurde klar, dass es heute wirklich soweit ist.
Ich stieg erneut in die Wanne und diesmal wurden die Wehen zügig häufiger und schmerzhafter.
Gegen 13:00 Uhr schrieb ich meinem Mann, dass er doch bitte nach der Arbeit nach Hause kommen soll und bitte nicht zum Sport gehen soll. Eine halbe Stunde später waren die Wehen dann so kräftig und schmerzhaft, dass ich ihn anrief und bat bitte doch jetzt schon nach Hause zu kommen.
Ca. 45 Minuten später war er dann zuhause und ich tönte schon kräftig vor mich hin und bewegte mich viel, am besten waren die Wehen auf den Knien auszuhalten!
Eigentlich wollte ich möglichst lange zuhause bleiben, aber die Wehen waren so kräftig, dass ich doch schon bald in die Klinik wollte. Wir packten die letzten Sachen zusammen, ich ging noch einmal zur Toilette, sah da mittlerweile endlich eine Zeichnungsblutung und untersuchte mich selbst, der Muttermund hatte sich zum Glück schon mindestens 4 cm geöffnet, so genau konnte ich es nicht feststellen, ich kam nicht so gut daran
Um halb vier waren wir dann in der Klinik, die Autofahrt war echt schon unangenehm. Im Kreißsaal angekommen hieß es zunächst, wir müssen bitte eben noch warten, es ist noch kein Kreißsaal frei. Na super….dann ging es aber doch zügig und wir haben einen KRS bezogen.
Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens traute ich mich kaum zu fragen, ob ich in die Badewanne könne, machte es dann aber doch und mir wurde es zum Glück ermöglicht!
Also schnell die erste Untersuchung (der Muttermund war bereits bei 8 cm und in der Wehe vollständig geöffnet) und ab in die wohltuende Badewanne. Ab diesem Moment hatte ich bereits Pressdrang.
Segen und Fluch zugleich Ich hatte recht große Wehenabstände und nur kurze Wehen, weswegen die Austreibungsperiode dann doch recht lange gedauert hat.
Ich habe nach Gefühl mitgepresst und fühlte mit meiner Hand nach einiger Zeit in jeder Wehe den Kopf am Beckenausgang, jedoch hatte er durch die langen Pausen immer wieder Zeit wieder hochzurutschen.
Am besten waren die Wehen im Vierfüßler auszuhalten, da kam aber nur wenig Kraft unten an, sodass meine liebe Hebamme vorschlug, es doch einmal im Sitzen auszuprobieren. Da hatte ich aber wenig halt und plötzlich meinte die Hebamme zu meinem Mann, er solle doch mit in die Wanne und mir als Rückenlehne dienen. Gesagt getan sprang er in Boxershorts mit in die Wanne und das war das Beste was mir passieren konnte. Ich hatte viel mehr Kraft und Halt und schließlich blieb das Köpfchen endlich auf Beckenboden stehen.
Ich drehte mich nochmal in den Vierfüßler und habe meine kleine Tochter in meine eigenen Hände geboren, während mein Mann mir Halt gab.
Es war so unglaublich schön und magisch und ich war während der ganzen Geburt so klar im Kopf und konnte mich voll auf die Geburt konzentrieren und empfand vor allem die letzten Wehen als überhaupt nicht schlimm!! (naja es tat schon sehr weh, aber ich hatte es mir vorher deutlich schlimmer vorgestellt, ich hatte tatsächlich nicht das Bedürfnis nach einem Schmermittel)
Wir wussten vorher nicht, was wir bekommen und so war auch dieser Moment so schön, unser Baby kam total entspannt auf die Welt und schaute zunächst nur umher.
Mein Mann hatte vor der Geburt etwas Sorge, dass er Käseschmiere und sowas alles „ekelig“ findet und nun war er sogar mit in der Wanne und ist so glücklich darüber! Auch nun sechs Wochen nach der Geburt denke ich sooo gern daran zurück und bin so happy darüber, dass es alles so schön gelaufen ist.
Ich musste nicht genäht werden und wir sind wenige Stunden nach der Geburt schon wieder nach Hause gefahren.
Geboren ist unsere Tochter um 18:40 Uhr mit 3860 g. Wir waren drei Stunden im KRS und richtig schmerzhafte wehen hatte ich insgesamt weniger als sechs Stunden.
Langer Text, aber vielleicht hatte die ein oder andere Spaß daran, ihn zu lesen
Meine wunderschöne erste Geburt
1
Wunderschön. Herzlichen Glückwunsch! Das ist so toll zu lesen. So wünsche ich es mir auch. Alles Gute für euch!
Ich hab noch so neun Wochen vor mir.;)
3
Danke! Ich wünsche dir noch eine schöne Schwangerschaft und eine tolle Geburt. Immer positiv denken, sich nicht zu genau auf etwas versteifen und daran denken, dass es für die Schmerzen eine ganz ganz tolle Belohnung gibt
4
Danke. Mach ich. 🙌🏻
2
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Tochter. Dein Bericht ist super, wirklich eine schöne Geburt 🤗 so hätte ich das auch gern bei meiner Tochter