Meine erste Geburt (ungeschönt)

Hallo ihr lieben,

da ich selbst immer gern Geburtsberichte gelesen habe, schreibe ich jetzt auch einen, von einer sehr schweren und anstrengenden Geburt.

Am 02.11. (eigentlicher Termin) 0:15 lagen mein Mann und ich im Bett und er redete mit meinem Bauch und sagte „heute hast du Geburtstag, komm raus“ wir lachten noch darüber und keine 15 Minuten später gab es ein „knack“ in mir und ich verlor Fruchtwasser, wir beide fingen an zu lachen und ich rief darauf im Krankenhaus an und fragte was wir tun sollten und ob wir gleich vorbei kommen müssten, die Hebamme sagte ja und wir fuhren mit gepacktem Auto, eine viertel Stunde später los. Wehen hatte ich noch keine, aber es lief und lief, da ich ja eh schon mehr Fruchtwasser hatte. Eine halbe Stunde später im Krankenhaus angekommen, wurde ich ans CTG gehangen, aber es waren nur kleine Mini wehen, also laufen gehen. Gegen 1:30Uhr kamen dann die ersten kleinen, aushaltbaren wehen, immer im 7 Minuten Takt, aber es tat sich nichts am Muttermund. Blöd, denn ich hatte schon keine Lust mehr, gegen 2 Uhr kamen dann auf einmal echte Horror wehen, die ohne Getöne und gekrümme nicht auszuhalten waren, also bekam ich ein Schmerzmittel, was mich wie besoffen macht, alles drehte sich und ich hatte zum ersten Mal wieder die Chance mich etwas auszuruhen, gegen um 6, fing es dann wieder an, Schmerzmittel, war verbraucht und die wehen kamen im 2 Minuten Takt, Muttermund auf einmal 4-5 cm offen, Kopf aber noch nicht fest im Becken, also weiter laufen und bewegen, aber das ging nicht, denn die Schmerzen wurden immer heftiger, also meinte die Hebamme, ab in die Badewanne, es war sehr entspannend und lies zu das ich mich zu 100% auf die Atmung konzentrieren konnte. (Empfehle ich jedem) irgendwann dann wieder aus der Wanne raus, Muttermund 6-7cm auf, Kopf fest im Becken, den weiteren ganzen Tag, laufen laufen laufen und nochmal Schmerzmittel, half aber auch nicht lang, also kam die Hebamme wieder und meinte, das bringt alles nix, sie bekommen jetzt eine pda und einen wehentropf, ich war erleichtert und hatte Angst zu gleich, freute mich aber das es bald ein Ende haben würde. Gesagt getan, am nächsten Tag (03.11.) wurde mir früh um 9 die pda gelegt, was im übrigen garnicht schmerzhaft sondern nur unangenehm ist, und der wehentropf wurde angeschlossen und voll hochgedreht, pda war super, ich habe nichts mehr gemerkt, weder Druck noch Schmerz, gegen 11 Uhr Muttermund auf 8-9cm also weiter wehen, so verging dann noch sehr viel weitere Zeit, ohne schmerzen und ich konnte runterkommen. Gegen 16:00 Uhr kamen dann auf einmal wehen, die irre nach unten drückten und ich hatte das Gefühl mit zu pressen, durfte aber noch nicht, da das Köpfchen noch nicht richtig im geburtskanal steckte....also weiter warten, gegenüber von mir im Kreissaal schrie sich eine weitere Frau die Seele aus dem Leib, was dazu führte das ich Angst bekam und verkrampfte, ich lag auf dem Bett und habe extrem gezittert, wie ich es nie zuvor getan habe. Ab da gab es keine einzige wehe mehr und es kam leider zu einem geburtstillstand, die pda lies nach und es kamen nur wenige leichte Presswerken, also sagte der artzt es bringt nichts und holte die saugglocke, erst sollte ich paar mal versuchen zu pressen, ohne Hilfe, aber das brachte nichts, also legte er die Glocke an ( was verdammt schmerzhaft war) und sagte bei der nächsten wehe solle ich pressen, nur leider kam keine und so schmissen sich 3 Hebammen mit dem Ellenbogen auf meinem Bauch und der (männliche Geburtshelfer ) zog mit der saugglocke. Ich habe gedacht ich muss sterben, ich habe um mein Leben geschrieen und nichts tat sich, jedes Mal wenn die Hebamme gesagt hat, das ich eine wehe hätte, hatte ich überhaupt keine aber sollte pressen. Nach weiteren 5 Presswehen und einem dammschnitt, war dann endlich mein Würmchen da. Es war eine tolle Erfahrung keine Frage, aber es war die absolute Hölle, sodass ich mich beim nächsten mal für einen Kaiserschnitt entscheiden werde. Denn der kleine Wurm hat ganz schön darunter gelitten.( mein Mann wurde kurz bevor es richtig los ging, raus geschickt, der artzt war der Meinung er könne es nicht ertragen, es ist besser so. Aus dem einfachen Grund das manche Männer es nicht ertragen, ihre Frauen so leiden zu sehen. War am Ende auch gut so, er hat mich schreien gehört und war ganz außer sich. Er hat zu mir gemeint, das er nie wieder etwas gegen Frauen sagen wird und das er es Wahnsinn findet was Frauen leisten)


Entschuldigt wenn das etwas Wüst geschrieben ist, aber viele Dinge will man nicht mehr wissen und andere Dinge hat man garnicht mehr im Kopf. Aber es ist geschafft. Allen da draußen alles gute für Geburt und Schwangerschaft!

Franzi mit Maximilian 3 Tage alt 💕