In meiner 1. Schwangerschaft habe ich mich für die Geburt bei einem Geburtshaus angemeldet. Als die Wehen anfingen haben wir das Geburtshaus angerufen und eine Hebamme ist zu uns nach Hause gekommen um zu sehen wie weit ich bin. Als sie ankam war der Muttermund schon geöffnet und wir sind für die Geburt zu Hause geblieben. 1,5 Stunden später war meine Tochter geboren. In meiner 2. Schwangerschaft habe ich eine Hausgeburt mit Hebamme geplant. Als die Wehen anfingen, haben wir die Hebamme angerufen. Aber das Kind kam, bevor sie bei uns ankam, mein Mann hat es aufgefangen. Beide Geburten waren für mich so, dass ich für mich sagen kann: „Besser geht es nicht.“ Ich bin bezüglich der Geburtsverläufe unendlich dankbar und glücklich. Andererseits ärgert es mich, dass man vielen Frauen die Chance auf so friedliche, entspannte und vorallem selbstbestimmte Geburten verwehrt. Ich bin nämlich 100%-ig sicher: Wäre ich bei Wehen ins Krankenhaus gefahren, wäre meine Geburt viel länger und schmerzhafter gewesen und wahrscheinlich hätte eingegriffen werden „müssen“. Ich weiß nämlich noch ganz genau, dass ich während den Wehen das Bedürfnis hatte, nur das zu tun, was ich gerade für richtig halte und sogar mit jemandem zu sprechen, der mir gegenüber freundlich und vertraut war, wie z.B. mein Mann, hat mich nur unnötig gestresst. Ich hab nur gesagt „ich kann grad nicht.“ und weiter mein Ding gemacht. Wie muss es denn da Frauen gehen, die im Krankenhaus in den Wehen von fremden Menschen gemaßregelt werden? Ich wollte nur meine Ruhe haben und mein Ding machen. Und weil ich das durfte, verliefen meine Geburten so gut. Alle behaupten immer, dass sei Glück oder Pech, wie das bei gesundheitlichen Dingen halt so ist, aber ich glaube, dass bei den meisten Geburten der Umgang mit den Frauen einen maßgeblichen Einfluss auf den Geburtsverlauf hat. Und viel zu oft wird unnötig eingegriffen, falsche Positionen verzögern die Geburt, es wird unnötigerweise eingeleitet, durch die Einleitung werden die Schmerzen unerträglich, dann kommt die PDA und durch die PDA eine größere Wahrscheinlichkeit für Geburtsverletzungen, wie z.B. einen Dammriss (ich hatte z.B. keinen Dammriss, und direkt nach der Geburt ging’s mir „untenrum“ sehr gut, meiner Meinung nach weil ich mich während der Geburt frei bewegt habe.), Saugglocke und Kaiserschnitt. Und meiner Meinung nach könnten viele solcher Fälle vermieden werden, wenn man Frauen am Anfang der Geburt einfach mehr Freiheiten geben würde. Ich saß zum Beispiel auf dem Klo und habe rhythmisch „ah - ah“ gerufen. Hätte ich im Krankenhaus wahrscheinlich nie gemacht und wahrscheinlich hätte man mich eh nicht gelassen, sondern mich liegend an den blöden CTG angesteckt. Ich verstehe, dass Leute Angst vor einer Hausgeburt haben, weil sie bei Komplikationen keine schnelle medizinische Hilfe bekommen können. Ich hätte meine Kinder auch lieber im sicheren Krankenhaus bekommen. Aber solange man dort nicht die Sicherheit hat, dass man seine Kinder in Ruhe bekommen kann und das Klinikpersonal nur dann eingreift, wenn es medizinisch notwendig ist oder die Frau darum bittet, möchte ich für eine Geburt nicht ins Krankenhaus. Auch die WHO ist zu dem Schluss gekommen, dass bei der Geburtshilfe viel zu häufig unnötig eingegriffen wird. Ich finde es wichtig, schwangeren Frauen zu sagen: „Vertraut auf euren Körper! Lasst euch nichts einreden! Umgebt euch mit Leuten, denen ihr vertraut! Fragt nach, ob ein Eingriff wirklich medizinisch notwendig ist! Informiert euch vor der Geburt über Ablauf und Folgen medizinischer Eingriffe! Seid euch bewusst, was ihr wollt und was nicht!“ Wenn das alle machen, können vielleicht wenigstens unsere Töchter in Kliniken in Ruhe gebären und es wird nur eingegriffen, wenn es wirklich notwendig ist.
1. Ungeplante Hausgeburt und 1. ungeplante Alleingeburt
Sehr schöner Beitrag, danke dir
Wie schön!! Und toll geschrieben!
Ich sehe es ganz genau wie du. Meine erste Geburt "musste" eingeleitet werden, und sie war der blanke horror. Mein Mann redet auch nach über 5 Jahren ungern darüber :( Für ihn muss der Anblick furchtbar gewesen sein. Zudem hatte er angst uns, insbesondere mich, zu verlieren.
Geburt Nr zwei fand dann im Geburtshaus statt. Es war herrlich. Ich hatte kaum Schmerzen. Eigentlich war ich total entspannt 😍
Geburt Nr drei war leider wieder im Krankenhaus. Bei Geburt Nr 1 habe ich Unmengen an Blut verloren, aufgrund von den vielen äußerlichen Eingriffen. Bei Nr zwei hielt es sich in Grenzen. Nur leider wollte meine Hebamme kein Risiko eingehen, und hat uns somit ein tolles Krankenhaus empfohlen. Dort wurde ich von einer sehr netten und liebevollen Ärztin begleitet. Sie hatte erst ihren Feierabend in Anspruch genommen, als mein Baby da war. Das fand ich mitunter einfach nur klasse. Sie hat dafür gesorgt das ich diesmal nicht so viel Blut verliere, und ihre Persönlichkeit tat mir so unheimlich gut.
Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn ich meine Kinder auch zu Hause hätte entbinden können. Dieses Erlebnis muss einfach nur unsagbar schön sein. Vorausgesetzt es läuft alles so, wie es die Natur vorgesehen hat.
Lg hope 💐
Ich bin froh das ich beim zweiten in einem Krankenhaus war, sonst wäre meine Tochter jetzt tot. In dem kh wo ich entbunden habe, legen die sehr viel Wert auf spontan Geburt, auch aus BEL. Meine Tochter hatte eine Gesichtslage, das zum Glück unter der Geburt früh genug festgestellt wurde, denn sonst hätte sie sich beim rauspressen das Genick gebrochen. Es ist eine sehr seltene Lage, daher haben auch so ziemlich alle Hebammen und Ärzte die Dienst hatten gefühlt, natürlich mit meinem Einverständnis. Dann wurde ein ks gemacht und ich durfte sofort kuscheln. Hätte ich geahnt wie toll ein ks ist, hätte ich es beim ersten auch schon gemacht, obwohl die erste Geburt nur 2 Stunden gedauert hat.
Für mich persönlich ist es völlig egal wie oder wo man entbindet, hauptsache Mutter und Kind geht es gut.
Ich find das total toll, dass du dich in dieser schwierigen Situation mit dem Personal wohlgefühlt hast, dass immer nach deinem Einverständnis gefragt wurde und natürlich dass am Ende alles gut gegangen ist. Ich bin auch nicht der Meinung, dass alle zu Hause gebären sollen. Aber es gibt eben auch viele Fälle, in denen die Frauen bei Eingriffen nicht genug einbezogen wurden oder wo es eigentlich gar kein Problem gegeben hätte, wenn man die Frau nur in Ruhe gelassen hätte. Ich wollte mit meinem Bericht darauf hinweisen, dass komplikationsfreie Geburten besser verlaufen und komplikationfrei bleiben, wenn man die Frau in Ruhe lässt bzw. nur das tut, was die Frau möchte. Darüber sollten sich die Frauen bewusst sein. Leider ist das in einigen Krankenhäusern keine Selbstverständlichkeit.
Ja, da Krankenhäuser mittlerweile einfach nur noch Unternehmen sind. Es ist nun mal nicht wirtschaftlich eine Frau 12 Stunden in Ruhe im Kreißsaal zu lassen. Traurig aber war. Wir wohnen auf dem Land, hier ist man noch keine Nummer und hat wirklich tolle Betreuung, dafür gibt es hier keine Geburtshäuser und im Falle eines Notfalls wärend einer hg würde man mind 60 Minuten bis ins nächste kh ohne Kinderstation brauchen, daher gibt es hier kaum hausgeburten
Du sprichst mir aus der Seele 😊
Ich weiss noch wie schlimm es bei mir war entbinden im kh
Haben mich voll gestopft mit wehen mittel
Lag mit schmerzen alleine keine hebi oder Krankenschwester kam um mir meine Angst zu nehmen
Es war die Hölle
Darum hab ich bei der 2ten Geburt so eine Angst dass alles noch mal durch machen zu müssen
Und bin bei der Überlegung ein geplannten KS zu machen
Das kann ich gut verstehen, dass du bei der Geschichte über einen geplanten Kaiserschnitt nachdenkst. Meine Cousine hat das auch bei beiden Geburten gemacht und war sich der Konsequenzen voll bewusst (man muss sich da halt ein bisschen informieren, sonst wird es auch wieder traumatisch). Ich find das auch voll in Ordnung. Ganz ohne dich überreden zu wollen, hast du schon mal überlegt, in ein Geburtshaus zu gehen? So weit ich das von anderen mitbekommen habe, ist die Betreuung während der Geburt sehr gut, weil die Hebammen nicht so viele Frauen gleichzeitig betreuen müssen, in der Regel ist eine 1:1 Betreuung möglich. Und es wird einem viel mehr Zeit gelassen, also wehenfördende Mittel werden wenn dann sehr sparsam eingesetzt. Ich könnt mir sogar vorstellen, dass du so eine Geburt sehr gut aushalten könntest, weil ja normale Wehen in der Regel weniger schlimm sind als das, was du durchgemacht hast. Und man kennt die Hebammen schon vor der Geburt, man kann also schauen, ob man sich mit ihr wohlfühlt. Grade wenn’s um Ängste während der Geburt geht, ist das natürlich super. Und beim Thema Sicherheit sind die auch sehr gut. Es kann dir da natürlich auch passieren, dass du ins Krankenhaus verlegt werden musst, die werden da auch kein unnötiges Risiko eingehen, aber dann kannst du dir wenigstens relativ sicher sein, dass Maßnahmen auch wirklich notwendig sind. Aber wie gesagt, ich kann gut verstehen, wenn du das jetzt gar nicht mehr willst. Ich wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Glück für die Geburt und natürlich eine wunderschöne Zeit mit dem Baby! 😊
es hat aber auch viel mit der eigenen Einstellung zu tun und auch mit den Bedürfnissen.
Ich lag auch die meiste Zeit allein, was ich persönlich sehr gut fand und auch bei den Schmerzen hätte man mir nicht gut reden können, denn die gehören dazu..außerdem war ich bei den Wehen eh in einer anderen Welt...keine Ahnung ob im Hintergrund Musik lief
Wenn du aber jetzt schon Angst hast, musst du dich nach Alternativen umschauen. Natürlich können sie im KH nicht die ganze Zeit deine Hand halten, wenn parallel noch 9 andere entbinden
Da du selbst nicht in einer Klinik entbunden hast, finde ich schade das du solche Vorurteile hast.
Ich habe beide Kinder im kh bekommen. Konnte mich frei bewegen und das tun was ich für richtig hielt.
Ich habe auf meinen Körper gehört und mich sehr wohl gefühlt.
Trotzdem bin ich stark gerissen.
Es ist nicht in jeder Klinik schlimm!
Ich würd das bei mir nicht unbedingt Vorurteile nennen, sondern ein Urteil, das ich mir erlaube, weil ich Geburtsberichte aus dem Bekannten- und Freundeskreis gehört habe, Geburtsberichte im Internet gelesen habe (die sind ja nicht automatisch falsch, nur weil sie im Internet stehen), mir angehört hab, was Hebammen so zu dem Thema sagen und mir durchgelesen habe, was Organisationen wie die WHO, die solche Themen wissenschaftlich erforschen, zu diesem Thema sagen. Wie ich schon oben geschrieben habe: Ich weiß, dass es nicht in jedem Krankenhaus total schlimm für alle Frauen ist. Aber es reicht ja schon, wenn es in einigen schlimm ist, weil man sich wie schon gesagt, selbst mit Anmeldung nicht unbedingt sicher sein kann, wo man hinkommt. Und laut Datenlage passiert halt doch noch in sehr Vielen viel Unsinniges. Mit schlimmen Folgen für immer noch viel zu viele Frauen. Deshalb muss man darüber sprechen, was einen erwarten kann. Aber ich find das total gut, wenn Leute hier ihre Geburtskrankenhäuser verteidigen. Man sollte möglichst vielen Leuten erzählen, in welchem Krankenhaus man eine gute Geburterfahrung gemacht hat, damit die bevorzugt werden und die anderen aussterben.
Hmmm,
Schade, dass du ohne Erfahrung alle Krankenhausgeburten so schlecht machst...
Ich habe 3 spontane Geburten in 3 verschiedenen Krankenhäusern gehabt und alle meine 4 Geburten waren ein echter Traum! Ich habe vorweg im Gespräch drum gebeten mich nicht aktiv auf eine PDA anzusprechen und das wurde notiert und beherzigt.
Mir wurde nichts aufgezwungen...
Ich konnte mich frei bewegen, hatte meine Kinder zum Bonding laaaaange nackt auf dem Bauch und sofort angelegt.
Ich wollte die letzten beiden Geburten auch zu Hause- aber bei der 2. gab es keine Hebamme und Zwillinge bekomme ich persönlich lieber im Level 1 KH... und auch dort waren weder Kinderärzte noch unnötiges Personal anwesend.
Also, geht auch anders!
Jetzt hab ich schon zwei Mal geschrieben, dass ich weiß, dass nicht alle Krankenhäuser gleich sind. Wenn man jetzt 50 mal unter meinen Beitrag schreibt „meine Krankenhausgeburt war aber gut“, löst dass doch nicht das grundsätzliche Problem, dass ich anspreche.
Schauen wir uns doch mal die großen Zahlen an: 8 Prozent aller Geburten in Deutschland sind interventionsfrei, das heißt bei 92 Prozent aller Geburten wird medizinisch eingegriffen (also z.B. Einleitung, Dammschnitt, Kaiserschnitt etc.) Meinst du wirklich, dass bei 92 Prozent aller Geburten medizinische Eingriffe notwendig sind? Wenn man mit Leuten spricht, die in der Geburtshilfe arbeiten, sagen die auch, dass unnötig eingegriffen wird. Aber nicht, weil es unter Ärzten und Hebammen so viele rechthaberische Sadisten gäbe (da gibt es sicherlich auch Einzelfälle, wie in jeder Berufsgruppe, aber das würde die hohe Fallzahl nicht erklären), sondern weil die Art und Weise, wie die Arbeit in der Geburtshilfe organisiert wird, dies begünstige. (Also z.B. chronischer Hebammenmangel, deshalb Überlastung, daher lieber routinierte Eingriffe statt individuelle Betreuung, interventionsfreie Geburten als Verlustgeschäft etc.) Da kannst du doch nicht sagen „Mir doch egal, wie’s den anderen 92 Prozent geht, Hauptsache bei mir war alles gut und dass mir keiner was Böses über Krankenhäuser sagt!“
Grundsätzlich find ich dich aber toll, du hast vor der Geburt gesagt, was du willst und was du nicht willst und hast es auch durchgesetzt, Hut ab! Daumen hoch! 😄
ich kann es ebenfalls so nicht bestätigen, man hat mich die ganze Zeit in Ruhe gelassen und kam nur zur Kontrolle rein oder wenn ich geklingelt habe. Alle meine Wünschen wurden erfühlt, ich wurde nicht unter Druck gesetzt und ich hatte meinen eigenen Kopf, ich habe von Anfang an mich nicht stressen lassen, war tief entspannt und nur das getan was für mich in dem Moment angenehm war.
Auch die PDA hat nur ihr gutes getan, kurz nach dem Muttermund offen war, haben sie die abgestellt und ich habe ganz normal alles gespürt. Um 17 Uhr entbunden und um 18:30 habe ich meinem Sohn schon die Windeln gewechselt.
Ich würde nie zu Hause entbinden, denn das ist für mich einfach nicht der Ort um ein Kind zu bekommen