Ganz zart besaitete sollten hier evtl nicht weiterleben, ebenso humorbefreite.
Meine Schwangerschaft war ab dem 4. Monat für mich die Hölle, ich hatte so ziemlich alles an Schmerzen, was man so mitnehmen kann und es wurde mit jeder Woche schlimmer. Kurzum, ich hätte sogar dafür bezahlt, wenn mir jemand mein Kind ab SSW 34 aus dem Laib gerissen hätte, ich war einfach mit den Nerven unten und durch die Schmerzen jeglicher Vorfreude beraubt und ziemlich mürbe.
6 Tage vor ET hat mir mein Wunsch-KH dann noch mitgeteilt, dass sie mich nicht entbinden können mit meiner Schwangerschaftsdiabetes, obwohl ich das bei 5 vorherigen Terminen inkl Werten kommuniziert habe.
Ich war noch nie so wütend in meinem Leben, zumal ich wegen meiner Schmerzen dort war und Hilfe erhofft habe, aber lediglich 4 Std durch CTG und Ultraschall gequält wurde und mit 2 Paracetamol und der obigen Aussage weggeschickt wurde. Ich wäre am Liebsten aus dem Fenster gesprungen, wenn ich mit dem Bauch noch aufs Fensterbrett gekommen wäre.
Nächster Tag, neues KH, ja man kann und wird mich entbinden, bitte am nächsten Tag zur Einleitung (da kann man auch toll mit Schmerzmitteln was machen) und Aufnahme antreten. Ich hab mir nen Keks gefreut, endlich ein Ende dieser Qualen in Sicht.
Also brav angetreten, alle Untersuchungen über mich ergehen lassen und erste Runde Gel. Direkt alle 10 min Wehen und die recht unangenehm. Schmerzmittel max Buscopan, aber das schafft man auch ohne. Joa, ich wollte ja eigentlich weniger Aua nicht mehr, aber gut, es wird sicher bald losgehen und damit ist Licht am Ende des Tunnels oder so. Da an dem Tag dann leider die Hölle los war, war dann das Thema Einleitung auch erledigt.
Tag 2, Runde 2 mit Gel, direkt Wehen alle 3 Min und ziemlich hässlich. Schmerzen scheinen unendlich steigerbar und ich bekam Angst vor der Geburt. Nachmittags dann Runde 3 und ich hab geweint wie ein kleines Kind. Spaß ist anders und ich war heilfroh als der Mist abends an Wirkung verlor.
Tag 3 und Runde 4 mit Gel, Befund übrigens Null verändert seit Start Gebärmutterhals 2 cm, Muttermund fingerdurchlässig und weich.
An dem Tag wollte ich sterben. Nachmittags hab ich dann gesagt, nur noch mit vernünftigen Schmerzmitteln oder ich mach nimmer mit. Da haben sie mich dann gelinkt, erst paar min ctg dann Schmerzmittel, draus wurde komplettes Ctg und dann Schmerzmittel. Herztöne meiner Kleinen waren ab Tag 2 schon zu hoch oder sie hat geschlafen, so dass jedes Ctg mindestens ne Std dauerte. Still liegen war so gar nicht meins, ich dachte sie bricht durch die Bauchdecke wie ein Alien.
Beim letzten ctg hab ich dann vor Schmerzen hyperventiliert und bekam ein Opiat zum Schlafen. Die Nacht hab ich schwebend unter der Zimmerdecke verbracht, aber ich hab das erste Mal seit Mitte Februar mehr als 1 1/2 std geschlafen und war mehrere Std schmerzfrei. Eine Wohltat und ich bin an Tag 4 wie neu geboren erwacht und meine Lebensgeister waren zurück. Untersuchung ergab nur leider keine Änderung und man wollte zur nächsten Runde Gel starten.
Da hab ich dann gestreikt. Schmerzen für umme sind nicht meine Welt, da fehlt mir eindeutig der Hang zum Masochismus.
Brachte mir dann erst ein Gespräch mit ner Ärztin ein und dann sogar mit der Oberärztin. Ich blieb dabei, von mir aus soll sie drin bleiben bis sie 18 ist oder sie holen sie raus, aber nochmal so ne Tortur mach ich nicht mit. Oberärztin hat dann hart verhandelt, Tag 5 nochmal ein anderes Medikament, dafür ohne Schmerzmittel, weil wenn sich nix tut, Kaiserschnitt an Tag 6.
Tag 5 dann Tablette, der Vormittag war nett, Wehen erträglich und ctg wurde im Stehen geschrieben. Nachmittags wurde dann zum epischen Finale, der Schmerz steigerte sich so immens, dass ich überlegt hab, mich kopfüber aus dem Bett zu hängen um eine Ohnmacht zu provozieren, nur war ich leider unfähig mich zu bewegen.
Dank Schmerzen und Vorfreude hab ich nicht wirklich geschlafen und morgens kam tatsächlich die Oberärztin und fragte, ob ich bei Kaiserschnitt bleibe oder wir es nicht doch nochmal probieren per Einleitung. Ich meinte nur, wenn sie sie nicht rausholen, nehm ich mein Buttermesser vom Frühstück und mach es selbst. Damit hab ich mir meinen Kaiserschnitt verdient.
Es folgten die üblichen Untersuchungen und Vorbereitungen und das schlimmste war die Warterei. Um 13 Uhr ging es endlich los Richtung OP.
Das Team war super, sie haben alles erklärt, sind den Ablauf nochmal durchgegangen, haben mich nochmal gefragt, ob ich bei Sterilisation bleibe (hab ich angegeben im Falle eines KS), die Spinale lag beim 2. Stich und war genau richtig dosiert. Ich konnte meine Beine selbst hoch legen, mein Freund kam dazu und ich war völlig entspannt.
Die OP an sich hab ich mir schlimmer vorgestellt und meine Kleine wurde direkt zu mir gelegt zum Kuscheln. Etwas befremdlich war, dass sie aussah wie Klein Hulk, ziemlich grün vom Fruchtwasser und ein eckiges Gesicht. Außerdem hat sie ziemlich finster drein geschaut. Ich hab nur gefragt, ob es so muss.
Mein Freund ging dann mit zur Untersuchung, nachdem man mich lieb gefragt hat, ob man sie jetzt mitnehmen darf und ich wurde wieder zusammengeflickt. Dann kam ich in den Kreissaal zu den Beiden und durfte kuscheln bis die Spinale nicht mehr wirkte. Danach ging es aufs Zimmer und wir hatten 4 Tage, um uns mit Unterstützung aneinander zu gewöhnen. Es gab tolle Tips, die Schmerzen waren erträglich und ich war nach ner knappen Woche wieder voll beweglich und fast komplett schmerzfrei.
Jetzt hab ich nach der furchtbaren Schwangerschaft einen tollen Kaiserschnitt und eine noch tollere Tochter.
Meine Traumgeburt trotz KS nach Albtraumschwangerschaft
Ich mag deine Geschichte- genau mein Humor gepackt mit Sarkasmus 💪😋
Wünsche dir eine tolle Kuschelzeit ❤️
Danke schön 😍😘
Ich hab mich die ganze Zeit beim Lesen der Geschichte gefragt wie du wohl aussiehst bzw. was du beruflich machst 😂 ohne es negativ zu meinen. So viele Ausdrücke und Sarkasmus ohne Ende 🤣 lustig.
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt 😍 und alles Gute für euch!
Ich bin klein, rund und seh unschuldiger aus als ich bin 😁
Ich bin Buchhalterin, wenn ich nicht grad wegen Mamasein pausiere.
Sarkasmus ist das Einzige, was die Gesundheit meiner Mitmenschen häufig schützt 😜
Deine Geschixhte find ich nicht schlecht aber ist es nicht bisl übertrieben?:))So viele Selbstmordgedanken.Ich hatte auch lange Wehen aber alleine mein Baby in paar Std in meinen Arm halten zu können,hatte mich soo motiviert.Aber von Motivation ist ja bei dir irgendwie null.Mich wunders sxhon ,dass die Ärzte bei dir nicht direkt eine Sectio durchgeführt haben.Ist nicht böse gemeint um Himmels willen.Aber vielleicht ist es ja bisl auch psychisch gewesen,daher wäre viellwicht eine Sectio direkt am ersten Tag angebravht.Warum war denn deine Ss so schlimm?
Herzlichen Glückwunsch zu der Maus, hoffe,dass eure Kennenlernzeit schöner ist.Alles Gute für euch.
Babyboy u.Babygirl inside 28ssw.
Ha, ich kann Dich voll verstehen!
Ich denke mir auch Immer wieder, bitte, holt es endlich raus! Und egal wie!
Schwanger sein ist einfach eklig. 9 Monate im eigenen Leben verloren. Dafür ein neues geboren...