Hier mal mein Bericht, der allerdings schon 10 Jahre alt ist.
Wir waren bei 34+2 zur normalen Vorsorge beim FA. Da meinte die FÄ dann schon so komisch, welche denn meine Geburtsklinik sei und ob ich schon anemeldet sei. Der GMH sei verstrichen, ich solle mal spontan vorbeifahren und die nachsehen lassen. Gewicht war auf 2,4 kg geschätzt.
Ich also zur Klinik, war ein Perinatalzentrum, darum auch für Frühchen geeignet. CTG hat nix gezeigt, aber MuMu war fingerdurchlässig. Ich hab bis dahin nix davon gemerkt. Es wurde noch der Streptokokken-Abstrich gemacht, für alle Fälle.
Naja, meine FÄ meinte zu mir, ausruhen und hoffen, daß das Kind noch eine Woche drin bliebe, jeder Tag würde zählen. Aber bei 34+2 würde man die Geburt nicht mehr aufhalten.
Eine Woche später war ich sogar nochmal zur Vorsorge, bin auch brav gelobt worden, daß das Kind noch drin ist. Zwischendurch hatte ich mal öfters kurz Wehen, aber nicht tragisch.
Bei 35+1 saß ich mittags dann zu Hause am Laptop und hab mit Kollegen gechattet. Irgendwie hatte ich dann immer wieder Krämpfe. Aber war ja nicht sooooo tragisch. Meine Kollegen meinten, ich solle ins Krankenhaus fahren. Aber man will ja nicht übertreiben, ich war ja schließlich erst da, ne? Naja, hab dann mal meinen Onkel per SMS gefragt, was er meint (er ist FA und Geburtshelfer). Seine Antwort: sofort in die Klinik, CTG machen lassen.
Na gut, hab meinen Freund in der Arbeit angerufen und noch schnell die letzten Sachen eingepackt. Wir kamen uns etwas doof dabei vor, schließlich würde eh nix sein.
Wehen inzwischen alle 5 Minuten.
Im Auto ins Krankenhaus wurden dann 4 Minuten draus. Wir um 13 Uhr da in die Geburtsstation und erstmal im Vorwehenzimmer CTG. Hat auch was gezeigt, war aber nicht dramatisch. MuMu um 14 Uhr 2 cm offen. Um 15 Uhr 3 cm offen. Die Hebi meinte, das kommt heute noch, wir können gleich da bleiben. Ups. Mein Freund also unser Zeug aus dem Auto geholt und mir noch was zu futtern gebracht.
Naja, und so verstrichen die ersten Stunden. Um 19 Uhr war der MuMu bei 6 cm. Und ab da passierte nix mehr, regelmäßige Wehen, aber nicht schlimme. Zwischendurch gab es immer wieder Infusionen für den Kreislauf, außerdem Penizillininfusionen, weil das Ergebnis vom Streptokokkenabstrich verloren worden war. Um 21 Uhr ging es in den Kreißsaal, es gab ein Bad, fand ich total nett, aber leider lag es daran, daß die Wehen darin komplett aufhörten. Also ich wieder raus. Um 22 Uhr hat der Oberarzt dann den Wehentropf gelegt. 30 Minuten später hab ich nach der PDA gequakt, die dann auch gleich kam, weil ich schon vor dem Wehentropf gesagt habe, daß ich die wahrscheinlich dann noch haben will. Wehen kamen extrem stark und häufig, keine Minute Pause dazwischen.
Um 0 Uhr hat die Hebi die Fruchtblase zerstochen.
Irgendwann nach Mitternacht fingen die Preßwehen an, die PDA wurde zurückgedreht. Wehentropf stand so ziemlich auf Anschlag, weil es so schlecht voran ging. Die Hebi meinte, nur mitdrücken, wenn es unbedingt sein muß, sonst nicht. Naja, dann eben nicht.
Ab 4 Uhr oder so war der Arzt dann ständig da, hat mit Saugglocke gedroht, die Hebi hat fleißig vorgedehnt, der Arzt hat sich auf meinen Bauch geschmissen, und endlich war dann der Kopf teilweise draußen. DAS hat dann echt weh getan, so Kopf halb draußen. Wir haben auf die nächste Wehe gewartet, und mit der ging er dann ganz raus. 5 Uhr - geschafft. Danach der Rest ging ganz fix, hat auch nicht mehr weh getan. Die PDA wurde nochmal kurz hochgedreht, damit ich innen genäht werden konnte.
Die Maus hatte ich dann sofort im Arm. Sie bekam dann nach ein paar Minuten eine Zuckerlösung, weil sie nah am Unterzucker war, aber Herztöne und Sauerstoff waren sehr gut, so daß wir ab da den restlichen Klinikaufenthalt zusammen waren. Nach 5 Tagen wurden wir normal entlassen, wobei ich die kommende Nacht dank des kräftigen Wehentropfs mit heftigen Nachwehen zu kämpfen hatte und drum Schmerzmittelinfusionen + Morphium bekommen habe.
Ach ja, unsere Daten: 2,89 kg, 49 cm, 33 cm KU.