3. Geburt bei 40+5

Hallo ihr Lieben,

bei mir war es letzten Sonntag endlich soweit und ich wollte euch von dieser Geburt berichten.
Als ich Anfang des Jahres mit meinem jetzigen Lebensgefährten schwanger wurde, stand für mich fest, es wird im Geburtshaus stattfinden. Die beiden anderen Geburten im Krankenhaus waren jede für sich im Nachhinein sehr traumatisch. Es hat auch alles gut geklappt. Ich hatte eine Hebamme, die sich gut um uns gekümmert hat und die uns mit Rat und Tat zur Seite stand. Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen, bis auf dass der kleine Mann schon sehr früh sehr groß war. Mein Partner misst stattliche 1,92 m, also fällt der Apfel nicht weit vom Stamm

Gegen Ende der SS waren die Ärzte schon nervös und wollten frühzeitig einleiten , sogar ein KS machen.... warum? Baby zu schwer. Für mich keine medizinische Begründung, wir blieben standhaft.
In der Nacht zum 3.10. (mein Geburtstag) fingen wehen an. leicht, nicht doll, aber sie wurden im laufe des Tages stärker. Mein Freund und ich wollten abends eigentlich essen gehen, wir haben es spontan auf mittags verlegt und das Essen auch nur abgeholt und zu Hause gegessen. ab 16 Uhr waren die Wehen sehr regelmäßig und wurden knackiger. Habe meinem Ex bescheid gegeben, da er an diesem Wochenende die Kinder bei sich hatte. Am späten Abend dann kamen die Wehen alle 3-5 Minuten und wir sind das erste mal ins Geburtshaus gefahren. CTG gemacht, dem Kind ging es gut. Wehen waren definitiv da. Sie hat dann nach dem Mumu geschaut und dann die ernüchterne Botschaft. Hat sich noch nix getan. hätte heulen können, also wieder heim um 23:30 Uhr. Ich sollte noch etwas schlafen, habe was homöopathisches zur Entspannung bekommen.
An Schlaf war nicht zu denken. zwei Stunden alle 3 Minuten heftigste wehen, ich wusste nicht mehr was ich tun soll. Laufen, hocken, liegen, stehen... das war alles zu heftig, also wieder die Hebamme angerufen und um halb 3 zurück ins Geburtshaus. CTG wurde kurz gemacht. Wehentätigkeit ist ordentlich, Baby ging es gut. Mama hat das Essen vom Mittag rückwärts gegessen und ab da ging es richtig los.
verschiedenste Positionen wurden probiert, Pausen gab es kaum. Mein letzter Schlaf war ewig her ( in der Nacht zu meinem Geburtstag) und ich war nur soooo müde. ich wollte schlafen, aber die Wehen ließen mich nicht. Ich war auch in der Wanne... War okay, aber besser wurde nichts, tat alles nur noch weh

Mein Freund war der Laufbursche. Er hat geholfen wo er konnte.... In der Wanne hat die Hebamme erneut nach dem Mumu geschaut und er war schon 7 cm offen. Alles freute sich nur ich dachte "Nur 7 cm?" Es war zu der Zeit schon gegen 6 Uhr. Also ging es weiter. Positionenwechsel. Mal liegen, mal Pezziball, mal hocken.... Damit das Becken aufgehen kann, die Wehen angeregt werden und der kleine seinen Weg finden kann.
Der Mumu öffnete sich weiter, aber der kleine kam an einer Stelle nicht vorbei, weswegen sie dann mit zwei Wehen manuell nachhalf und die Fruchtblase gesprungen ist. Noch einmal in eine tiefe Hocke und dann die finale Position eingenommen.... Ich habe keine Ahnung wo ich die ganze Kraft am Ende noch her geholt habe, aber nach gut 30-40 Minuten Presswehen war mein Engel um 9:23 Uhr endlich auf der Welt. Dass sie mir zwischendurch verboten hatte zu pressen, das habe ich ihr sehr übel genommen, aber da die Nabelschnur um den Hals gewickelt war, war es im nachhinein okay für mich

Als wir etwas kuschelzeit hatten wurde der kleine gemessen. Er war wirklich riesig... Er wog 4620 Gramm und war 61 cm groß. der KU betrug 38 cm. Leider bin ich durch diese Größe stark gerissen weswegen ich im Anschluss operativ versorgt werden musste. Aber ich bin nach der OP noch am selben Tag nach Hause gegangen, denn ich wollte nur noch heim....

Ich muss sagen, es war vom Schmerz her die schlimmste Geburt aber auch die beste von allen dreien. Natürlich ist der Riss echt nicht schön, aber ich konnte alles so machen wie ich wollte. Die Hebamme war da und hat uns aber raum gegeben. Sie hat mich super begleitet und auch mein Freund ist glücklich, dass wir uns dafür entschieden haben.

Jetzt liegt mein Schatz neben mir im Bett und schläft seelenruhig. Ich liebe ihn wahnsinnig und auch seine Geschwister weichen ihm nicht mehr von der Seite....