Wie die Überschrift schon anklingen lässt, war die Geburt meiner Tochter nicht so schön. Wer auf der Suche nach aufmunternden Berichten ist, sollte jetzt bitte zurück klicken.
Es war drei Tage vor ET und morgens um kurz nach 10 platzte plötzlich die Fruchtblase. Also in Ruhe Sachen gepackt, irgendwie versucht nicht alles vollzusauen, da das Fruchtwasser mit Blut beigemischt immer wieder schwallartig austrat, und dann ins Krankenhaus gefahren, wo ich erstmal ans ctg kam. Wehen wurden aufgezeichnet, aber sie fühlten sich so an wie in den vergangenen Wochen auch, wenn der Bauch hart wird. Ich musste dann erst einmal auf Station und bekam Mittagessen. Mittlerweile kamen die wehen in kürzeren Abständen und wurden deutlich intensiver. Um 15 Uhr wieder ins ctg Zimmer und mittlerweile hatte ich Tränen in den Augen. Eigentlich sollte danach der Muttermund untersucht werden, aber plötzlich hieß es, Kommando zurück und ich sollte wieder aufs Zimmer. Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich schon etwas verarscht. Alleine im Zimmer hatte ich dann solche Schmerzen, dass ich bei jeder wehe total verkrampfte. Eigentlich hätte ich um 18 Uhr wieder zum ctg gemusst, doch ich machte mich schon früher auf Richtung kreißsaal weil ich die wehen schon nicht mehr aushielt. Auf dem Weg dorthin musste ich mich auf dem Flur kurz hin hcken bis de wehe vorbei war. Eine hebamme untersuchte mich und meinte der muttermund wäre jetzt bei 4 cm und dass ich eine pda haben könnte. Ich kam also in den kreißsaal, mein Mann durfte endlich kommen und man gab mir wehen hemmer bis die Anästhesie kam. Beim stechen in den Rücken stach man zu tief, was zur Folge hatte, dass meine Beine schlimm kribbelten, mein Kreislauf weg sackte, mein Blutdruck war nur noch bei 80 zu 50 und mein puls bei 60. Ich dämmerte so weg, hatte einen schweißausbruch, gleichzeitig war ich komplett weiß im Gesicht und Ich hörte nur noch aufgeregte Stimmen um mich herum, ob wir jetzt in den OP fahren würden. Man stach mir einen zweiten Zugang in die Hand und pumpte mich voll mit Infusionen. Alles musste rückgängig gemacht werden und plötzlich raste mein Herz und mein Blutdruck war bei 160 zu 100.
Als die Wirkung der pda endlich nachließ juckte mein kompletter bauch und Rücken. Es dauerte nicht lange und der wehen Schmerz war zurück und der muttermund komplett auf. Über einen Katheter leerte man meine blase, weil sie behaupteten ich könne nicht mehr zur Toilette gehen aber wenig später sollte ich aufstehen und mich an einer Kletterwand festhalten damit das Baby tiefer rutscht. Ich brach aber komplett in Tränen aus und heulte laut weil die Schmerzen so schlimm waren, also sollte ich mich wieder hinlegen. Bei jeder wehe schrie ich und hörte auf zu atmen. Das hatte zur Folge dass mich die hebamme anschiss dass ich atmen sollte aber genau dazu war ich null in der Lage. Ich konnte nur brüllen und weinen. Dann aufs kreißsaal Bett auf Die seite legen und plötzlich sollte ich pressen. Jede wehe zerriss mich innerlich und mein Mann hielt sich nur noch die Ohren zu. Bei einer wehe schnitten sie mich auf, ungefragt und unkommentiert, aber ich merkte das gar nicht. Irgendwann war der Kopf draußen und die hebamme fragte ob ich mal fühle wolle. Nein wollte ich nicht. Ich wollte nur dass es endlich vorbei ist. Dann kackte ich auch noch aufs Bett, als das Kind immer tiefer rutschte. Und dann war Sie endlich da und der Schmerz komplett weg. Die nachgeburt fühlte sich seltsam an. 4100 g und 55 cm hatte meine Tochter, ich selbst bin 167 cm groß und wog vor der Geburt 56 kg. Zum Glück sagte mir die hebamme erst danach dass ich kurz vor dem Not Kaiserschnitt stand. Warum sie mich zusätzlich an den wehentropf in der presswehen phase gehängt haben verstehe ich bis heute nicht. Ich frage mich auch die ganze Zeit ob die Geburt erträglicher gewesen wäre wenn die pda nicht so schief gelaufen wäre. Ich wollte nie liegen während der Geburt aber Genau das tat ich. Auch wollte ich nie einen dammschnitt und genau den bekam ich und ich wollte auch nie einen Katheter in die Harnröhre geführt bekommen. Für mich steht fest : Ich möchte nie wieder ein Kind bekommen, denn diese Geburt ist das schlimmste das ich je durchmachen musste.
Meine nicht so schöne Geburt
Das liest sich schlimm, tut mir leid dass du so eine blöde Erfahrung machen musstest.
Ich dachte schon am Anfang, als du weggeschickt wurdest, ohne dass dein Mumu untersucht wurde, dass das die erste Fehlentscheidung war. Ein Gefühl der Sicherheit ist so wichtig während der Geburt, das wurde bei dir wohl durch schlechte Betreuung erschüttert 😕
Ich wünsche dir eine schnelle Heilung deiner inneren und äußeren Verletzungen. Sprich darüber, sooft du das Bedürfnis hast, das wird bestimmt helfen. Alles Gute!
Danke für deinen Kommentar.
Die Begründung war, dass sie keine Keime bei der Untersuchung einführen wollten, weil die blase ja schon vor Stunden geplatzt war. Meine hebamme meinte, dass es für die pda eigentlich schon zu spät war. Sie stellten nach der missglückten pda fest dass der muttermund plötzlich komplett auf war, Aber das war er wohl schon vorher. Eine andere Frau lag gleichzeitig in den wehen wie ich und sie wurde zum not Kaiserschnitt. Ich glaube es ist das passiert, was das allgemeine Problem in deutschen Kliniken ist : hebammenmangel und allgemeine überforderung der zuständigen im kreißsaal.
Das tut mir wirklich sehr leid. Falls du doch nochmal irgendwann ein Kind bekommen möchtest, kann ich dir auf jedenfall ein Geburtshaus empfehlen. Dort ist es wirklich 100% anders.