Alles fing Montag Abend an. Ich hatte das Gefühl, meine Mens zu bekommen.
Dazu ein Ziehen in der Leiste. Ich kannte das nur von der Mens.
Mit der Wärmflasche im Rücken wurde es besser. Also keine Panik verspürt. Ich war allerdings schon in der 41.SSW.
Nachts fingen dann die wellenartigen Krämpfe an. Ich kannte Senkwehen und auch Übungswehen, aber diese fühlten sich an, wie eine Schraube, die sich mir in mein Becken bohrt und dabei meine Symphyse/ Becken bricht. Und dass dann alle 20 Minuten.
Viel zu lang fürs Krankenhaus. Dienstags früh bis Nachmittag hat das kein Ende genommen. Die Abstände verkürzten sich aber nur minimal.. Am Abend waren sie dann alle 15 min.
Mein Gefühl sagte mir, dass es bald losgeht also wollte ich mich um 22:00 Uhr nochmal hinlegen und versuchen nach den kräftezehrenden Tag mit Krämpfen und schmerzen alle 20 min. Kraft zu tanken.
Nix da: meine Blase sprang um 22:20 und die Krämpfe kamen schon alle 5 min.
Wir also schnell ins KH.
Dort angekommen, war der MuMu um 23:00 erst 1 cm. Also hieß es mit den Schmerzen verharren und veratmen, veratmen, veratmen.
Als gegen 5 Uhr die Hebamme nochmal nachschaute und sich trotz Schmerzmitte und Badewanne und vor allem fast 7 Stunden der MuMu nur um weitere 2 cm öffnete, flehte ich praktisch um eine PDA.
Den Tag zuvor mitgezählt, hatte ich quasi seit fast 24 Stunden schmerzhafte Wehen und vor allem keine Kraft mehr.
Sie legten mir eine Bomben PDA (echt super) und ich konnte erst mal eine Stunde schlafen. Um 7 Uhr sagte mir die Hebamme dann, dass der Muttermund nun fast 9 cm beträgt. Ich war so happy, da ich dachte, es dauert nicht mehr lang. Doch es dauerte, irgendwann kam der Arzt und meinte: noch eine Stunde versuchen wir es, sonst müssten wir einen Kaiserschnitt machen.
In meinen Gedanken war ich extrem angepisst:
So lange in den Wehen, so weit gekommen, und dann einen Kaiserschnitt - dann waeren die ganzen Strapazen umsonst gewesen.
Also wurde der Wehentropf extrem hochgestellt. Die PDA war schon lange nicht mehr angeschlossen. Mein Mann auf der einen Beinseite hob das rechte Bein und winkelte es an. Die Hebamme auf der anderen Seite.
Der Arzt, der nachschauen wollte, ob er nun einen KS machen kann, quasi direkt am Kopf unserer Maus und nach weiteren 25 Minuten, sehr schmerzhaften geburtsverletzungen, dem « Ring of Fire », kam unsere Maus vieeel größer als vermutet und viel schwerer als prognostiziert.
Es war schmerzhaft, es war lang, aber es war eine wundervolle Erfahrung und so schön meinen Mann aktiv als Hilfe bei der Geburt miterleben zu können - zu sehen wie er sagt « ich seh ihre Haare ».
Der Arzt, der quasi nur im Vorbeigehen auch aktiv mitgemacht hat und am Ende gesagt hat: das war mal ne tolle Geburt - und die Hebamme, die eigentlich schon Übergabe hatte aber geblieben war, um mich (ohne GVK in Zeiten von Corona) bis zum Schluss anzuleiten
Das schönste aber war es, unsere Tochter das erste Mal zu sehen.
Ich würde immer wieder diese Schmerzen auf mich nehmen, um sie auf die Welt zu bringen.
❤️
Meine lange und achmerzhafte, aber wunderschöne Geburt unserer Maus
1
Ein toller Geburtsbericht!! Danke dafür und alles Gute euch!! 💕🍀