Liebe Mama´s, Liebe noch Kugelnden,
nachdem ich auch schon die Geburtberichte meiner eigenen 3 Kinder hier veröffentlichen durfte, möchte ich euch nun von der Geburt meiner Nichte Jette erzählen, die "leider" unter ganz bestimmten Corona Bedingungen und mit Höhen und Tiefen stattfand.
Begonnen, für mich, hat alles am Mittwoch den 20.01.2021 als meine Zwillingsschwester mich gegen 13uhr anrief dass sie alle 10-15min ein ziehen im Unterleib hat (es ist ihr erstes Kind und sie ist Alleinerziehend), also habe ich die Betreuung für meine 3 Kids organisiert und bin die 50km zu ihr gefahren. Angekommen bin ich gegen 15.15 Uhr.
Wir sind dann ein wenig um den Block gelaufen und haben uns noch was zu essen gemacht, ihre Wehen kamen weiterhin ca. alle 15min. Gegen 19uhr Abends kamen die Wehen alle 10min und sie hat die Hebamme angerufen, die hat angeboten um 20uhr vorbei zu kommen. Meine Schwester ist zwischenzeitlich Duschen gegangen und ich habe noch mit meinem Mann und meinen Kindern zum "Gute Nacht" sagen telefoniert. Um 20uhr war die Hebamme da und hat meine Schwester untersucht, Mumu 1,5 cm Herztöne gut. Sie hat ihr ein paar Globuli gegeben und uns geraten, dass sie laufen soll. Sie hat einen großen Garten also sind wir gefühlt 1000 Runden durch den Garten spaziert und haben nebenher einen heißen Tee getrunken. Um ca. 22uhr waren die Wehen alle 7min und da es ca. 25km bis ins Krankenhaus waren, hat sie im Kreißsaal angerufen. Die Hebamme meinte sie könnte gerne kommen, also haben wir die Tasche geschnappt und sind los gefahren. Um 22.40uhr habe ich das Parkticket gelöst, ich musste meine Schwester am Eingang abliefern, sie musste einen Schnelltest machen der Gott sei Dank negativ war und durfte in den Kreißsaal. Sie bekam ein CTG, einen Zugang gelegt und wurde untersucht, Mumu 3cm. Danach war sie noch beim Arzt zum US und es war alles ok. Ich fuhr dann zurück zur Wohnung meiner Schwester und legte mich ein wenig schlafen. Um 02.55uhr klingelte das Telefon, dass ich mich auf den Weg machen könnte der Mumu wäre bei 6cm und sie hätte ordentlich Wehen. Ich machte mich fertig und fuhr los. Es war sehr glatt daher war ich erst um 3uhr am KH. Ich musste auch einen Schnelltest machen, der war auch negativ. Um ca. 3.20uhr durfte ich zu meiner Schwester in den Kreißsaal, ich erkannte die Hebamme, ich hatte damals den Geburtsvorbereitungskurs bei Ihr. Ich wusste meine Schwester in guten Händen. Sie hatte Lachgas bekommen und war ordentlich am Veratmen, ihre Wehen kamen in regelmäßigen Abständen von 2 Minuten. Sie hat dann alles ausprobiert: Bett, Gebärhocker, Wanne. Die Wanne sagte ihr so gar nicht zu so dass sie nach 5min wieder raus ist, die Fruchtblase war noch nicht gesprungen. Sie lief den Kreißsaal auf und ab und fluchte wirklich ordentlich. Gegen 5uhr untersuchte die Hebamme sie erneut aber am Mumu hatte sich nichts getan, also bekam sie ein Buscopan Zäpchen. Keine 10min ist ihr beim laufen die Fruchtblase gesprungen. Um 5.45uhr war ihr Muttermund bei 9cm, sie hatte einen Wehensturm und keine Pausen mehr. Die etwas ältere Resolute, aber wunderbare Hebamme vom Frühdienst kam und stellte sich vor. Ich, mit meiner FFP2 Maske, hatte wirklich Mitleid mit meiner Schwester aber ich konnte natürlich nichts machen. In der folgenden Stunde probierten wir, mit Hilfe der Hebamme wirklich alles aus, jede Position, sitzen stehen liegen, Seil, Sprossenwand und was der KS sonst noch so her gab. Sogar ein homöopathisches Öl hat sie proniert und meine Schwester hält eigentlich so absolut gar nichts von Alternativer Medizin, nichts half um den Mumu zu öffnen. Es fehlte dieser eine Zentimeter. Die Herztöne der Kleinen wurden schlecht, sodass der Arzt und der Anästhesist kamen und ihr eine PDA gaben, Es wurde Sauerstoff vom Kopf der Kleinen genommen aber da war alles ok. Ca 07.30 uhr wirkte die PDA und meine Schwester konnte ein wenig entspannen und ist weg gedöst. Um 08.30Uhr sagte sie plötzlich sie habe so einen Druck also klingelte ich nach der Hebamme, die kam und tastete den Mumu. 10cm !!!! Juhu!!! Meine Schwester ging in den Vierfüßlertand und presste was das Zeug hielt. Aber es tat sich nichts, die Hebamme leitete sie an aber es tat sich immer noch nichts. Sie rief den Arzt, der kam kurz darauf. Jetzt musste sie sich auf den Rücken drehen, eine zweite Hebamme kam dazu und man rief den Kinderarzt (KH hat keine Kinderklinik, nur einen KIA in Rufbereitschaft mit Praxis nebenan), die Herztöe waren schlecht. Ich hielt meiner Schwester die Hand denn die war völlig in Panik, die Hebamme versuchte alles um sie zu beruhigen, währenddessen bekam ich mit dass die zweite Hebamme das Team für eine Notsectio zusammen trommelte. Doch so weit kam es nicht mehr, mit der nächsten Wehe kam der Kopf der Kleinen zur Hälfte raus, aber dann haben sie geschnitten und die Kleine direkt geholt. Sie war leicht blau und hatr nicht direkt angefangen zu schreien. Daher hat die Hebamme sie abgenabelt, hochgenommen und ihr gleich den Rücken gerubbelt. Sie musste sofort abgesaugt werden. Dabei fing sie an zu meckern (welch schönes Gefühl :) Meine Schwester weinte vor Glück, kurz darauf kam der Kinderarzt herein. Er untersuchte sie gründlich und sie schien das nicht lustig zu finden, denn da zeigte sie wie gut sie brüllen konnte. SIe wurde meiner Schwester dann auf die Brust gelegt und konnte kurze Zeit später gestillt werden. Ich durfte die beiden noch 2 Stunden im Kreißsaal begleiten und musste dann gehen. Die Kleine hatte die Nabelschnur um den Oberkörper gewickelt die zudem noch sehr kurz war, außerdem war meine Schwester sehr verkrampft daher hat sich der Mumu nicht geöffnet. Die beiden kamen auf Station, der KIA schaute Mittags und am frühen Abend noch mal nach der Kleinen aber es war dann alles ok. 3 Tage später konnten sie beiden das KH glücklich und gesund verlassen. Wir alle sind dankbar, so ein wunderbares Team im KH zu haben trotz Corona, Besuchsverbot und der Tatsache, dass diese Entbindungsstation schon mehrmals kurz vor der Schließung stand.
Die kleine Jette wurde am Donnerstag 21.01.2021 um 08.59Uhr mit 3120g, 53cm und einem KU von 34cm bei 38+3 geboren :)
Die Geburt meiner Nichte Jette :)
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Ich finde es sehr schön mal einen Bericht von der anderen Seite erzählt zu bekommen😊