Unsere wundervolle zweite Geburt

Anfang Februar habe ich nach einer wirklich schrecklichen Schwangerschaft mit vorzeitigen wehen, langen Krankenhausaufenthalten und drohender Frühgeburt unsere zweite Tochter bei 39+3 entbunden. Ich wollte ambulant und am liebsten in der Wanne entbinden. In der 38 SSW bin ich Streptokokken positiv getestet wurden und Meine Gynäkologin sagte mir ich könnte mir sowohl die Wassergeburt als auch die ambulante Geburt abschminken was mich sehr gestresst hat da ich durch diese vielen Krankenhaus Aufenthalte das Krankenhaus nur so schnell wie möglich wieder verlassen wollte.

Am Montag bei 39+2 war ich zur Vorsorge bei meiner Gynäkologin. Sie sagte der Befund wäre komplett geburtsunreif und wir würden uns einem Tag nach dem Et Wiedersehen. Auf dem ctg waren regelmäßige wehen die ich aber schon seit der 30 Woche hatte. Der Termin war um 10 Uhr und die Wehen anders und unangenehme als die letzten Wochen. Wir sind dann wieder nach Hause und haben um 15 h unsere große von der Kita abgeholt. Mein Mann hat schon seit Wochen Urlaub und Home-Office da ich seit Wochen leider schon nicht in der Lage war mich alleine um die grosse zu kümmern. Gegen 16 Uhr würden die Wehen intensiver und deutlich regelmäßiger so bei allen 10 min. Gegen 18 Uhr habe ich meinem Mann gesagt das ich das Gefühl habe es wäre anders und die kleine will glaube ich ihr Appartment verlassen. Ich habe meinem Körper aber nicht wirklich vertraut da wir die Situation schon oft hatten und jedesmal wenn ich dachte jetzt geht es los die Wehen wieder weniger wurden. Um 22h waren die Wehen dann bei allen 3 Minuten und mein Mann hat drauf bestanden das wir ins Krankenhaus fahren. Weil uns von der Klinik gesagt wurde das wenn es los geht durch die ganzen vorwehen es dann ziemlich schnell gehen kann. Also haben wir unsere Nachbarn darum gebeten rüber zu kommen um auf die Größe aufzupassen. Um 22:30 waren wir in der Klinik und ich habe meine wehen gewaltig veratmen müssen. Bei der ersten Untersuchung war der Muttermund bei 3 cm. Die Gynäkologin sagte mir das es los gehen also blieben wir im Krankenhaus. Ich sollte mich bewegen und um 2h wieder in den Kreißsaal kommen. Also sind wir Stunden durch das dunkle Krankhaus gelaufen. Alle 2-3 min müsste ich stehenbleiben und habe die Wehen vertönt. Was dafür gesorgt habe das ich dem ein oder anderen Sicherheitsmensch der durchs Krankhaus lief einen gewaltigen schrecken eingejagt habe. Um 1h wollte ich wieder zurück zum Kreißsaal. Die Hebamme die Dienst hatte war ein Traum wir kannten uns schon von den vorherigen Aufenthalten . Sie hat mir die erste Dosis Antibiotikum geben wegen dem Streptokokken. Am Muttermund hat sich leider nichts getan. Ich habe ihr erzählt daß ich so gerne in die Wanne möchte aber meine Gynäkologin sagte aufgrund der Streptokokken dürfte ich das nicht. Sie sagte das wäre Quatsch und hat mich in die Wanne gepackt. Wo die Wehen deutlich erträglicher waren als vorher. Ich habe mich leider so entspannt das die Wehen weniger wurden. Also wieder raus aus der Wanne. Die Ärztin untersuchte mich nochmal und es tat sich am Muttermund immer noch nichts. Ich kannte das von meiner ersten geburt. Da tat sich 19 Stunden nicht viel am Muttermund bis ich eine PDA bekam und danach war meine Tochter 2 Stunden später geboren. Also würden auch dieses Mal die Anästhesisten angefordert um eine PDA zulegen damit sich was am Muttermund tut. Wir hatten jetzt 4h. Die Anästhesistin tat sich schwer mit der PDA und es hat ca. 15 min gedauert was bei Wehen im 2 min Abstand etwas unangenehm war. Irgendwann lag die PDA nur leider so doof das mir das vom Wehenschmerz keine Erleichterung brachte aber mein rechtes Bein komplett taub wurde. Um 7h war Schicht Wechsel unsere Hebamme hatte Feierabend wollte aber noch warten bis unseren Tochter geboren ist. Es kamen zwei junge Hebammen die auch ganz wundervoll waren. Ich wurde erneut untersucht Muttermund bei 8-9 cm. Die Fruchtblase war noch intakt. Die beiden haben mir erklärt daß wir jetzt versuchen werden die Fruchtblase Platzen zu lassen danach würde es schnell gehen. Also sollte ich anfangen bei den Wehen ein wenig mitzuschieben. Das tat ich dann auch und die Fruchtblase Platze mit einem riesen Knall und duschte eine Hebamme komplett. Danach habe ich noch 2 Mal gepresst und unsere zweite Tochter war geboren. Die komplett nasse Hebamme legte mir unser zweites Wunder auf die Brust.
Da meine Fruchtblase so kurz vor der Geburt erst geplatzt ist und erst dann ein Infektionsrisiko aufgrund der Streptokokken besteht sagte mir die Ärztin das ich direkt nach Hause dürfte wenn ich wollte. Wir warteten noch auf die Kinderärztin die uns sagte das unsere Maus komplett gesund wäre und der Entlassung nichts im Wege stand. Es sprach sich wohl auf der Station um das ich im Kreißsaal liege und es kamen ein paar Schwestern von der Station runter um sich unsere Tochter anzusehen und sich zu verabschieden. Ich habe mich sehr darüber gefreut weil ich mit den Schwestern die letzten Monate ganz schön was durch gemacht habe. Es kam noch die Ärztin die in der 30 SSW geschafft hat eine bevorstehende Geburt noch aufzuhalten. Mit ihr unterhielt ich mich sehr lange und sie war sich damals sicher daß wir es nicht in die 34 Woche schaffen würde.

Ich habe mich so wohl gefühlt unter der Geburt. Man hatte durch den engen Kontakt zu dem Hebammen Team das Gefühl ich wäre umgeben von Freunden die mich durch diese Geburt begleiten. Ich habe soviel Zeit in diesem Kreißsaal verbracht und die Hebammen und Schwestern haben in dieser Zeit mit mir gelacht und ganz viel geweint. Sie haben mir Mut gemacht und teilweise ihre freie Zeit noch mit mir verbacht wenn ich wieder Nächte im Kreißsaal lag.
Ich war im Krankenhaus aufgrund der Pandemie viel alleine mein Mann durfte mich teilweise nicht besuchen meine Tochter garnicht. Aber diese wundervollen Frauen waren immer da und haben mich begleitet. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung das eine Geburt auch so schön sein kann.
Um 14h haben wir nach dem ich mich von allen verabschiedet habe den Kreißsaal endgültig verlassen. Das erste Mal lag ich dort in der 25 ssw.