Hallo,
Ich möchte euch einfach von der Geburt unseres 2. Kindes berichten, da ich gerne Erfahrungen austauschen und es viele ja einfach interessiert wie man merkt dass es losgeht bzw wie dles ablaufen kann. Vor ca. 2 Wochen kam unsere kleine Maus 1 Tag vor ET zur Welt. Ich war sehr ungeduldig, da unser 1.Kind 4 Wochen zu früh auf die Welt kam und ich somit ab 37+0 jeden Tag mit Wehen rechnete. Es tat sich aber nichts.... 2 Tage vor ET war der Gebärmutterhals schon kurz und der Muttermund butterweich laut Hebamme. Da ich aber null Anzeichen hatte war ich total entspannt und dachte dann, ja wenn es jetzt ein paar Tage drüber geht ist es auch egal. Ich kümmerte mich um unseren Sohn, putzte das Haus, war eine runde spazieren und genoss das sonnige Wetter. Am Abend waren wir duschen und saßen vorm TV und ich hatte 2 mal seltsamen Druck nach hinten, als ob ich zur Toilette müsste, aber ne mini Verstopfung hätte. Ein unangenehmes Stechen....das war aber schnell vorbei. Ich hatte zwar die ganze Zeit im Gefühl dass sie in der Nacht kommt, aber da ich abends noch nichts weiter merke ging ich beruhigt schlafen. Um halb 1 wurde ich dann wach und hatte leichte Wehen schon im Abstand von 10 Minuten. War dann zur Toilette und hab mich auf gut Glück ein wenig gewaschen und was ordentliches angezogen.... Da ich plötzlich beim abwischen leicht rosa Schleim am Papier hatte wusste ich dass es nun richtige wehen sind. Die wurden auch innerhalb von 20 Minuten stärker und kamen dann schon im 5 Minuten Abstand. Ich rief meine Mama an für den kleinen und im Kreißsaal, die sagten wir sollen sofort kommen. 20 Minuten später fuhren wir los, da waren es nur noch 3 Minuten und ich konnte während der wehe kaum noch stehen. Um 3 Uhr kamen wir im Kreißsaal an. Die Wehen kamen nun eine auf die andere. Man sagte mir der MM sei 2 cm auf und es dauert wohl noch ein paar Stündchen.... Einige wehen, ein Coronatest und 20 Minuten später hatte ich plötzlich Pressdrang. Das dürfte ich dann auch tun, denn nun war der MM auf 10 cm auf. Die Presswehen empfand ich als Erleichterung, sie waren nicht mehr so schmerzhaft wie die vorigen wehen.... Allerdings habe ich sehr oft gepresst und das Köpfchen war schon zu sehen, die kleine hat allerdings festgesteckt. Die Ärztin hat sehr oft gesagt ich müsse stärker pressen, da die Herztöne vom Baby sehr schlecht seien (um die 70 Schläge statt 130....) und sie dringend raus müsste. Ich habe irgendwelche Mittel über Infusion bekommen um die wehen zu verstärken, keine Ahnung was das war, es hat aber nichts geholfen. Nachdem dann die 2. Ärztin dazu kam und die Hebamme auch nicht weiter wusste würde mir dann mitgeteilt dass sie die kleine nun rausholen müssen, denn sonst könnte ihr Herz durch den Stress versagen. Da sie ja schon fast draußen war, war kein Kaiserschnitt mehr möglich. Ich sagte nur egal wie, sie sollen sie rausholen denn ich hatte das Gefühl nach 30 Minuten pressen keine Kraft mehr zu haben um sie raus zubekommen. Also machten sie einen Dammschnitt und holten die Saugglocke und eine Zange und eine Ärztin legte sich quer auf meinen Bauch. Gegen 4 Uhr lag die kleine auf meiner Brust und weinte zärtlich ♥️ Im Nachhinein war das schon dramatisch und brutal. Ich habe leider immernoch mit dem Dammschnitt zu kämpfen, da die Heilung dauert und ich nicht wie gewohnt gehen stehen und machen kann wie ich will. Viel liegen lautet die Anordnung vom Doc. Unsere kleine hat ein hämatom am Kopf, was wohl von selbst wieder weg geht. Die Geburt an sich war ja mit 3,5 Stunden ab der ersten wehe wirklich schnell geschafft, die Wehen waren Wehen.... Die sind schmerzhaft aber auch schnell wieder vergessen. Das schlimmste war tatsächlich der Dammschnitt ohne PDA, ohne Betäubung, ohne Eisspray, da ja alles so schnell gehen musste. Mein Mann war die ganze Zeit an meiner Seite und er sagt meinen Schrei und mein Gesicht in dem moment würde er nie wieder vergessen. Ich bin nun einfach froh dass die Kleine gesund und munter ist und alles gut gegangen ist und diese blöde Situation habe ich gut verarbeitet, mit jedem Tag den es mir körperlich besser geht. Ich muss sagen auch wenn eine Geburt nicht so schön war und man hinterher eine Zeit lang leidet, die kleinen machen doch alles wieder gut und man kann dankbar und froh sein wenn mama und Kinder gesund sind.... Die Ärzte machen doch alles dafür, dass dabei niemandem etwas passiert, auch wenn das ganze manchmal brutal abläuft, aber sie haben eben auch schwierige Situationen zu bewältigen und wollen sicher auch nicht in eine schwierige Lage kommen.