Nachdem hier ganz oft nach dritten Geburten gefragt wird schreibe ich auch mal einen Bericht.
Kurze Zusammenfassung zu den zwei vorigen Geburten:
1. Kind, 10 Tage vor ET, spontan, ca. 12 Stunden Dauer mit PDA
2. Kind, 4 Tage nach ET, spontan, 16 Stunden Dauer ohne Schmerzmittel
Jetzt der Bericht:
Diese letzte Schwangerschaft war zum abgewöhnen. Übelkeit, Blinddarmentzündung, Symphysenschmerzen und ab der 24.Woche schmerzen im Illio-Sakral-Gelenk. Ich hatte keinen Bock mehr und hab mit louwen-Diät und Himbeerblättertee versucht mein Baby vor ET zum ausziehen zu bewegen (wir wussten das Geschlecht nicht und wollten uns überraschen lassen). Bis zum ET wollte ich aber noch warten bevor ich gravierende Maßnahmen ergreifen würde. Am 05.03. (ET) hatte ich vormittags einen Termin beim Frauenarzt. Der Befund war ermutigend. Muttermund weich und leicht offen, es fehlen nur noch Wehen. Meine Ärztin wollte keine Eipollösung machen (macht sie grundsätzlich nicht) also hab ich meine Hebamme angerufen. Sie kam am späten Nachmittag und hat die Eipollösung, eine Bauchmassage mit Aromaöl und eine Fußreflexzonenmassage gemacht. Nachts hatte ich dann unregelmäßig Wehen. Am 06.03. ging der schleimpfropf ab. Samstag Nachmittag kam meine Hebamme und hat die Prozedur vom Vortag wiederholt.
Nachts passierte nix. Morgens um sieben wachte ich auf. Es war der 07.03.. ich bin dann leise aufgestanden und ins Wohnzimmer. Hier habe ich vor dem Fernseher vor mich hingeweht. Um neun fragte ich eine Freundin ob sie mit mir und den Hunden rausgeht. Alleine wollte ich nicht. Die ganze Strecke laufe ich normalerweise in 10 Minuten. Nach 1/3 der Strecke und 15 Minuten die wir dafür gebraucht hatten drehten wir um. Wir scherzten noch, weil ich noch frühstücken und in die Badewanne wollte. Sie hielt das nicht für eine gute Idee. Beim Frühstück bekam ich kaum was runter. Viertel vor 10 ging ich in die Badewanne. Ich dachte das dauert noch. Fünf nach 10 rief mein Mann meine Mutter an denn sie sollte mich ins Krankenhaus begleiten. Nochmal fünf Minuten später bat ich ihn den Rettungsdienst zu rufen. Die Fruchtblase war geplatzt, das Fruchtwasser war leicht grün und der Druck nach unten unerträglich. Beim Tasten konnte ich den Kopf nicht spüren. Der Rettungswagen kam und die zwei Sanitäter wollten mich mit einem Stuhl nach unten bringen. Ich konnte mich aber nicht bewegen. Ich wollte auf den Arzt warten und mir ein Schmerzmittel geben lassen. Eine Presswehe später spürte ich plötzlich den Kopf. Jetzt war klar, wir fahren zur geburt nicht ins Krankenhaus. Kurze Zeit später war der Kopf da, zeitgleich mit dem Notarzt. Und eine weitere wehe später war mein Baby da. Ich war so überrascht, dass ich mich nicht bewegen konnte. Es war 10.35 Uhr. Mein Baby lag neben mir und die Sanitäterin meinte: "Willkommen auf der Welt kleiner Mann. " Ich guckte rüber und korrigierte: "Das ist aber kein Bub."
Meine Maus war da. Mein kleines Mädchen hat es so eilig gehabt. Wir wurden eingepackt und sind zur Kontrolle ins Krankenhaus gefahren. Dort bin ich genäht worden Dammriss 2.Grades. 10 Tage später wurden noch plazentareste festgestellt und es musste ausgeschabt werden. Die plazenta kam auch zu Hause und wurde in einem Plastikbeutel mitgenommen aber das was fehlt hat wohl keiner gemerkt.
Vier Stunden nach der geburt fuhren wir vom Krankenhaus wieder nach Hause.
Die Geburt war zwar nicht dass, was ich wollte aber sie war meine schönste Geburt. In dem Moment als ich merkte das jetzt wirklich geburt angesagt war, war es auch schon vorbei. Kein reinsteigern in die Schmerzen. Die Geburt hab ich als sehr kraftvoll empfunden. Meine zwei Großen fanden es spannend und haben keinen Schaden davon getragen. Einzig die Sauerei im Badezimmer, um die sich mein Mann kümmern musste war nicht so toll.
Vorbereitet habe ich mich mit dem Podcast die friedliche geburt. Auch wenn die Geburt nicht leise und friedlich war, hat mich der Podcast mental gestärkt und ermutigt.
Jetzt ist die Maus schon über 5 Wochen bei uns und wir sind im Alltag angekommen.