Geburt aus BEL - Achtung länger Text

Ich habe vor drei Wochen mein Kind aus beckenendlage geboren.
Da der kleine schon lange im BEL lag (und davor nur in querlage) war ich am Donnerstag im kh um die geburtsmöglichkeiten und ggf. Eine äußere Wendung zu klären. Da der kleine schon so lange in BEL lag, hatte ich mich auch schon im Internet ausgiebig über äußere Wendung, Geburt aus BEL und sectio informiert.
Der US war soweit gut, daß Kind noch klein, das Becken gross, keine Hindernisse für eine äußere Wendung sichtbar - das kh sowohl auf äußere Wendung als auch auf BEL Geburten spezialisiert und ausserdem mit Level 1 Klinik.
Für Montag also Termin zur äußeren Wendung gemacht, BEL Geburt wäre möglich, falls die nicht klappt.

Sonntag Abend dann Blasensprung, liegend per krankentransport ins kh - auf dem Weg setzten dann auch leichte Wehen ein.
Im kh kam ich sofort ans ctg und bekam wehenhemmer, damit erst mal in Ruhe die Lage besprochen werden konnte. Zufällig hatte die Oberärztin mit Spezialgebiet BEL Geburten Dienst. Der US ergab einen 5cm offenen Muttermund und Kind in geeigneter Lage für BEL Geburt (Beine sollten nach oben zeigen).
Ich habe dem Versuch dann zugestimmt, eine sectio wäre bei komplikationen ja immer noch möglich.
Im Kreißsaal durfte ich endlich aufstehen, bekam dann buscopan, um den Muttermund zu lockern, und wehte vor mich hin, alles gut handhabbar.
Nach zwei Stunden war der Muttermund bei 7cm, die Wehen wurden sehr schnell stärker und ich bekam Presswehen im einminütigen Intervall. Veratmen war Geschichte, Wehenpausen gab es auch nicht mehr.
Ich bekam dann noch mal Wehenhemmer, damit eine pda gelegt werden konnte, die Schmerzen waren absolut nicht zum aushalten. Mit der pda beruhigte sich die wehenfrequenz etwas und die Wehen waren wieder gut veratembar.
Drei Stunden später war der Muttermund offen und es ging ans pressen in halbseitenlage. Bisher war nur die Hebamme von Zeit zu Zeit bei uns, jetzt lief eine ganze Mannschaft auf. Die Oberärztin, eine Gynäkologin, ein Kinderarzt, eine Hebamme und eine Azubine.
Die Oberärztin übernahm die Leitung, führte den kleinen sanft durch den geburtskanal und in einem sehr geduldige, ruhigen Wechsel aus Pressen und tief atmen, um das Kind mit Sauerstoff zu versorgen, kam der Kleine auf die Welt. Dabei wurden die ganze Zeit akribisch seine Herztöne überwacht.
Am Ende musste doch noch ein Dammschnitt gemacht werden, dann war er geboren - der kinderarzt wurde dann auch gar nicht benötigt, der kleine hatte gegen Ende zwar einen leichten ph Abfall, war aber nach der Geburt sofort fit und kam zum kuscheln auf meine Brust.

Und Funfact am Rande: Das ctg hat die ganze Zeit nur total wenig ausgeschlagen (auch als ich vor Schmerzen die Wände hoch bin - Rückenwehen bildet das Ding echt nicht gut ab) - die Hebamme hat Gott sei Dank nach meinem Schmerzempfinden gehandelt und nicht nach dem Gerät.

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Schön#verliebt herzlichen Glückwunsch

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Hallo

Herzliche Glückwünsche 🍀🍀

Ich habe vor über 11 Jahren unsere 1. Tochter auch aus BEL spontan entbunden!
Ich kann allen nur empfehlen es mindestens zu probieren und sich nicht gleich den Bauch aufschneiden zu lassen!
Ich hatte auch null Probleme und der Kleinen ging es jederzeit super! Ihr Agpar war 9/10/10

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Ja, ich war anfangs auch total irritiert, als viele im Umfeld meinten, ach so dann Kaiserschnitt.
Klar kann es darauf hinaus laufen, aber es ist ja kein Automatismus - wenn die vorbedingungen stimmen geht es mit nur geringem Risiko evtl. auch ohne. unser apgar war 8/9/10, also auch total in Ordnung.

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Ein wunderbarer Geburtsbericht der Hoffnung macht 😍 Alles alles Gute und Hut ab vor so viel „Coolness“. Zumindest liest es sich so ☺️🥰