Hallo liebe community,
ich wollte nur noch mal meinen Geburtsbericht schreiben. Ich habe an der Geburt immer noch leicht zu knabbern. Unser Sohn ist am 23.12.2021 zur Welt gekommen. Aufgrund der Corona Situation durfte mein Mann vorerst nicht mit und ich musste bis 1,5 Stunden bevor unser Junge das Licht der Welt erblickt hat alleine dadurch.
Am 21.12.2021 ist mir abends um 22:00 Uhr die Fruchtblase geplatzt. Das Krankenhaus meinte per Telefon, dass ich noch warten soll bis die Wehen einsetzen. Nachts gegen 2:00 Uhr dachte ich die Wehen wären stark genug und wir haben uns auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Dort haben wir direkt am CTG gesehen, dass die Wehen nicht stark genug waren ^^ es ist unser erstes Kind, woher soll man dann genau wissen wie sich die richtigen Wehen anfühlen
Auf alle Fälle wurden wir mit dem Blasensprung nach Hause geschickt. Sie sagt ich soll wiederkommen wenn die Wehen stark genug sind aber spätestens nach 12, 13 stunden.
Es tat sich gar nichts und wir kamen am 22.12.21 um 18 Uhr ins Krankenhaus zurück.
Ich musste stationär bleiben, mein Mann wurde heim geschickt.
Um 20:30 ging es langsam los. Es wurde immer schlimmer, bis ich um 0:00 Uhr in den Kreißsaal ging und um Unterstützung bat. Ich habe die Schmerzen nicht mehr ausgehalten.
Ich habe Zäpfchen bekommen. Mir wurde ein Bad eingelassen. Ich habe irgendeine Infusion bekommen, die mich fast komplett betäubt hat. Ähnlich wie Flug Angst Tabletten, nur mit 20 fachen Wirkung.
Dann haben sie festgestellt, dass der Muttermund erst 1 cm offen war. Erst dann habe ich meine gewünschte PDA erhalten. Wobei man sagen muss, dass ich den Bogen zur PDA unter der Infusion ausfüllen musste und ich die Fragen kaum noch lesen konnte. Beim Legeb der PDA wurde ich noch angeschnauzt, dass es so schwierig wäre mir diese zu legen. Als sie dann saß konnte ich endlich etwas zur Ruhe kommen und vor mich hin dösen.
Um 5:20 Uhr kam dann eine Hebamme und sagte ich solle mal meinen Mann anrufen. Ich hatte kaum noch Kraft und flüsterte nur ins Telefon „komm“.
Immerhin hat die PDA bewirkt, dass ich mich entspannen konnte und die 10 cm nun endlich offen waren.
Gegen kurz vor 6:30 Uhr ging es dann in den Kreißsaal und um 7:30 Uhr war er da.
Die Presswehen waren nicht das schlimmste, sondern die ganze Nacht.
Ich hatte die schlimmsten Schmerzen in meinem ganzen Leben und musste dann noch ohne jegliche Unterstützung durch.
Das klingt ganz schlimm, aber ich habe mir nachts einfach nur noch gewünscht, dass irgendwas mit meinem Sohn nicht stimmt und sie einen Kaiserschnitt machen müssen. Ich konnte nicht mehr. Bereits vor dieser Infusion habe ich um eine PDA gebeten, mir sagte man, dass diese die Geburt stoppen? oder verlangsamen könnte. Ich solle warten.
Mein Mann durfte 4 Stunden nach der Geburt bleiben. Anschließend wurde ich in ein Zimmer gesteckt in dem ich zwei Tage alleine bleiben musste.
Sie haben mir im Kreissaal einfach nur meine Taschen auf das Klinik Bett gestellt und mich ins Zimmer gefahren. Anschließend sind sie raus gegangen und ich konnte mich kaum bewegen, da mir niemand mein Gepäck vom Bett gestellt hat. Ich konnte noch nicht mal meine Beine gerade ausstrecken. Am ersten Tag hat mein Baby fast nur geschlafen. Irgendwann habe ich dann gefragt, ob mir bitte jemand zeigen könnte wie man wickelt und füttert. Sie hatten gerade keine Zeit, am besten wäre es wenn man sich das selbst an eignet.
No more words needed.
Das war das schlimmste Weihnachten in meinem ganzen Leben. FaceTime mit der Familie. Und ich mutterseelenallein und völlig überfordert im Krankenhaus. Besuch durfte auch keiner kommen.
Wenn ich mich jemals wieder dazu durchringen kann ein Kind zu bekommen, dann mit Wunschkaiserschnitt oder zeitiger PDA. Bei einer normalen Geburt direkt danach heim. Zu Hause hätte ich mehr Unterstützung gehabt als im Krankenhaus.
Das hat mich wirklich glaube alles traumatisiert und ich war die erste Zeit so sauer, dass die Geburt so oft, so schön geredet wird und gefühlt niemand ehrlich ist. Ich möchte sowas eigentlich nie wieder erleben. Vielleicht hat die Corona Zeit sein Notwendiges getan!
Geburtsbericht Dezember 2021
Es tut mir leid, was du erleben musstest. Das ist so schade, wie du im Krankenhaus behandelt würdest und dass dein Mann nicht dabei sein durfte.
Ich verstehe, dass du daran noch zu arbeiten hast. Bestimmt tut es gut, dir hier alles von der Seele zu schreiben.
Ich habe auch in einer Corona-Hochphase entbunden, im Mai 2021, habe hier auch einen Bericht geschrieben.
Mein Verlauf war ganz ähnlich, ich habe die Wehen früh als schmerzhaft empfunden, es tat sich lange nichts und habe schnell nach Schmerzmitteln verlangt, musste auch lange auf die PDA warten. Trotzdem habe ich die Geburt als schön empfunden. Ich durfte die ganze Zeit im Kreißsaal bleiben und mein Mann durfte die ganze Zeit dabei sein. Ich habe mich auch von den Hebammen und Ärzten super aufgehoben gefühlt. Am Ende wurde es dann bei mir nach 28 Stunden im Kreißsaal doch ein Kaiserschnitt und ich musste noch ein paar Tage da bleiben. Aber auch auf Station wurde sich gut gekümmert, mir alles in Ruhe gezeigt. Mein Mann durfte immerhin für eine Stunde am Tag kommen.
Ich will damit nicht deine Erfahrung relativieren, sondern dir im Gegenteil Mut machen, so eine Geburt kann trotzdem schön sein, von wegen schön reden.
Wahrscheinlich muss man nur Glück mit dem Krankenhaus haben.
Ich bin empört, dass dein Krankenhaus da so streng war mit Corona und generell so lieblos! Das geht viel besser!
Erst einmal herzlichen Glückwunsch 🥰
Das klingt total heftig, ich kann mir vorstellen, dass das Weihnachtsfest hart für dich war!
Ich wollte dir dagen: ich versteh dich absolut! Ich kenne das Gefühl, meine erste Geburt hat mich auch traumatisiert zurück gelassen.
Ich fühlte mich auch allein gelassen und völlig hilflos und hatte die allerschlimmsten (und dazu noch unproduktiven) Schmerzen meines Lebens.
Hätte ich aufgeben können, ich hätte es sofort gemacht.
Darüber sprechen hat mir geholfen und die Zeit hat ihr übrigens getan.
2 Jahre danach hab ich mich getraut und bin wieder schwanger geworden. Meine 2. Geburt war kurz, gut auszuhalten und - wie es gerne so heißt- wunderschön.
Ich kenne also beide Seiten der Medaille.
Ich wünsche dir alles Liebe 💚
Vielen Dank an euch! Das ist total lieb!
Es war alles einfach nur fürchterlich aber mein Junge kann dafür nichts.
Zudem hat sich das Krankenhaus geweigert, mir nach der Geburt Abstilltabletten zu geben.
Hätte ich gewusst, dass ich 5 Tage nach der Geburt eine richtig schlimme Brustentzündung plus Schüttelfrost plus 40 grad Fieber bekomme, hätte ich mir diese irgendwo eingefordert.
Aber ich habe den Hebammen und Pflegern vertraut, dass kühlen und Tee trinken genügt. Die Tabletten hätten ja angeblich so schlimme Nebenwirkungen.
Ich kann nur jeder Frau raten wenn sie nicht stillen möchte, fordere diese Tablette ein!
Aber schön, dass man sich auch nach einer sehr schmerzhaften Geburt wieder trauen kann, noch ein Baby zu bekommen.
Alles Liebe für euch
Erstmal herzlichen Glückwunsch!
Meine Tochter hatte ET am 23.12😁 kam dann aber drei Tage später
Ich finde es einfach so so krass wie unterschiedlich dass in den Häusern gehandhabt wird.Bei uns gab es auch gewisse Regeln aber dennoch lief es komplett anders ab.
Es tut mir sehr leid dass du diese Erfahrung machen musstet und ich wünsche dir viel Kraft und Zeit um zu heilen❤️
Es tut mir so unglaublich leid, was du erlebt hast! Fühl dich gedrückt.
Was die Coronabedingungen angeht kann ich nicht mitreden, irgendwie scheint das jedes Krankenhaus anders zu machen und die Geburt meiner Tochter liegt schon fast sechs Jahre zurück.
Aber ich hatte - wieso auch immer - ein ganz komisches Gefühl, was eine Geburt im Krankenhaus angeht, weshalb ich mich für ein Geburtshaus entschieden. Zuhause habe ich mich als Erstgebärende nicht getraut, aber das war für mich komplett die richtige Entscheidung.
Ich hatte vorher im Bekanntenkreis sooft gehört, dass sie (auch ohne Corona) alleine waren, egal ob mit oder Mann, sich hilflos gefühlt haben und ständig das Personal gewechselt hat und das wollte ich für mich nicht.
In meinem Geburtshaus war es so, dass "deine Hebamme" schon während der Schwangerschaft Untersuchungstermine übernehmen konnte (war abwechselnd bei ihr und bei FÄ) und sechs Wochen vor Et beginnt dann die Rufbereitsschaft. Die Hebammen arbeiten in 2er-Teams.
Natürlich muss einem klar sein (wird einem auch im Gespräch alles genau erklärt), das manches anders abläuft als im Krankenhaus zB medikamentös und was passiert, sollte ein Notfall eintreffen. Unser Geburtshaus befand sich schräg gegenüber von einem Krankenhaus, sodass dort schnelles Eingreifen möglich gewesen wäre und natürlich gehen die Hebammen auch auf Nummer sicher.
Und ich stimme dir zu, was das Beschönigen angeht. Eine Geburt löst bei den meisten Frauen Schmerzen aus. Wehen können von unangenehm bis unaushaltbar sein und als der Kopf meiner Tochter geboren wurde, hab ich im ersten Moment keine heiligen Glocken gehört, sondern war nur erleichtert, das dieser Schmerz gleich zu zerreißen weg war. Aber trotz allem muss es nicht so laufen wie bei dir!
Ich habe mich die komplette Geburt über nicht allein gefühlt, meine Hebamme hat sich erst bei den letzten Wehen "eingemischt" , als sie merkte, das wir es allein nicht mehr schaffen, vorher hat sie mir und meinem Mann Raum gegeben und das war perfekt. Ich hatte Glück, dass meine Tochter es eilig hatte und ich nicht wie meine Mutter 24 und 48 Stunden (um dann trotzdem einen Ks zu haben) in den Wehen zu liegen, aber auch wenn es länger gedauert hätte, könnte ich mir keine angenehmere Umgebung vorstellen - selbst Zuhause wäre ich nicht so entspannt gewesen, denn dort hätte ich vermutlich im Hinterkopf gehabt, dass die Nachbarn mich hören könnten. 🙈
Als die Schmerzen noch frisch waren konnte ich mir - trotz meiner vergleichsweise positiven Erfahrung- auch keine weitere Geburt vorstellen, bei mir hat sich das irgendwann verändert, vielleicht passiert das bei dir auch, vielleicht nicht, beides ist vollkommen okay.
Unabhängig davon würde ich aber für das Verarbeiten nochmal ein Gespräch suchen. Manche hier haben erzählt, das sie ein Gespräch im Krankenhaus hatten um besser verstehen zu können, wieso welche Entscheidungen getroffen wurde, andere haben "nur" mit ihrer Nachsorgehebamme drüber unterhalten oder mit einem Arzt/Psychologen.
Schäme dich nicht dafür, eine Geburt - so "normal" Fortpflanzung ist - ist eine lebensverändernde Erfahrung. Das klingt irgendwie blöd, aber so empfinde ich es, schließlich haben wir einen Menschen entstehen lassen und in die Welt gebracht, den es sonst nicht gegeben hätte. Was könnte krasser sein?! 😁
Ich wünsche dir - euch - auf jedenfall alles Gute!
Ach du meine Güte.
Das hört sich ja furchtbar an.
Ich habe 3 Kinder.
Beim 1. ist mir auch so etwas geschehen.
Widerliches Krankenhaus.
Haben mein Kind sogar fast sterben lassen. Sind dann in eine Kinderklinik gefahren wo es hies er hätte die Nacht nicht überlebt !
Bei meinen anderen beiden bin ich in ein anderes Krankenhaus mit viel viel besserem Personal. Und waren tolle Geburten.
Lass dich also von dem Krankenhaus nicht von deinem eventuellem KiWu abbringen.
Fahr in ein anderes besseres.
Und ich kann nur dazu raten bei jeder Ss einen Geburtsvorbereitungskurs zu machen.
Bei meinem 1. keinen gemacht ..
Bei der 2. ja .
Bei der 3. Nein
Ich habs beide nicht male sehr berreut.
Alles Gute für euch !