Endlich komme ich dazu einen Geburtsbericht über die Geburt meines Wunders Alexander vom 24.1.22 zuberichten.
Eigendlich begann das ganze schon am 3.1 bei einem Kontrollbesuch bei der Frauenärztin wo festgestellt wurde das der Gebärmutterhals stark verkürzt war. (Ich hatte nie auch nur eine Übungswehe oder ähnliches gespürt, es war auch nie was auf dem Ctg zusehen). Ich durfte dann für die Lungenreifungsspritzen bis 34+0 im Krankenhaus bleiben, wo trotz Liegen der Gebärmutterhals sich weiter verkürzte.
Bei 34+0 wurde ich entlassen, mit den Worten wenn er jetzt kommen möchte würden sie nichts mehr aufhalten.
Es war immer noch keine Übungswehen zu spüren.
Am 24.1 (35+4) lag ich wie immer um 02.30 wach ( um die Uhrzeit hatte er immer seit Wochen seine Turnstunde) und spürte aufeinmal wie ein paar Tropfen in die Slipeinlage liefen. Mein erster Gedanke war: Mist, jetzt hast du auch noch Inkontinenz🙈"
Ein paar Sekunden später war klar das es keine Inkontinenz war, denn es lief nur so raus. Da ich wusste das er noch nicht fest im Becken lag, riefen wir den RTW.
Ab da merkte ich zum ersten Mal die ersten leichten Wehen, die aber schon in ca 10 Minuten Abstand kamen.
Im Krankenhaus wurde ich untersucht und es wurde festgestellt das der Muttermund bei cm offen war und es waren die Wehen auch auf dem Ctg zusehen.
Inzwischen war es so ca 4.30 Uhr. Mein Mann wurde wieder Nachhause geschickt, weil als Erstgebärende würde es sicherlich noch länger dauern.
Erstmal durfte ich auf Station aufs Zimmer wo ich eine Stunde alleine war, dann kam zu meiner Freude eine Bekannte aus dem GVK auch mit Blasensprung aufs Zimmer, so hatte ich zum Ablenken zwischen den Wehen jemanden zum Reden.
Um ca 9.30 Uhr durfte ich wieder in den Kreißsaal zum Ctg, wo danach festgestellt wurde das der Muttermund bei 4cm inzwischen war. Die Hebamme sagte dann ich dürfte meinen Mann anrufen das er kommen dürfte, da es jetzt voran geht.
Wenn er da wäre sollten wir 1 Stunde spazieren gehen und dann dürften wir im Kreißsaal bleiben. Die Wehen musste ich inzwischen schon gut veratmen.
Also rief ich meinen Mann an (30 Minuten Fahrtweg ) und sagte ihm wenn er am KH - Eingang wäre sollte er eine Nachricht schicken, dann würde ich runter kommen zum Spaziergang.
Die Nachricht kam und ich schrieb zurück das ich noch kurz zur Toilette müßte und dann würde ich runter kommen.
Auf der Toilette hatte ich dann die erste Wehe die es echt in sich hatte. Wo sie vorbei war, wollte ich mich auf dem Weg zu meinem Mann machen.
Ich kam nur bis zum Flur meiner Station wo ich mich schon unter der nächsten Wehe an die Wand lehnen musste.
Eine nette Krankenschwester kam und sah das ich nicht weiter konnte, sie brachte mich im Rollstuhl zum Kreißsaal. Wo wir mit den Worten begrüßt wurden, daß ich ja erstmal laufen sollte (Untersuchung war ca 45 Minuten erst her). Ich habe sie nur angeschaut und gesagt das ich keinen Meter mehr laufen würde und das jemand meinen Mann am Eingang abholen sollte.
Sie schoben mich in einen kleinen Untersuchungsraum wo ich warten sollte, dort konnte ich mich nur noch an der Granitplatte festhalten konnte und das Beckenkreisen ließ. Die Wehen kamen inzwischen ca alle 3-4 Minuten.
Als mein Mann da war schlug die Hebamme vor das ich erstmal in die Badewanne sollte zur Entspannung, da ich vor 1 Stunde ja erst bei 4cm gewesen bin und es ja noch dauert.
Ab da habe ich meinen Mann in den Wahnsinn getrieben 🙈🥴.
Im Wasser hatte ich unter der Wehe immer das Gefühl ich müsste auf Toilette für das große Geschäft 😂. Also musste mein armer Mann mich aus der Badewanne ziehen und rausgehen damit ich auf Klo konnte. (es war ein normales Badezimmer)
Natürlich kam nichts, vor der nächsten Wehe bin ich wieder in die Wanne, da im Wasser die Wehen etwas besser auszuhalten waren.
Das ganze Spiel ging so ca 3/4 Mal, bis der Hebamme mein Mann auf dem Flur auffiel.
Sie kam rein und untersuchte mich im Wasser. Zu Ihrer Überraschung war ich schon bei 10cm, ich war keine 30 Minuten in der Wanne gewesen.
Sie zogen mich aus der Wanne (es war eine normale Badewanne), weil ich mich nicht mehr bewegen konnte, legten sie mir vorne und hinten einfach ein großes Handtuch rüber und zogen mich über den Flur in den nächsten freien Kreißsaal.
Dort kamen die Wehen Schlag auf Schlag, aber mein Kleiner war irgendwie noch nicht ganz ins Becken gerutscht.
Die Wehen hatten es echt in sich und ich bat um irgendein Schmerzmittel, sie legten mich an einen Tropf mit etwas was den Wehen die Spitzen nehmen sollte. Wenn ich ehrlich bin habe ich keine Wirkung gemerkt, aber ab da ging die Turnstunde los damit er endlich weiter runterrutschen konnte. Seitenlage links rechts Rückenlage... Bis auf Handstand war glaub ich alles dabei.
In RL war es dann endlich soweit, das der Kopf zufühlen war, aber ab da ging es irgendwie nicht weiter, also bekam ich einen Wehentropf an der auch sofort Wirkung zeigte und unter der nächsten Wehe wurde ein Dammschnitt gemacht.
Daraufhin schoß er der Hebamme in die Arme.
Mein kleiner Mann kam um 15.11 Uhr mit für die Woche stolze 48cm und 2700g auf die Welt.
Er wurde mir auf den Bauch gelegt und wir durften uns kennenlernen. Die Plazenta kam mit 2 Wehen unproblematisch hinterher . Dann wurde ich genäht was ich aber nicht groß gemerkt habe.Da unser Alexander so früh kam, hatte er nach ca 30 Minuten aufeinmal. Anpassungsschwierigkeiten und er wurde auf die Neo gebracht. Er hatte eine Unterzuckerung und das Atmen fiel ihm schwer und er entwickelte später noch eine Gelbsucht. Das war das schwerste im meinem Leben ihn den Ärzten mitzugeben und nicht mit zukönnen. Da er am Anfang so müde war kriegte er noch eine Magensonde. Gesamt waren wir 1 Woche im KH. Ich hatte gleich nach der Geburt angefangen abzupumpen und das Stillen hat nach 3Tagen mit Zufüttern von abgepumter Muttermilch gut geklappt.
Heute wiegt er über 5 Kg und ist unser Sonnenschein.
Die Geburt war das anstrengendste und schönste Erlebnis meines Lebens.
Mein Mann und die Hebammen waren eine große Hilfe und ich fühlte mich unter der Geburt sicher aufgehoben bei ihnen.