Ausgekugelt/Geburtsbericht (36+6), ggf. Trigger****

Hallo!

Ich habe vor 15 Tagen bei 36+6 entbunden, nach vorzeitigem Blasensprung (36+5).

Ich hatte insgesamt eine riskante Schwangerschaft, u.a. wegen meiner Heparinisierung und Gestationsdiabetes sowie Verdacht auf Rheuma.

Ich hatte die 2 Wochen vor dem Blasensprung bereits schmerzhafte Senkwehen und habe mich viel geschont.

Dann platzte die Blase und mir war klar, es geht los...noch Lackmuspapiertest gemacht, knallblau, Wasser lief und lies sich nicht aufhalten. Alles klar...ab ins Krankenhaus. Am Anfang war alles entspannt, ich hatte keine Schmerzen.

Nach ca. 2 h ging es dann los mit den Schmerzen meines Lebens und den Eröffnungswehen...kein Paracetamol hat was gebracht, ich habe um die PDA gebettelt. Da ich um ca. 10 Uhr das Heparin gespritzt habe, wurde mir dann gegen 22 Uhr die PDA gesetzt. Danach war es deutlich entspannter...mir wurde ein Wehentropf gesetzt.

Der Muttermund weitere sich ruck zuck, jedoch fing ich dann bei der Austreibungsphase an, Fieber zu entwickeln...Wehentropf erhöht. Dann, gegen ca. 7 Uhr, ging alles ganz schnell.

Die Herztöne des Babys fingen an schlecht zu werden, mein Fieber ging hoch auf 38,4 und plötzlich kam ein Arzt rein, der meinte, wir müssen das Kind nun mit der Saugglocke holen. Puh...nach 2-3 Presswehen war mein Sohn dann da. Es war unglaublich...wunderschön aber leider war der PH-Wert meines Babys nicht gut und er musste die erste Nacht auf die Neo.

Ich hatte auch ordentlich Blut verloren, hatte einen Dammriss und Scheidenrisse und musste genäht werden. Die ersten 24 h konnte ich weder sitzen noch gehen und es ging mir furchtbar. Mein Partner war Gott sei Dank, die ganze Zeit bei mir, sonst wäre ich eingegangen. Und mein Baby war nicht bei mir

Nach 1 Nacht auf der Neo gab es Entwarnung, er ist zwar ein spätes Frühchen und wog nur 2645 g bei der Geburt, aber ansonsten waren alle Werte unauffällig. Auch hatte er kein Zucker, was ich sehr befürchtet habe. Er durfte zu uns

Wir waren dann noch 2-3 Tage im Krankenhaus und wurden dann entlassen. Leider mussten wir nach paar Tagen wieder zurück ins Krankenhaus, weil er Gelbsucht hatte und bestrahlt werden musste Also wieder zurück.

Die 2 Nächte in der Kinderklinik waren hart. Mein Partner konnte nicht mitübernachten, so dass ich mit meinen Geburtsverletzungen alle 2-3 h abgepumpt habe, ihn gewickelt, gestillt und gefüttert habe, damit er das Gelbe loswird.

Die Mühe hatte sich gelohnt und bei der Kontrolle vor paar Tagen beim Kinderarzt war der Wert stark gefallen.

Nun, was soll ich sagen...die Tatsache, dass mein Kind die erste Nacht nicht bei mir war, war sehr schwer...auch die Geburtsverletzungen sind schmerzhafter als ich dachte.

Ich hatte die naive Vorstellung, dass ich nach einer natürlichen Geburt wieder sofort funktioniere aber nix da.

Mein Sohn ist mein Ein und Alles, aber ich merke, dass ich durch diese Erfahrung große Verlustängste habe...ich hoffe, das wird sich wieder einpendeln.

LG und Danke fürs Lesen,
Cami