Wunsch-Kaiserschnitt im Vivantes Klinikum

Ihr Lieben,

Mein Wunsch-Kaiserschnitt war ein voller "Erfolg". Es ist alles so gekommen, wie ich es mir gewünscht habe und ich halte unsere Tochter in den Händen. Der Bericht ist extra detailliert, da ich mir als "Vorbereitung" auch gerne ausführliche Berichte durchgelesen habe, damit ich mir alles vorab vorstellen konnte.

Ich hatte ja lange Angst, dass ich den Kaiserschnitt bezahlen muss, da ich eher diffuse Ängste hatte bzw. mein Bauchgefühl eher für KS war. Im Krankenhaus wurden meine Bedenken aber sehr ernst genommen und mir wurde immer wieder gesagt, dass ich am Tag der Geburt mich noch für eine spontane Geburt entscheiden kann. Genauso würde der KS gemacht werden, wenn ich mit 10 cm geöffnetem MuMu komme und trotzdem noch die OP will.

Mir war sehr wichtig, dass der Tag der Geburt schön nahe am ET liegt, mein Mann dabei ist und ich das Baby sofort halten darf (Bonding). All das ist in der Klinik möglich 💕

Am Tag vor der OP hab ich die Uhrzeit telefonisch erfahren, musste abends noch einen Klistier nehmen und Säurehemmer für den Magen. Am nächsten Tag dann noch eine Tablette und um 7:15 Uhr im Kreißsaal sein. Ich durfte sofort rein, habe eine Zufuhr in die Hand bekommen und es wurde ein ctg gemacht. Zwei Tage zuvor hatte sich mein schleimpropf gelöst und ich hatte bereits ganz leichte Wehen, also perfekt.

Während des CTG kam dann die Anästhesistin, die sich vorgestellt hat (mega nette Frau) und mir alles erklärt hat, was gleich passieren wird. Musste mich dann komplett umziehen (nur Socken blieben an, habe ein Netzschlüpfer, ein OP-Häubchen und ein Klinikhemd sowie ein rotes Bonding-Tuch um die Brust bekommen) und mein Mann dort im anmelde-Raum bleiben (er musste sich dann auch umziehen und war ganz in grün).

Ich bin dann mit der hebamme zum OP-Saal gegangen, wo das Team gerade alles vorbereitet hat. Das sieht schon krass aus mit der ganzen Technik. Aber auch hier alle total nett und haben mit mir geredet und erzählt, was sie gerade vorbereiten. Durfte mich dann auf den OP-Tisch setzen, die Anästhesistin hat erstmal die Wirbelsäule abgetastet (dabei musste ich soweit wie möglich einen Rundrücken machen, schultern hängen lassen etc), währenddessen wurde der Zugang verkabelt mit Medikamenten, falls mir schlecht oder schwindlig wird. Dann hat die Anästhesistin mir eine lokale Betäubung gegeben (das waren gefühlt 6 kleine Mini-piekser links und rechts der Wirbelsäule) und hat dann die spinalanästhesie gemacht, wovon ich nichts gespürt habe, außer einen Druck. Mein Po wurde dann ganz warm und meine Beine fingen an zu kribbeln. Das Team hat mir dann geholfen, mich auf den Rücken gleiten zu lassen, die Beine kommen wie beim Frauenarzt links und rechts hoch.

Dann wurde mein Klinikhemd vor mir aufgespannt als Spritzschutz, damit ich keine Maske tragen muss. Ich hatte total Angst, dass ich noch was spüren werde, weil ich meine Füße noch bewegen konnte, aber die Anästhesistin hat mir versichert, dass nur meine Nerven für den Schmerz betäubt sind (wie ganz doll eingeschlafen) und ich druck spüren werde, aber keinen Schmerz. Sie hat dann mit einem kühlakku getestet, ob alles wirkt (an der Schulter war es kalt, auf dem Bauch nicht) und hat mir nochmal erklärt, dass die Chirurgen mich ganz doll mit einer Pinzette kneifen werden als test (was ich tatsächlich nicht mal gemerkt habe).

Als letztes wurde das große grüne Tuch aufgespannt und die hebamme hat noch den Katheter gelegt, was ich nicht wirklich gemerkt habe, da alles nur gekribbelt hat. Mein Mann wurde dann reingeholt (mit häubchen und Maske) und meine Arme wurden ("aufgespannt wie Jesus") links und rechts von mir positioniert (der Arm mit dem Zugang war sogar festgeschnallt, am anderen Arm saß mein Mann und hat mich gestreichelt - war mittlerweile ziemlich aufgeregt und habe total gezittert; der pfleger meinte aber immer wieder, dass meine Werte total stabil sind).

Jetzt ging alles ganz schnell. Ich dachte, die Ärzte tasten noch an meinem Bauch rum, da hieß es schon, dass der Bauch offen ist. Es hat sich eher angefühlt, wie eine Massage. Dann hieß es, der Kopf ist draußen, ich hab noch gemerkt, dass sich (gefühlt) jemand mit seinem ganzen Körper auf mich gelegt hat und dann wurde die Kleine schon über den Vorhang gehoben. Sie wurde dann von der hebamme ganz kurz gesäubert und direkt in mein Bonding-Tuch gelegt. Mein Mann und ich haben sie gestreichelt und den Kopf etwas gehalten. Es hat dann noch etwa 30-40 Minuten gedauert bis ich wieder zugenäht etc war. Man hat die ganze Zeit Absauggeräusche gehört und mein Bauch fühlte sich an, als ob dort Frühjahrsputz gemacht wird: drücken, massieren, klopfen, ziehen. Nicht unangenehm, nur sehr komisch. Ich hatte eh nur Augen für unsere Tochter.

Wir mussten dann noch 3h in diesem anmelde-Raum verbringen, beim Kind wurde die U1 gemacht, ich wurde soweit überwacht und dann wurden wir auf die Station geschoben. Nach etwa 5h begannen die Schmerzen und ich habe sofort ibo bekommen und nehme die auch "durchgehend", damit gar nicht groß Schmerzen entstehen.

Die Narbe sieht super aus, das stillen hat auf Anhieb geklappt, die kleine ist sehr entspannt und ich konnte am ersten Abend bereits aufstehen und der Katheter wurde gezogen. Nun bin ich auf der wochenbettstation und die hebammen sind alle sehr nett und hilfsbereit.

Ich bin sehr happy, dass alles so geklappt hat, wie ich es mir erhofft hatte und hoffe, dass der Bericht anderen Sorgen nimmt 😊