Erste Geburt. 1 Woche über ET.
Es war der späte Abend vom 21.02.2023, mein Mann lag schon im Bett, weil er dachte, er müsse nächsten Tag auf Arbeit .
Ich lag auf der Couch mit meinem riesigen Bauch , meinem unbeweglichen Körper und netflixte „Ginny & Gorgia“, als plötzlich in mir etwas knackste, wie ein kleines Gelenk knacksen in der Becken Gegend. Sollte das mein erträumter vorzeitiger Blasensprung sein? Wie sehr hatte ich mir gewünscht, dass es so los geht. Ich glaubte noch nicht daran und hievte mich vom Sofa, da floss es nur so aus mir heraus. Klar und flüssig. Der Teststreifen den ich vor wenigen Tagen geholt hatte zeigte es sofort an - FRUCHTWASSER!!!
Mein Puls ging sofort auf gefühlte 180. Ich war sooo aufgeregt. Was muss ich nun tun? Zähneputzen? Männl wecken? Losfahren? Tasche packen? Hilfeee!!
Man war ich aufgeregt, ich konnte gar nicht klar denken. Ich stürmte ins Schlafzimmer um Micha zu wecken. Mir fiel ein, dass ich doch besser erstmal im Kreissal anrufe, um zu erfragen ob wir überhaupt schon losfahren sollten.. also löschte ich das Licht erstmal wieder und rief die bereits eingespeicherte Nummer an.
Hebamme Luise antwortete mit ruhiger Stimme auf all meine aufgeregten Fragen und ich konnte ihr kaum folgen. Aber verstanden hatte ich, dass wir uns in Ruhe auf den Weg machen sollten.
Ich weckte also Micha mit zitteriger Stimme „Schatz, es geht los!!“. Es war inzwischen gegen Mitternacht.
Ich duschte noch kurz, putze die Zähne, und checkte mit Micha gemeinsam die Kliniktasche.
Ich versuchte ruhig zu bleiben. Ich sprach in aller Ruhe mit Micha, aber in mir drin war ein Gedankenchaos vom Feinsten. Man hatte ich Angst. Vor allem vor den Schmerzen, von denen immer alle sprachen.
Im Auto hörte ich in mein Unterleib hinein und spürte leichten Periodenähnlichen Druck in großen Abständen. Es sollte also wirklich losgehen? Wahnsinn!
Als wir ankamen wurde zunächst CTG geschrieben, was noch recht ruhig aussah und ich hatte schon Angst, dass wir wieder heimgeschickt werden. Aber wir bekamen ein Vorwehenzimmer und hörten dort den Podcast „gemischtes Hack“. Inzwischen merkte ich in regelmäßigen Abständen stärkere Periodenähnliche Schmerzen. Ich bat Micha, dies zu tracken. Der Abstand war circa 10-15min. Schnell verkürzte sich dieser Abstand. Es muss gegen 1 oder 2 Uhr gewesen sein.
Gegen 3 Uhr lief ich im Flur herum und musste schon einige Wehen veratmen. Die Abstände waren inzwischen bei 3min. Aber noch gut aushaltbar. Dann kam ein Arzt zu uns und klärte uns zum Thema Antiobiose auf. Ich konnte zwischendurch kaum noch vernünftig antworten, weil ich einige Wellen veratmen musste.
Als der Arzt weg war wurde es nach und nach schmerzhafter, sodass ich mich an Micha festhielt als die Wellen kamen ja. Gegen 5 bat ich ihn, mir etwas gegen die Schmerzen zu besorgen „PDA bitte!“. Ich konnte mir denken , dass der Muttermund noch nicht weit war, aber die Wellen waren schon echt kräftig, sodass ich Angst hatte, es könnte noch 100 mal schlimmer werden. Wir wechselten in den Kreißsaal, wo ich mich erstmal übergeben musste. Danach ging es mir aber besser :D Nach vielen Zetteln die Micha ausfüllte bekam ich endlich die PDA in den Rücken & bin sehr dankbar dafür. Ich konnte endlich mal verschnaufen, denn es tat doch schon sehr weh und ich hatte kaum Pausen zwischen den Wehen. Der Muttermund wurde abgetastet - 4cm . Man man man.. wie lange noch? Keine Halbe Stunde später war er auf 6cm, was mir Hoffnung gab, dass es doch nun schneller voran gehen könnte. Da war es wohl so gegen 7Uhr oder 8Uhr. Wir stöhnten und kreisten noch etwas hin und her da wurde die Hebamme jedoch langsam unruhig, weil das CTG wohl nicht so gut aussah. Die Herztöne seien wohl auffällig. Es kam ein Arzt dazu, die Herztöne waren inzwischen wieder okay, sackten aber unter der Wehen immer wieder ab. Mir wurde ein Kaiserschnitt empfohlen, weil es unklar war, wie es dem Baby geht. Da der Muttermund aber schon bei 9cm war, durften wir selbst entscheiden, ob wir weiter machen wollten oder nicht. Wir entschieden uns für den Kaiserschnitt. Dann ging alles relativ schnell, und die Maus lag eine halbe Stunde später putzmunter auf meinem Bauch. 22.02. um 10:08 .Ich war erleichtert und erschöpft und schlief sofort ein. Micha übernahm das Bonding (nackte Haut auf Haut) bis ich einigermaßen fit war. Es war die richtige Entscheidung, ein Risiko wollten wir nicht eingehen. Die Narbe ist mittlerweile kaum mehr zu sehen und Helene ist ein tolles niedliches gesundes Baby.
Voll verliebt 💖👩🍼
Schöne erste Bauchgeburt
Bearbeitet von miwamau
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Alles Gute euch 💕💕💕
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Sehr schöner Bericht ❤️
Meine Geburt ist ganz ähnlich verlaufen, nur ohne Blasensprung, hatte zuerst Wehen, die noch ganz gut aushaltbar waren, schmerzfrei mit PDA, sekundärer KS als Vorsichtsmaßnahme wegen abfallender Herztöne.