Ungeplante Hausgeburt in BEL

Hallihallo,
Meine Maus ist mittlerweile schon über 2 Wochen alt und ich wollte euch gerne von unserem sehr spannenden und sehr ungeplanten Erlebnis erzählen! :)

Ende der 36. SSW hieß es beim Frauenarzt plötzlich BEL - kurz Panik geschoben - eine Woche lang alles mögliche probiert, damit sie sich dreht - akzeptiert und zum Geburtsplaungsgespräch im Spital!
Die Klinik, in der ich angemeldet war, ist zufällig spezialisiert auf spontane BEL Geburten, weswegen ich mich dazu entschieden habe keinen KS zu planen, sondern es spontan zu versuchen. Die Aufklärung im Spital hab ich wirklich als sehr umfangreich und gut empfunden! :)

Bis 40+4 hat sich nichts getan (das erste Kind kam bereits vor dem Termin, weswegen mich das doch überrascht hat), in dieser Nacht wurde ich von leichten Wehen geweckt, die allerdings wieder verschwanden.
Am Vormittag war ich zur CTG Kontrolle im Spital, wo keine einzige Wehe aufgezeichnet werden konnte! Über den Tag verteilt kamen die Wehen wieder, ca alle 20/30/40 Minuten, allerdings den ganzen Tag über. Am Abend wurden die Wehen dann so intensiv, dass ich sie veratmen musste.

Als kleine Vorgeschichte: die erste Geburt hat sich leider sehr lange gezogen, unter anderem auch, da der Kleine ein Sternengucker war. Nach mehreren Stunden Wehen im 3-4 Minuten Anstand war der Muttermund immer noch bei 1cm und ich habe wirklich lange alleine im Spital ausharren müssen, da mein Mann (damals coronabedingt) wieder nach Hause geschickt wurde. Aus dem Grund hatte ich auch dieses Mal ziemliche Angst davor zu früh im Spital anzukommen!

Die Intensität der Wehen nahm weiter zu, die Frequenz allerdings nicht. Ich hab versucht zwischen den Wehen ein bisschen zu schlafen, mehr als ein Dösen war es nicht, aber ein bisschen geholfen hat es sicher! :)
Bis 23 Uhr kamen die Wehen im 30 Minuten Abstand, zwischen 23 und 00 Uhr im 10-12 Minuten Abstand. Ich war mir zu dem Zeitpunkt schon sicher, dass die Geburt jetzt losgeht, habe mir aber selber irgendwie einreden können, dass das erst der Anfang ist, obwohl die Intensität schon echt ordentlich war und ich mittlerweile tönen musste. Im Nachhinein betrachtet hätte das wohl ein Indiz dafür sein müssen, dass wir doch mal langsam ins Krankenhaus sollten ^^

Um 00:00 hab ich beschlossen nach der nächsten Wehe meine Eltern anzurufen, damit sie auf den Großen schauen.
Um 00:02 hatte ich die erste Wehe mit Pressdrang. Ich hab irgendwie meine Eltern angerufen und meinen Mann geweckt und mir noch eingeredet, dass ich mir das mit dem Pressdrang nur einbilde, aber 2 Wehen im 2 Minuten Abstand später, war klar, dass das Presswehen sind.
Mein Mann rief die Rettung, ich weiß bis heute nicht wie er es geschafft hat so ruhig zu bleiben, jedenfalls schien nicht ganz durchzukommen wie dringend wir Unterstützung brauchen, da die Rettung leider knapp 30 Minuten brauchte, bis sie bei uns war.
Meine Eltern kamen an (sie wohnen zum Glück praktisch ums Eck) mein Vater ging zum großen Kind hinauf, das natürlich durch das Geschrei und die Aufregung aufgeweckt worden ist, und meine Mama und mein Mann halfen mir dabei unsere Tochter zu entbinden.
Die Rettungssanitätet kamen bei der Tür herein, als der Körper bereits da war und um 00:38 bei der nächsten Wehe der Kopf geboren wurde.

Erstversorgung sowie Nachgeburt erfolgt noch zuhause, dann ging es weiter ins Spital! Bis auf einen Dammriss 1. Grades ging es mir wirklich super (kein Vergleich zur ersten Geburt, die mit Dammschnitt und Kristellern geendet ist), nur der Adrenalinabfall gemeinsam mit den Hormonen war hart.

Wir sind allem voran unendlich dankbar dass alles gut gegangen ist und auch ein wenig stolz, dass wir das so hinbekommen haben! :) ich muss auch sagen, dass mir das Vorbereitungsgespräch im Spital wirklich gut geholfen hat, so konnte ich z.B., entgegen der Anweisungen des Herren am Telefon, darauf bestehen im Vierfüßlerstand zu entbinden.

Es war definitiv eine unendlich intensive und aufregende Erfahrung, die ich nie im Leben so geplant hätte (der Gedanke an eine Hausgeburt hat mich immer sehr abgeschreckt).

Ich habe für mich mitgenommen, dass ich definitiv auf meinen Körper hören darf, wenn der mir sagt, dass die Wehen schon verdammt intensiv sind ^^ und dass die Geburt wirklich eine Naturgewalt ist, also Aufhalten oder Herauszögern wäre da definitiv keine Option gewesen! :)

Ich möchte hiermit auf gar keinen Fall jemanden animieren eine Alleingeburt in BEL zu probieren, absolut nicht, wir hatten echt wahnsinniges Glück, dass alles so problemlos geklappt hat, aber vielleicht hilft es der ein oder anderen ja eine spontane BEL Geburt zumindest in Betracht zu ziehen :) es war nämlich wirklich eine coole Erfahrung! :)

1

Herzlichen Glückwunsch😍
Ein toller Bericht, diese Geschichte musst du bestimmt noch sehr oft erzählen! Alles Gute für euch!

2

Wow, du kannst stolz auf dich sein! Und dankbar, dass alles gut ausgegangen ist!!! Danke für den spannenden und mitmachenden Bericht!

3

Hallo, wie schön das alles gut gegangen ist.
Ich hab mein zweites Kind auch alleine mit meinem Mann bekommen.

4

Wie toll! Schön, dass alles gut gegangen ist! Herzlichen Glückwunsch!❤️❤️❤️

5

Ja krass, was bist du für eine unbesiegbare Königin!

Dein Geburtsbericht ähnelt meinem sehr. Ich hatte zwar eine geplante Hausgeburt (bei der 1. Klinikgeburt war ich auch zu früh dort und es endete ewig später mit kristellern und Dammschnitt), aber ich wollte auch nicht zu früh die Hebamme beanspruchen und hatte doch erst alle 8 min Wehen.
Ich unterschätzte die Tragweite ebenfalls und so gebar ich meine Tochter auch allein. Aber ganz unspektakulär aus SL. BEL is ja nochmal deutlich krasser und insofern darfst du dich wirklich unsterblich fühlen 💪