Kaiserschnitt nach Einleitungsversuch

Hallo ihr lieben,
Dies wird ein Geburtsbericht der eher negativ ausfallen wird, lest euch das nicht durch wenn ihr Angst vor der Entbindung durch Kaiserschnitt habt.

Also, ich versuche mich etwas kurz zu halten.
Seit Beginn meiner SS war für mich klar: ich will KEINEN Kaiserschnitt & auch keine PDA oder Spinal Anästhesie(Aufgrund der Injektion in den Rücken, ich bin nicht gegen Schmerzmittel während der Geburt.)

Ich habe mir die Geburt so magisch vorgestellt, so natürlich wie möglich. Aber es kam alles anders. Ich bekam einen SS Diabetes und ab der Diagnose stand im Raum dass ich eingeleitet werden muss, da dieser dann auch Insulinpflichtig wurde.
Die Werte waren immer Super & es gab bei meiner kleinen Maus auch keine körperlichen Veränderungen oder Probleme mit dem Wachstum. Es war immer alles gut, bis ich Ende Juni zum FA ging und der sah, dass ich etwas zu wenig Fruchtwasser habe & er äußerte, dass ich am besten sofort eingeleitet werden soll also stellte ich mich im Krankenhaus vor. Dort bekam ich auch rasch einen Termin zur Einleitung für den 01. Juli (eigentlicher ET wäre 10 Tage später gewesen). Also habe ich alles vorbereitet, ging noch mal mit meinem Mann einkaufen und hab mich so auf mein Wochenbett gefreut.

Ich wurde 6 tage vergeblich eingeleitet, es hat sich nichts getan.
2 Tage lang jeweils 3x2 Tabletten Angusta & ein Tag Gel. Dann einen Pausen Tag & dann wieder 2 Tage mit jeweils 3x2 Tabletten Angusta. Am Montag wurde ich nochmal untersucht, weiterhin mit geburtsunreifem Befund. MUMU kaum geöffnet & der Kopf der Maus noch beweglich im Becken und dann kam das, womit ich schon die ganze zeit gerechnet hatte. "Wir machen einen Kaiserschnitt, es ist zu gefährlich zu warten". Ich hätte direkt weinen können, aber stimmte natürlich zu, ich würde niemals wollen das meinem Kind etwas passiert. Der KS wurde noch am selben Tag gemacht & ich entschied mich für eine Spinal Anästhesie (die ich eigentlich niemals wollte) da ich dachte so kann ich die kleine wenigstens direkt nehmen & mein Mann kann dabei sein.
Gemacht, Getan. Spritze ging nach 3 Versuchen rein, Injektion wurde durchgeführt und zack: Blutdruck sank auf 90/60, ich konnte mich nicht bewegen arme und Beine waren wie gelähmt und das innerhalb von Sekunden. Ich konnte nicht sprechen & musste mich sofort übergeben. Mehrfach. Ich dachte wirklich das ich das nicht überleben würde, ich habe keine Luft mehr bekommen.

Dann war es so weit: Die kleine war da. Sie wurde mir nur gezeigt, dann direkt weg gebracht & ich wusste nicht was los war.
Während sie weg war, kämpfte ich weiter mit dem erbrechen und dem Gefühl zu ersticken.
Sie wurde gebadet & angezogen. KEIN direktes Bonding, weder mit mir (ging auch nicht) noch mit meinem Mann. Als ich Stunden später dann auf Station durfte, konnten wir das nachholen, das war dennoch sehr schön & besonders. Ich bin froh dass es uns gut geht & würde das alles auch noch 10 mal wiederholen für sie, aber zufrieden oder glücklich bin ich dennoch nicht mit dieser Geburts Erfahrung und ich muss wirklich oft dran denken und ab und zu etwas weinen. Klar es ist nun erst 5 Tage her, dennoch bin ch mir nicht sicher ob ich das jemals akzeptieren kann. Hattet ihr ähnliches erlebt?

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Herzlichen Glückwunsch zu deiner Süßen Maus!😇
Ich hatte zwei ungewollte Kaiserschnitte, die allerdings nötig wären. Bei der ersten Geburt bekam ich Zwillinge, die ich eigentlich vaginal entbinden wollte. Aber sie machten sich leider viel zu früh auf den Weg, Blasensprung in der 32. SSW und Schwangerschaftsvergiftung. Da wurden sie schnell per KS geholt. Ich kam sehr lange nicht zurecht mit dieser Geburtserfahrung. Ich war lange traurig darüber und enttäuscht.
Bei der zweiten Geburt durfte ich es spontan versuchen. Ich war 15h in den Wehen, da ging's meinem Baby plötzlich sehr schlecht. Also wieder ein Kaiserschnitt.
Ich kam zwar dann besser damit zurecht, brauchte aber trotzdem eine Weile um darüber hinweg zu kommen.

Eines weiß ich aber ganz sicher: keines meiner Kinder hätte die Geburt ohne den Kaiserschnitt überlebt. Ich bin sehr dankbar jetzt 3 gesunde Mädchen zu haben die mir den Tag versüßen.

Es ist zwar belastend wenn ich an die Geburten denke, aber eine Geburt ist eine Geburt, egal auf welchem Weg.

Alles Gute!😇

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Vielen Dank!
Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Man ist etwas enttäuscht und traurig auf Grund der Erfahrung aber gleichzeitig auch so Glücklich dass es allen gut geht!

Das ist auch eigentlich Klagen auf hohen Niveau, wenn man bedenkt mit welchen Schicksalsschlägen andere Frauen leben müssen.
Ich habe nur das Gefühl etwas verpasst zu haben, besonders mit dem Bonding was direkt nach Geburt passiert eigentlich, denn die Maus mag es ganz und garnicht an & ausgezogen zu werden (außer sie liegt dann auf meiner Brust) aber wickeln ist wirklich grausam für sie. Die arme Maus schreit so stark, dass ich Angst habe sie könne sich bewusstlos schreien & in meinem Kopf liegt es daran dass sie nach der Geburt direkt gebadet & angezogen worden ist und keine Möglichkeit hatte erst mal "klar zu kommen". Je öfter wir das Bonding nachholen & kuscheln umso besser wird es aber das Gefühl bleibt dass uns etwas genommen worden ist.

Aber auch das, ist jammern auf hohem Niveau. Ich bin froh meine kleine zu haben & dass es ihr gut geht. Für sie würde ich das immer wieder so machen auch wenn ich noch ein paar tage, wochen oder jahre daran zu knabbern habe.

Vielen Dank dass du deine Erfahrungen mit mir geteilt hast. Ich wünsche dir & deiner Familie alles Gute!
Und ja, du hast recht, im Grunde können wir froh sein das es den KS überhaupt gibt, sonst könnte unser leben heute anders aussehen.

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Hi
Erstmal herzlichen Glückwunsch

Ich wollte mich nur zum bonding äußern
Ich hatte 3 vagina
Le Entbindung und bonding im Anschluss
Meine Kinder haben trotzdem so sehr geweint beim Wickeln und
anziehen
Keine Sorge
Diese Stunde bestimmt nicht das Leben und da
Schicksal deines Kindes
Du hast das ganz toll gemacht
Viele hätten schon eher hingeschmissen
Geburt muss nicht magisch und schön sein um eine tolle Bindung aufzubauen
Sprich am besten mit der Hebamme darüber und vielleicht kannst du es so besser annehmen
Schönes Wochenbett

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Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter! Es tut mir leid, dass die Geburt für dich so negativ war. Ich möchte hier nur einen Tipp für alle Lesenden geben: sprecht das Thema KS in eurem Geburtsplanungsgespräch an. Sollte es zu einem ungeplanten KS kommen, sagt dem KH, dass ihr trotzdem bonden möchtet, das Baby nicht gebadet werden soll usw. Sofern es dem Baby gut geht, werden eure Wünsche auch umgesetzt. Erklärt auch eurem Partner oder der Begleitperson, was für euch wichtig ist bei der Geburt und welche Absprachen ihr mit dem KH gemacht habt.
An die TE: ich wünsche dir alles Gute und eine ganz tolle Zeit mit deiner kleinen Tochter!

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Das stimmt! Das kann ich auch nur jedem empfehlen, da es bei uns so spontan dazu kam mit dem KS konnte ich meinen Partner nicht richtig darauf vorbereiten, daher lieber immer im Vorfeld über alles informieren und den Partner aufklären.
Danke für die Ergänzungen! :)

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Erstmal herzlichen Glückwunsch. Du, mir ging es vor 23 Jahren ähnlich. Nach 16 Stunden wehentropf ein Stillstand, fetaler distress und ein notkaiserschnitt unter vollnarkose weil die zuvor gelegte PDA nicht richtig gesessen hat.

Die ersten zwei Tage nach dem kaiserschnitt stand ich so neben mir, dass dahingehend auch die Erinnerung sehr verschwommen ist. Man hatte mir z.b nasenspray bereitgestellt, welches die Gebärmutter zusammenziehen soll. Kann ich mich nicht dran erinnern.

Ich fand das alles scheiße aber meine Tochter und ich haben überlebt. Es ist bei mir auch bei einem Kind geblieben, weil ein zweites Mal wollte ich mir das echt alles nicht geben.

Ich kann dich beruhigen. Irgendwann verblasst das. Aber das dauert. Akzeptiere es einfach so wie es ist.

Im Moment ist das noch alles viel zu frisch.

Ich wünsche euch eine tolle kennenlernzeit.

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Danke für deine Antwort und dass du deine Erfahrungen teilst!
Ja, leider lese ich immer häufiger, dass es wirklich vielen Frauen so ergangen ist.

Und ja, kann ich nachvollziehen, wollte eigentlich auch noch ein Kind, aber sobald ich an diese Erfahrung denke, hab ich fast sogar Angst davor wieder schwanger zu werden aber du hast recht, es ist wirklich sehr frisch und ich sollte mit Zeit geben das zu akzeptieren. Eventuell sieht es in ein paar Jahren anders aus!

Danke fürs Mut machen!

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Sehr gerne. Weißt du, im Nachhinein muss man ja alles immer positiv sehen 😂 meine Tochter hatte 4360 g und 59 cm. Ich bekam damals nach dem kaiserschnitt eisentabletten und diese sorgen ja für Verstopfung. Ich war damals so dankbar, keine vaginale Geburt gehabt zu haben, wenn du verstehst was ich meine 😂😂

Schau mal, wie viele Frauen sind früher also vor 100 Jahren und so weiter während der Geburt gestorben. Da können wir froh sein, dass wir heute die medizinischen Mittel haben.

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