Keine Wehen trotz Einleitungen

Hallo liebe Community,
unser wunderschöner Sohn wurde vor knapp 12 Monaten geboren. Zunächst springe ich an den Anfang der Geschichte. Der ursprüngliche ET meines Babys war der 31.08.2023 (errechnet nach meiner letzten Periode). Als ich im ca. 6. Monat war, verschob mein Gynäkologe den ET um 8 Tage vor, da das Kind wohl sehr groß und schwer war (was ich persönlich für Unsinn halte). Der Kleine lag auch bereits Anfang Juli mit dem Kopf nach unten, fest im Becken. Alles sah nach einer natürlichen Geburt aus. Als sich bei mir 10 Tage nach neu errechnetem ET immer noch nichts tat, sprich Wehen oder Blasensprung, wurde ich zur Einleitung ins Krankenhaus überwiesen. Am ersten Tag wurde ich mit Gel eingeleitet. In derselben Nacht hatte ich auch regelmäßige Wehen über 3-4 Stunden. Am nächsten Morgen waren sie verschwunden. Fortan wurde ich ab sofort 3 mal täglich eingeleitet (morgens, mittags, abends) über 2 Tage mit Gel oder Tabletten. Nach den Einleitungen abends löste sich der Schleimpfropf und ich war voller Euphorie, dass es voran geht. Am nächsten Morgen wurde ich wieder eingeleitet. Es folgte der Blasensprung. Jetzt wurde ich an den Wehentropf angeschlossen über mehrere Stunden. Es tat sich nichts. Nun wurde für 24 Stunden abgewartet, ob doch noch Wehen einsetzten. Danach musste ein Kaiserschnitt gemacht werden, damit das Kind nicht unversorgt im Bauch liegt. Es folgte ein Kaiserschnitt, da ich keine einzige Wehe hatte. Ich hatte lediglich mit den starken Nebenwirkungen der 9 Einleitungen zu kämpfen, was mich körperlich und psychisch fertig machte. Auch knapp ein Jahr nach der Geburt fühle ich mich immer noch wie ein Versager, wieso ich meinen Sohn nicht natürlich entbinden konnte. Niemand konnte mir beantworten wieso ich keine Wehen bekam. Habt ihr Erfahrungen? Lag es an
1. dem Gewicht 4,2 kg des Babys (wobei bis 4,5 kg normal entbunden werden können)
2. dem verschobenen ET
3. dem Druck der unzähligen Einleitungen
4. evtl. Beckenverengung (kann ein Gynäkologe so etwas feststellen?)
Nun habe ich Angst, dass es bei erneuter Schwangerschaft wieder im Kaiserschnitt endet.
Ich freue mich über eure Antworten.
Liebe Grüße!

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Hallo du liebe,

fühl dich erstmal gedrückt.
Ich weiß es ist schwer das zu akzeptieren und leichter gesagt als getan aber du musst dich auf keinen Fall wie eine Versagerin fühlen. Du hast alles für dein Kind getan und wenn das eben bedeutet hat, die Entscheidung für einen Kaiserschnitt zu treffen.

Woran das nun lag wird dir vermutlich keiner im Nachgang beantwortet können. Ich auch nicht.

Ich kann dir nur meine Geschichte erzählen.

Mein erstes Kind kam auch per Kaiserschnitt auf die Welt. Ich hatte eine tolle Schwangerschaft und die Geburt ging auch ganz Bilderbuchmäßig voran. Bis irgendwann einfach gar nichts ging. Mumu offen, fruchtblase geplatzt aber es setzten einfach keine presswehen ein. Also wurde ein Kaiserschnitt gemacht.
Ich hatte auch lange damit zu kämpfen. Mir half es viel darüber zu sprechen und obwohl meine erste Geburt traumatisch war (es kamen noch einige Komplikationen hinzu) heilte mich der Gedanke, dass ich vielleicht noch ein Kind bekommen werde und es da noch mal versuchen kann.

Trotz der schweren ersten Geburt unterstützte mich die Klinik im Versuch einer vaginalen Geburt und fand es toll, dass ich den Mut hatte es erneut zu versuchen.

Und was soll ich dir sagen..meine zweite Geburt war ein absoluter Traum..90 Minuten von der ersten Wehe bis die Maus auf der Welt war und alles ganz spontan. Das war für mich ebenfalls sehr heilend.

Ich wünsche dir, dass du irgendwann auch deinen Frieden damit schließen kannst. Gib dir Zeit.

Ach ja und an der Bindung etc. ist durch den Kaiserschnitt auch nichts anders. Ich habe ein wundervolles Kind und wir sind ein super Team zusammen.

LG