Mein Geburtsbericht:
Morgens an ET bin ich um 4 Uhr aufgewacht mit Wehen und erstem blutigen Schleimabgang.
Dann regelmäßig Wehen den ganzen Vormittag und immer wieder Blut.
Ich hatte nachmittags einen Termin beim Frauenarzt, deshalb habe ich mich entschieden bis dahin zu warten.
Beim Frauenarzt dann Muttermund 2,5cm geöffnet, Wehen in 6 Minuten Abstand, und wurde direkt zur Klinik geschickt.
In der Klinik der selbe Befund, sollte 2 Stunden spazieren gehen. Bin dann also alleine bei 30 Grad 2 Stunden im Parkhaus herum gelaufen (die Klinik liegt sehr ungünstig).
Hatte wirklich Schmerzen zu dem Zeitpunkt.
Leider kein Fortschritt. Habe meinen Mann angerufen, er soll mich abholen, da Kreißsaalmangel war wurde mir nahe gelegt, zuhause zu warten.
Nach Mitternacht waren wir zuhause. Ich immer noch mit Wehen. Beim Duschen dann Abgang von Koagel und mehr Blut.
Telefonisch mit dem Kreißsaal abgeklärt, sollte sofort wieder dort hin. Mein armer Mann hat mich also wieder die 35 Minuten hin gefahren.
Inzwischen war das CTG vom Baby nicht mehr so super (das wurde mir aber nicht mitgeteilt), mir wurde nur gesagt ich würde stationär aufgenommen werden.
Am nächsten Morgen ging ich dann wieder in den Kreißsaal um das weitere Vorgehen zu besprechen, da wurde mir gleich gesagt ich würde jetzt eingeleitet werden mit Angusta Tabletten, alle 4 Stunden 2 Stück.
Das war mir tatsächlich auch ganz recht, nach der zweiten unangenehmen Nacht ohne viel Schlaf wollte ich gerne dass bald alles vorbei ist.
Gegen 20 Uhr dann hatte ich endlich 3cm Muttermundöffnung und komplett verstrichen. Daraufhin bekam ich einen Einlauf (super Sache, war sehr erleichternd) und durfte bald meinen Kreißsaal beziehen.
Dort gab es dann Wehentropf. Nach einer Stunde sollte ich meinem Mann bescheid geben, dass er los fahren soll. Meine Fruchtblase ist dann bei einer Untersuchung geplatzt.
Kurz vor Mitternacht war er da und die Wehen so Schmerzhaft dass ich um Schmerzmittel gebeten habe. Das habe ich leider schlecht vertragen und habe nach einer Stunde am ganzen Körper gezittert und war verwirrt.
Daraufhin wurde ich in einen anderen Kreißsaal verlegt und bekam die pda angeboten. Die habe ich gerne genommen.
Mit der pda ging es so bis 5 Uhr morgens, da war ich dann bei 7 oder 8 cm, und ich habe die Wehen nicht gespürt. Konnte sogar ne halbe Stunde schlafen.
Inzwischen war leider das ctg vom Baby regelmäßig schlecht. Abwechselnd bekam ich die nächsten Stunden Wehenhemmer und Wehentropf und es wurde regelmäßig Blut am Kopf des Babys abgenommen um seine Sauerstoffsättigung zu prüfen. Ich habe vom Wehenhemmer immer sehr starken unangenehmen Puls bekommen und war nicht mehr glücklich.
Zu dem Zeitpunkt stand dann das Thema Kaiserschnitt im Raum. Aber es wurde entschieden dass wir weiter machen.
Gegen 8 Uhr war ich endlich bei 10cm. Das Baby hat regelmäßig seine Position verändert, das war etwas kontraproduktiv. Inzwischen war die pda ausgestellt worden, damit ich die Wehen spüren kann. Und ich habe sie gespürt. Da mein Baby sehr groß ist, musste ein Dammschnitt gesetzt werden, da sein Kopf immer wieder rein gerutscht ist. Ich habe so gepresst dass ich Koch übergeben musste. Die Ärztin hat die ganze Zeit mit dem Kristellergriff geholfen. In dem Moment wo endlich der Kopf draußen war, hat sich das Baby wieder gedreht, und seine Schulter war eingeklemmt. Sofort Alarmierung für Notsectio. Aber ein paar Sekunden später später habe ich es irgendwie geschafft, und er war draußen.
4kg, Kopfumfang 86 Perzentile, Länge 96. Perzentile.
Ich war sehr froh und dankbar, doch noch um die Notsectio herum gekommen zu sein. Meine Verletzung heilt gut, bis auf den Dammschnitt und einen Labienriss ist alles gut.
6 Stunden später konnte ich bereits aufstehen.
Ich habe mich gut betreut gefühlt durch das Team des Kreißsaals. Ich bin dankbar für die medizinische Hilfe, da ich auf natürlichem Wege ohne Medikamente vermutlich einen anderen Ausgang erlebt hätte.