Da ich aktuell in Therapie bin, kann ich nun das Geschehene verarbeiten und drüber Schreiben.
Ich möchte hiermit jede Frau dazu ermutigen: Holt euch früh genug Hilfe, wenn ihr merkt, dass das Geburtstrauma euch nicht loslässt. Es kann sich leider wie bei mir im Alltag manifestieren.
In der 38ssw hatte ich den Blasensprung. Ich hatte nach 2h langsam Wehen, wir gingen ins KH da die meinten, wir sollen vorbei kommen um zu schauen. Da mein MM erst bei 2cm offen war, wurden wir nach Hause geschickt mit den Worten, wir sollen Morgen früh wiederkommen und ich soll Zuhause eine IBU einnehmen. 30min nachdem wir wieder Zuhause waren, begann ein Wehensturm, der nicht mehr aufhörte. Ich habe diesen fast 90min veratmet und merkte aber, dass dieses Wehenhoch nicht aufört. Wir gingen ins KH, ich konnte im Auto nur noch auf allen vieren auf der Rückbank kauern, es war unerträglich.
Im KH angekommen erhielt ich direkt einen Wehenhemmer, auf dem CTG sah man die Wehenspitze, die nicht abflachte. Leider auch, dass die Herztöne vom kleinen absakten. Ich hatte den Wehensturm mittlerweile fast 3h ertragen. Mein Körper zitterte, ich schwitzte überall, mir wurde Schwindlig. Ich versuchte weiter zu veratmen, Wehenhemmer wirkte nicht. Weitere 40min später ca bettelte ich um die PDA, MM war erst bei 3cm.
PDA wurde gelegt aber wirkte nur einseitig, die musste nochmals neu gelegt werden, ich spürte dann nichts mehr, die Beine waren total taub, ich konnte mich noch so knapp Drehen im Bett. Die Hebamme hatte in dieser Nacht 4 weitere Gebärende zum betreuuen. Jedesmal wenn die PDA runterdosiert wurde, kam wieder ein Wehensturm. Es wurde entschieden auf die Ärztin zu warten, obwohl der MM 3h nach der PDA bereits bei 9cm war. Die Ärztin kam erst gegen 08.30 Morgens. Da nicht sicher war ob ich eventuell einen KS benötige, verbot man mir die ganze Nacht Wasser und Snacks.
Um 08.30 gings ganz schnell. 2 Hebammen kamen und die Ärztin, es wurde Wehentropf angehängt und beinstützen am Bett. Ich öag auf dem Rücken, beine auf den Beinstützen ( wie beim GYN). Dann hiess es: Wenn wir sagen Pressen, Pressen Sie. Ich Presste brav. 1h lang. Mit Saugglocke und Dammschnitt kam der Kleine dann raus und dann passierte das Schlimme: 3 Min nachdem der Kleine da wir, riss die Ärztin auf einmal stark an nabelschnur, solange, bis die Plazenta rauskam. Sofort blutete es wie ein Wasserfall. Innerhalb von 5 Min war mein Zimmer voller Hebammen und Ärzte. Mein Sohn wurde mir entrissen und die Ärztin sagte: Wir müssen JETZT in den OP sonst schafft Sies nicht. 2 Hebammen hielten meine Gebärmutter von aussen fest. Nach der Vollnarkose und OP wachte ich auf, Da kamen alle mit meinem Sohn, 2 Hebammen versuchten ihn mir an die Brustwarze zu drücken, sagten, er müsse sofort Kolostrum erhalten. Ich lag entkräftet und Entblösst dort aber ich wusste: Ich will kämpfen für meinen Sohn. Liess alles über mich ergehen, drückte selber an den Brustwarzen rum bis Kolostrum rauskam.
Oben auf dem Zimmer, versprach man mir Essen aber niemand kam. Ich war alleine mlt dem Kleinen und schwebte zwischen Glück und Schock. Ich entliess mich am nächsten Morgen selber nach der U1 des Kleinen. Zuhause angekommen, ruhte ich mich aus. Wir hatten Zeitnah noch einen Umzug und ich verdrängte alles. Auf einmal hatte ich immer wieder dieses Gefühl, dass ich Sterben könnte. Ich weinte viel. Das Gefühl wie bei der Geburt, dass ich meinen Sohn nicht mehr sehe, kam immer wieder. Ich bekam Atemnot im Alltag. Monatelang. Starke Ängste kamen dazu. Ich verdrängte alles bis ich merkte es geht nicht mehr. Ich bin nun in Therapie und erst jetzt, wirds langsam besser.
Wenn ihr ein Geburtstrauma habt, holt euch Hilfe❤️ ich bin nun erneut Schwanger und aber Mental bereit für die zweite Geburt🙏
Sehr traumatische Geburt Oktober 2023
Hi 🙋🏼♀️
Wow, das klingt wirklich sehr traumatisch, das tut mir sehr leid. Aber super, dass du jetzt eine Therapie beginnen hast, die dir hilft.
Was war denn da bitte mit der Ärztin los? Ich versteh nicht, wieso sie das gemacht hat :o
Danke dir. Die Ärztin war im Stress und Sie sagte, der MM seie zu lange offen gewesen, Sie habe Angst gehabt, dass dieser wieder zugeht. Klar, 3 min nach der Geburt wohl eher nicht😅
Wow das ist wirklich schlimm😱
Was war das bitte für eine Ärztin die nach 5min einfach an der Nabelschnur zieht? Die Plazenta kommt doch meistens von alleine raus, und wenn sie nach 30min nicht da ist, kann man ein bisschen nachhelfen. Die würde ich verklagen😑
Gut das du eine Therapie angefangen hast, hoffentlich wird die zweite Geburt besser, und hoffentlich hast du dir ein anderes Krankenhaus gesucht😉
Ich wünsche dir alles Liebe und eine hoffentlich schöne Geburt!😍
Vielen Dank❤️Ja die zweite Geburt findet in einem anderen KH statt🙏
Es ist wirklich immer wieder erschreckend zu lesen, was Frauen unter der Geburt ertragen müssen. Was Ärzte sich „rausnehmen“ und dadurch das Leben der Patienten gefährden.. meine Plazenta kam nach knapp einer Std und meine Hebamme sagte damals zu mir, alles bis eine Std ist in Ordnung und dann muss man langsam schauen woran liegt es braucht man eine App usw.
Ich hoffe wirklich sehr für dich, dass du diese Erfahrung vernünftig aufarbeiten und überwinden kannst und es dir nicht in der Zukunft bei einem eventuellen Kinderwunsch im weg stehen wird.
Alles gute und eine wundervolle kennenlernzeit mit deinem kleinen Schatz ❤️
Danke dir❤️Die Geburt war im Oktober 2023, ich bin aktuell grade wieder Schwanger in der 24ssw. Diese Geburt findet aber in einem anderen KH statt und ich möchte es nochmals natürlich versuchen🙏
Ich finde es auch total erschreckend, wie viele Frauen bei der Geburt Gewalt erleben. Kristellergriff etc gehört ja auch dazu und wird vielerorts immernoch praktiziert. Horror.
Ich wollte ursprünglich im Geburtshaus entbinden und habe gefragt, was in genau diesem Szenario passieren würde.
Kommentar der Hebammen: das passiert im Geburtshaus nicht!! Die Plazenta hat eine Stunde Zeit zu kommen. Kommt sie nicht von alleine, wird trotzdem nicht nachgeholfen, sondern in aller Ruhe in die Klinik verlegt...
Eine Stunde Zeit. Eine einzige Stunde. Die dich fast das Leben gekostet hätte. In einem überfüllten Kreißsaal scheinbar zu viel verlangt.
Wünsch dir alles Gute 🍀 ich finde es echt mutig und stark, dass du trotzdem weiter machst!
Danke dir🙏Wie hast du schlussendlich entbunden? Die nächste Geburt im März findet in einem anderen KH statt. Ich werde dazu auch einige Dokumente mitbringen und man muss mir schriftlich versichern, dass die Plazenta nicht Manuell rausgerissen wird und auch kein Kristeller Handgriff etc stattfinden wird oder mir via Zugang Medikamente verabreicht werden, wo ich nicht zugestimmt habe. Ich hoffe dass ich diesesmal keinen so krassen Wehensturm mehr hab🙏
Aus Beckenendlage, spontan. Wollte eigentlich einen Kaiserschnitt, wurde aber überredet 😉
In einer Klinik, die mir vom Geburtshaus empfohlen wurde. Das Team war toll. Einfach toll.
Ich fand es trotzdem ziemlich "traumatisch", wenn natürlich absolut gar nix im Vergleich zu deiner Geburt. Ich weiß nicht was da in der Pressphase passiert ist. Aber die hat zwei Stunden gedauert und war die Hölle. Und der Chefarzt hat sich hinterher bei mir entschuldigt 🤨 ich muss auch mal irgendwann nachfragen was da los war. Ich bin jedenfalls froh, dass ich eh nur ein Kind wollte 😂 die Schmerzen waren die Hölle.
Die Geburt lief jedenfalls so, dass ich eine Hebamme (oder Krankenschwester?) direkt bei mir stehen hatte. Alle anderen haben nur getuschelt, die Hebamme bei mir hat mir dann alle Infos dosiert weitergegeben.
"Kristellert" wurde bei mir auch. Aber dafür hat die Hebamme bei mir mur die Hände gereicht und ich sollte mich daran hochziehen. Also selber Druck drauf ausüben. Da hat sich niemand auf mich drauf geworfen oder sonstigen Blödsinn gemacht.
Nach der Geburt wurde nach ca. ner halben Stunde auch ein bisschen nachgeholfen für die Plazenta. Aber ganz vorsichtig. Ganz leicht gezogen und ein bisschen der Bauch massiert.
Ich war nach der Geburt insgesamt noch zwei Stunden im Kreißsaal zum kuscheln, genäht werden und so weiter. Alles in ganz ruhiger Atmosphäre. Zwar ein potthässlicher, klinischer Kreißsaal. Aber diese Ruhe des Personals war echt traumhaft.
Während der Geburt waren ca. Zehn Menschen anwesend. Da die sich aber alle ruhig verhalten haben, und ich nur eine direkte Ansprechpartnerin hatte, hab ich das gar nicht so recht mitbekommen. Die haben alle einfach konzentriert ihre Arbeit gemacht 😅
Überhaupt haben da alle so viel Sicherheit ausgestrahlt. Ich glaub ich war ganz schön nervig 🙊😂 aber die haben mich da so souverän durchgelotst. Auch durch die 30 Stunden Wehen bis es erst mal so weit war. So grausig ich das alles fand - ich hatte zu absolut keiner Zeit Angst. Die haben so einen professionellen und sicheren Eindruck gemacht! Denen musste man einfach vertrauen.
Bei denen müsste ich überhaupt keine Anweisungen geben, auch für eine weitere Geburt nicht. Obwohl ich die Geburt echt schlimm fand. Die wissen was sie tun. So ein Quatsch wie die Plazenta einfach raus reißen... Kann ich mir da drin absolut nicht vorstellen!!
Ich wünsche dir, dass du für die nächste Geburt auch so ein tolles Team bekommst 🍀🍀🍀
Gnadenlos unterbesetzt war die Klinik übrigens auch. Auf der Wochenbettstation wurde das dann ganz deutlich. Auf die Klingel drücken und da kommt zwei Stunden lang niemand. Es war eben nur eine Krankenschwester (Hebamme?) für die ganze Station da, vor allem nachts...
Aber selbst da war so viel Bemühung da, es trotzdem richtig zu machen. Stillberatung (ok, aus Zeitmangel eher Crash-Kurs 😉) und echt richtig kompetente Leute, die einfach ihr bestes geben.