Die unerwartete Geburt von unserem Ü-EI

Auf meiner HP gibt es auch eine ausführliche Fassung des Geburtsberichtes. Hier aber nun die kürzere (obwohl die schon lang ist .

Am Sonntag den 01.10.2006 um 10.00 Uhr platze plötzlich meine Fruchtblase.

Wir sind dann mit Windel und Handtuch unterm Po in die nur 5 Minuten entfernte Klinik gefahren.

Ich wurde untersucht und ans CTG geschlossen. Der Gebärmutterhals war fast komplett verstrichen und der Muttermund ca. 2 cm geöffnet. Gegen 11.00 Uhr setzten die ersten Wehen ein. Wir gingen in die Cafeteria und tranken dort etwas, denn wir hatten noch Zeit und sollten erst in einer Stunde wieder in den Kreissaal. Da ich dort allerdings bereits alle 3-4 Minuten Wehen hatte, beschlossen wir nach ca. 45 Minuten wieder in den Kreissaal zu gehen.

Ich wurde wieder untersucht und ans CTG geschlossen. Gebärmutterhalt völlig verstrichen und Muttermund 2-3 cm offen.
Ich bekam ein wenig später ein Schmerzmittel, was mich zwar ein wenig betrunken machte, aber mir nicht die Schmerzen nahm. Die Hebamme meinte, ich könne auch zur Entspannung in die Wanne, doch da war mir überhaupt nicht nach.

Ich setzte mich dann auf den Pezziball, Christian hinter mich und veratmete gemeinsam mit ihm die nächsten Wehen. Wir hatten nun ca. 17.00 Uhr und die Wehen wurden so unerträglich, dass ich beschloss mir eine PDA geben zu lassen. Der Muttermund war bereits 7 cm geöffnet. Gegen 18.00 Uhr kam endlich der Anästhesist und klärte mich über die Risiken auf (Ich dachte der hört nie auf zu quatschen. Ich bekam einen Wehenhemmer um während der PDA still halten zu können.
Christian hielt mir während dem Einstich die Hand, denn ich hatte schon ein wenig Bammel, aber es war überhaupt nicht schlimm.

Ein wenig später begann sie zu wirken und ich konnte endlich nach 8 Stunden Wehen ein wenig durchatmen und sogar wieder lachen.

Gegen 19.00 Uhr untersuchte mich die Hebamme wieder und sagte auf einmal: „Huch, ich kann ja schon die Haare sehen". Christian und ich schauten und total erschrocken an, dass es schon so weit war und er durfte sich die Haare auch ansehen. Nun mussten wir nur noch warten, bis das Baby weit genug nach unten gerutscht ist.

Wir schlossen noch fix eine Wette ab, denn die Hebamme und ich meinten es sei ein Mädchen und Christian war fest davon überzeugt, dass es ein Junge ist.

Da ich durch die PDA nicht so Recht wissen würde, wohin ich pressen soll, gab mir die Hebamme nun einen Wehenbeschleuniger, damit ich die Wehen ein wenig spüre.
Nun warteten wir ein wenig, denn ich sollte nicht zu früh anfangen zu Schieben, da es auch Stress fürs Baby ist und die Herztöne auch schon ziemlich hoch waren.

Ich legte mich seitlich aufs Bett und stützte ein Bein auf die Hebamme.
Wir warteten nun auf die erste Wehe und ich fing an mit aller Kraft zu schieben. Nach ein paar Mal legte ich mich auf den Rücken und schob dann. So hatte ich mehr Kraft als auf der Seite.
Als die Hebamme dann die Ärztin holte, wussten wir nun kann es nicht mehr lange dauern. Christian stand neben mir, hielt mir die Hand und stütze mir den Rücken beim schieben. Ich dachte mich zerreist es. Ich spürte zwar keine schmerzhaften Presswehen, aber den Druck durch das Köpfchen und wie alles gedehnt wurde konnte ich spüren.

Nun durfte ich mal zwischen meine Beine fühlen, denn man konnte schon das Köpfchen sehen. Als ich die Haare fühlte, motivierte mich das noch mal all meine Kraft zusammen zu nehmen.

2 Wehen später war der Kopf geboren und nach weiterem 2-3 Mal schieben lag unser Sohn NOEL CHRISTIAN um genau 21.00 Uhr mit einem Gewicht von 3880 Gramm, einer Größe von 52 cm und einem Kopfumfang von 36 cm zwischen meinen Beinen.

Insgesamt 11 Std. nach dem Blasensprung und 2 Wochen zu früh. Da er auch noch sein Händchen am Kopf hatte als er geboren wurde, bin ich ein klein wenig gerissen.

Beim ersten Schrei schossen mir vor Erleichterung und Glück die Tränen in die Augen. Und ratet mal wem noch…? Christian hatte ebenfalls feuchte Augen, küsste mich und sagte: „Wir haben einen Sohn"!!! Er wurde kurz grob sauber gemacht und dann durfte Christian die Nabelschnur durchtrennen.
Der Kleine wurde mir auf den Bauch gelegt und der stolze Papa machte erst einmal ein Foto.

Es war ein so unbeschreibliches Gefühl dieses kleine zerknautschte Baby im Arm zu halten.

Er hatte fast keine Käseschmiere mehr am Körper, aber man sah ihm die anstrengende Geburt an. Dann ließ man uns erst einmal alleine und wir konnten uns in Ruhe beschnuppern.

Christian durfte unseren Sohn etwas später baden. Danach wurde er untersucht, angezogen und nach kuscheln mit Papa bekam er von mir die Brust. Gegen 23.30 Uhr wurde unser Sohn in sein Bettchen gepackt und ins Kinderzimmer geschoben, damit ich ein wenig schlafen konnte.

Die Geburt unseres Sohnes war das wundervollste und überwältigendste Erlebnis in meinem Leben und ich bin so stolz und dankbar für dieses wertvolle Geschenk!

Und es stimmt wirklich: Sobald man sein Kind auf dem Arm hält, sind alle Schmerzen sofort vergessen!!!!!

Ein riesen großer Dank gilt an dieser Stelle meinem Schatz. Er hat mir die ganze Zeit über zur Seite gestanden und mir sehr viel Kraft und Mut gegeben. Ohne seine Unterstützung wäre es nur halb so schön und gewiss viel härter gewesen!


Danke mein Schatz, ICH LIEBE DICH und unseren wundervollen Sohn von ganzem Herzen!