Ich dachte, jetzt ist mein Leben vorbei... Maximilian ist da!

Hallo zusammen!
Gestrern vor zwei Wochen pünktlich zum ET bemerkte ich um ca. 15.00 leichte Bauchkrämpfe... Na ja, ich dachte es seien Senkwehen und dachte noch nicht daran, dass es nun losgehen könnte... Außerdem am Tag zuvor beim FA war der Muttermund noch zeimlich zu, gerade mal fingerdurchlässig.
Am Abend zuvor habe ich mir nochmal eine Portion Akupunktur abgeholt und die Hebi hat 4 Extrapunkte gestochen und die Nadeln auch noch gedreht, welch Höllenqual... Kann aber sein,dass das der Auslöser war...
Nun aber weiter mit dem nächsten Tag.
Wie gesagt um 15.00 diese leichten Krämpfe. Da ich noch versprochen hatte, einem Freund bei seinen Hochzeitsvorbereitungen zu helfen (auf diese Hochzeit wollte ich übrigens auch noch gehen ), setzte ich mich ins AUto, holte meinen Mann von der Arbeit ab und wir polierten 250 Sektgläser.
Das konnte ich nur im Sitzen tun, denn diese komischen Bauchkrämpfe schränkten mich ja schon etwas ein
Um ca. 17.00 bat ich meinen Mann dann doch, mit mir schnell über die Straße in meine FA Praxis zu gehen, ich wollte nun doch mal ans CTG.
Ich zählte während der ca. 20 Minuten mit: 7 Mal diese "Krämpfe"... Aber die Wehenlinie war schnurgerade... Verhext! Es musste etwas anderes sein. Hatte ich was falsches gegessen? Der FA untersuchte mich und meinte nur, dass manchmal die Frauen die Wehen eher bemerken würden als die Geräte. Der Muttermund hatte sich innerhalb der letzten Stunden um 2 cm geöffnet. Er meinte, es könnte sein, dass wir uns in der Nacht wieder sehen würden, eventuell könnte es aber noch dauern...
Um 18.00 waren wir zuhause und es wurde eher schlimmer. Ich nahm ein Bad und auch das half nichts.
Ich rief meine Hebi an und fragte ob ich ins Krankenhaus soll. Sie meinte, ich solle das ruhig tun, mehr als mit einem Schmerzmittel wegschicken könnte man mich nicht.
ALso ab in die Klinik, wieder ans CTG, da zeigte es schon eher Wehen an. Unregelmäßig aber heftig.
Die Hebi meinte ich könne bleiben oder heimgehen. Es könnte sein, dass ich in einer Stunde wieder dastehe oder aucherst morgen.
Also, ab nach Hause... Und tatsächlich um 22.00 waren wir wieder da. Mittlerweile waren die Schmerzen nicht mehr auszuhalten... Ich fragte gleich nach einer PDA, da ich mir das von vorneherein vorgenommen hatte.
Leider war die Hebi eine sehr "naturbelassene" Dame, die nur meinte: "Wir zelebrieren hier eine Geburt! Wollen Sie den Berg aus eigener Kraft erklimmen oder sind Sie bequem umd nehmen lieber die Seilbahn?" Ich meinte sofort:" Na die Seilbahn natürlich!" Ihre Antwort:" Ach, Sie sind eine so starke Frau, es geht auch so gut voran, das schaffen Sie auch so..."
Ich war irgendwann willenlos gequatscht, wurde im Kreissaal auf die Gebärlandschaft gehieft, mein Mann war immer tapfer mit dabei und versuchte, mit mir zu atmen... Ich hab die Stimme der Hebi immer noch genau in Erinnerung "Durch die Naaaaaaaase einatmen und durch den Mund wieder ausaaaaatmen". Es ging alles ruckzuck, dadurch hatte ich aber kaum eine Wehenpause. Irgendwann konnte ich mich nicht mehr aufs ATmen konzentrieren und begann zu hyperventilieren. Mir wurde ein Schlauch in die Nase gesteckt, damit ich besser Luft bekam. Mittlerweile war auch die (selbst schwangere) Ärztin da und die beiden Damen versuchten mich in verschiedene Stellungen zu drehen, irgendwie ging es nach einer gewissen Zeit nicht mehr voran... Man bedenke aber, dass aber erst ca. 1,5 Stunden verstrichen waren. Irgendwann wurde dannmal beschlossen, dass die Saugglocke zum Einsatz kommen musste. Die Wehen machten mich dermaßen fertig, dass ich mir fast die Seele aus dem Leib geschrien haben. Dabei dachte ich immer, dass ich mich zusammenreißen könnte und bestimmt nicht schreien werde In dem Moment war aber alles egal, ich konnte gar nicht anders.
So, da nun die Saugglocke zum Einsatz kommen sollte, die Ärztin jedoch selbst in der ca. 30 SSW und deshalb nicht zeihen durfte, wurde nun endlich mein FA, der Ehemann der Ärztin geholt. Ich war sooo froh ihn zu sehen und er hatte eine tolle beruhigende Art.
Er erklärte mir genau was zu tun sei, ich riss mich nochmal am Riemen und befolgte die Anweisungen so gut es mir möglich war. Dank der Saugglocke (ich dachte mich zerreißt's als sie angesetzt wurde...) war Maximilian nach einigen wenigen Wehen da.
Ich hatte KEINEN Dammschnitt oder -riss davongetragen, was für eine Saugglockengeburt eigentlich unmöglich ist, lediglich eine Scheidenschürfung, die mit 2 Stichen genäht wurde. Außerdem habe ich mir 2 dicke Hämmorrhoiden rausgepresst - autsch...
Ach ja, das lustige Ende. Meine naturbelassene Hebi wollte, dass ich das Baby selbst aufhebe und schaue was es ist. Ich wusste ja, dass es zu 97% ein Mädchen sein würde... Und welche Überraschung! Ein Mädchen mit Schniedel!!!! Zum Glück hatten mein Mann und ich am Tag zuvor noch darüber nachgedacht, welchen Jungennamen wir genommen hätten, nachdem wir noch eine rosa Strumpfhose gekauft hatten
Ich ließ es mir nicht nehmen, die Ärztin nach der Geburt, während sie meine Schürfung nähte, zu fragen, ob es den auch ihr erstes Kind sei... Ich wünschte ihr viel Spaß mit der Geburt und konnte mir eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen
Ach ja, um 1.06 war der Spuk vorbei, d.h. aktiv ging die Geburt ca. 3 Stunden. Alles in allem fand ich es aber sehr schlimm und schmerzhaft und ich werde nächstes Mal (falls es das geben sollte, im Moment denke ich nicht im Traum daran ) auf die PDA bestehen...

Liebe Grüße von Zelda und Max *29.09.2006