Geburtsbericht
Eigentlich war der Geburtstermin auf den 27.9. ausgerechnet. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich auch schon ordentlich Wehen, ging in der Küche auf und ab, atmete etc. Dabei guckte ich immer schon auf die Uhr, in allen Büchern stand das so eine Wehe 60 bis 90 Sekunden dauern sollte, meine Wehen dauerten bis 5 Minuten! Dabei zog sich der Bauch merkwürdig nach oben. Wir versuchten alles um die Wehen in den Gang zu kriegen, jegliche Hausmittel schlugen fehl. Am 5.10. sollten wir dann zum Wehenbelastungstest, nach einigen Untersuchungen stellte man fest, dass es dem kleinen Mann super ging und ließ es sein. Am 6.10. entschied sich die Hebamme nachzuhelfen. Sie kam um 11 Uhr vorbei und mixte einen Cocktail aus Rhizinusöl, Kirschsaft und Mandelöl, ganz schön eklig. Also Nase zu halten und trinken. Das transportable CTG Gerät, zeigte wunderschöne Kurven und wir freuten uns auf ein baldiges Ende der Schwangerschaft. Bis dann von den Herztönen mitten in einer der Kurven nur noch ein leises, langsames Klopfen zu hören war. Nach der Kurve waren sie normal. Panik! Auch in der nächsten Kurve waren sie nur noch ganz langsam und leise. Daraufhin meinte die Hebamme, dass wir sofort in die Klinik fahren, um ein Langzeit - CTG zu schreiben. Gesagt, getan, 13.00 Uhr trafen wir im Krankenhaus ein, man legte mich direkt ins Wehenvorzimmer und schloss mich ans CTG an. Tolle Kurven, schöne Wehen alles super. Die Hebamme ließ uns ein wenig allein, beobachtete aber alles am Monitor. Nach einer Stunde wunderschöner Wehen, toller Herzfrequenzen etc. hörte man nur noch ein lautes Piepen vom CTG- Gerät, keine Herztöne, erneute Panik, mein Mann rannte los, schrie nach der Hebamme, diese versuchte die Herztöne am Bauch zu suchen, leises langsames Pochen. “Geh auf Toilette !„, waren ihre weiteren Anweisungen. Gesagt, getan. Wieder wurde am Bauch gesucht, leises ganz langsames Pochen. Plötzlich standen 2 Ärzte um uns. Die eine zog eine Spritze auf, die andere legte mir einen Zugang. Die Spritze bekam ich in Windeseile, mein ganzer Körper hat fürchterlich gezittert und ich ließ mich rückwärts in Christophs Arme sinken. Das Pochen wurde lauter und kräftiger. Aufatmen. Nun wurde in den Kreissaal umgezogen. Also aufs Kreissaalbett wieder ans CTG. Weiterhin wurde mir über einen Tropf ein Wehenblocker eingeflösst, doch keine Chance die Wehen kamen alle 2 Minuten, das CTG schrieb ständig Kurven, plötzlich ganz engmaschige Linien, Einzelteile des Gerätes wurden ausgetauscht, aber die Linien hörten nicht auf, nach 2 Minuten Gefummel, endlich wieder normal. Doch erneutes Piepsen, danach ein leises langsames Klopfen. Die Hebamme betete: „Ach bitte tu uns das nicht an!!“ Nun sollte ich mich von der einen Seite auf die andere drehen, kein Erfolg, doch dann nach einer heftigen Wehe wieder normale Herztöne. Nach einer Untersuchung stellten sich nur 2 cm heraus und Oberarzt Dr. Keim stand vor mir!“ Das sieht alles nicht gut aus, wir könnten warten bis 4 cm und dann eine Sonde an das Köpfchen legen, um die Versorgung zu checken.“ Schon bei dem Begriff Sonde wurde mir Angst.“ Doch eigentlich möchte ich nicht warten!“…Kaiserschnitt. Ich fragte vorsichtig wann und wie. Er meinte in einer halben Stunde sind wir Eltern und dass sie eine PDA bevorzugen würden. Ich willigte ein. Ich wollte das es einfach nur ein Ende hat. Aus Angst um den Kleinen und mich. Nach dieser Entscheidung wurde ich entkleidet, in ein schickes Hemdchen gepackt und schon standen auch die Narkoseschwestern vor mir. Christoph sollte mich halten, sah aber so blass und grün aus, dass ich ihn mit den Worten: „Ich brauch dich noch für die OP!“ lieber rausschickte- durchatmen. Die PDA tat nicht wirklich weh, es war ein unangenehmes Drücken. Die Schwestern hatten unglaublich gute Laune scherzten rum und witzelten. Die PDA war ein Schlauch der mir vom Rücken aus, über die Schulter lief und dort mit Klebeband befestigt wurde. Das schlimmste an der ganzen OP kam noch, der Blasenkatheder, so was zeigen die bei „mein Baby“ nicht. Meine Hebamme hatte sich für mich eingesetzt, dass sie diesen legt. Eh ich wirklich begriff ,
wo so ein Ding eigentlich hinkommt, stand mein Mann wieder frisch und munter neben mir und erzählte mir witzelnder Weise, wie fein der Beutel sich doch füllt! Nun ging es los, vom Kreisbett ins Transportbett krabbeln, vorbei an den Besuchern der glücklichen Mamis, ab in den Fahrstuhl, vom Transportbett in ein weiteres und dann in den OP. Dort hatte ich als erstes wieder unglaublich Angst. Es war grün gefliest, überall standen Instrumente und so viel Personen in grün hab ich nicht erwartet. Nun sollte ich auf das OP-Bett krabbeln, 4mal wechseln und das immer mit dicken Bauch unter Wehen, dem scheiß Blasenkatheder und 2 Zugängen. Es wurde versucht das Mittel für die Narkose in den Schlauch zu spritzen, unmöglich, meinte die Schwester, da muss ein Knick sein. Ich wimmerte, das oben doch auch alles geklappt hat, sie solle es probieren. Sie bekam es nicht hin. Hinter mir die Schwester meinte, sie müsse noch mal in den Rücken spritzen. Ich hab geheult, am liebsten wollte ich gehen, dann bin ich halt auf ewig schwanger, sollen die ihren Scheiß doch selber machen. Da sah ich die riesige Brille meine Hebamme, mit ängstlichen Blick auf das CTG, sie sagte ich solle an mein Kind denken und ganz tief in den Bauch atmen, es wäre jetzt wichtig. Da hörte ich auch das bekannte Piepen des CTG`s. Also Kopf nach vorne krummer Rücken, tief atmen, tief atmen- für den Kleinen! Und da kribbelte mir auch schon der Po, nun sollte ich mich hinlegen, leichter gesagt als getan, wenn man seinen Po nicht mehr merkt! Es kribbelte alles, ich lag da, die Hände wurden festgeschnallt, die Beine hochgelegt und alles war nur noch schön, ich war so entspannt wie lange nicht, ich merkte den Blasenkatheder nicht mehr und die Tante hinter mir laberte mich zu. Von der OP merkte ich gar nichts, das Gefühl war wie ein eingeschlafener Fuss. 16.07 Uhr „der Knabe ist entwickelt“, die Hebamme kam mit dem Schluckenden Bündel an mir vorbei und beteuerte mir, dass ich ihn gleich kriege. Jetzt kam es mir vor wie im Film: „Der schreit gar nicht, warum sagt er nichts?“ Ein paar Sekunden später; die unendlich schienen, kam ein lautes Schreien aus dem Nachbarzimmer, Tränen kullerten, alles war vergessen. Christoph saß plötzlich hinter mir und weinte, er durfte zur OP nicht rein, weil alles so schnell gehen musste. „Wo ist der Kleine? Warum bist du nicht dort?“ Er wollte bei mir sein, mir beistehen. Die Ärzte nähten an mir rum und ich wurde auf einmal unendlich müde. Ich merkte wie sich die Narkose nach oben zog und schwer auf meinen Brustkorb legte, ich wollte nur die Augen schließen. Das atmen wurde schwerer und ich wollte nur noch die Augen zulassen. Die Schwester nervte mich ich solle die Augen aufmachen und bei ihr bleiben. Ich sagte ich könne nicht atmen, sie meinte das lässt gleich nach. Ließ es auch, aber das dauerte. Haben sie die Dosis wohl zu hoch gesetzt. Endlich kam die Hebamme mit dem Kleinen, alles Okay mit ihm! Sie ging mit Christoph und unserem Sohn schon nach oben, um alles vorzubereiten. Nachdem ich zugenäht wurde, wurden alle Laken die die Sicht abdecken weggenommen, ich haderte mit mir, sollte ich gucken? Ich tat es und war überrascht, wie wenig Bauch da war, kein großer Verband – ein Pflästerchen. Meine Beine wurden runtergelegt und die Decke wieder drüber. Es war vorbei. Nun wieder in den Fahrstuhl nach oben, vorbei an den gleichen Besuchern (lustig erst mit riesen Bauch, dann ohne) und rein in den kleinen Kreissaal. Da saß Christoph in der Ecke mit dem kleinen Etwas, das schmatzend in ein Handtuch gewickelt war. Ich wollte ihn auch sehen. Die Hebamme nahm ihn aus dem Handtuch und meinte:“ na wollen wir ihn anlegen?“ Ja ich wollte, da lag der Winzling völlig nackig auf meiner Brust und beäugte mich mit riesengroßen Augen, mein erster Blick muss ich gestehen, war zwischen die Beine, ja es war ein Junge, dann fand er die Quelle und war völlig gierig! Danach hatte die Hebamme sichtlich Spaß, sie zeigte Christoph wie er gebadet wird, danach wurde frisiert, angezogen, gewogen und gemessen…3535g und 54 cm.
Es war eine wundervolle Atmosphäre. Christoph, Janne und ich - eine Familie!
Das war so nicht geplant
wunderschön,einfach wundrschön...
habe tränen in den augen!
alles liebe und gute für deine kleine familie
tinas
das kenne ich ich bin am21.10 zur beobachtung ins krankenhaus gekommen und sollte nur 2 tage bleiben halt zur beobachtung aber zwei tage später ist mir nachts die blase gesprungen leider 9 wochen bevor er sollte ich habe ihn 3tage später mit kaiserschnitt bekommen er wog 1750 gramm und war 43cm klein mitlerweile ist er15 monate und 75cm ich wünsche ihnen noch viel spaß mit ihrer maus und grüssen sie mir das krankenhaus heinsberg
Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Mann !!!
Es freut mich zu lesen das man auch mit KS stillen kann....hab das mir irgendwie nicht vorstellen können aber beim stöbern hier gerade deinen Bericht gefunden!!
Alles Liebe und Gute!
Viele Grüße!!
Anja mit Tabea
Wow...
das ist der schönste, ergreifendste Bericht über einen Kaiserschnitt, den ich bisher gelesen hab *tränchen wegwisch*
Liebe Grüße
Susi
Sag mal wie lange hast du daran gesessen?
Hast du dabei geweint als du ihn geschrieben hast?
Weil ich musste es... wunderschöner Bericht
Alles Alles Liebe
Ja ich musste ganz schön heulen und ab und zu absetzen.Hatte ihn eigentlich für das Babybuch geschrieben und dann die Idee ihn ins Netz zu stellen. Schön dass er euch gefällt ohne dass ich das Idyllische Bild zerstören will, hatte allerdings nach dem KS echt noch ganz schön dran zu knabbern, die Enttäuschung und die Schmerzen waren zu groß.LG Katja