Ich finde die Geburt meines Sohnes Moritz war schrecklich und jedesmal wenn ich daran denke könnte ich heulen.
Moritz sollte eigentlich am 17.06.2006 (Samstag) auf die Welt kommen. Das ganze WE wurde ich täglich 2x in die Klinik zum CTG geschickt weil angeblich zu wenig Fruchtwasser vorhanden war.
Am Montag (wir hatten nur wenig geschlafen und die Schnauze gestrichen voll vom Gefahre) fuhren wir zu meiner Hebamme (35°C im Schatten !!!) und ich ließ mir den Wehencocktail geben.
Als ich ihn Abends gegen 19 Uhr getrunken hatte und wir noch eine halbe Std. spazieren waren (die Wehen kamen schon minütlich) ging ich gemütlich in die Badewanne, zog mich schön an und packte meine Sachen für die Klinik. 23 Uhr waren wir im Kreissaal angekommen und ich musste bei jeder Wehe inne halten. Nach 1h am CTG war der MuMu 2cm offen - ich wurde eine weitere Stunde ins Entspannungsbad geschickt. Nachdem das Rizinusöl seine volle Wirkung in meinem Darm entfaltete humpelte ich ins Bett im Kreissaal, dort hielt ich es vor Schmerzen kaum noch aus (ich brüllte übrigens das komplette KH zusammen ). Nach einem weiteren MuMu-Check war er komplett offen (innerhalb von 2h !!!). Und dann gings los - ich bettelte nach Schmerzmitteln bekam aber nur krampflösende Zäpfchen - KLASSE !!!
Nach weiteren 2h platzte endlich die Fruchtblase und eine halbe Stunde später vielen plötzlich Mori's Herztöne ab.
Da ich zu schwach war ihn allein "rauszupressen" entschieden sich die Ärzte für eine Saugglockengeburt.
Ich wurde (wie ein Hühnchen !!!) "aufgeschnitten" und nachdem meine Hebamme mir das Baby von hinten aus dem Bauch drückte und die Ärztin vorne daran zog war es endlich geschaff - Moritz war nach einer weiteren Stunde da !!!
Mein Freund heulte wie ein Schloßhund und konnte sich eine viertel Stunde überhaupt nicht beruhigen. Und meine schlimmsten Schmerzen sollten erst noch kommen - das Nähen (zunächst ohne Betäubung). Bis ich vor Schmerzen eine Beinhalterung am Gebärbett abgetreten hatte - dann bekam ich 5 (nicht weniger schmerzhafte) Spritzen in den Unterleib.
Die Geburt dauerte 5h (mein 1. Kind), aber ich werde so etwas nie wieder durchmachen !!!
Das nächste und letzte Kind kommt definitiv per Kaiserschnitt !!
Geburt mit Saugglocke - schreckliche Erinnerungen !!!!
Dein Geburtsbericht könnte von mir stammen. Die Geburt war im Januar 2006 und verursachte zusätzlich zu den erheblichen körperlichen Verletzungen eine Posttraumatische Belastungsstörung sowie Wochenbettdepression.
Ich ziehe das gleiche Fazit wie Du: Das nächste Kind kommt per Kaiserschnitt.
Du hast mein Mitgefühl.
Hallo,
ich hatte auch eine horrorgeburt, allerdings nicht so schnell wie deine. Ich habe insgesamt 26 Std. gebraucht. Zum Schluss hatte ich auch keine Kraft mehr, bei den Presswehen haben meine Wehen komlett nachgelassen. Ich konnte nicht mehr pressen. Die Herztöne des Kleinen waren auf Null. Dann haben die Ärzte und Hebammen totale Panik geschoben. Ohne mir etwas zu sagen, kamen die mit der Saugglocke. Das einzigste was sie mir sagten war: ´Wir können nicht mehr an Sie denken, Sie auch nicht mehr, wir müssen jetzt an den kleinen denken. Ich hatte auch keine PDA bekommen. Als sie mir die Saugglocke eingeführt hatten, hatte ich eine Wehe, so daß ich das nicht gespürt habe. Aber als sie die Saugglocke wieder rausgeholt haben....., das war so schlimm. Ich habe alles gespürt. Als ob die eine große Kugel aus Flamme aus meinem Leib gerissen haben. In dem Moment habe ich wirklich gedacht ich sterbe. Als sie sogar mein Baby auf meine Brust gelegt haben wollte ich das nicht. Ich konnte seine Wärme nicht ertragen. Ich war auch in einem Traumazustand, hatte komische Dinge auf seinem Kopf gesehen.
Trotzdem habe ich mich zusammengerissen, weil ich gedacht habe, ist jetzt alles vorbei. Von wegen....
Ich hatte so einen riesigen Riss, der durch drei Schichten ging, samt Muskelriss, und zusätzlich 2 Schnitte. Die Ärztin hat mich 3 Stunden lang genäht. Ich habe nur gehört, wie sie den Hebbammen gesagt hat: ´Habt ihr nicht gesehen, wie eng diese Frau unten ist.´Wahrscheinlich war ich garnicht für eine normale Geburt fähig.
Ich war unbetäubt. Währendessen hat die Blutung nicht aufgehört und sie hat so komische Tücher ständig in mich hineingestopft. Ich konnte nicht mehr heulen, nicht mehr schreien, war nur noch am zittern. Mein Mann hat das nicht mehr ausgehalten und ist heulend rausgerannt. Danach musste ich noch 1-2 Std. im Kreissaal unter Aufsicht warten. Um 5 Uhr morgen war ich dann endlich in meinem Zimmer, trotz allem noch mit Glücksgefühlen, weil ich ja alles überstanden habe. Ich konnte nicht laufen, nicht sitzen. Am nächsten Tag fing die Wochenbettdepression an. Bei der Kontrolle am 3. Tag hat der Arzt gesagt, daß ich noch ein paar Tage im KH bleiben soll. Ich wollte aber nicht, weil ich das nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe gedacht, zu Hause werde ich schneller gesund. Auch Irrtum. Ich konnte genau 2 Monate lang nicht sitzen und nicht laufen, habe nur gelegen. Das war so schlimm. Die Risse und die Schnitte haben aufeinander gelegen, deswegen hatte ich einen Bluterguss. In der 2. Woche nach meiner Entlassung hatte ich zusätzlich leichten Wochenbettfieber. Musste 2 Wochen abpumpen wegen der Antibiotika.
Aaalsooo, ihr seht wie durcheinander ich alles geschrieben habe, und daß ich heute noch, nach 2 Jahren die Geburt nicht verarbeitet habe.
Nach dieser Erfahrung habe ich auch hoch und heilig geschworen, daß ich kein 2. Kind mehr mache. Aber heute denke ich mir, das ist egoistisch. Ich möchte mein Kind nicht alleine auf dieser Welt lassen.
Nicht jetzt aber irgendwann nach ein paar Jahren muss ich ein 2. Kind machen. Ich dachte auch immer an Kaiserschnitt. Wenn ich wüsste, daß ich nicht mehr so viele Risse haben werde, würde ich trotzt den ganzen Schmerzen mir eine pda geben lassen und normal entbinden, weil ich auch Angst vor der Narkose habe. Aber das kann mir glaube ich keiner sagen.
Ich höre auch immer, daß die 2 Geburt einfacher ist als die 1.
Nun ja, das ganze schreibe ich zum ersten Mal hier auf. Ich habe auch nie getraut einen Geburtsbericht reinzusetzen.
Ich wünsche dir und deinem Baby noch alles Gute
Hallo ,
seid gedrückt!!!
Ich kann zwar nicht mitreden bezüglich einer Saugglockengeburt, jedoch wollte ich noch etwas zu euren Kaiserschnittwünschen schreiben.
Meine Geburt verlief schnell bis der Muttermund vollständig eröffnet war und dann ging nichts mehr. Nach 2,5h Pressen haben sie mich einfach gepackt und wie ein Stück Vieh auf den OP-Tisch verfrachtet. Dass ich das nicht wollte hat auch niemanden interessiert. Ich hatte tierische Schmerzen danach und konnte im Krankenhaus nicht mehr als 1h pro Nacht schlafen, da ich durch das Liegen auch noch Rückenschmerzen bekam. So, dann war ich versagenderweise körperlich und seelisch erledigt. 4 Wochen Brustentzündungen mit regelmässigen Fieberschüben folgten...KH- Aufenthalte...Allergische Reaktionen auf Antibiotika,etc. Ich liess fast nichts aus und ich schliesse alles auf den Kaiserschnitt. Auch ich habe dieses Geburtserlebnis noch nicht ganz verarbeitet und denke mir oft wärs doch lieber Saugglocke gewesen. Natürlich wünscht man sich oft das, was man selbst nicht erlebt hat und stellt es sich besser vor... Zumindest habt ihr den Vorteil, dass das nächste Kind besser durpasst.
Alles Gute,
Silke
Ich glaube nicht dass Du lieber diese Schmerzen in Kauf genommen hättest wenn man Dir ne Saugglocke da "unten reinstopft", Dich ohne Betäubung wie einen Truthahn aufschneidet dass das Blut nur so spritzt und Du danach 1,5h ohne Betäubung genäht wirst !!
Ich hatte mir schon von Anfang an einen Kaiserschnitt gewünscht, hab mich aber nicht getraut meinen Wunsch bei den Ärzten vorzubringen, weil ich mir sicher war das mir das alles ausreden würden.
Ein 2. Mal mache ich diesen Fehler sicher nicht - Wochenbettschmerzen hin oder her !!
Hallo!
Bei mir war´s ähnlich, allerdings dauerte die Eröffnungsphase länger.
Die Herztöne fielen auf dauerhaft unter 100, teilweise unter 60 ab. Die Ärztin brauchte 3 Versuche, um eine Blutabnahme für eine MBU hinzubekommen...
Vieles habe ich zum Glück nicht mitbrkommen, mein Mann hat mir einige Details erzählt. Was ich allerdings wieder mitbekam war, dass die Ärztin die Saugglock falsch ansetzte und mich ansaugte. Ich dacht, mich zerreist es, da ich keinerlei Schmerzmittel bekommen hatte. Sie murmelte nur ein "Entschuldigung...". Was mein Mann mir u.a. erzählte war, dass Sie zusätzlich noch einmal vom Kopf unseres Sohnes abgerutscht war.
Der Gipfel kam allerdings für mich am nächsten Morgen: Die Ärztin meinte, wenn sie gewußt hätte, dass ich Sportlerin bin und selbst einen Ruhepuls von unter 50 habe, hätte sie die Saugglocke nicht einsetzes müssen, da keine Gefahr für das Kind bestand. Die Hebamme hätte sie nicht informiert. Super, oder???
Da ich tatsächlich nicht mehr viel aus eigener Erinnerung weiß, fand ich aber rückblickend die Geburts an sich gar nicht so schlimm, mal abgesehen von dem Ansaugen...
Ein Kaiserschnitt kommt für mich beim nächsten Kind nicht in Frage, ich habe keine Lust auf die muskulären Beschwerden.
Liebe Grüße,
Dina
Na da haste ja auch was durchgemacht !!!
Ich hab zwischendurch auch nicht wirklich viel mitbekommen. Ich weiß nur dass ich von meinem Freund nicht angefasst werden wollte und dass er mit mir atmen musste weil ich das immer falsch gemacht habe. Und ich wurde hin und her gedreht - das konnte ich nicht mehr selbst vor Schmerzen.
Seid Ihr auch zwischendurch eingeschlafen ?? Ich habe sogar in den Sekundenschläfchen zwischen den Wehen geträumt, das lag an der Erschöpfung meinte die Hebamme.
Außerdem fand ich es super-schrecklich dass wir ständig im Kreissaal allein gelassen wurden !! Die Tür stand sperrangelweit offen, das ganze KH hat mich brüllen hören und niemanden interessierte es wie es mir ging. Ich dachte schließlich ich sterbe !!! Zumal ich mind. 1h die Presswehen anhalten musste.
Hallo Manu
Naja da können wir uns ja die Hände reichen. Meine Geburt hängt mir heute noch an, mal abgesehen von dem was zurück geblieben ist und nicht wieder weg geht.
Wünsch dir das du das ganze bald verarbeitest. Du hast jedenfalls mein vollstes Verständnis für die Wahl deines Geburtsmoduses bei der 2. Entbindung. So etwas muss man im Leben nicht zweimal haben.
LG von Annett
Manu darf ich dich mal fragen, ob du in Jena entbunden hast.
Da kenne ich auch noch einige von meiner letzten Enbindung. Hab zwar nicht in Jena entbunden, wurde aber dahin verlegt.
LG von Annett
Ja ich habe direkt in der FSU in Jena entbunden.
Kennst Du zufällig so ne super-fette Hebamme die mit ihrem Elefantenarsch kaum durch die Kreissaaltür passte ?? Die hat mich an dem WE zuvor 2x täglich untersucht und war beim MuMu-Check äußerst grob - hat sogar ne Freundin von mir angefahren "Sie solle sich doch nicht so haben (wegen den Schmerzen) !!" Schrecklich die Alte - hab gebetet dass sie keinen Dienst hat wenn ich entbinde.
Meine Gebete wurden erhört und somit hatte ich ne ganz nette junge Hebamme die auch grad mal 23 Jahre alt war.
LG
Manu
So eine Geschichte hab ich auch erlebt.
24 Stunden Wehen, Herztöne irgendwann im Keller, Dammschnitt/riss 3. Grades, Saugglocke und ein Arzt der eben auch auf meinen Bauch drückte und quetschte. Schmerzmittel wollte ich aber bewusst keine, nur beim Nähen wäre ich sehr froh gewesen, wenn ich da ne Betäubung bekommen hätte. Wurde dann also 50 Minuten lang ohne Betäubung genäht. Hatte danach mit anderen Dingen noch einige Kompliktionen..............
Aber für mich war es dennoch das schönste Erlebnis, denn ich war einfach nur froh, dass ich eine gesunde Tochter habe.
Mein Mann und ich haben nach der Geburt sogar gleich weiter geübt und ein Jahr später war ich erneut schwanger.
Die 2. Geburt dauerte dann nur 2,5 Stunden, aber da auch unser Kleiner ein Sternengucker war, kam auch hier wie bei der Großen die Saugglocke zum Einsatz. Der Schnitt war nicht der Rede wert, wurde in 10 Minuten mit Betäubung genäht. Das Schlimmste war so gesehen, dass ich blaue Flecken auf dem Bauch hatte, weil der Arzt mit seinem kompletten Gewicht auf mir rum drückte.
Ich würde jederzeit wieder spontan entbinden, weil ich danach weiß, die Schmerzen sind weg. Ich hatte schon ne Bauch-OP und nie im Leben würde ich mich freiwillig aufschneiden lassen. Ein KS wäre für mich die letzte Entscheidung, wenn eben nichts anderes mehr geht. Aber das ist jedem selbst überlassen, denn ich kenne einige, die so ein Erlebnis leider nicht verkraftet haben.
Liebe Grüße
boa, das tut mir aber leid.
bei uns war es kurz davor....jetzt , dies lesend, bin ich umso mehr erleichtert, dass man doch keine saugglocke hat einsetzen müssen.
aus anderen gründen habe ich auch sehr lange an der ganzen sache zu knabbern gehabt. ( schockzustand wegen fehldiagnose )
daher weiß ich, wie es ist, wenn man nur beim gedanken dran heulen muss. ( auch wenn aus anderen gründen ).
daher hoffe ich, dass ihr alle, die hier mitgepostet haben, eure erlebnisse bald verarbeiten könnt. bin selbst auf dem besten wegen dazu.
gruß: suri & zoe
Hallo!
Du hast mein absolutes Mitgefühl, das hört sich schrecklich an
Allerdings möchte ich allen Bald-Mamis, die diesen Thread lesen und wahrscheinlich den totalen Horror vor der Saugglocke bekommen, sagen, dass eine SG-Geburt nicht zwingend so schlimm werden muss:
Charlotte wurde auch per SG geholt, und trotzdem habe ich die Geburt als eines der tollsten Erlebnisse meines Lebens in Erinnerung.
Es tat zwar weh und ich wurde hinterher 45 min genäht (mit Betäubung), aber die Hebi und die Ärztin haben die hektische "Schluss-Phase" der Geburt wirklich gut gemeistert, haben die Ruhe behalten, mir wichtige Dinge kurz erklärt und mich nochmal gut motiviert.
Das hat dafür gesorgt, dass ich ruhig geblieben bin, als es hieß: "Wir benutzen jetzt die Saugglocke."
Also: Saugglocke muss nicht zwingend Horror bedeuten! (trotzdem will ich alle vorangegangenen Berichte nicht "schön" reden...)
LG
daviecooper + Charlotte (*7.7.2006)