Blitzgeburt im Auto (doch so lang geworden)

Hallo ihr Lieben,

es ist zwar schon fast fünf Wochen her, als unsre kleine Shona-Mae auf die Welt kam, aber ich möchte euch an meiner Geburt teilhaben lassen.

Errechneter Termin war der 8. Mai 2007, aber von Wehen weit und breit nichts zu spüren. Also habe ich mich schon mal darauf eingestellt, daß das ganze wohl noch dauern wird, obwohl ich zu diesem Zeipunkt wirklich absolut keine Lust mehr auf schwanger sein hatte.
Ich habe mich für ein Krankenhaus in einem ca. 20 Autominuten entfernten Ort entschieden, da das Krankenhaus hier keinen guten Ruf hat und mir auch nicht gefallen hat.

Am 9. Mai 10 Uhr morgens ging es dann mit Wehen los, die auch schon ziemlich regelmäßig alle sechs Minuten kamen. Manchmal waren es auch acht Minuten. Ich also schon in Vorfreude Jedoch kam ich mit den Wehen gut zurecht und sah noch keinen Grund in die Klinik zu fahren. Doch gegen Nachmittag wurden die Abstände wieder länger Am Abend waren sie dann wieder alle sechs Minuten da
Ich dachte mir nur, das kann ja eine tolle Nacht werden. Da kamen die Wehen dann in halbstündigen bis einstündigen Abständen. Also konnte ich teilweise sogar ein bißchen schlafen, wenn nicht der ständige Gang auf die Toilette gewesen wäre.

Am 10. Mai 6 Uhr früh mußte ich dann mal wieder und mir lief etwas die Beine hinunter. Fruchtwasser war gleich mein Gedanke und ich hatte von meiner Frauenärztin Teststreifen bekommen mit denen man erkennt ob es tatsächlich Fruchtwasser ist. Und endlich war es soweit. Der Teststreifen färbte sich blau.
Ich habe dann gleich meinen Freund aufgeweckt und gesagt, daß wir jetzt ins Krankenhaus fahren sollten. Er hat dann auch gleich seine Mutter mobilisiert, da unser Sohn (2 1/2) noch geschlafen hat und wir ihn nicht wecken wollten, während ich mich angezogen habe. Dann haben wir gleich die Hebamme im Krankenhaus angerufen und gesagt, daß wir in ca. einer halben Stunde da sein würden. Da waren die Wehen bereits so heftig und der Abstand keine Minute mehr.
Außerdem hatte ich ständig den Drang auf die Toilette zu müssen, aber ich konnte weder pressen noch hat sich mein Darm entleert. Dafür ist mein Kreislauf rapide gesunken.
Endlich war auch meine Schwiegermutter da und es konnte losgehen. Im Auto habe ich mich gleich in Liegeposition gebracht und nicht angeschnallt. Die Schmerzen waren nicht mehr auszuhalten und ich wollte mir gleich etwas dagegen im Krankenhaus geben lassen.

Endlich waren wir dann auf der Autobahn und es war eigentlich nicht mehr weit, was mir im Moment aber trotzdem wie eine Ewigkeit vorkam, als ich den Drang zum Pressen verspürte. Ich habe mir nur gedacht, egal du hast eine dicke Binde drin dann geht es eben in die Hose. Meinem Freund habe ich nichts gesagt, weil ich ihn nicht beunruhigen wollte und er sich aufs Fahren konzentrieren sollte. Es hat allerdings nicht lange gedauert als ich gemerkt habe, daß es zwischen meinen Beinen zu spannen beginnt und mir klar wurde, daß jetzt das Baby kommt und der Kopf schon unterwegs ist. Jetzt habe ich auch meinem Freund mitgeteilt, daß ich pressen muß und der Kopf schon kommt. Er hat dann versucht zwischen meine Beine zu tasten ob er den Kopf schon spüren kann.
Dann war auch endlich die Autobahnausfahrt da und mein Freund hat die Hebamme nochmal angerufen, damit sie gleich vor das Krankenhaus kommt, weil wir es in den Kreissaal nicht mehr schaffen. So war es dann auch. Wir hielten direkt vor dem Eingang und die Hebamme kam heraus und zog mir gleich die Hose runter, die ich immer noch anhatte und sagte ich soll noch einmal pressen und dann ist das Kind da. Gesagt getan und unser kleiner Engel war da. Uhrzeit: 6.50 Uhr.
Sie wurde dann auch gleich abgenabelt und Papa durfte sie tragen während ich auf ein Bett gelegt und in den Kreissaal gebracht wurde um mich weiter zu behandeln.

So schnell kann es gehen und ich bin froh, daß alles gut gelaufen ist. Und während ich das hier schreibe muß ich einfach heulen. So ein Erlebnis hat man nicht jeden Tag und so eine Geburt schon gar nicht.

Ich wünsche euch weiterhin alles Gute.

Eure
Jacky