Hi,
ich frage hier, weil da doch einige Mamas sind, deren Kinder ebenfalls ADS haben.
Kurz: Ein Nachbarsjunge hat schon mehrfach Geld gestohlen, einmal, nachdem die Verdachtsmomente aufgrund fehlender Geldbeträge konkret wurden, auf frischer Tat (es wurden 25,-- Euro als Köder ausgelegt) ertappt. Und zwar hat der Junge (9 Jahre alt) Geld sowohl vom Küchentisch (öfters Kleinbeträge) etc. genommen als auch aus dem Geldbeutel (100,-- Euro) und sogar aus dem Schrank (150,--Euro) - da musste er gezielt suchen.
Die Eltern wurden darauf angesprochen und schieben das auf die ADS-Erkrankung. Das gestohlene Geld zurückzuzahlen wird abgelehnt. Aber schlimmer noch: es wird nichts unternommen was dem Jungen hilft. Die Bestohlenen haben die Mutter darauf angesprochen, ob der Junge evtl. in der Schule erpreßt wird. Das weisen die Eltern als unmöglich von sich. Aber wir denken halt, dass 150,-- Euro und 100,-- Euro keine Kleckerlesbeträge sind. Da steckt doch was dahinter. Oder aber es ist den Eltern nicht aufgefallen, dass der Junge viele neue Spielsachen (irgendwelche Figuren) hat oder sich Süßigkeiten in Massen gekauft hat. Keine Ahnung.
Der Vater des Jungen ist nunmehr böse auf meinen Nachbarn, weil der gewagt hat, den Jungen des Diebstahls auch noch der 150,-- Euro zu bezichtigen. Ein Gespräch kann nicht stattfinden, weder unter den Eltern noch den Eltern und dem Kind, da weigern sich die Eltern des Jungen. Es wird einfach über die Sache hinweggegangen.
Nun, wenn es "nur" ums Geld ginge, aber so machen sich mein Nachbar und seine Frau (nebenher: der Nachbar/Bestohlene ist der Pate des Jungen) Gedanken um den Buben.
Sie sind total ratlos, weil die Eltern des kleinen Diebes die Diebstähle auf seine Krankheit schieben. Er hat eben ADS. Daher die Frage: steht das irgendwie im Zusammenhang mit der Krankheit?? Habt ihr Erfahrung dass sich die Krankheit so auf das Verhalten auswirkt?
Ach ja, die Eltern des Jungen sind finanziell mehr als knapp (Haus steht wohl demnächst zur Versteigerung; sogar dass Kommunionsgeld des Kleinen haben sie für Löcher-Stopfen genommen; es werden aber von der Mutter trotz allem Käufe getan, die den finanziellen Rahmen weiter sprengen - Tupper, Brockhaus-Lexikon etc., dem Kind wird somit wohl ein falscher Umgang mit Geld vorgelebt). Der Bub hat noch einen jüngeren Bruder und eine ältere Schwester (mit dieser gabs ebenfalls schon Probleme wegen Alkohol, Ausreißen, sie war dann kurzfristig in einer Pflegefamilie).
Die Bestohlenen sind ebenfalls finanziell nicht auf Rosen gebettet und müssen jeden Cent dreimal umdrehen, denen tun die Diebstähle mehr als weh, und trotzdem denken sie erst an den Jungen...
Wurde jetzt doch etwas länger... aber gut, sonst würde man die Verhältnisse nicht richtig verstehen. Da waren noch einige andere Vorkommnisse.
Wie gesagt, die Eltern schieben das auf die ADS-Erkrankung. Was meint ihr?? Was sollte man machen, soll man überhaupt etwas unternehmen? Ich meine, wenn der Bub nicht mehr zum Nachbarn spielen kommen darf usw. und deswegen ausgegrenzt wird. Mich haben die Nachbarn auch um Rat gefragt, was ich an ihrer Stelle machen würde. Ich habe keine Ahnung, weil ich mich mit ADS nicht auskenne. Habt Ihr irgendwelche nützlichen Ratschläge??
Ganz liebe Grüße
Gael
ADS-Kind stiehlt Geld... Eltern schieben das auf die Krankheit
Hallo,
ui das ist echt schwer so pauschal zu sagen find ich!
Ich habe selber einen Sohn mit ADHs und mein Bruder hat das auch und beide sind absolut verschieden!
Mein Sohn ist eher zu erlich ihm sieht man jede noch so kleine Lüge an und ich glaube auch nicht das er stehlen würde, will meine Hand nicht ins feuer legen da er noch recht jung ist( 6 Jahre)
Mein Bruder(25 J.) ist leider total abgerutscht und er hatte auch als Kind schon meine Eltern und andere Beklaut ohne auch nur ein Fünkchen Reue zu zeigen! Ob das nun mit der Erkrankung zu tun hat bezweifle ich allerdings, ich glaube das andere Gründe dahinter stecken( mangelnde Aufmerksamkeit, Mutprobe, oder schlechte Vorbilder...) Bitte korrigiert mich wenn ich da falsch liege, ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten und sagen wie ich das sehe!
Dem Jungen sollte aufjedenfall klargemacht werden das sein handeln falsch ist, wenn die Eltern nichts in der Art tun ist das traurig den sie müssen für ein gutes Verhalten sorgen und im Recht und unrecht beibringen den wer sonst ist das Vorbild für das Kind?!
Wenn die Eltern sich auch zu keinen Gespräch bereit erklären sollte man evt den Weg über das Jugendamt suchen, bezweifle zwar das die wirklich helfen können wenn die Eltern sich so querstellen aber so hat man wenigstens versucht was zu unternehmen gerade weil ja die Tochter anscheinend auch schon abgedriftet ist vom geraden Weg!
LG,
Nicole
Hallo Gael,
ich wundere mich, dass Du Dich so engagierst? Eigentlich ist der Betroffene der Patenonkel, oder? Ihr seid doch gar nicht beklaut worden? Okay, egal.
Die Frage ist so nicht zu beantworten. Ist es das ADS? Ich komme aus einer ADS-Familie, keiner von uns klaut, es gibt sogar einige Rechtsanwälte in der Familie. Hmmm - auf den zweiten Blick ... Nein, das war nur ein Witz! ADS-Kinder klauen nicht mehr als andere Kinder, sie stellen sich nur blöder an dabei und sind immer die ersten, die verdächtigt werden. Nein, als Ausrede ist ADS allein nicht zu gebrauchen.
Auf den zweiten Blick könnte das ADS schon eine Rolle spielen, aber um dies zu erklären, muss ich weiter ausholen:
Hier ist eine Familie, die finanziell den Bach runtergehen. Die haben Probleme auf verschiedenen Ebenen, nicht nur mit dem Sohn, vermutlich auch mit sich selbst, die Tochter ist aus der Spur, es gab bereits Kontakte mit dem Jugendamt... Insgesamt ist dies schon recht typisch für eine ADS-Familie, denn ADS vererbt sich ja. Alkoholismus, kriminelles Verhalten, asoziales Verhalten, soziales Elend und so weiter sind schon Kennzeichen von ADSlern, diese Unfähigkeit, mit dem Leben umzugehen, den Dingen ins Gesicht zu blicken, etwas zu ändern. Wohl gemerkt: Diese Dinge müssen keinesfalls auftreten, bei uns in der Familie gibt es das nicht, aber wenn man in solche Verhältnisse hineingeboren wird, ist es als ADSler fast unmöglich, sich selbst daraus zu befreien.
Der Grund ist das oft ganz schlecht entwickelte Selbstbewusstsein. Wer sozial gesehen eher am unteren Ende des Spektrums angesiedelt ist, hat es oft schwer mit allem. Wenn dazu noch ADS kommt, womöglich als hyperaktive Variante, eckt man überall an. Dann ist man mies in der Schule, hat keine Freunde, bekommt überall nur Ärger und Probleme. Dazu dann kein Geld, also keine teuren Hobbies, keine Markenklamotten, kein Gameboy - womit sich schwache Kinder sonst aufpusten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist klar, warum der Junge das Geld nimmt und warum er Konsequenzen gar nicht im Blick hat. Es KÖNNTE auch sein, dass die Eltern ihn schützen wollen vor noch einer schlechten Erfahrung, dass also ihre Weigerung, das Kind zur Verantwortung zu ziehen, damit zusammen hängt. Auch das ist sehr gut möglich, denn ADSler, man sollte davon ausgehen, dass die Eltern bzw. mindestens ein Elternteil ebenfalls betroffen sind/ist, haben ein extrem ausgeprägtes Mitgefühl. Es wäre also das Gegenteil von Gleichgültigkeit.
Du fragst nach Ratschlägen. Hm. Was mich wundert, ist, dass der Patenonkel nicht das Gespräch mit den Jungen gesucht- und statt dessen eine Falle ausgelegt hat. Das finde ich total schäbig. Ich kann nur sagen, dass ein ehrliches Gespräch mit dem Kind das Beste wäre. Ein nettes Gespräch, wohl gemerkt! Ob das Jugendamt nach der Vorgeschichte noch objektiv sein kann? Bezweifle ich. Ob die Nachbarn objektiv sein können, die sich das Maul darüber zerreißen, dass die Mutter Tupperware kauft??? Ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) bereit, hier zu vermitteln? Gibt es notfalls vielleicht einen Vertrauenslehrer in der Schule?
Mit geht es keineswegs darum, die Diebstähle als solche klein zu reden. Natürlich ist das schlimm, und gerade dann, wenn es Leute trifft, die kein Geld haben. Du hast gefragt, ob es am ADS liegen könnte? Ich meine, es könnte indirekt sein. Auf jeden Fall kann man durch vermeintlich pädagogisches Verhalten bei einem ADS-Kind sehr viel mehr kaputt machen als bei einem "normalen", zum einen aufgrund des oft schwachen entwickelten Selbstbewusstseins, zum anderen aufgrund der Hypersensibilität. Wären wir Nachbarn, würde ich mich für ein solches Gespräch anbieten, da ich mit Sicherheit den richtigen Ton träfe. Ich würde den Jungen packen an seinem Gerechtigkeitsgefühl, das wird bei ihm sehr stark ausgebildet sein (jaja, klingt unlogisch, ist aber so), und ihn dazu bringen, die Diebstähle wieder in Ordnung zu bringen. Ich besorgte ihm einen kleinen Job, er müsste das Geld abzahlen, und von Beginn an dürfte er einen Teil für seinen privaten Konsum behalten. Er hat ja keine Vorbilder für staatstragendes Verhalten! (Welche Eltern beklauen ein Kind schon um sein Kommunionsgeld???) So kommt er aus der Falle wieder raus. Bei den Eltern sehe ich wenig Hoffnung.
Alles Gute, Barbara
Hallo Barbara,
mensch, Danke für deine ausführliche Antwort!!!
Also, ich engagiere mich ja nicht in dem Sinne, dass ich etwas unternehme, aber dadurch, dass wir Nachbarn sind (das Grundstück der Eltern des ADS-Kindes grenzt an unseres an, die "Bestohlenen" wohnen zwei Häuser weiter) und ich um Rat gefragt wurde, naja, man versucht halt zu helfen.
Und ja, der Kleine ist hyperaktiv. Deine Ausführungen klingen logisch.
Das mit dem Geld als Köder... klar ist es nicht die feine Art, aber WIE soll man es sonst herausbringen? Ich meine, ihn dann einfach so verdächtigen (obwohl es auf der Hand lag, dass nur er es gewesen sein könnte, aber der Beweis fehlte halt) wäre ja keinen Deut besser bzw. schlechter gewesen. Er wurde ja schon mal auf fehlendes Geld angesprochen und sagte dann, dass er es gefunden hätte.
Ich glaube, wenn man in der Sache drin steckt, kann man nicht mehr objektiv sein. Das mit der Tupperware hat mir z. B. der Patenonkel in dem Gespräch heute, wo er und seine Frau um Rat fragten, erzählt, auch dass sehr viel gekauft wird, obwohl das Geld hinten und vorne nicht reicht und auch das mit dem Kommunionsgeld. Das mit dem Brockhaus-Lexikon habe ich aus erster Hand aus dem Mund der Mutter des betroffenen Jungen, wo ICH mir dachte, oh Gott, das kann nicht wahr sein, soooo viel Geld (ich glaube es waren an die 500,-- Euro), die sie doch eigentlich nicht haben. Ich bin da also auch nicht mehr objektiv, logisch.
Ja, genau was du schreibst haben wir uns auch gedacht: es wird dem Jungen falsch von seinen Eltern vorgelebt. Kinder können eigentlich nie etwas dafür, die Eltern sind die maßgebenden Personen in deren Leben und müssen sie auf den richtigen Pfad führen, meiner Meinung nach.
Ach blöd, dass DU nicht hier wohnst... könntest bestimmt gut mit den Eltern reden. Das mit der "Wiedergutmachung" klappt nicht, da die Eltern des Buben nicht mitziehen, wie gesagt, deren Standpunkt ist "er hat ADS und kann nichts dafür". Was für eine vertrackte Situation. Sie blocken auch Gespräche ab.
Ich frage am WE mal meinen Schwager, wie er da vorgehen würde (er ist Psychologe) - zur Zeit ist er leider nicht greifbar...
Aber gaaanz vielen Dank an dich! Ich hatte beim Lesen ein paar -Erlebnisse!
LG
Gael
Hat sich irgend etwas Neues ergeben? VG, Barbara
Hallo Gael,
ich habe folgende Erfahrungen gemacht mit einem ADHS Kind.
Tja, im ganzen unruhig, kann sich schlecht konzentrieren, hat zwischendurch heftige Aussetzer und und und. Hatte keine echten Freunde (mit einem anstrengendem Kind wollen andere Kinder nicht "rumhängen"), daher muss man sich Freunde kaufen. Hier ne Cola, da einen Burger und dann ist das Geld alle. Es wird neues benötigt. Erst klaut man ein wenig bei den Eltern, später kommen Großeltern und Onkel/Tanten dran.
Kind kommt in Therapie und wird mit den "tollen" Drogen ups ich meine Tabletten vollgestopft.
Braucht viel Aufmerksamkeit und Liebe, vergibt und vergisst schnell. Je älter das Kind wurde umso ruhiger wurde es. Hat vor einiger Zeit eine Therapie machen müssen um ohne Tabletten klar zu kommen. Hat nicht wirklich geklappt. Jetzt hat es aber das Leben im Griff. Geht normal arbeiten, hat richtig gute Freunde und einen festen Partner.
Wichtig, egal wieviel Scheiße auch gebaut wurde, immer zum Kind stehen. Niemals im Stich lassen.
Das waren nun meine Erfahrungen. Ratschlag kann ich dir nicht geben, ich kenne den Jungen nicht und auch nicht dessen Familie.
LG Nicole
Hallo Nicole,
ich weiß jetzt nicht, inwiefern sich ADS von ADHS unterscheidet. Allerdings: das mit dem Kaufen von Freunden....
Die Nachbarin und ich haben uns gestern kurz zwischen Tür und Angel unterhalten. Es ist so, dass ihr Mann (der Pate) den Kleinen nochmal unter 4 Augen gesprochen hat. Er hat dann alle Diebstähle zugegeben. Zwar nur halbherzig und wieder mit "Ausreden", aber er hat. Die Mutter war während des Gesprächs im anderen Zimmer. Fakt ist, dass ja der Vater des Diebes, abgestritten hat, dass sein Sohn klaut. Nun ist es aber tatsächlich 100 % geklärt. Die Mutter gab keinen Kommentar am Ende ab, sondern meinte dann nur "es reicht" und ist mit dem Buben (ich nenne ihn jetzt einfach mal X) ab.
Der Pate hat in dem Gespräch (erst alleine mit ihm, dann mit seiner Frau und der Mutter) klar gemacht, dass sie nicht wütend sind, aber maßlos enttäuscht und die Besuche von X bei ihnen nunmehr eingeschränkt werden und er auch nie mehr alleine im Haus sein darf. Darauf kam von X die Antwort, aber "A" (der Sohn des Paten) ist doch mein bester Freund... Der Pate hat ihm dann erklärt, dass er mit den Diebstählen ja indirekt auch den "besten Freund" geschadet hat - für ihn blieben keine Schwimmbadbesuche und andere Ausflüge mehr, das Geburtstaggeschenk und die Feier mussten auf das minimalste beschränkt werden und auch die Familie muss insgesamt fast ein halbes Jahr SEHR eingeschränkt leben, weil die Geldbeträge hinten und vorne fehlen. Sie wären von X eben maßlos enttäuscht und es gäbe für ihn keine Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke mehr, da das Geld hierfür fehlt.
Das Schlimm an der ganzen Sache ist, dass sich die Eltern null entschuldigen und auch gar nicht daran denken, den Geschädigten das Geld zurückzugeben. Da wird noch nicht einmal darauf eingegangen und um Wiedergutmachung bemüht. Es ist eigentlich nicht der Junge der Schlimme, sondern seine Eltern.
Nebenher hat die Nachbarin mir dann erzählt, dass eine andere Bekannte, mit deren Kind X ebenfalls befreundet ist , den Kontakt abgebrochen hat. Sie wollte erst nichts sagen, aber aufgrund der Vorfälle hat die Bekannte dann erzzählt, dass X ihrem Sohn Geschenke gemacht hätte. Mehrfach. So Männchen, die wohl zur Zeit gesammelt werden und wo eines 20,-- euro kostet. Die Bekannte hätte dann die Mutter von X darauf angesprochen, die geantwortet hätte "naja, X findet immer Geld". Das muss man sich mal überlegen!!!!! Jedenfalls meinte die Bekannte, sie wolle keine Geschenke haben auch nicht für ihren Sohn, der die Geschenke wieder zurückgebracht hat. Die Nachbarin (also Geschädigte) meinte dann, "jaja, X hat das Geld schon im gewissen Sinne gefunden, nämlich bei uns". Ergebnis des Ganzen: X darf nicht mehr zu dem Sohn der Bekannten kommen wegen des schlechten Einflusses, den X auf ihn ausübt.
Das ganze ist zum Heulen, und zwar deshalb, weil sich die Eltern des Diebes uneinsichtig zeigen und nicht sehen wollen, dass der Bub ein Problem hat. Und an dem sind die Eltern ein großes Teil selbst schuld. Er lernt bereits den falschen Umgang mit Geld - es wird gekauft, gekauft, gekauft - und zwar keine Kleinigkeiten, sondern z. B. für Geburtstage teuere Dinge. Und es wird erwartet, dass genauso teueres als Gegengeschenk gegeben wird. Auch, wenn man es sich selbst und auch die Gegenschenker nicht leisten können.
Bei uns gibt es zu Kindergeburtstagen bei z.B. Kindergartenfreunden nur Geschenke bis allerhöchstens 10,-- Euro. Es ist ja so, dass das Geschenk eben ist, weil die Kinder natürlich Freude am Schenken haben, aber dass es nicht auf den Wert, sondern auf die Geste ankommt. Und überlege mal: man ist auf 12 Geburtstage im Jahr eingeladen - das läppert sich. Gerade für Familien, die es sich nicht leisten können.
Naja, das nur nebenher. Nun ist es eben so, dass der Dieb mit seinen Diebstählen und Geschenken genau das Gegenteil dessen erreicht hat, was er wollte und natürlich unter den Folgen (für ihn selbst auf Jahre keine Geschenke mehr vom Paten) leiden muss und weiß, dass er seine Freunde sehr enttäuscht hat.
Aber helfen?? WIE? Nachdem die Eltern sich absolut uneinsichtig zeigen und - in meinen Augen - null Charakter haben (sonst hätten sie sich um Wiedergutmachung bemüht - so haben sie kein einziges Wort über die Sache verlorgen!!). Das Kind KANN in so einer Familie nicht gedeihen, finden wir. Aber als Aussenstehende sind einem die Hände gebunden. Jugendamt einschalten - tja... wird wohl nichts helfen, weil die sind ja ebenfalls auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen, welche eindeutig ausfällt. Die Ehe ist eigentlich gescheitert, nachdem, was die Mutter von X erzählt. Ihr Mann betrügt sie. Sie bleibt trotzdem. Er hat die Kinder, vor allem die große Tochter, schon verprügelt, was das Jugendamt auf den Plan rief. Die Tochter hat schlechten Umgang, ist ausgerissen, macht Komatrinken usw. Das Haus (Elternhaus des Mannes, welches er geerbt hat und wohl seine Geschwister auszahlen musste) steht kurz vor der Zwangsversteigerung - die Banken machen wohl nicht mehr lange mit. Genug Geld dafür kommt nicht rein - und wenn es mal da ist, wird Tupper, teueres Zeugs und sonstwas gekauft. Was in meinen Augen natürlich auf ein generelles Problem der Eltern verweist - mehr sein wollen als man ist und sich Wünsche erfüllen, für die schlichtweg kein Geld da ist, anstatt z. B. den Schaden, den der Junge angerichtet hat, beim Nachbarn/Paten wieder gutzumachen.
Irgendwie ist die Karre tief im Dreck und der Bub und seine GEschwister müssen darunter leiden. DAS ist das Ungerechte an der Sache. Schlimme Situation... Und man steht daneben und kann im Prinzip nicht helfen.
LG
Gael