Gefühlskalt nach Afghanistaneinsatz

hallo ihr lieben,

ich hab ne ganz liebe freundin, deren freund war im einsatz kam vor kurzer zeit wieder und er ist total erkaltet und gefühlskalt er selber sagt ja auch das er es noch nich verkraftet hat, hat irgendwer erfahrung damit?

lg netti

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Hallo Netti,

es hört sich an, als sei er durch die Geschehnisse dort traumatisiert. Vielleicht schaltet er "Gefühle" ab, weil er zu schlimme Dinge erlebt hat? Könnte eine "Posttraumatische Belastungsstörung" sein. Die meisten Menschen kommen nach einer traumatischen Erfahrung nach einer Weile allein gut darüber hinweg, aber manche brauchen eben Hilfe von Fachleuten. Er sollte sich an einen Traumatherapeuten wenden, um alles besser verarbeiten zu können.

Liebe Grüße
Claudia

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vielen dank für deine antwort dann kann ich meine freundin wenigstens ein wenig beruhigen.

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Hallo,

wo ist er denn?? Army oder Bundeswehr? Ich weiß es jetzt nur von der Army, da müssen alle Soldaten die zurück kommen ein 5 tägiges "Programm" durchlaufen, um sich leichter wieder in den Alltag einfinden zu können und um eventuelle traumatische Ereignisse "herausfinden" zu können (viele geben es ja nicht zu und machen einen auf "starken Mann") und behandeln zu können. Kommt drauf an, was er für ein Typ ist, ob er mit seiner Freundin darüber reden kann oder das lieber mit seinem besten Kumpel bespricht oder mit seinen Kameraden. An deiner Freundin ihrer Stelle würde ich ihn nicht bedrängen, nur sagen dass wenn immer er reden möchte dass sie da ist etc. Das braucht alles seine Zeit und eventuell auch ärztliche Hilfe.

Lg Hope (deren Mann im Januar zum dritten mal für ein Jahr in den Irak muß)

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Hallo,
ich war selber in Afghanistan und kann es verstehen. Er hat eine Menge "Sch... " gesehen und seine Gefühlskälte ist wohl ein Schutzmechanismus, den man sich da unten aneignet, sonst geht man kaputt.
Deine Freundin sollte ihm etas Zeit geben. Bei mir hat es gut 2 Jahre gedauert.

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Als wichtigstes - NICHT bohren, nachfragen und drängeln, Vorwürfe sowieso nicht ob der "Gefühlskälte". Der Mann muss erst mal verarbeiten, was er erlebt hat.
Wenn er von sich aus erzählt, einfach mal nur zuhören.
Er kann sich bei seinem Truppenarzt melden, wenn sein Rückkehrerseminar nicht ausgereicht halt als Hilfe. Auch der Sozialdienst der Bundeswehr ist sein Ansprechpartner! Mittlerweile hat die Bundeswehr damit Erfahrung,war leider anfangs nicht so. Er kann sich professionelle Hilfe holen, muss aber erstmal zugeben, dass er sie braucht.
Das wird wieder, braucht aber seine Zeit, je nachdem auch, wo er war, Afghanistan ist herb.....können wir uns hier allesamt nicht vorstellen.
Deine Freundin soll einfach für ihn da sein, dann fängt er sich am schnellsten wieder.
LG Moni

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Hallo!
Glücklicherweise habe ich direkt keine Erfahrung damit und will diese auch nie machen müssen.

Als ich noch arbeitete kam die Mutter eines Soldaten zu uns in die Praxis und erzählte uns in ähnlicher Weise von ihrem Sohn, wie du es schilderst. Ihr Sohn war damals im Kosovo.

Auf jeden Fall sollte und wird er wahrscheinlich auch, sich psychologisch betreuen lassen.

Nur was erwartet man von diesem Mann? Das er nach dem Einsatz fröhlich nach Hause spaziert und weiter lebt wie bisher? Sicher nicht.

Vielleicht heilt die Zeit manche Wunden, vielleicht aber auch nicht.

Krieg ist kein Spiel, manchmal merkt man das erst wenn es zu spät ist.

Und, ...ich bin nicht stolz darauf, einer Generation anzugehören, deren Männer immer noch im Krieg sterben müssen. So oder so.

Ich wünsche deinen Bekannten alles Gute für die Zukunft...
Gruß Steffi