Mein Sohn wollte seid langem schon einen Kigafreund einladen, bis jetzt hat sich die Mutter immer quergestellt weil sie meinte das es nicht möglich sei weil ihr Sohn entwicklungsverzögert ist. Nun ja das ist meiner sprachlich gesehen auch.
Der Junge den Lukas einladen möchte ist jetzt 3,5 Jahre alt aber auf dem Entwicklungststand eines 1,5 jährigen Kindes. Er hat das Down Syndrom. Ok ich weiß er trägt noch Windeln aber ich denke wenn er täglich 7 Stunden in den Kiga geht, werden doch nicht so viele Probleme auf mich zukommen wenn er mal 2 Stunden bei uns mit Lukas spielt. Ich hab der Mutter auch angeboten das sie ja gerne mitkommen kann das will sie aber wegen ihrem jüngeren Kind nicht. Übersehe ich da was ist es wirklich so schwierig mit einem "besonderen Kind"?
Der Kleine ist ein totaler Sonnenschein, er lacht immer alle an und ist immer fröhlich, ich hab mal im Kiga gefragt ob es bei ihm was spezielles zu beachten gibt aber dort hieß es nein.
Ich will mich der Mutter ja auch nicht aufdrängen aber ich finde es halt schade da die beiden scheinbar gut miteinander auskommen und gerne zusammen spielen ( sagt auch der Kiga).
Hat jemand von Euch in der Hinsicht irgendwelche Erfahrungen gesammelt?
LG
visilo+Lukas (16.11.04)
Was muß ich denn da beachten? ( Down Syndrom)
Hallo Visilo,
da brauchst du überhaupt keine Bedenken zu haben. Mein Neffe (inzwischen 18) hat auch das Down Syndrom und er war auch so ein Sonnenscheinkind. Er hat viel mit meinen Töchtern, welche 1 und 6 Jahre älter waren, gespielt und es gab nie Probleme.
Allerdings habe ich leider die Erfahrung machen müssen, das die Eltern damit häufig Probleme haben.
Sie trauen Ihren Kindern nichts zu und geben sie auch ungern zu anderen Menschen. Selbst meine Schwester und ihr Mann (mehr mein Schwager) hatten dieses Problem.
Da habe ich schon recht kämpfen müssen.
Was hat er denn für Vorlieben, weißt du das?
Mein Neffe war total auf Kinderlieder fixiert und es war total schön ihm aus dem Kinderliederbuch vorzusingen.
Macht Euch schöne zwei Stunden.
Viel Spaß
Granny
Ich kenne den Jungen auch nicht so genau ich kenne ihn ja auch nur vom hinbringen und anholen, er schaut gerne den wilderen Kindern zu ( da ist er bei meinem genau richtig) und er malt gerne ( sehe ihn oft mit Malerkittel und völlig verschmiert rumlaufen)und läßt sich gerne auf dem Spielplatz rumfahren. Wie gesagt er ist in der Entwicklung wirklich weit zurück, das sehe ich ja auch, trotzdem denke ich einfach das für so kurze Zeit kein Problem bestehen sollte und wenn es doch nicht klappt kann ich ja anrufen.
Bekannte von uns haben auch ein Kind mit dem Down Syndrom und der Kleine ( ok mitlerweile ist der 10) hat oft epileptische Anfälle aber sowas hat der Junge soviel ich weiß nicht.
Na ja ich versuch nochmal mit der Mutter zu reden und wenn sie wirklich nicht will dann kann ich es auch nicht ändern, ich find es nur etwas traurig da der Junge ja eigentlich in einer Integrationsgruppe ist um auch von und mit den anderen zu lernen da verstehe ich nicht warum es für die Eltern ein Problem ist.
Ach ja auf Ausflüge mit dem Kiga darf er immer mit, na vielleicht mag die Mutter meinen Wirbelwind von Sohn nicht.
LG
visilo+Lukas (16.11.04)
Na dann hoffe ich maldas es doch klappt mit dem Spielenachmittag.
Das der Kleine nun etwas zurück ist, finde ich nicht das Problem, denn dein Sohn war ja auch mal jünger und von daher ist es ja nichts unbekanntes für dich. Ausserdem orientieren sich Kinder immer an den älteren Kindern.
Wahrscheinlich liegt hier das Problem auch eher bei der Mutter.
Suche das Gespräch mit ihr, denn für den Jungen wäre es schon wichtig, wenn er auch nach dem Kindergarten mit "normalen" Kindern spielen kann.
Ich drück dir die Daumen.
LG
Granny
Ich habe mal einen kleinen Jungen mit Down-Syndrom betreut (ein Jahr lang). Das war eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe. Ich habe selten so ein liebes und herzensgutes Kind getroffen (auch wenn er es sicherlich faustdick hinter den Löffeln hatte).
"Beachten" muss man normalerweise nicht mehr, als bei jeden anderen Kind auch. Bei "meinem" Kleinen war die Sprache nicht sonderlich deutlich, also war es manchmal schwer, ihn genau zu verstehen. Sonst brauchte er einfach nur ein bisschen mehr Zuwendung, als andere Kinder in seinem Alter, z.B. Hilfe beim Anziehen, beim Toilettengang, wenn die Brotdose klemmte... Aber das trifft sicherlich auf alle Kinder mit Entwicklungsverzögerungen zu.
Menschen mit Down-Syndrom können sehr, sehr stur sein. Falls sich die Freundschaft zwischen den beiden weiter entwickeln sollte, zeig dem Kleinen seine Grenzen, sonst hast du schnell "verloren". Das klingt jetzt irgendwie blöd, aber ich war wirklich erstaunt, wie sehr "mein" Kleiner mich um den Finger gewickelt und manipuliert hat - und bei mir war es noch eher harmlos...
Manchmal war er aber auch in ungewohnten Situationen einfach überfordert; wenn zu viel neues auf einmal kam, hat er meist "dicht" gemacht und fing an zu weinen. Vielleicht hat die Mutter des Kigafreundes deines Sohnes davor Angst?
Ich kenne aber auch einen Fall, wo die Eltern ihr Kind mit Down-Syndrom in einen I-Kiga und danach auf die integrative Grundschule geschickt haben, es aber nie weiter gefördert oder therapiert haben. Da hatte ich das Gefühl, dass sie nicht wollten, dass jemand merkt, dass sie ein Kind mit Behinderungen haben.
Frag die Mutter doch mal, ob ihr euch vielleicht auf einem Spielplatz treffen könnt?
lg
Vielen Dank auch für deine Antwort, ich hab gestern nochmal mit der Mutter gesprochen und sie war gegen ein gemeinsammes Spielen, ich warte jetzt mal den Frühling ab und hoffe das wir uns vielleicht mal auf dem Spielplatz treffen können.
Im Kiga spielen sie ja eh zusammen und wenn die Mutter es am Nachmittag nicht möchte dann kann ich auch damit leben.
Der Kleine bekommt komischerweise noch keine Theraphien im Kiga, die anderen I-Kinder bekommen Logo und Ergo, na vielleicht ist er noch zu jung oder er bekommt sie außerhalb das weiß ich nicht.
Ich hab den Kleinen als ein absolut aufgeschlossenes Kind erlebt, laut Erzieherim hat seine Eingewöhnung nur wenige Tage gedauert dann hat es problemlos geklappt ( er hat in der gleichen Woche wie Lukas angefangen), er ist ein absoluter Sonnenschein der immer alle anlacht.
Im Frühling versuch ich es nochmal vielelicht ändert sie bis dahin ihre Meinung.
LG
visilo
Naja, wer nicht will, der hat schon. Ist halt nur schade, wenn dein Sohn so gerne mit dem anderen Jungen spielen möchte.
Vielleicht hat sie aber auch einfach Angst vor Ablehnung. Viele Menschen haben einfach - warum auch immer - Berühungsängste vor Menschen mit Behinderungen. Ganze Familien sind schon daran zerbrochen, dass ein Baby nicht ihn ihr Klischee-Bild gepasst hat. Vielleicht möchte sie ihrem Kind auch nur den Kummer ersparen, nach dem ersten Treffen nicht mehr mit eurem Kind spielen zu dürfen. (Ich möchte dir hier nichts unterstellen! aber vielleicht hat sie einfach zu viel Ablehnung erfahren).
Gibt es in eurem Kiga vielleicht gemeinsame Aktivitäten, bei denen ihr der Familie näher kommen könntet? Z.B. Sommerfeste oder Elternabende?
lg
Hallo,
vielleicht kannst du die Mutter mal fragen, ob dein Sohn ihren besuchen könnte ? Vielleicht ist ihr das so erstmal lieber ?!
LG, franziska
Hallo Franziska,
nein die Mutter möchte Lukas nicht bei sich haben sie meint er ist ihr zu wild und sie kann nicht auf 3 Kinder aufpassen.
Vielleicht hängt es auch damit zusammen da sie nicht so gut deutsch spricht und angst hat das irgendwas passiert. Na ja wir warten mal bis zum Frühling, vielleicht können wir uns dann mal auf dem Spielplatz treffen.
LG
visilo
Oh
Vielleicht ist es dann echt mal besser sich auf dem Spielplatz zu treffen.
LG, franziska
Alle Kinder sind unterschiedlich und haben mitunter auch ihre ganz persönlichen Eigenheiten und „Macken“. Sowohl privat als auch auf der Arbeit habe ich intensiven Umgang mit Kindern, die verschieden behindert sind. Es sind auch welche mit Down-Syndrom dabei. Allgemein ist eine Trisomie 21 kein Grund, nicht auf eine Party gehen zu können.
Kinder mit Down-Syndrom haben eine geistige Behinderung. Obwohl die meisten bei klarer, knapper Ansprache gut verstehen, was man von ihnen möchte, können sie es manchmal nicht so umsetzten, wie man sich das vorstellt. Ich glaube, so entsteht manch eine Situation, die man sich ganz anders gedacht hatte Und natürlich sind auch Kinder mit Down-Syndrom Kinder, die die Welt entdecken und auf ihre Weise zu verstehen versuchen. Da kann es schon mal hoch hergehen, denn was für Erwachsene und Kinder ohne Trisomie 21 vielleicht völlig logisch ist, ist für ein Kind mit Down-Syndrom vielleicht gar nicht so logisch. Das können potentielle Gefahrenquellen sein, „normale“ Regeln usw. Häufig sind Kinder mit DS auch ausgesprochene „Weglauf-Kinder“, die ihre Umgebung gerne mal auf eigene Faust erkunden. Schwupps - weg sind sie!!
Wenn der Junge sonst nicht zu euch kommt, kennt ihr euch ja auch nicht wirklich. Im Kindergarten gibt es Erzieher/innen, Praktikant/innen usw., die auf die Kinder achten, viel Zeit mit ihnen verbringen, sie kennen lernen, einschätzen können und um die Besonderheiten wissen.
In unserer integrativen Kindergruppe haben wir 5 junge Menschen mit Down-Syndrom.
1 sitzt im Grunde die ganze Zeit zufrieden und ruhig am Maltisch.
1 hat eine diagnostizierte ADHS und geht manchmal wirklich über Tische und Bänke und durchs Notausgangsfenster.
1 hat eine Lebensmittelallergie und darf halt nicht alles essen.
1 kann sich gut beschäftigen, mit anderen spielen und läuft nicht mehr (!!) weg. Früher war das auch daheim, bei Freunden, im Kindergarten usw. anders.
1 ist ein quirliger Wirbelwind, der sich auch gerne mal im Außengelände schleicht oder mit dem Getränk in der Hand durch die Räume saust, versucht, die Kindersicherung der Steckdosen zu überlisten usw.
Die Diagnose Down-Syndrom haben alle gemeinsam, aber die Charaktere sind alle sehr verschieden. Sie bringen gute Stimmung in eine Gruppe, sind herzlich, aufgeschossen, freundlich. Auf jeden Fall ist jeder für sich eine große Bereicherung für die Gruppe!
Um auf euren Geburtstag zurückzukommen: Der Junge kommt offenbar zum ersten Mal zu euch. Ihr kennt ihn vom Sehen im Kindergarten, aber sonst nicht. Kinder mit Down-Syndrom lassen sich meistens gut „führen“ und motivieren, sie sind gerne dabei und machen gerne mit. Ich würde empfehlen, dass ihr euch eine Hilfe organisiert, die dabei ist beim Geburtstag und guckt, was Sache ist. Natürlich auch die Eltern fragen, auf was bei ihm besonders zu achten ist. Würde er weglaufen? Kann er schon allein aufs Klo gehen? usw.
Und, tja, ich würde wohl auch empfehlen (so wie du dir das ja auch wünschen würdest), dass wenn dein Sohn ihn als Gast auf dem Geburtstag haben möchte, er ihn vielleicht auch sonst mal hin und wieder für eine Weile außerhalb des Kindergartens sehen mag. Denn so lernt man Menschen nun mal einfach am Besten kennen. Indem man Zeit miteinander verbringt Ich denke, du hast dafür auch die richtige Einstellung!!!
Die Mutter des Jungen hat wahrscheinlich einfach Sorge, dass ihr Junge anders ist, als ihr euch vorstellt. Ein 3,5jähriger mit DS ist nicht so wie ein 3,5jähriger ohne Zusatzchromosom Und weil es (deshalb?!) leider eher selten ist, dass Kinder mit DS irgendwo eingeladen werden, sind vielleicht Unsicherheiten da.
Such vielleicht noch mal in Ruhe das Gespräch mit der Mutter, sage ihr, dass du dich nicht aufdrängen willst, aber versichere ihr auch, dass sich dein Sohn und auch du sich sehr freuen würden, wenn er zu Besuch käme. Immerhin kommen die ofenbar gut miteinander aus und die KiGa-Zeit sollte für alle Kinder eine Zeit sein, um erste Freundschaften zu schließen. Und versuchere ihr, dass ihr gerne breit seid, euch auf Besonderheiten einzustellen und ihr halt nur gerne wissen wollt, was das für Besonderheiten sein könnten
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Bei uns ging es nicht um einen Geburtstag sondern um einen ganz normalen Spielenachmittag. Nur der Kleine und mein Sohn und wenn die Mutter gewollt hätte hätte sie und der jüngere Sohn gerne auch mitkommen können.
Ich hab gestern nochmal mit ihr geredet und sie hat es definitiv abgesagt da sie es nicht möchte, Sie möchte meinen Sohn aber auch nicht bei sich haben da er zu der wilderen Sorte gehöhrt. Na ja nun warte ich mal den Frühling ab, vielleicht kann man da wirklich mal was auf dem Spielplatz ausmachen. erschwerend kommt hinzu das die Mutter auch nicht so gut deutsch spricht ( sie kommt aus Polen und er Vater aus Frankreich).
Der Kleine ist auch ein Bewegungskind und im Kiga hat er fast immer einen Erzieher in seiner Nähe da er sonst Unsinn macht, aber das kenne ich von meinem Sohn nur zu gut. Na ja wir warten jetzt einfach mal ab, vielleicht ändert die Mutter ihre Meinung und wenn nicht dann spielen sie halt nur im Kiga zusammen, wie gesagt aufdrängen will ich mich wirklich nicht.
LG und alls Gute
visilo
Hoppla, wie bin ich denn auf Geburtstag gekommen ? Naja, ist ja auch egal
Schade, dass die Mutter sich dafür nicht öffnen kann Wäre sicher für beide Seiten eine Bereicherung. Aber ich finde es wirklich ganz toll, dass du "dranbleiben" möchtest und auf den Frühling und die Spielplatzsaison hoffst. Ich drücke dir und auch den beiden Jungs die Daumen, dass sich etwas ergibt. Denn du hast schon absolut recht: Es ist nicht sooooo überraschend, wenn sich in einem integrativer Kindergarten Kids "finden" und gerne Zeit miteinander verbringen möchte. Im Grunde ist das sogar mit ein Ziel der ganzen "Integrationskiste"
Bleib dran!!!
Liebe Grüße
Sabine