Akute Toxoplasmose in der Schwangerschaft-Spätfolgen?

Hallo,

ich frage hier für meine Freundin-sie ist total aufgelöst...

Vorab möchte ich sagen-ich möchte hier keinem auf die Füße treten mit meiner Frage.

Meine Freundin ist in der 7. SSW.
Lt. ihrem Frauenarzt hat sie derzeit eine akute Toxoplasmoseinfektion.
Ihr Frauenarzt meinte das trotz Antibiotikum die Wahrscheinlichkeit besteht, dass das Kind eine Behinderung davon trägt.

Hatte hier eine Mutter eine frische akute Toxoplasmoseinfektion in der Schwangerschaft?

Wenn ja-wie war das bei euch?
Wie haben sich eure Kinder entwickelt?

Meine Freundin greift nach jedem Strohhalm den sie findet und ich versuche ihr zu helfen wo es geht.

Bitte haltet mich nicht für unsensibel das ich das hier schreibe aber es gibt scheinbar nicht viele Fälle so das wir bisher nicht wirklich Rat gefunden haben.

LG und vielen Dank für eure Antworten

Mona

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Das hab ich gefunden.

Wird eine Erst-Ansteckung mit Toxoplasmose während der Schwangerschaft nicht behandelt, kann über die Plazenta auch das Kind infiziert werden. Eine Fehlgeburt oder Totgeburt kann die Folge sein. Toxoplasmose kann bei Ihrem Kind auch zu Erblindung (Netzhautentzündung) und Schädigungen von Gehirn (Verkalkungen, Wasserkopf), Leber und Milz führen. Dabei kommt es jedoch sehr darauf an, wann die Infektion auf das Kind übergeht: Bei einer Ansteckung innerhalb der ersten drei Monate besteht nur eine relativ geringe Gefahr, dass die Toxoplasmose-Parasiten das Ungeborene erreichen (ca. 15%), aber wenn, sind die Folgen für das Kind sehr schwerwiegend. Zum Ende der Schwangerschaft hin steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion des Kindes auf bis zu 70% an, aber die Folgen sind dann weniger schwer und können häufig nach der Geburt erfolgreich behandelt werden.



http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/medizinisches/vorsicht-in-der-schwangerschaft/medschwernrisikolebensm/medschwernrisikotoxo.html

Das ist der Link dazu

LG

2

Selber Erfahrungen habe ich nicht. Nur die Großmutter einer Freundin hatte Toxoplasmose in der Schwangerschaft. Die Mutter meiner Freundin hat Augenprobleme, es geht ihr sonst aber gut. Sie ist inzwischen knapp 50, arbeitet als Lehrerin und hat keine weiteren Beeinträchtigungen.

Das ist aber nur ein Beispiel, wo die Folgen milde waren. Deiner Freundin wünsche ich alles Gute!

Lg Steffi

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Hallo Mona,

es tut mir leid, daß ich Dir keinen Strohhalm reichen kann.
Ich kann Dir nur von meiner Cousine schreiben und die Geschichte ist nicht positiv.

Sie hatte ebenfalls eine Toxoplasmoseinfektion in der Schwangerschaft. Das Kind hatte dadurch so viele Fehlbildungen, daß es unwahrscheinlich war, daß es überhaupt bis zur Geburt überlebt hätte.
Meine Cousine hat in der 14. SSw die Geburt einleiten lassen.

Bei meiner Tochter wurde auch kurz nach der Geburt eine Toxoplasmoseinfektion vermutet, was sich aber nicht bestätigt hat. So wie mir damals erklärt wurde, kann das Kind nach der Geburt auch zuerst völlig unauffällig sein und später treten dann Folgeschäden auf. Der Schweregrad ist hierbei unterschiedlich. Umso früher die Toxoplasmose erkannt wurde und je später der Zeitpunkt der Infektion in der Schwangerschaft, desto geringer die Folgen.

Das ist leider so ziemlich alles, was ich dazu weiß.

Ich wünsche Deiner Freundin viel Kraft.
LG Lepidoptera





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Hallo Mona,

eine Frau aus meinm Geburtsvorbereitungskurs hatte auch Toxoplasmose während der SS, ich weiss allerdings nicht wann.

Ich weiss noch, dass die Hebamme sie verrückt gemacht hat mit ihrenBedenken. Sie hat einen perfekten gesunden Sohn bekommen.

LG Ninna

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... weiss die frauenärztin denn sicher, dass es DIE erstinfektion ist??
ich bin nicht sicher, aber müssten da nicht 2 vergleiche her?? mir wurde 2006 wurde auch toxopl. eingeredet. hat mir ein herzhaftes lachen entlockt, denn meine infektion wurde schon 1980 registriert. nach einer erstinfektion ist man lebenslang immun. ich kann mich an die infektion, die ich erwiesener massen ja hatte, beim besten willen nicht erinnern.

hab dir hier mal aus it kopiert:

Erbringt ein Test ein positives Ergebnis, so kann eine inaktive oder aktive Infektion vorliegen, und das Serum ist in der nächsten Stufe auf das Vorliegen spezifischer IgM-Antikörper zu untersuchen.

Bei nachgewiesener Infektion, die jedoch keine Krankheitssymptome hervorruft, ist keine Behandlung notwendig. Bei Auftreten von Krankheitszeichen, besonders bei immungeschwächten Patienten, ist ein Behandlung mit Antibiotika durch einen Arzt angezeigt.

Liegt eine akute Infektion einer Schwangeren vor, muss diese ab der 16. Schwangerschaftswoche über mindestens vier Wochen medikametös mit Antibiotika behandelt werden, auch wenn sie selber keine Krankheitssymptome zeigt. Damit kann eine Ansteckung des Kindes verhindert werden. Wird eine Infektion des ungeborenen Kindes nachgewiesen, so kann auch dieses behandelt werden. Nach der Geburt wird, wenn das Kind Symptome einer Toxoplasmose bei nachgewiesener Infektion zeigt, eine manchmal monatelang andauernde Therapie mit Medikamenten notwendig sein, um Spätfolgen und ein Wiederauftreten der Krankheit zu vermeiden.


also ganz so schlimm es nun doch nicht, lässt sich offensichtlich behandeln. l.g.c.


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Die Schwangerschaft ist ja noch relativ frisch, es kann sein, dass momentan die Blutkreisläufe noch getrennt sind.
Das zum einen.
Außerdem verläuft die SS gerade am Anfang nach dem "Alles oder ncihts" Prinzip, d.h. falls wirklich eine Schädigung eingetreten sein sollte, wäre die so massiv, dass es zu einer FG führen würde.

Alles Gute

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ist sich der FA wirklich sicher das die Toxoplasmose wirklich akut ist und nicht evt. schon kurz vor der Schwangerschaft war ( bei gerade mal 7 ter Woche ist das durchaus möglich ) ? .
Ist denn bereits Blut in ein Speziallabor ( Dr. Enders in Stuttgart ) eingeschickt worden ? alles andere macht wenig Sinn . Bei so einem Verdacht muß man dort regelmäßig Blutproben hinschicken und dieses Speziallabor versucht dann anhand der Antikörper den möglichst genauen Zeitpunkt der Infektion zu bestimmen bzw. kann anhand daran sicher feststellen ob die Infektion wirklich momentan akut ist bzw. nicht evt. bereits vor der Schwangerschaft schon akut war .
Wegen dem Antibiotikum soll sie sich keine Gedanken machen , auf jeden Fall nehmen es kann zwar nichts verhindern falls wirklich etwas sein sollte aber auf jeden Fall wesentlich vermindern und auch wenn nichts sein sollte schadet es dem Baby nicht .
Normalerweise sagt man je früher die Infektion je größer ist die Gefahr der evt. Schädigungen aber in dieser frühen SSW endet die Schwangerschaft bei einer wirklich akuten frischen Infektion in den aller meisten Fällen fast immer in einer Fehlgeburt .

Bei mir war in der Schwangerschaft ( 8 te Woche ) auch der Verdacht auf eine frische ( Infektion lag laut Blutwert weniger als 3 Monate zurück, der genaue Zeitpunkt ob kurz vor der Schwangerschaft oder tatsächlich schon in der Schwangerschaft konnte allerdings nie ganz sicher bestimmt werden es wurde von ersterem ausgegangen )Toxoplasmoseinfektion , mein Blut wurde in regelmäßigen Abständen in dieses Speziallabor geschickt , ich habe das Antibiotikum bis Ende der 16 ten Woche genommen und durfte es dann aber zum Glück absetzen + war mehrfach bei der Feindiagnostik . Es war zum Glück aber immer alles in Ordnung und ich habe ein absolut fittes und kern gesundes Kind . Nach der Geburt wurde sowohl von mir wie auch vom Baby nochmals eine Blutprobe in dieses Labor geschickt + mit 3 Monaten wurde rein profelaktisch nochmals Blut vom Baby abgenommen und eingeschickt ( reine Vorsichtsmaßnamen , müssen sie bei sowas falls irgendwann doch noch plötzlich noch irgendwelche unerwarteten Spätfolgen auftreten sollten ( die sich dann alerdings wenn überhaupt in Form einer Fehlsichtigkeit äußern würden ).
Ich hoffe ich konnte dir helfen , glaub mir ich kann sehr sehr gut nachvollziehen was deine Freundin da gerade durchmacht für mich war die gesamte Schwangerschaft auch der blanke Horror und von extremen Ängsten geprägt . Aber ich denke ich bin vielleicht auch ein Hoffnungsschimmer , es ist wirklich zum Glück alles gut gegangen ! Ich hoffe ich konnte dir bzw. deiner Freundin ein wenig helfen sie bzw. ihr FA soll sich unbedingt an das oben genannte Labor wenden und dort Blutproben einschicken ( falls nicht schon geschehen ) die sind wirklich sehr gut und eins der wenigen Labore in Deutschland die auf solche Sachen spezialisiert sind .

8

Hallo,

späte Antwort, aber sie kommt:-)

Ich hatte ebenfalls in der Frühschwangerschaft eine Frischinfektion.
Nach der 1. Blutuntersuchung in der 6. Wo rief mich abends mein FA an und sagte mir, was Sache ist.
Mein Mann und ich sind dann am nächsten Abend, als der FA Feierabend hatte, zu ihm in die Praxis.
Zwei Stunden haben wir über die Krankheit, Folgen, Medikamente, Untersuchungen, Abtreibung, etc. geredet.
Für uns war es sehr schwer.
Wir wurden allerdings sehr gut betreut. Mein Arzt war jederzeit für uns da.
Ich nahm bis zur 12. Woche Antibiotika, danach 4 Wochen Pause und dann bis Ende 7. Monats wieder verschiedene Antibiotika und Medikamente gegen die Nebenwirkungen. Dauernd wurde Blut abgenommen, aber die verdammten Parasiten sind einfach nicht verschwunden :-( Ab dem 5. Monat musste ich bis zu 14 Tabletten am Tag nehmen #heul. Insgesamt habe ich 700 (!!!!!!) Tabletten schlucken müssen und das für jemanden, der verdammt ungerne Medikamente nimmt und sich vor großen Tabletten ekelt und sie erbricht. Für mein Baby habe ich so lange geschluckt, geheult, gebrochen, bis sie wirklich drin war und nicht mehr rausgekommen ist.
Während der gesamten SS es mir körperlich sehr schlecht. Übergeben habe ich mich bis zum 5. Monat, und zwar mehrmals am Tag.
Bei der 3. großen Vorsorgeuntersuchung wurden Wehen festgestellt, Muttermund war 1 cm offen, Gebährmutterhals stark verkürzt. Ich durfe ab der 29. Woche nicht mehr arbeiten, viel liegen. Sie kam allerdings dann genau am ET.

Zudem hatte ich verschiedene Blutuntersuchungen, spezielle Ultraschalluntersuchungen und auch eine Fruchtwasseruntersuchung.
Dennoch konnte uns niemand natürlich mit 100%iger Sicherheit sagen, dass Lena gesund wird.
Für mein Mann war es ebenfalls sehr schlimm. Er will nie wieder eine SS miterleben müssen. Klar, die Krankheit kommt nie wieder in dem Ausmaß vor, dennoch hat es ihn geprägt, wie ich gelitten habe, ich mir die Augen aus dem Kopf geheult habe.
Wie ich ihm gesagt habe, dass ich es nicht wegmachen lassen kann, wenn die FWU ergibt, dass sie infiziert ist (obwohl wir uns sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben).

Ich kann deine Freundin sehr gut verstehen. Alle Schwangere freuen sich auf ihr Baby, man selber leidet unendlich, weiß nicht, ob das Baby behindert ist.
Ich wollte es damals mit der Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, um in dem Falle des Falles dann den Entschluss zu fassen, dass eine Abtreibung besser wäre.
An dem Tag, als ich Lena während des Vorgangs die ganze Zeit beobachtet hat, wie sie sich von der Nadel in die andere Ecke der Fruchtblase gedrängt hat, wusste ich, auch, wenn es so wäre, ich könnte keine Abtreibung vornehmen.
Nach der Geburt sollte Nabelschnurblut in ein Speziallabor (welches auch die ganze SS mein Blut untersucht hat)gesendet werden.
Leider hat das Krankenhaus das nicht gemacht, somit mussten wir beide noch etliche Untersuchungen über uns ergehen lassen.
Als sie 6 Monate alt war, konnte man mir 100%ig sagen, dass sie KEINE Infektion hatte #huepf

Nun ist sie 3 Jahre alt und ich bin so dankbar, dass sie gesund ist.
Gesundheit nehmen alle als so selbstverständlich. Erst, wenn das Thema wirklich aktuell wird, weiß man, wieviel das Wort überhaupt bedeutet und dies eben nicht nur ein WORT ist....

Deiner Freundin alles Gute #klee

LG
Melanie