Alleinerziehend und ein Kind mit besonderen Bedürfnissen

Hallo,
nun weiß ich nicht, wo ich schreiben soll. Hier oder bei Allein erziehend.
Gibt es hier auch alleinerziehende Mütter? Wenn ja, können wir uns mal austauschen?
Mich beschäftigen u.a. Fragen wie:
Wo holt Ihr Euch Kraft?
Von wo erhaltet Ihr Unterstützung?
Wer nimmt Euch mal in den Arm, sagt, dass Ihr das toll macht? Woher bekommt Ihr Bestätigung?
Wie schafft Ihr es, die ganze Verantwortung und Sorge allein zu tragen?
... und noch vieles mehr.
Ich freue mich auf Antworten!
LG
jana-marai

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Also ich bin fast alleinerziehend.
Mein Mann war von September 2006 bis Januar 2009 nur am WE da.
Dann die Monate immer Abends, aber halt erst so 19 Uhr. Und seit Ende Oktober wieder nur am WE.

Unterstützung bekomme ich nirgends......hab weder Verwandte, noch wirkliche Bekannte.
Ich mache also alles alleine.......Morgens ist Kimy 3,5 Stunden im Kiga. Dann Mittagsschlaf, und Nachmittags dann Therapien, Arztbesuche etc.
Nebenbei halt immer Haushalt und so.
Samstags ist dann zwar mein Mann da, aber da wuselt er im Garten rum, macht holz oder so anfallende Arbeiten.
Bin schon froh wenn er dann mal ne halbe Stunde die Kleine nimmt damit ich einkaufen kann

Bestätigung bekomme ich gar nicht.......wieso auch?
Mein Job ist Kinder und Haushalt, und die Aufgabe meines Mannes ist halt das Geld verdienen.
Ich klopfe ihm ja auch nicht monatlich auf die Schulter wenn das Gehalt kam und sage "haste gut gemacht"

Und die ganze Verantwortung?
Nunja.....klar bleibt alles an mir hängen. Aber ich bin selbsständig genug auch alles alleine zu erledigen.
Mein Mann ist für seinen Job verantwortlich, und ich für den Ablauf in der Familie.

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Hallo,
ich glaube, da habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt.
Bei einem gesunden Kind schöpft eine Mutter Kraft aus den Entwicklungsfortschritten ihres Kindes. Sie steht vieles durch, weil sie immer wieder ein zuckersüßes Lächeln bekommt, lädt die Akkus, wenn das Kind genüsslich isst, wächst, gedeiht, anfängt zu sprechen etc.
Nun ist mein Kleiner extrem entwicklungsverzögert. Er verweigert das Essen, wird über Sonde ernährt, was sehr zeitaufwändig ist, da er 7 Mahlzeiten am Tag braucht, aber eben auch gewisse Zeitabstände eingehalten werden müssen.
Wenn die Sonde gewechselt werden muss, hat er panische Angst, schreit, dass mir fast das Trommelfell platzt, gleizeitig blutet meine Seele. Dabei Zeitdruck, weil ich ja die entsprechende Kalorienmenge in ihn hineinbringen und irgendwann auch mal schlafen muss.
Ganz nebenbei spricht er fast nicht, und ist motorisch mehr als 2 Jahre verzögert.
Da das nicht seine einzigen Probleme sind, gibt es für mich täglich noch einiges mehr, was getan werden muss.
Bei Fremdbetreuung, egal wie gut er die betreuende Person kennt, verschlechtert sich immer der Allgemeinzustand, so dass ich für ein bisschen Zeit für mich den doppelten Preis zahlen muss. Oder er schläft in der Folgenacht einfach nicht, wenn ich mal weg war, weil er immer wieder panisch schreiend aufwacht, sich erst beruhigt, wenn ich neben ihm bin.
Sein Vater ist keine Unterstützung, über die Sorgen und Nöte kann ich mit ihm nicht sprechen, er frisst alles in sich hinein, erstickt jedes Gespräch, welches ich versuche in Gang zu bringen, im Keim.
Oftmals fühle ich mich isoliert vom Rest der Welt, weil keine Zeit mehr für anderes übrig bleibt.
Ist meine Situation jetzt deutlicher geworden?
Ich brauche dringend eine Kraftquelle, weiß aber nicht, wo ich sie in welcher Form finden kann.
LG
jana-marai

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so ging es mir am Anfang auch.....zuerst als wir Tage und wochen im KKH waren mit Kimy.
Und dann als mein Mann nur noch am WE heimkam.
Ich hab abends wenn ich alleine war meist Frust-Fressen gemacht.....und dementsprechend zugenommen.

Nur mit der Zeit hab ich mich dann dran gewöhnt fast Alles alleine zu entscheiden.......alleine zu den Therapien....alleine ins SPZ......alleine im KiGa anmelden......
Die ganze Verantwortung für Kimberly liegt eigentlich bei mir........und das ist manchmal verdammt schwer.
Freizeit oder Hobbys habe ich nicht......wirkliche Freunde auch nicht.
Mein Leben besteht nur aus Haushalt und Familie.

Aber ich mache meinem Mann deswegen keine Vorwürfe.
Er geht arbeiten und so viel geld zu verdienen damit es mir möglich ist immer bei Kimberly zu sein.........ich muss also nicht arbeiten gehen.

Kimy geht seit einem Jahr als I-Kind in einen KiGa. Sie liebt es, und ich habe seitdem wieder etwas Zeit für mich.

Kraft gibt mir keiner - ausser Kimberly selbst.
Es gibt Tage da könnt ich sie zum Mond schiessen und es kotzt mich einfach alles nur an.
Aber dann gibt es diese Momente.....meist sind es nur Kleinigkeiten......ihr Lachen, ein neu erlerntes Wort.....ein gemaltes Bild aus lauter Strichen und Kringel......
Und diese Momente zeigen mir das ich alles richtig mache - und das gibt mir immer aufs neue Kraft.

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hi
hast du eine pflegestufe?
wenn ja kannst du gewisse std im monat jemanden kommen lassen un die krankenkasse bezahlt das..

lg

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Hi,

ich bin nicht alleierziehend sondern glücklich verheiratet.
Dennoch möcht ich dir Mut zu sprechen.

Denn ohne meinen Mann hätte ich vieles nicht so gut bewerkstelligen können.
Er nimmt mir sehr vieles ab und schafft mir auch mal Freiräume für mich.
Und das brauche ich auch um Energie für die Kinder zu haben.

Es ist wichtig das du auch mal an dich denkst.
Ich kenn deine Geschichte nicht aber vielleicht habt ihr ja so was wie den Familienentlastenden Dienst bei euch oder was ähnliches.
Das sind Betreuer,Erzieher und Kinderkrankenschwester die sich um besondere Kinder kümmern wenn die Mutter mal Entlastung braucht.
Was ich in deinem Fall gut verstehen kann.
Und das man auch mal Anerkennung braucht find ich völlig OK ,denn besondere Kinder brauchen auch besondere Mutter.Und wenn man dazu noch alleine dasteht,ich möcht es mir gar nicht vorstellen,dann braucht man sicherlich doppelt so viel Kraft!!!

LG

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*schnips*, *wedel*
ich bin auch allein erziehend und freu mich immer über den Austausch mit anderen allein erziehenden. #huepf

Um Deine Fragen gleich
zu beantworten: Kraft bekomme ich vor allem durch meine Eltern. Mein Vater nimmt meine Kleine inzwischen jeden Dienstag nach der Kita damit ich zu einer Fortbildung kann. Sie schläft dann dort und am Mittwoch bringt sie meine Mutter in die Kita, weil sie vormittags frei hat.

Von wem ich gesagt bekomme, daß ich das ganz toll mache? So direkt sagen das eigentlich nur die Leute hier aus dem Forum. Wenn es andere mal äußern hört es sich eher an wie „ich habe Mitleid mit Dir“ anstelle von „du machst das toll“, aber ich WEIß einfach, daß ich es toll mache.

Bestätigung gibt mir meine Tochter, wenn sie sich an mir festhält, weil sie einfach Vertrauen zu mir hat, wenn sie ihren Vater ignoriert, weil er mal wieder den ein oder anderen Besuchstermin nicht wahrgenommen hat und wenn sie wieder mal einen Entwicklungsschub hatte. Und sei der Schub auch noch so klein.

Viele liebe Grüße
Lepidoptera

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Hallo du,

ich bin auch alleinerziehend. mein mann hat uns nahc zehn jahren beziehung verlassen, als wir in der schwangerschaft erfahren haben, dass der kleine krank auf die welt kommen wird.

das vorletzte mal ahb ich ihn zur geburt des kleinen gesehen, das letzte mal zu unserer scheidung, einen tag vor dem dritten geburtstag des großen.... das ist nun fast drei jahre her. seitdem kämpfe ich mich alleine durch alles durch...

nach außen hin bin ich immer gut drauf, lache viel, überspiele alles.... innen drin schaut es eben ganz anders aus. die folge: seit mehr als einem jahr geht e smir gesundheitlich sehr, sehr schlecht - ich hab mich quasi aufgearbeitet...

ich weiß genau wovon du sprichst... ein freund von mir, den ich seit jahren nicht gesehen hatte, und dem ich die ganze geschichte erzählt habe meinte nach einem kurzen schweigen: und wer nimmt dich abends auf der couch mal in den arm???

bestätigung... schwierig.... ich versuche die fassade zu wahren, habe es geschafft beruflich weiter aktiv zu sein. trotzdem wird nur kritik geäußert: was? schon wieder krank? oder: ach so, wieder wegen dem kind - naja, was muss man sich auch so viel aufhalsen... wieso muss die mit dem kind im KH bleiben? kann das nicht der vater machen.... naja, und noch mehr so blöde kommentare

wenn du willst melde dich bei mir, austausch tut bestimmt gut...

lg
fibi

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Auffangen tun mein Mann und ich uns gegenseitig!
Er mich wohl öfters!

Meine SE wissen, dass beide Kinder "etwas" haben und erlassen uns zwar seit 2 Jahren di Miete für das Haus bis auf NK und einen Anteil von monatl. Miete, weil mein Mann eine Umschulung macht bis Sommer und ich nicht mehr voll arbeiten kann.

Das Geld müssen wir aber nachzahlen ab September.

Aber angesprochen wird man nicht wirklich!
Es ist halt alls normal und den Kindern geht es doch eigentlich ganz gut.

Meine Eltern kümmern sich zwar, nehmen die Große auch ab und zu nach der Schule zu sich, aber von meiner Mutter kann ich mir öfters Dinge anhören die weh tun!

Sie weiß, dass die Kleine wirklich krank ist und sieht es auch - aber da die Große eben NUR Absencen - Epilepsie hat und sie diese noch nie wahrgenommen hat hat sie Angst, ich suche zu viel nach irgendwas und es könnte ja irgendwann mal jemand das JA vorbei schicken zu mir ... :-(

Sie will nicht wahrhaben, dass ich 2 Kinder habe, um die ich mich sorge ...

Tja,

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hallo!
ich bin auch alleinerziehend.. ich habe vier kinder (20 monate bis acht jahre) und bin zur zeit oft nur gefrustet. ich führe eine fernbeziehung, aber das ist sehr kompliziert und ich will hier nichts genaues dazu schreiben.
meine fünfjährige tochter ist nach einer hirn-op tracheostomiert (luftröhrenschnitt), muß ständig beobachtet werden, kann sich noch nicht verbal äußern usw..
wir hatten einen pflegedienst, aber kraft konnte ich in der zeit nicht tanken (eben weil ja noch mehr kinder da sind). eigentlich war es dann mehr arbeit als hilfe (auch wenn die schwestern sehr nett waren) es war halt dauernd jemand fremdes um mich herum, da kann man nicht wirklich abschalten. unterstützung hm.. bekomm ich nicht so, wie ich es mir wünschen würde.. aber zumindest werde ich mal in den arm genommen.
ich finde die last, die ganze verantwortung allein tragen zu müssen, sehr erdrückend.
zur zeit "funktioniere" ich nur, geht dir das auch so?
allerdings gibt es auch momente, da bin ich dann stolz auf mich, daß ich es auch alleine packe, dann sprech ich mir selber mut zu und sage mir, daß es JETZT wichtig ist, daß ich für meine kinder da bin (und das bin ich gern). sie sind so schnell groß und aus dem haus.. dann gibt es noch mehr als genügend zeit für mich!
ich glaube, man darf nicht auf den zuspruch von anderen warten. und wenn doch welcher kommt, dann bin ich gleich doppelt dankbar. viele können sich gar nicht vorstellen, wie es ist, alles allein bewerkstelligen zu müssen, selber alles entscheiden zu müssen etc.. (der kindsvater kümmert sich so gut wie überhaupt nicht.. wie ist denn das bei euch? hast du so mal ne möglichkeit, dir luft zu machen?)

wenn mir dann leute raten (was ja liebgemeint ist), ich bräuche doch mal dringend zeit für mich, soll die kids mal abgeben usw...d ann kann ich nur den kopf schütteln. es ist halt einfach nicht möglich! wenn ich einmal im jahr ins kino gehe, ist das absoluter luxus für mich. ich überlege, ob ich nicht doch nochmal eine mutter-kind-kur mache (habe ich vor knapp fünf jahren gemacht), da konnte ich sehr lange von zehren!
es hilft einem manchmal auch aus diesem alltagstrott raus und schenkt einem vll auch eine andere sicht der dinge.

ich freu mich auch sehr über austausch mit anderen all.-erz.!
alles gute für dich!
lg becci81

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entschuldige. jetzt hab ich nochmal genauer gelesen.. also der vater ist genauso wie hier der "erzeuger".. der gibt keinen kommentar zu irgendwas ab. selbst als meine tochter fast sterbend auf der intensiv lag. da kommt dann nur "hm.." als antwort. wenn überhaupt..

dieses isolationsgefühl kenn ich auch. die leute nicken freundlich, aber irgendwie sind wir immer außenvor. ich will gar niciht wissen, was sie reden.
meine tochter wurde lange zeit nur sondiert, sie übt jetzt endlich essen. wir müssen ihre kanüle im hals auch immer mal wechseln, da schreit sie auch, wehrt sich mit händen und füßen.. und man muß es ja trotzdem machen.
da kommt die wut in einem hoch.. warum mein kind?
zumindest geht es mir dann oft so..

aber so wütend einen das alles macht, es ändert ja doch nichts. und grad diese hilflosigkeit finde ich so schrecklich. ich glaube, wir können echt einfach nur da sein. ich denke, niemand kann uns wirklich verstehen.. außer halt die eltern, die ähnliches mit ihrem kind erleben.
das läßt einen echt manchmal allein fühlen..