Sie (4) soll ein Hörgerät gekommen...

Hallo ihr Lieben,

ich bin mit meiner Tochter schon länger wegen ihrer Ohren in Behandlung... immer wieder wurde ihre Hörfähigkeit überprüft und immer war es schlecht... nun ist der Doktor soweit, dass er sagt, sie bekommt ein Hörgerät. Er sagt, jetzt hat sie sich damit arrangiert, aber später in der Schule, vor allem bei Diktaten bekommt sie dann ihre Schwierigkeiten. Die "Diagnose" ist noch recht frisch und wir müssen jetzt auch noch mal in die Uniklinik....

Sie ist erst 4 und ich mache mir natürlich so meine Gedanken. Wie läuft das in der Schule? Was muss man beachten? Zählt das eigentlich als behinderung? Ich habe ihr gesagt, dass ein Hörgerät wie eine Brille für die Ohren ist, ich kann mit meiner Brille besser sehen und sie dann besser hören. Sie hat es verstanden und geht auch ganz normal mit der Sache um.

Hat jemand einen Erfahrungsbericht für mich? Ich weiß noch nicht wirklich was alles auf uns zu kommt.....

Gruß Nadine

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Das ist eine super Erklärung... das werde ich mal meinen Bekannten so sagen. Er hat die Hörgeräte (Down Syndrom) schon seit 1,5 Jahren und reißt sie sich immer raus.
Deine Tochter kommt doch noch gar nicht so bald in die Schule. Erst einmal muss sie doch lernen, mit den Geräten zu hören. Bei meinen Bekannten ist es so, dass sie ständig neue Hörgeräte bekommen, weil der Kleine natürlich noch wächst und sobald die Geräte nicht mehr perfekt sitzen, funktioniert es nicht mehr. Jedes Gerät "klingt" wieder anders und verursacht andere Geräusche. Also ich kenne es so, dass die meisten Leute die Hörgeräte nicht sehr mögen. Mit der Brille sieht man wieder 100%, mit Hörgeräten ist es ein anderes hören. Sie wird auch lernen müssen, Hintergrundgeräusche zu überhören. Schwerhörigkeit ist auf alle Fälle ein Grund für einen Behindertenausweis - je nach Stärke der Schwerhörigkeit. Mein Bekannter bekommt derzeit Frühförderung. Für den Kiga ist schon der I-Status bewilligt wurden. Von dem geld wird eine technische Ausstattung angeschafft. Die Erzieherinnen tragen dann immer kleine Mikros, die direkt das Gesprochene an sein Hörgerät senden, so dass er das, was die Erzieherinnen immer sagen direkt versteht. Ansonsten wäre die Lautstärke dort viel zu hoch.

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Guten Morgen!

Ich erzähle dir mal ein bisschen aus meinem Berufsalltag! Ich bin Hörgeräteakustikerin.
Generell kann man ein Kind, welches Hörsysteme bekommt, nicht mit einem Erwachsenen, der welche bekommt, vergleichen. Kinder kommen meist nach kurzer Zeit sehr gut mit den Systemen zurecht! Auch ein rausreißen der Hörsystem kommt wohl sehr selten vor. Zumindest habe ih bei meinen Anpassungen keine Probleme damit. Mein jüngstes Hörsystemkind ist 1/2 Jahr alt gewesen, als es Hörsysteme bekommen hat! Es hat gestrahlt als seine Mutter es angesprochen hat! Ein atemberaubener Moment!

Dene Tochter ist jetzt vier und ich würde jetzt wirklich schnellstmöglich in die Uniklinik und dann weiter zum Akustiker. Hier solltet ihr darauf achten, dass ihr euch einen sog. Pädakustiker sucht! Diese sind extra ausgebildet für Kinderanpassungen, das Ganze wird spielerisch aufgezogen. Die Kinder werden in die Anpassung schön mit einbezogen!

Generell ist es so, dass verschiedene Hörsysteme getestet werden. Kinder bekommen sogenannte Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme. Die Hörsysteme werden normalerweise für 4-5 Jahre (bei Kindern!) ausgewählt. Im Ohr sitzt eine sog. Otoplastik, die gelegentlich ausgetauscht werden muss, weil die Kinder ja ziemlich schnell wachsen!

Für deine Tochter wird das alles selbstverständlich (auch wenn ich nicht ausschließen kann, dass es sicherlich mal Phasen gibt, in denen die Hörsysteme mal doof sind!). In der Regel ist es so, dass sie zwar als "hörbehindert" (ein schreckliches Wort) zählt, aber sie wird zu ganz normalen Schulen gehen können! Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht fast taub ist, sonst hätte sie sicher schon Hörsysteme! GGf. bekommt sie noch eine FM-Anlage zur Unterstützung (würde ich auf jeden Fall im Schulalter verschreiben lassen!!!). Hier bekommt das Kind die Stimme des Lehrers direkt auf das Ohr. Sehr gute Sache!

Auch wenn Hörsysteme in den meisten Auge leider noch sehr verurteilt werden, ist es tatsächlich aber so, dass diese Hörsyteme eine wahnsinnige technische Leistung bringen1 Es wird mit künstlicher Intelligenz gearbeitet, die Verarbeitung von Geräuschen ist enorm.

Solltest du noch Fragen haben, kannst du mich ruhig anschreiben! Abr mach dich nicht verrückt! Kinder sind meist die, die am wenigsten Probleme mit Hörsystemen haben, dass sind leider meist die Erwachsenen/ Eltern! ;-)

Ich hoffe ich konnte dir schon ein bisschen helfen. Ist jetzt erstmal kurz und knapp skizziert!

In welche Uniklinik geht ihr Habe jetzt gar nicht geguckt, wo ihr wohnt!

Liebe Grüße,
genuine

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Danke, dass du geantwortet hast... Erfahrungsberichten von Betroffenen helfen mir viel, und von dir als "Fachmensch" sieht man die Sache dann auch noch mal von der technischen Seite :-)

Wir fahren zu Uniklinik nach Frankfurt am Main. Wir hatten enormes Glück, die Wartezeiten sind bis zu einem halben Jahr.... aber es hat just in dem Augenblick einer abgesagt und wir haben einen Termin für nächste Woche Montag #huepf Was danach kommt mit den Akustiker etc weiß ich noch nicht, darüber hat noch keiner mit uns gesprochen.... Ich denke das passiert dann auch am Montag.

Fast taub ist sie zum Glück nicht! Sie kann 45 dezibel weniger hören. Mit 5 - 10 meinte der Arzt könne er leben... aber das ist zuviel... ich weiß nicht was diese Werte im Durchschnitt sind, aber ich denke relativ wenig, da sie ja so gut klar kommt. Er hat mir Ergebnisse von einem Sprach und Adiogramm mitgegeben, aber wirklich schlau werd ich daraus nicht. Ach ja, und noch irgendeinen anderen Zettel, bei dem ich noch nicht mal weiß was es ist... irgendwelche Wellen mit Kreuzen dran #kratz

Was ich eigentlich am schlimmsten finde ist, dass mir bei ihrer Geburt schon gesagt wurde, dass die Werte des Hörtestes nicht gut sind. Man hat es aber darauf geschoben, dass sie ein Kaiserschnitt war und noch Wasser in den Ohren hätte.... Naja, lieber spät als nie.

Sie selbst hat sich dran gewöhnt, dass sie ein wenig undeutlich hört, schaut auf Lippen oder fragt eben nach und wiederholt so lange bis sie es schafft... naja gut, manchmal sagt sie dann auch einfach "Mama, ich kann das aber nur so" Ich hoffe ihre derzeitige Einstellung dazu verändert sich nicht, da sie sich auch wegen anderere Sachen von kindern ärgern lässt....

Ich danke dir auf jeden Fall sehr für Deine Antwort. Mal sehen was am Montag raus kommt :)

Gruß Nadine

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Hallo Nadine,

eine Freundin meiner Tochter hat auch Hörgeräte. Sie hat sie mit ca. 3 Jahren bekommen - alle im KiGa wurden mit einbezogen.

Auch wir haben den Vergleich mit der Brille gezogen #pro

Nun kommt das Mädchen im Sommer in die Schule - und soooo einfach ging´s nun (hier) leider nicht #schmoll

Die Eltern mussten extra zu einem Ausschuss und dort vorsprechen, damit die Kleine auf eine normale Schule kommt - ansonsten hätte sie 50km weiter auf eine Schule für Hörgeschädigte gemusst.

Vor dem Ausschuss wurde zusammen mit der Direktorin vom Kindergarten und der Direktorin der normalen Schule diskutiert, ob sie auf eine normale Schule gehen darf und ob z.B. eine andere oder mehr Betreuung nötig ist für sie.

Schlussendlich: Sie darf auf die normale Schule gehen #freu, es wird einen gesonderten Klassenraum geben (warum auch immer, ich kenne mich da ja nicht so aus), der mit Teppich ausgestattet ist. Auch wird die Kleine voraussichtlich anders benotet als die anderen, es wird halt nach Bedarf Rücksicht auf sie genommen.

Ich persönlich behaupte, dass sie das alles gar nicht braucht - denn man merkt ihr überhaupt nicht an, dass sie schwerhörig ist (nichtmal, wenn sie die Hörgeräte nicht trägt ;-)) Sie liest ja jetzt schon und schreibt - hat sie sich alles selbst beigebracht #pro echt klasse.

Wie auch immer: Unsere Kinder freuen sich, dass sie zusammenbleiben dürfen (sie waren ja durch den Altersunterschied das letzte Jahr getrennt, eine schon in der Schule, die andere noch im Kindergarten).

Gruß

Karen

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Hi Karen,

na hoffentlich kommt sowas nicht auf uns zu.... wir wohnen in einem Dorf und die haben sich hier in einigen Dingen sehr merkwürdig (nagut, eigentlich soll es eine Stadt sein, aber wenn man ursprünglich aus Berlin kommt, ist alles andere ein Dorf ;-) ).

Auf jedenfall verstehen die Erzieher im Kindergarten jetzt so einige Verhaltenszüge von ihr (Musik ist zu leise etc) und nun können sie besser drauf rücksicht nehmen. Was sich dann noch ändert, keine Ahnung... das kommt noch alles auf uns zu.... Sie freut sich sehr auf die Schule! Die sollen ihr die Freude nur nicht austreiben #gruebel

Ich war auch immer der Meinung, dass sie kein Hörgerät brauch, da sie gut zu recht kommt... einige Wörter/Buchstaben waren für sie schon immer schwierig, aber sie hat ja das sprechen erst richtig gelernt, daher hab ich mir da weniger Sorgen gemacht. Dass das alles miteinander zusammen hängt, erfahre ich natürlich erst jetzt... komisches Gefühl...

Ich grüß dich ganz lieb

Nadine

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Hallo Nadine,

ja, mit dem Vergleich Berlin - Dorf hast du Recht #freu

Wir sind ja auch eigentlich Berliner ;-), beide Kinder sind auch dort geboren.

Auch wir wohnen jetzt im "Dorf" - also etwas außerhalb von Berlin...:-p

Die Freundin meiner Tochter hat auch Logo bekommen, als sie dann die Hörgeräte hatte. Ihr Sprechen wurde ganz schnell besser.

Bei uns in der Schule ist auch noch ein anderes Mädchen, die hat diese Implantate - sie kommt damit auch bestens zurecht #pro

Ich denke, solange alle mitspielen und entsprechend handeln, sollte einem normalen Schulbesuch (hoffentlich) nichts im Weg stehen.

Ich drücke auf jeden Fall die Daumen.

Gruß

Karen

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Hallo Nadine,

ich habe einen Sohn (11 Jahre) der hochgradig schwerhörig ist. Malte ist mit 5 Jahren mit Hörgeräten versorgt worden. Die Grundschulezeit war er in einer Regelgrundschule. Jetzt geht er auf eine Förderrealschule für Hören und Kommunikation.

Für die Regelschule hatten wir sonderpädagogische Förderung beantragt. Eine Lehrerin von der Schwerhörigenschule kam für 2 -3 Stunden in der Woche zur Regelgrundschule. Die Lehrerin hat für einen optimalen Sitzplatz gesorgt, über dan Nachteilsausgleich informiert und Diktate mit Malte alleine geschrieben (ohne störende Nebengeräusche).

Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden.

Gruß
Barbara

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Hi Barbara,

danke für deine Antwort :)

Was mir noch am meisten "Angst" macht, ist die Reaktion der anderen Kinder.... da Joyce sich gern mal ärgern lässt.

Wir haben die Kinder bei Malte in der Klasse auf die "sonderbehandlung" reagiert?! Ich denke, wenn Kinder soetwas live miterleben werden sie aufgeschlossener zu solchen Themen.... aber es gibt auch immer wieder Kasperköppe, die sich nen Spaß draus machen....

Gruß Nadine

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Hallo Nadine,

Malte hatte in der Grundschule blaue Hörgeräte und blau-gelbe Ohrpassstücke, alles sehr auffällig. Er ist immer sehr offen mit der Sache umgegangen, dadurch hatte er kaum Probleme mit der Klasse.

Wenn Probleme aufkamen war die Sonderpädagogin da und hat mit den Schülern darüber gesprochen.

Unser Akkustiker war auch einen Tag in der Schule und hat den Klassenkammeraden und Lehrern erklärt und vorgeführt wie Malte hört.

Die "sonderbehandlung" war garnicht so offensichtlich. Der Unterricht lief ganz normal ab, die Lehrerin hat nur die FM-Anlage benutzt.

Hier nich zwei links die ganz interessant sind

http://www.schwerhoerigenforum.de

Forum für Eltern mit hörgeschädigten Kinder.

http://www.inohr.de

Forum für hörgeschädigte Regelschüler. Hier sind auch Termine für Infoveranstaltungen. Im Herbst findet z.B. ein Eltern-Kind-Wochenende statt.

Gruß Barbara

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am anfang wird es schwierig dann landen die dinger oft draußen aber es gibt so kettchen die man daran machen kann die man wie eine schnullerkette am pulli fest machen kann(Ugibt es auch in pink;-) )! und dann noch nen tipp es gibt spezielle hörgeräte an die migrofone verbunden werden können und damit können die kinder sogar normale schulen besuchen! frag einfach mal den arkustiker da gibt es genug infos......

lg