Hallo,
ich suche jemanden, der Erfahrungen mit Einzelfallhelfer vom Jugendamt hat. Mir wurde von der Schule meines Sohnes (10) vorgeschlagen, einen Einzelfallhelfer beim Jugendamt zu beantragen.
Nun würde mich mal interessieren, was der genau macht oder muss ich genau das beantragen, also sagen wofür wir ihn bräuchten und der macht dann auch nur das oder wie?
Wen es interessiert, ich erzähle gern mehr über die Probleme meines Sohnes. Aber eben nur, wenn Interesse besteht. Nur so viel, er ist nicht behindert, er hat auch kein ADS oder ADHS. Aber wir sind beim SPZ mit ihm.
LG Sandra
Jemand Erfahrungen mit Einzelfallhelfer / Jugendamt?
Hallo Sandra,
wieso schlägt Dir sowas die Schule vor?
Welche Probleme hat denn Dein Sohn?
Du kannst mir auch gerne per PN antworten wenn Du magst.
LG
Kerstin
Wieso ist dein Sohn beim SPZ in Behandlung, wenn er nicht behindert ist? Eigentlich schließt das eine das andere aus. Das SPZ behandelt eigentlich keine Kinder wegen Schnupfens. Das Feld von Behinderungen ist unglaublich groß. Nicht nur eine massive geistige Behinderung ist eine Behinderung.
Was hat denn dein Sohn nun genau?
Also ich meinte mit Behinderung keine sichtbare Behinderung.
Er hat halt Probleme und wird deshalb beim SPZ behandelt. Er kann schwer mit Kritik umgehen, hat Blockaden im Unterricht, wenn er kritisiert oder ermahnt wird. Macht dann nicht mehr mit, rennt auch aus der Klasse und ist teilweise auch aggressiv.
Habt ihr schon eine Diagnose? Klingt noch nicht so, oder?
Meine persönliche Meinung zum Jugendamt ist eher ernüchternd. Ich würde die Hilfe des JA niemals freiwillig in Anspruch nehmen. Dafür kenne ich persönlich zu viele Fälle, in denen das JA Kompetenzen überschritten hat und nicht rechtzeitig/bzw. überhaupt nicht gehandelt hat (als das Kind um Hilfe gebeten hat).
Es gibt auch private Stellen, die solche Hilfen leisten können. Du könntest dich mal im Forum von rehakids.de anmelden. Dort kann dir sicher geholfen werden.
Meine Jungs sind auch nicht sichtbar behindert - aber trotzdem eben schwer- bzw. schwerst mehrfachbehindert. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Wir haben für unser Kind eine Einzelfallhelfer beantragt. Allerdings nicht beim JA sondern beim Sozialamt.
Formlos.
Es folgten Gutachten vom Amtsarzt und ein Hausbesuch vom Sozialarbeiter des Sozialamtes. Diese hatten wir aber schon gebraucht, dass unser Kind auf die körperbeh. Schule gehen kann, bzw. dann dort die Ganztagsbetreuung bekommt.
Es fehlt jetzt nur noch das Gutachten aus dem Schulfeststellungsvefahren.
Wozu braucht Ihr einen Einzelfallhelfer, wenn Euer Sohn weder behindert ist, noch ADS oder sonstwas hat?
Übrigens in einem SPZ sind wir auch nicht.
Unser Sohn ist sozusagen verhaltensauffällig. Das heisst, es fing schon in der 1. Klasse an. Er hat sich selbst so unter Druck gesetzt, er wollte immer der Beste sein, immer alles richtig machen. Was natürlich nicht immer geht. Mit Kritik konnte und kann er nur sehr schwer umgehen. Wir sind damals schon zur Psychologin gegangen, als aber ein Jahr später immernoch nichts geschah, sein Verhalten eher immer schlimmer wurde, haben wir die Psychologin gewechselt. Nun sind wir also beim SPZ, weil wir dort am schnellsten einen Termin bekamen.
Also es ist so zb er soll in der Schule eine Aufgabe machen, macht diese nicht richtig, wird von der Lehrerin drauf hingewiesen, er macht sofort dicht, bockt, macht nicht mehr im Unterricht mit. Die erste Zeit war es so, dass er nur auf seinem Platz sass und nicht mitmachte. Dann sass er unter dem Tisch und machte nichts mehr. Jetzt ist es aber häufig so, dass er aus der Klasse rennt, sich irgendwo versteckt, meistens auf dem Klo. Nun haben die Lehrer und er vereinbart, dass er, wenn sowas vorfällt, sich in die Bibliothek setzen kann. Da würde er betreut werden. Das klappt leider auch nicht immer. Ich werde dann angerufen und muss ihn von der Schule abholen. Er kommt dann auch mit mit mir. Das Problem ist halt bei ihm, er redet nicht. Er ist dann total stur, steht oder sitzt ganz starr und man kommt nicht an ihn ran, auch die Sozialarbeiter nicht. Wenn ich allerdings in die Schule komme, kommt er mit und er erzählt mir dann auch, was passiert ist.
Teilweise reagiert mein Sohn auch aggressiv. Besonders wenn andere Kinder ihn maßregeln oder kritisieren. Dann schubst er schon mal oder tritt auch. Und das geht natürlich nicht.
Nun meinte die Sozialarbeiterin der Schule, dass es so nicht mehr geht und sie kämen an ihn nicht mehr ran. Deshalb sollten wir einen Einzelfallhelfer beantragen. Der wäre dann immer in der Schule dabei. Allerdings ist es für mich unvorstellbar, dass da jemand wirklich jeden Tag jede Stunde dabei sitzt und nur auf meinen Sohn aufpasst. Oder ist das so? Ich hab da überhaupt keine Erfahrung mit, deshalb meine Fragen.
Das Problem, was ich sehe, ist, dass mir unterstellt wird, ich sei überfordert. Bin ich aber nicht. Wie gesagt, ich komme mit ihm klar. Zu Hause haben wir (fast) keine Probleme. Klar, kommt es mal vor, dass wir Meinungsverschiedenheiten haben und er auch mal bockig ist, aber das ist für mich im normalen Rahmen. Er geht dann in sein Zimmer und beruhigt sich wieder. Die Probleme sind halt in der Schule.
Ich denke, die Lehrer wissen sich auch keinen Rat mehr und wollen die Verantwortung abschieben, wenn er mal wieder wegrennt. Klar, sie können ja nicht hinterher. Sind ja noch mehr Kinder in der Klasse.
Nur für mich stellt sich die Frage, ob das meinem Sohn hilft oder drängt es ihn eher noch mehr ins Abseits? Er hat es ohnehin schon schwer in der Schule.
Habt ihr ihn denn mal testen lassen auf ADS ADHS Asperger?
Es kann natürlich sein, dass er NICHTS von alle dem hat.
Dann gehört er wohl auch zu den Kindern, die einfach von natura aus her mit Kritik "NOCH" so umgehen, dass es sich herauswächst je älter sie werden.
Hauen und Treten geht sicher nicht, dann muss man genau da erstmal ansetzen ... aus der Klasse rennen auch nicht, die Idee mit der Bibliothek ist schon mal super!!!!
Hm, ich würde ihn nur für eure eigene Sicherheit nochmal auf o.g. Punkte testen lassen.
Und doch: ein Einzelfallhelfer sitzt tatsächlich dabei und achtet darauf, dass er seine Aufgaben macht!
Und an eurer Erziehung liegt es nicht - es gibt halt solche Kinder - aber die werden auch noch groß und vernünftig - mit Anlaufschwierigkeiten zwar aber dennoch!
Mein Mann hat zwar nicht getreten und gschlagen oder so - aber auch er war wie dein Sohn!
Meine Schwiegermutter denkt mit Grauen daran zurück!
Dieses bockige, nicht reden und nicht reagieren ... das konnte er stundenlang machen!
Meine SMhat ihn dann ignoriert und immer mal im Vorbeigehen nachgefragt ob jetzt alles ok sei!
Heute ist mein Mann der ruhigste Mensch auf der Erde!
Mit sich und allem im Reinen, glücklich, überhaupt nicht bockig, ein überall sehr beliebter und angenehmer Freund, ein toller Papa und Ehemann ...
Ja, so kanns auch gehen!
Hallo!
Ich selber bin Einzelfallhelfer an einer Schule. Kannst mir gern eine PN schicken, wenn du noch Fragen hast.