Hallo!
Also zuerst mal: Ich bin Psychologiestudent und vertrete, wie alle, die sich langsam an das Funtkionieren von psychologischen Tests herantasten, die Meinung, dass Menschen keine psychische Krankheit haben, sondern Kriterien für psychische Krankheiten erfüllt. (jetzt mal abgesehen von neurologischen Defekten)
Soll heißen, dass man ja nur die Tests und Interviews zur Verfügung hat, die die Patienten bearbeiten (oder deren Angehörige) und nach den erfüllten Kriterien dann eine Diagnose festlegt.
Beispielsweise erfüllt ein Mensch im betrunkenen Zustand häufig alle Kriterien für eine klinisch bedeutsame Depression. Legt man ihm im nüchternen Zustand den Fragebogen hin, dann erfüllt er viel weniger Kriterien.
Man kann nicht, wie in der Medizin sagen. "Aha, Femur gebrochen - Diagnose S72."
Jetzt zu meinem Sohn. Der fiel von Anfang an durch große Lebhaftigkeit auf. Er ist sehr an der Umwelt interessiert. hat keine scheu vor anderen Menschen, fremdelt nur bei 2-3 Personen.
Er bewegt sich gern. Klettern, rutschen, Rad fahren.. was so 5jährige Jungs halt machen.
Er ist sehr sensibel. Wenn er gestresst ist, dann gehorcht er nicht mehr. Schaut einen nicht an, wenn man mit ihm redet. Dreht den kopf weg, tut anderen Kindern weh, macht Sachen kaputt, blödelt herum, etc.
Zum Stressen reicht es schon, wenn der Morgen blöd beginnt. Er hat nen schlechten Traum gehabt, oder wir sind zu spät aufgestanden und ich treibe ihn morgens an zum fertig machen.
Oder er ist einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden...
Dann ist er unnahbar und benimmt sich auch wirklich furchtbar.
Es gibt aber auch Situationen, da kann ich mit ihm einfach nur prahlen .
Bin ich mit ihm unterwegs, dann gehorcht er und ist einfach nur ein Engel.
Letztens musste ich ihn mit zur Uni nehmen und er hat 45 Minuten mucksmäuschenstill auf seinem Stuhl gesessen und gepuzzelt.
Ich habe jetzt schon gemerkt, dass man mit ermahnen und schimpfen beim ihm nicht weit kommt. Dann macht man es nur schlimmer.
Ich kann mir vorstellen, dass mein Sohn in Stresssituationen aussieht, wie ein ADS-Kind. Ist ja klar. Er HAT ja in dem Moment ein Aufmerksamkeitsdefizit.
Merk ich doch selbst auch. Wenn ich mich nicht gut fühle, dann ist mir alles zu laut, zu schnell und zu bunt. Deswegen habe ich doch lange noch kein ADS!
Ich lass jetzt eine Diagnostik machen (keinen schimmer, was da gemacht wird. Damit hatte ich leider noch keine Berührung). Aber für mich ist mein Sohn einfach nur ein Kind, das sensibel ist. Da sind meist 18 Kinder pro Erzieherin in der Gruppe. Und an Regentagen gehen die nicht mit den Kindern raus (wasserfeste Kleidung hängt parat). Selbstverständlich haut es da bei dem einen, oder anderem Kind mal ne Sicherung raus!
Wenn das hier Eltern mit Kindern lesen, bei denen ADS diagnostiziert wurde - wie hat sich das denn geäußert?
LG
Uni
Erzieherin im Kindergarten behauptet, mein Sohn hat ADS
Hallo,
wie alt ist denn dein Sohn? 4 Jahre?
Ich persönlich kenne nur Kinder mit ADS bei denen es im Alter von 8 bis 10 diagnostiziert wurde, find ich auch gut, früher fänd ich so eine Diagnostik auch schwierig, aber es gibt sie wohl.
Im Endeffekt ist es vielleicht auch egal ob er ADS, Merkmale von ADS hat oder sonstiges (find die ihr-kind-hat-bestimmt-ads-aussage der Erzieherin auch mehr als fragwürdig....)
Fakt ist wohl, dass der KiGa Schwierigkeiten mit deinem Sohn hat, die du zu Hause ja auch bemerkst. Deswegen find ich ziemlich gut, dass du es zumindest abklären lässt, vielleicht hat ja jemand eine schlaue Idee, wie dein Sohn besser seinen Stress bewältigen kann. Oder du bekommst gesagt, dass alles völlig normal ist, dann kannst du wenigstens der Erzieherin was entgegnen und ihr zeigen, dass du dich gut gekümmert hast
Was bei mir persönlich erstmal ein Hammer war, dass die Erzieherin auf mich zukam und mit mir über die Schwierigkeiten sprechen wollte die mein Sohn hat. Das tat weh. Im Prinzip kannte ich ja die Probleme. Für mich war es trotzdem was anderes das noch mal von jemand anderem zu hören.
Was meinst du denn selbst? Hat er Schwierigkeiten oder eher alles im Rahmen?
GrussGruss Susanne
WO lässt du denn eine Diagnostik machen? Erzieherinnen sind ja wohl kaum die richtigen Personen dafür. Und ehrlich gesagt, regt es mich immer wieder auf, wenn Erzieherinnen oder Lehrerinnen solche Diagnosen abgeben.
Das ein Kind sich auffällig verhält, lässt sich relativ leicht sagen. Was da für eine Krankheit dahinter steht (oder ob es vielleicht nur ein Tick ist), kann ein Laie oft nicht herausfinden. Diese ganzen, mittlerweile ziemlich häufig bei Kindern diagnostizierten, Krankheiten der Psyche ähneln sich teilweise sehr. Bei meinem ältesten Sohn streiten sich seit 2 Jahren die Ärzte, ob er nun Autist ist, oder AD(H)S hat, oder das Ganze "nur" die Nebenwirkungen seiner extremen Sprachentwicklungsretardierung ist. Wir füllen hier jedes Jahr Fragebögen zu seinem Verhalten aus, müssen zusammen mit ihm stationär in die Klinik und werden beobachtet...aber die Ärzte bleiben sich uneins.
Mein Sohn hat viele typische Merkmale eines Autisten (schaut nicht in die Augen; bei Streß/Freude/Aufregung/Überlastung reagiert er mit Armflattern, auf und ab springen, Kopf hin und herwerfen und einem extrem hohem Summen; Inselbegabung; ...). Aber auf der anderen Seite kann er eben auch Sachen, die für Autisten unmöglich sind. Genauso ist es bei ihm bei ADS und die Sprachentwicklungsverzögerung hat er ja auf alle Fälle.
Ich weiß nicht, ob du ADS hast, oder nicht. Aber ich weiß, dass ADS eine praktisch "neue" Erkrankung ist. Also gegeben hat es das natürlich schon immer - aber untersucht wurden die Kinder nie darauf, weil es nicht definiert war. Das selbe gilt für Autismus. Es gibt viele Eltern, die mit ihren Kindern in die KJP gehen wegen einer Diagnose und dann erfahren sie, dass sie selber Autisten sind oder ADS haben. Früher, als sie noch jünger waren, hatte das nur niemand getestet. Derjenige ist einfach irgendwie durchs Leben gekommen und fertig. Aber für ADS und Autismus gibt es einfach auch eine hohe Wahrscheinlichkeit der Vererbung.
"WO lässt du denn eine Diagnostik machen? Erzieherinnen sind ja wohl kaum die richtigen Personen dafür. Und ehrlich gesagt, regt es mich immer wieder auf, wenn Erzieherinnen oder Lehrerinnen solche Diagnosen abgeben. "
wird auch nicht behauptet, dass die erzieherin dies tut und macht sie auch nicht. dafuer sind leherund erzieher auch nicht da, da gebe ich dir recht, allerdings muessen sie an die eltern herantreten, wenn ihnen an ihrem kind etwas auffaellt. dafuer sind sie mehr oder weniger ausgebildet und ich moechte mal behaupten, auch kompetetnt genug. was eltern mit dieser vermutung tun, liegt in der hand der eltern, die dies dann weiterfuehrend abklaeren sollten.
lg
Hallo Uni,
kein Stress
Was du beschreibst klingt für mich eigentlich ziemlich normal muss ich sagen!
Ich finde 5 Jahre für eine Diagnose auch zeitig
Mein Bruder hat AD(H)S. Er war von Geburt an auffällig... Er kann sich sehr gut konzentrieren, wenn es um etwas geht, was ihn interessiert. Ansonsten kann er sich so gut wie gar nicht konzentrieren.
Er ist sehr impulsiv (auch heute noch mit 19).
Wie ist es denn im Kindergarten, wenn er was machen soll, was jetzt nicht direkt seinen Vorstellungen entspricht? Kann er sich konzentrieren (also im Rahmen eines lustlosen 5jährigen ) oder nicht?
LG
Dani
Hallo,
ADS kann meines Wissens in dem Altern noch gar nicht diagnostiziert werden, zumindest nicht zuverlässig.
Ich gebe dir recht, es treffen Symptome zu. Demnach hätte ich so ziemlich alles, was man haben kann: ADS, wenn ich müde bin, ADHS, wenn ich einen Schluck Alkohol getrunken habe, Depressionen, wenn .... usw.
Es mag also sein, dass dein Sohn manche Symptome für ADS erfüllt, das heißt aber noch lange nicht, dass er das auch hat.
Meine Erachtens werden derartige Diagnosen verfrüht und vorschnell gestellt. Manche Erzieher und auch manche Lehrer neigen auch zu so vorschnellen Urteilen, wohl, weil es einfacher ist, einem Kind dann ein Etikett aufkleben zu können und in eine scheinbar geeignete Therapie zu schicken, als sich zu fragen WARUM das Kind so ist.
Vielleicht langweilt sich dein Sohn bisweilen im Kindergarten oder es ist ihm schlichtweg an manchen Tagen zu unruhig?
Woran machen die Erzieherinnen denn fest, dass dein Sohn ADS hat?
Wie gut kennen sie sich denn mit diesem Krankheitsbild aus?
Haben sie eine qualifizierte Fortbildung zu dieser komplexen Thematik durchlaufen?
Verwechseln die Erzieher vielleicht ADS (verträumt, unkonzentriert) mit ADHS (leicht abenkbar, aufbrausend)?
Eine Diagnostik in dem Alter halte ich für sehr schwierig. Soweit ich weiß, sind das Aufmerksamkeitstests und Persönlichkeitsfragebögen.
Ich bin eher testkritisch eingestellt, weil ich selbst bei so billigen Psychotests in Zeitschriften merke, dass es doch von der Tagesform abhängt, wie man Manches beurteilt und bei Persönlichkeits-Fragebögen wage ich zu bezweifen, ob die ein Kindergartenkind schon selbstreflektiert beantworten kann.
Desweiteren wird sicher noch ein EEG gemacht.
Das heißt jetzt alles nicht, dass dein KInd kein ADS hat und die ERzieher keine AHnung haben. Es ist nur so, dass auch ich ADS oder ADHS hätte, wenn ich mir die Symptome durchlese, treffen einige auch auf mich zu, aber eben nur einige.
Wie verhält sich denn dein KInd zuhause? Kann es sich Anweisungen merken, auch Mehrfachanweisungen? Puzzeln kann es ja , hört es beim Vorlesen zu oder schweifen seine Gedanken da leicht ab? BRaucht er lange, um Aufgaben zu lösen, weil er einfach nicht in die Gänge kommt?
Meiner Erfahrung nach ist es oft so, dass ADS mit "Unterforderung" verwechselt wird. Wer sich langweilt oder eine AUfgabe für zu leicht befindet, strengt sich nicht ausreichend an oder kommt eben nicht in die Gänge. Nicht umsonst zeigt sich Hochbegabung nicht unbedingt in Supernoten.
Bevor du deinen Sohn zum Testen schickst, würde ich selbst einschlägige Literatur dazu lesen, auch, wie die Diagnose ablaufen soll und welche Tests gemacht werden. Vor allem, wie viele, es muss nicht sein, dass ein so kleines Kind schon testmüde gemacht wird und eventuell später notwendige Tests, die dann auch eine Chance auf Aussagekraft haben, verweigert.
18 zu : 1 ist auch kein besonders toller Schlüssel für die Betreuung von Kleinkindern, da frage ich mich dann doch: wie gut kennen die Erzieherinnen dein Kind? Hast du bei Gesprächen mit ihr das Gefühl, dass ihr vom gleichen Kind redet? Oder erkennst du dein Kin manchmal nicht? Ich weiß, dass sich Kinder zuhause anders benehmen können als anderswo, aber Aufmerksamkeit können sie nicht gezielt steuern.
Wenn ihr daheim keine eklatanten Probleme habt, würde ich nicht testen lassen, sondern auf die Schule warten und was nach geraumer Zeit die Lehrer sagen (nicht nach einer Woche! Ja, auch sowas gibt es. DIe Lehrkraft sagt den Eltern nach einer Woche, dass das KInd ADS habe. Nach Tests beim Schulpsychologen stellte sich dann heraus, dass sich das KInd gelangweilt hat. Allerdings hat dieses vorschnelle Urteilen das Lehrer-Schüler-Eltern-Verhältnis so negativ beeinflusst, dass das Kind nach den Pfingsferien die Schule gewechselt hat).
Du kannst dein kInd natürlich nicht selbst testen, da fehlt der nötige ABstand, klar, habt ihr sicher auch gelernt. Aber du kannst es beobachten und kennst, im Gegensatz zu vielen anderen Eltern, die meinen, sie könnten ein objektives Urteil über ihr KInd abgeben, die "Fehler (Halo-Effekt, ....), die einem beim Beobachten unterlaufen können. Daher solltest du schon in der Lage sein, dein Kind selbst beurteilen zu können und erst dann, wenn DU und später auch die LEHRER der ANsicht sind, dass das ADS/ ADHS ist, Tests beim Schul- oder KInderpsychologen in die Wege zu leiten.
Jetzt würde ich das nur mit seeeeeehr großen Bauchschmerzen tun.
LG und entschuldige, dass es so lang geworden ist,
delfinchen
"Ich bin eher testkritisch eingestellt, weil ich selbst bei so billigen Psychotests in Zeitschriften merke, dass es doch von der Tagesform abhängt, wie man Manches beurteilt und bei Persönlichkeits-Fragebögen wage ich zu bezweifen, ob die ein Kindergartenkind schon selbstreflektiert beantworten kann. "
Ähm...wie kommst du auf die Idee, dass ein Kiga-Kind sich selbst bewerten muß in einem Test? Hast du jemals auch nur einen dieser Tests gesehen? Oder kennst du nur die "billigen Psychotests" aus Zeitschriften? Keine Angst, diese Tests sind nicht mit den Tests für AD(H)S, Autismus,... für Kinder zu vergleichen. Und diese Tests sind auch nicht tagesformabhängig, da die Fragen auf das Verhalten in der Vergangenheit abzielen. Dort wird z.B. gefragt, ob das Verhalten JEMALS beobachtet wurde (also einmal reicht). Fragen zum Sprachstand sind dabei. Dann bekommen die Erzieher im Kiga auch noch einen Bogen zum Ausfüllen. Beim letzten mal waren es bei uns vielleicht so 8 Fragebögen und insgesamt 30 Seiten. Außerdem ist noch ein Bogen dabei, wo die Mutter den Vater und der Vater die Mutter "bewertet". Das ist der interessanteste von allen
Alles klar .
Ich kenne echte Tests von meiner AUsbildung, allerdings nur für Schulkinder. Und da ging ich davon aus, dass es so Fragebögen wie SESSCO/ LAVI/ SELMO auch für jüngere KInder gibt, denen dann die Fragen natürlich vorgelesen werden.
Und klar, dass auch Erzieher und Eltern eine Fragebogen bekommen, auch wenn dadurch "nur" weiche Daten gewonnen werden.
Aber welche Aussagekraft hat es denn, wenn ein Verhalten EINMAL beobachtet wurde??? Würde mich echt interessieren.
LG,
delfinchen
Das Test nicht defintiv bestimmen können, ob und vor allem welche psychische Erkrankung vorliegt sehe ich ähnlich.
Dass Menschen aber psychische Erkrankungen haben können steht für mich fest.
Wie man die diagnostiziert ist eine andere Frage.
"Dass Menschen aber psychische Erkrankungen haben können steht für mich fest.
"
selbstverständlich hat ein Mensch ein Problem, das behandelt werden muss. Der "Witz" an psychischen Erkrankungen ist eben nur, dass man hier keine Krankheitsursache (wie z.b. ein gebrochener Oberschenkel, Viren, Bakterien) sondern nur Symptome finden kann.
Kein Mensch weiß, was Intelligenz ist und trotzdem wird sie gemessen.
Das ist der Hauptspaß an der Psychologie
Hallo,
um es mit ganz deutlichen Worten zu sagen... es kotzt mich an, daß jedem Kind, was nicht 'richtig funktioniert' (eben etwas schneller, lauter oder ähnlilch ist) sofort AD(H)S an den Kopf geworfen wird.
Mein Kleiner (grad 5 Jahre alt geworden) war von Anfang an anders. Er war ein Schreibaby und auch heute ist es noch sehr anstrengend mit ihm. Er wird extrem schnell und auch heftig wütend. Da reichen schon Kleinigkeiten (der Schlüppi kneift oder hat die falsche Farbe) und dann kann er sich auch nur schwer beruhigen. Er bewegt sich extrem viel. Ist aufgeschlossen, allerdings ist das auch sehr abhängig vom Gegenüber. Ein System habe ich noch nicht erkannt - es gibt Menschen, die schließt er sofort ins Herz und andere, da macht er komplett dicht.
Antreiben hat den gleichen Effekt wie bei Dir - es wird nur noch schlimmer - genauso schimpfen/ermahnen.....
Andererseits ist er sehr anhänglich (lt. Psychologin auf mich fixiert).
Seit er ca. 3,5 Jahre alt ist, ist er in Kinderpsychologischer Behandlung. Letztlich ist es aber nur so, daß wir von dort die Verordnungen für die Ergo bekommen. Nun mit 4,5 Jahren wurden einige Tests durchgeführt. Da ich nie dabei war, weiß ich nicht genau, was gemacht wurde. Insgesamt waren es 3x ca. 1 Stunde. Ergebnis: AD(H)S ist vom Tisch (war mir vorher auch klar und ich bin Laie), Hochbegabung ebenfalls (habe ich auch nie vermutet), allerdings ist er wohl für sein Alter sehr weit (ist wohl auf dem Stand eines Durchschnittlichen 6-7jährigen). Allerdings ist er eben sehr unsicher und 'hochsensibel'. Da kann man nichts machen..... einfach nur versuchen, ihm Halt zu geben.
So wie Du Deinen Sohn beschreibst, klingt es sehr nach Christian (außer daß er scheinbar nicht so wütig ist wie meiner). Und ich sage - er hat kein AD(H)S. Laß die Diagnostik machen.... auch wenn vielleicht nichts rauskommt, bzw. so wie bei uns nichts, womit man so richtig was anfangen kann - schaden tut es keinesfalls.
Was bei Christian noch auffällt - ist der Akku alle, dann gibt es zwei Möglichkeiten... entweder hört er gar nicht mehr und ist doll wütend (schreit, trampelt, weint) oder ist extrem anhänglich, weint und klammert und wenn man ihn auch nur mal für 1 Sekunde zurücksetzen muß (ich habe ja noch zwei andere Kinder), macht es das nur noch schlimmer. Er ist dann kaum ansprechbar, weil er nicht mehr in der Lage ist, die Worte aufzunehmen.
LG
"um es mit ganz deutlichen Worten zu sagen... es kotzt mich an, daß jedem Kind, was nicht 'richtig funktioniert' (eben etwas schneller, lauter oder ähnlilch ist) sofort AD(H)S an den Kopf geworfen wird."
... kleiner Nachtrag....
Hat Christian eine gute Minute, dann ist er der zuvorkommenste, liebenswerteste und hilfsbereiteste Mensch, den ich kenne. Er ist extrem umsichtig, denke Voraus .... und das bei einem so kleinen Menschen.
Er war schon immer sehr schnell im Herausfinden, wie was funktioniert. Die Auffassungsgabe ist sehr gut. Aber das wird wahrscheinlich auch sein Problem sein. Ich habe es gegenüber der Psychologin so beschrieben.... er nimmt alles auf, aber sortiert nicht nach wichtig und unwichtig und daher ist es dann einfach zuviel an Infos. Und so in etwa ist es wohl auch.
Er ist auch extrem kuschlig und braucht ständigen Körperkontakt - allerdings nur von ihm vertrauten Personen und auch da nur dann, wenn er es möchte (außer bei mir - an mir 'klebt' er regelrecht).
LG
HI,
das könnte mein Kind sein was du beschreibst.
Nico hat aber auch noch eine sprachentwicklungsverzögerung, Dysgrammatismus.
Aufgrund dieser ganzen symptomatik war er jetzt beim Pädaudiologen. Hören kann er sehr gut, aber es steht der Verdacht auf eine Hörverarbeitungstörung, dies kann wohl unbehandelt zu ADS führen oder er wird in der Schule LRS bekommen (kurz formuliert).
Nico soll die sommerferien übungen machen. Erst 3 sachen merken, dann 4 und so weiter. Es war schon immer so, dass man ihm nur eine Sache zur Zeit als Aufgabe geben konnte.
Für viele Leute ist unser Kind auch zu lebhaft (Kinderärztin hat damit angefangen die ihn 1x im Jahr zu U-? sieht).
Hallo Uni,
lass Dein Studium beiseite! Guck Dein Kind an, gehe davon aus, dass Du durchschnittlich tickst und mit normalen Elterninstinkten ausgestattest bist. Was sagt Dein Mutter/Vater-Bauch zu Deinem Kind?
Das ist grundsätzlich die erste Frage, die mir immer mein KiA stellt. Und wenn er nichts festestellt und ich aber sage da ist aber was, dann guckt er nochmal genauer, weil er überzeugt davon ist, dass Mütter grundsätzlich ein sehr gutes Gefühl für "normal" beim eigenen Kind haben.
Ich höre mir schon seit mittlweweile 8 Jahre unterschiedlichste Prognosen und Diagnosen zu meinen Kindern an, von Erzieherinnen, die definitiv keine Ausbildung zu einem Diagnostiker je genossen haben und sehr oft gar nichts wissen über irgendwelche "Krankheiten", aber grundsätzlich 3 "passende" Buchstaben immer übrig haben um ein Kind zu etikettieren.
Klar soll man sein Kind möglichst objektiv anschauen und sich auch beraten lassen, aber der eigene Kopf und Bauch zählt mal mindestens soviel wie andere Meinungen.
Du kannst auch nicht bei jedem "Verdacht" diagnostizieren lassen, sonst kriegt das Kind wirklich den Eidruck: Mit mir ist was falsch, die sind nicht zufrieden mit mir, ich bin hier verkehrt - ganz schlecht für ein gesundes Selbstwertgefühl.
LG, I.