Hallo!
Es scheint nicht viel los zu sein aber auch wenn ich keine Antworten bekomme, schreib ich es mir von der Seele. Mein Sohn ist 10 Jahre alt. Hat seit guten drei Jahren die Diagnose ADHS und wird seitdem mit Medikinet retard (20mg) behandelt. Er hat noch ein paar Begleitsymptome (soziale Ängste z.B.) Er nimmt die Medis nur für die Schule, an den WE´s und in den Ferien nicht. Ich hatte eigentlich das Gefühl das er auf einem guten Weg ist, aber da habe ich mich geirrt. Zuhause kommen wir ganz gut klar. In der Schule läufts nur weil er einen sehr verständnissvollen Lehrer hat. Der wohl manchmal ein Auge zu viel zu drückt. Beim Therapeuten macht er nur mit wenn er möchte und wenn es schwierig wird macht er dicht. Er hat schon manchesmal 40 Minuten da gesessen und kein Wort gesagt. Dies kommt auch in der Schule vor, sobald es emotional wird, sobald er an sich und seinen Verhaltensweisen arbeiten soll, macht er dicht und man kommt nicht an ihn ran. Sein Therapeut und der Kinderpsychiater sind nun der Meinung er müsse stationär Behandelt werden. Das war ein Schock für mich. Es hat mich aber auch wach gerüttelt. Er entwickelt sich nicht weiter. Er macht nur unter Protest Dinge zu denen er keine Lust hat. Ich habe mich daran gewöhnt. Für mich ist es Normalität geworden. Ich wohne allein mit ihm und habe mich ganz auf ihn eingestellt. Dies wird aber die Gesellschaft und die weiterführende Schule nicht tun. Ich kann nicht einfach abwarten und hoffen das Alles gut wird. Der Therapeut meint er hätte in dem letzten Jahr bei der ambulanten Therapie keinerlei Fortschritte gemacht. Die Konsequenz ist eine stationäre Behandlung. Hat jemand Erfahrung damit?
Vielleicht würde eine Tagesklinik ja auch reichen? Hätte sicher beides Vor und Nachteile.
Mir macht das ganze echt zu schaffen. Seit Jahren fällt mein Sohn aus jedem Rahmen und mit der Diagnose, den Medis und der Therapie dachte ich, wir hätten einen Weg gefunden damit umzugehen und nun... Ich versuche nun die richtige Entscheidung zu treffen und hoffe ich entscheide mich richtig und mache nicht Alles noch schlimmer.
Bin echt ein wenig verzweifelt grad. Kann mir jemand mut machen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Erfahrungen mit psychiatrischen Kinderstationen oder Tageskliniken? Kennt jemand jemanden der jemanden kennt? Ich bin für jede Antwort dankbar.
Mein Soh soll in die Kinder und Jugendpsychiatire
mein Sohn kam mit 12 in die Klinik für knapp 3 Monate - und es war super!
Er hatte die Diagnose schwere hyperkinetische Störungen des Sozialverhaltens mit einer Variante von ADS.
Bei ihm was das Aggressive ein extremes Problem. Er prügelte alles was schwächer war, zertrat Möbel, schlug auch mich etc.
Erst sollte er in eine "staatliche" Klinik, aber da hab ich einiges Negatives drüber gelesen. Hab dann selbst gesucht und bin auf eine Alber-Schweitzer-Einrichtung gestossen wo mich die Bilder sofort angesprochen haben.
Bin dann mal hingefahren und habs mir angesehen und mir das Konzept erklären lassen - Super!
Wartezeit bis es losging waren aber locker 3 Monate......
Die ersten knapp 2 Wochen war Kontaktsperre zum Kind, aber mit den Betreuern hab ich gesprochen.
Dann war Eltern-WE wo mein Ex und ich hingefahren sind und ihn abgeholt haben für 3 Stunden.
Und ab da kam er jedes WE dann heim.
Alle 2 Wochen war Nachmittags nen Gespräch mit Betreuern, Psychologen und so. Da gings darum das die Eltern mal reden und sagen was ihnen so in den Sinn kommt - und ich hab geredet wie ein Wasserfall *lach*
Mein Ex hingegen hat nur seine Zeit abgesessen und nix weiter gesagt.....
Die erste Zeit nach der Therapie lief es auch besser, aber dann verfiel er doch wieder ins alte Muster....
Hallo,
genauso ließ es bei meinem Sohn auch.
Er hatte schon die Diagnose ADHS aber irgendwie kamen wir mit Medikamenten nicht voran.
Du schreibst selbst, daß die Probleme sind wenn es emotional wird.
Mein Sohn war 3 Monate in der KJP und kam dann mit einer zusätzlichen Diagnose wieder raus, nämlich: Asperger Syndrom
ADHS und Asperger gehen oft einher. Asperger ist ja eine emotionale Entwicklungsstörung und wenn ich Deinen 'Beitrag so lese, läuten bei mir die Glocken.
Ich weiß daß dieser Gang in die KJP schwer fällt und es wäre gelogen wenn ich Dir sage daß das dort nicht schlimm ist. Aber ohne diese Zeit wüßten wir bis heute nicht, daß das Hauptproblem bei meinem Sohn Autismus und nicht ADHS ist.
LG und alles Gute!
Kerstin
Eine Psychiatrie ist nichts anderes als ein Krankenhaus. Bei einer körperlichen Erkrankung würdest Du auch nicht zögern, ihn dorthin zu schicken, oder?
Manchmal tut es Kindern gut, aus dem gewohnten Umfeld und Alltag hinaus zu kommen und in einer KJP einen ganz anderen Rhythmus zu erleben. Eine Tagesklinik könnte diesen Effekt nicht bieten. Daher könnte ein stationärer Aufenthalt schon sinnvoll sein, auch wenn es erstmal hart für euch beide sein wird, getrennt voneinander zu sein.
Wenn Dein Sohn bei dem Therapeuten so wenig mitarbeitet, würde ich allerdings vielleicht auch einen Therapeutenwechsel (zusätzlich) in Betracht ziehen. Scheinbar konnte der Therapeut kein Vertrauen zu Deinem Sohn aufbauen, hat keinen rechten Draht gefunden - und das ist sehr wichtig bei einer Psychotherapie! Wenn der eine Therapeut nicht weiterkommt, schafft es vielleicht ein anderer, an Deinen Sohn ranzukommen - das wäre sehr wichtig!
Hallo,
ich kann nur von "außenstehend" berichten. In der Klasse meiner Tochter (jetzt in die 3. gekommen) ist ein Junge der auch ADS hat. Er war mehrere Monate im Krankenhaus. So hat die Lehrerin es den Kindern erklärt. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.
Von einem ständig prügelnden Jungen (er hat Mitschüler angegriffen, mit Gegenständen geworfen und sogar die Lehrerin mit Gegenständen geschlagen. Wen er "Tickte" mussten alle andren Schüler sofort die Klasse verlassen) zu einem wirklich freundlichen Jungen.
Für die Eltern war es sicher hart ihn nicht zu Hause zu haben aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ob es für immer so bleibt weis ich nicht aber im Moment ist er ein sehr beliebter Mitschüler, war mit auf Klassenfahrt usw....
Er war zu jedem Zeitpunkt voll intigriert die Kinder haben ihn Briefe geschrieben und ins Krankenhaus geschickt und sich ständig bei seinen Eltern erkundigt wie es ihm geht.
Ich glaube auch das hat den Eltern und dem Jungen viel Kraft gegeben.
LG dore
Ich habe es hautnah mitbekommen, der Bruder meines jüngsten Patenkindes war "schwer" ADHS-krank, die Mutter am Verzweifeln, trotz Medis. Auch er war 3 Monate in unserer Kinderpsychiatrie - Gottseidank !
Zuerst garkein Besuch, dann hin und wieder - dann mal probeweise heim usw. und so war es genau richtig.
Ich glaube, es ist auch wichtig, dass diese Kinder mal aus ihrem teilweise schon mitgeschädigten Umfeld rauskommen, dass auch das mal "durchatmen" kann - besonders auch Geschwister, die haben es nämlich auch nicht leicht.
Ambulant bringt keinen Fortschritt? Dann ist stationär die einzig wahre Möglichkeit. Hab doch ein bißchen Vertrauen - das sind dort Fachleute.
Die Kinder fühlen sich sehr wohl und verstanden dort. Der Junge würde jederzeit wieder hingehen !
Du hast Dich ganz auf ihn eingestellt ? Falsch ! Du bist auch noch ein eigenständiger Mensch - sieh zu, dass DU eine Psychotherapie kriegst, denn Du brauchst sie nötiger, als Du denkst. Meine Freundin hat das auch einsehen müssen.
Keine Gesellschaft und keine Schule wird sich voll nur auf Dein Kind einstellen, sondern ER muss lernen, mit dem Leben klarzukommen. Eine Mutter, die ihn als Lebensmittelpunkt sieht, ist keine Hilfe.
Nicht böse sein, ich habs miterlebt - ich bin ehrlich. Ei tei tei hilft Dir nicht.
Schick Dein Kind in die Klinik und tu endlich auch was für Dich - Du wirst es noch sehr brauchen, denn die Probleme gehen schon noch eine Weile....
LG Moni
Hast du dir das mit "nur für die Schule" selber ausgedacht oder hat dir das ein Arzt gesagt? Ich finde es unfassbar das sowas nach wie vor propagiert wird, wenn dein Kind Diabetes hätte würdest du ihn doch am We auch nicht ohne Medis lassen. Schon mal vom Rebound-Effekt gehört?
Im Übrigen sprechen die meisten Kinder auf normale Medis viel besser an als auf Retard.
Was die KJP betrifft: für mich war es der Anfang vom Ende, die Tagesklinik für meinen Bruder auch verschwendete Zeit. Sofern da nicht ADHS-spezifisch gearbeitet wird (und ich meine wirklich, nicht pseudo), hat das keinen Sinn, normale Therapie ist bei ADS kontraindiziert.
ich bin da etwas anderer meinung als du, was die gabe der medikamente angeht.
ich habe selber einen sohn mit adhs und arbeite in einer kinder- und jugendpsychiatrie. man muss da echt jedes kind individuell sehen. hat es einen rebound gibt man das medikament logischerweise durch. ich habe es aber noch nicht oft erlebt, dass patienten einen rebound hatten. sonst kann man echt die medikamente sozusagen bei bedarf geben. ich arbeite jetzt auf einer jugendstation und dort können absürachefähige patienten selber entscheiden, ob sie die zweite tagesdosis nehmen wollen oder nicht.
was ist eine normale therapie?
viele grüße maren
Gesprächstherapie, hinsetzen und . Meiner Erfahrung nach brauchen diese Kinder gleich eine Verhaltenstherapie.
Vielleicht hat sich in den KJPs ja in den letzten Jahren was geändert, oder ich hab einfach immer die besch...eidenen abgekriegt, mir stellts auf jeden Fall immer alles auf wenn ich sowas höre. Ehrlich, meine damalige Psychologin würde ich mir gern mal vorknöpfen, die blöde Kuh
Mein Sohn und mein Mann sind beides ADHSler und ich kann dir sagen wenn die ihre MEdis auslassen dauert es jedes Mal ne ganze Weile bis der Pegel wieder stimmt und sie rund genug laufen!
Denn mein Mann hatte ne Zeitlang zu wenig über ca. 4 Wochen, genommen und das dauerte 3 Monate bis es wieder gut lief. Mein Sohn wenn mal zu wenig nimmt oder nichts ( weil ich es wirklich mal vergaß) ist ein völlig anderer Mensch dann.
Damit bin ich sicher machst du was falsch.
Ela
Hallo,
ich danke euch sehr für eure Antworten. Ich habe jetzt auch die Entscheidung getroffen. Es gibt keiine wirklichen Alternativen. Nun wird es wohl Monate dauern bis er einen Platz bekommt. Ich hoffe auch das die Medikation dort nochmal überprüft wird. Sein Therapeut meint er vermute eine Depression bei ihm und ich glaube es liegt an den Medis.
Ohne Medis ist er sehr viel fröhlicher. Er meinte auch die Medis würden ihn aggressiv machen. Dies wundert mich allerdings da mit Medis ja weniger Schulhofprobleme entstehen.
Das UKE ist für uns zuständig und ich werde ihn dann wohl auch dort ambulant behanden lassen. Momentan fahren wir immer in die Innenstadt. Seine weiterführende Schule wird genau gegenüber vom UKE sein. Ich hoffe das sich dann ein gutes Netzwerk ergeben kann und die Wege würden sich auch sehr verkürzen.
Ich danke euch auf jeden Fall sehr, für jede Antwort.
Liebe Grüße
Michi
Na super
Nun heisst es plötzlich von Seiten des UKE. Er könne nur mit richterlichen Beschluss in der Kinderakutstation aufgenommen werde. Er müsse sonst freiwillig kommen. Hallo! Er ist 10 und geht nirgends freiwillig hin wo er an sich selber arbeiten muss. Das ist ja Teil der Symptomatik. Verstehe ich irgendwie nicht???
Hatte mich nun endlich dafür entschieden und hatte dies nun wirklich als den besten Weg gesehen und nun dies. Nagut, vielleicht werde ich ja eher was bei der Tagesklinik.