Hallo!
Ich bin auf der Suche nach Erfahrungen.
Mein Sohn (fast 4) hat X-Beine (Genu Valgum) und das ziemlich dolle.
Letztes Jahr ging es daher zum Arzt, welcher verodnete: 2x die Woche Krankengymnastik, Einlagen, Nachtlagerungsorthesen.
Er war der Meinung, es ist nichts genetisch (trotz mehrerer betroffener Männer in der Familie!) und wird schon werden.
Nun war ich bei einem anderen Arzt, leider musste ich lange auf den Termin warten.
Ergebnis: Definitiv genetisch, komplett andere Einlagen, später OP.
Alles andere wäre Quatsch, Gymnastik ein netter Zeitverteib, die Schienen nur Quälerei (oh ja).
Ich war verdammt sauer, denn die Gymnastik und die Schienen haben uns den letzten Nerv geraubt und der Krankenkasse mehrere tausend Euro (!).
Zur Wahl standen Schienen für 24 Stunden (also rund um die Uhr) oder OP.
So, nun soll er also im nächsten Jahr (ca) operiert werden.
Es wird geklammert an der Aussenseite der Knie (genaue Bezeichnung habe ich in der Aufregung vergessen), damit die Beine nur an einer Seite quasi weiterwachsen und sich dadurch richten.
Hatte das hier schonmal jemand? Wie läuft das ab mit der OP und danach?
Die Sehnen müssten ja auch total überdehnt sein innen, wird das wieder?
Ja, Rehakids kenne ich aber bisher habe ich dort nichts dazu gefunden.
War es die richtige Entscheidung, auf die Schienen zu verzichten und eine OP anzustreben?
LG
Genu valgum (X-Bein), OP
"mehrere tausend Euro"... das ist leider ein ganz fetter Grund dafür, warum zu viele Kinder in Deutschland einen Müll angedreht bekommen, der keinen anderen Zweck hat, als die Kassen zu füllen...
Nun kann ich selbstverständlich aus der Ferne nicht sagen, ob ich eine OP für sinnvoll halte oder nicht und bitte aber unbedingt zu bedenken, dass Operationen immer hohe Risiken mit sich ziehen und das eine OP nicht die Ursache von Beinverkrümmungen mindern!
Wenn es wirklich so schlimm ist, dann würde ich auf jeden Fall die Therapie mit Nachtschienen und Gymnastik weiter betreiben. Sind Knickfüße zu beklagen, dann reichen sehr oft auch therapeutische (nicht orthopädische) Einlagen mit Gymnastik und psychomotorischen Übungen (eigentlich sollten solche Übungen für alle Kinder so normal sein, wie das alltägliche Zähneputzen).
Ich warne nicht umsonst vor zu übereilten Operationen,- in meiner Praxis habe ich schon sehr bedauernswertes erlebt, was ich jedem einzelnem Kind lieber erspart hätte.
Hallo!
Danke erstmal für deine Antwort!
Der Fersenabstand bei meinem Sohn beträgt 9 cm, was der Arzt damit kommentierte, dass dies ganz schön viel sei. Mein Sohn ist 3.
Dass die OP nicht die Ursache bekämpft, ist klar.
Aber es ist bei ihm genetisch, also müsste damit die "Ursache" quasi erledigt sein, oder?
Weißt du was ich meine?
Ich bin noch nicht wirklich in der Materie drin, ich bin gerade erst dabei mich ein wenig mehr zu informieren.
Mein Opa mütterlicherseits hatte dieses Problem sehr massiv, seine Beine sahen genauso aus wie die meines Sohnes (also die "Drehung" der Knie). Nun habe ich erfahren, dass der Halbbruder meiner Mutter das gleiche Problem hatte und es die Generationen davor es bei den Männern auch immer wieder vorkam.
Seine Beine wurden auch mal geröntgt, die Knochenstruktur ist ok.
Knickfüße hat er nicht, zumindest fiel dieses Wort noch nie.
Allerdings krallt er die Zehe immer sehr ein und macht sie fast nie lang. Egal ob beim Stehen oder Laufen.
Er bekommt nun andere Einlagen für die Schuhe, welche auch an der Ferse etwas erhöht sind. Keine Ahnung wie die genau heißen.
Der Arzt meinte, die Gymnastik macht wenig Sinn da dadurch jediglich die Muskulatur aufgebaut wird. Dies ändert aber nichts an der Beinstellung.
Bei der OP sollen die Wachstumsfugen geklammert werden.
Ich hab mich mal ein wenig belesen, so recht schlau wurde ich aber nicht. Ich finde es gibt sehr viele unterschiedliche Meinungen im Netz zu finden und verschiedene "Daten", was die Risiken und Genesungsdauer betrifft.
Kannst du mich da ein wenig aufklären? Deine Antwort klang so "wissend"
Hallo,
ich kann mir zwar denken, was gemeint ist, müsste mir die Beinchen und Füße aber genauer anschauen, um wirklich eine kompetente Antwort liefern zu können.
Die Untersuchung dauert rund 30 Minuten + länger und das nicht umsonst.
Wenn Schönberg (Holstein) nicht zu weit weg ist, dann kann ich mir das gerne mal alles genauer anschauen (kostet Euch nix).