Hallo ihr Lieben,
ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, ob dies das richtige Forum für meine Frage ist, aber ich versuche es einfach mal:
Und zwar geht es um meine große Tochter. Sie ist 7 und geht in die 2. Klasse. Da hatten wir jetzt ein Elterngespräch und da kam es wiederholt durch die Sport- und Schwimmlehrer zur Sprache, dass sie große Probleme mit ihrer Koordination hat, gerade wenn es darum geht Arme und Beine in Einklang zu bringen. Sie bewegt sich sehr unsicher. Diese Dinge wurden auch schon im Kindergarten damals angesprochen, deshalb waren wir beim Kinderturnen in der Hoffnung, sie lernt mit ihrem Körper besser umzugehen. Dinge, die sie lange übt, gelingen ihr letztendlich auch- wie z.B. Fahrrad fahren, aber es dauerte wirklich sehr lange. In den letzten Jahren habe ich auch versucht sie in Sportarten, die ich selber gerne mache, einzuführen: Inlineskaten, Schlittschuhlaufen, Skifahren, Reiten - bei allen Dingen macht sie sich sehr steif. Sie möchte es gerne können, bekommt es aber leider nicht hin, sich entspannt zu bewegen. Dazu fällt auch auf, dass sie stets auf Zehen spitzen läuft - macht man sie darauf aufmerksam läuft sie für kurze Zeit über den ganzen Fuß um dann wieder in ihren typischen Zehengang zu verfallen. (Neue, fremde) Treppen bereiten ihr große Probleme. Angst, Unsicherheit oder Koordinationsschwierigkeiten? - Ich weiß nicht, wie ich es richtig einschätzen soll.
Unsere Kinderärztin meinte damals bei der letzten U (vor der Einschulung), das verwächst sich, sie braucht noch ihre Zeit und sie ist halt eher der vorsichtige Typ...
Aber langsam zweifel ich doch daran, ob wirklich noch alles im grünen Bereich ist. Zumal ich jetzt auch den Vergleich mit ihrer jüngeren Schwester habe (4 Jahre alt). Die lernt alles so rasant.
Kennt ihr das? Was soll ich tun? Wo kann ich mich hinwenden?
Das schlimmste daran ist ja, das es sehr an ihrem Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen nagt. Sie fragt ja selber "Warum bin ich so ungeschickt?" oder "Warum kan ich das nicht wie die anderen?"
Ich danke im voraus für jede Hilfe
Probleme mit der Koordination?
Hallo celini13,
spontan fallen mir zwei Sachen dazu ein:
Seid Ihr schon einmal bei einem Osteopathen gewesen? Oft haben Koordinationsschwierigkeiten ihren Ursprung in Blockaden an der Wirbelsäule, die durch einen Osteopathen gelöst werden können. Mein ältester Sohn hatte das KiSS-Syndrom und ist mehrere Male behandelt worden. Ich habe schon von vielen erstaunlichen Ergebnissen nach einem einmaligen Besuch gehört! Wäre vielleicht einen Versuch wert!
Und das zweite: Habt Ihr mal ihre Sehfähigkeit überprüfen lassen? Falls nicht, würde ich das auf jeden Fall auch einmal klären. Nicht richtig sehen zu können, kann sich sicherlich auch in Unsicherheit und Koordinationsschwierigkeiten äußern.
LG,
obiana
Danke für deine Antwort.
Bei einem Osteopathen waren wir noch nicht.
Ihre Sehfähigkeit haben wir ausführlich untersuchen lassen, mit etwa 3 Jahren das erste mal seitdem regelmäßig, waren auch in spezieller Sehschule, da ich dachte, dass sie den Sehfehler von mir geerbt haben könnte. Hat sie aber nicht - alles in Ordnung mit dem Sehen.
Aber das mit dem KISS werde ich mal verfolgen, diesen Tipp bekam ich vor Kurzem auch von anderer Seite.
Dank dir
Hast Du die Kleine mal auf Winkelfehlsichtigkeit durchchecken lassen? Schau mal rein bei www.ivbv.org - viele Augenärzte gehen mit ihren Untersuchungen gar nicht so weit.
Für mich klingt das irgendwie danach...
Hat denn deine Tochter nie "professionelle" Hilfen bekommen? Z.B. in Form von Ergo, Physio oder Frühförderung? Hat euer Kinderarzt dich da nie darauf hingewiesen (bei der FF), dass es sowas gibt und dass man sich da anmelden kann/sollte/muss? Und hat er euch kein Rezept für Ergo und oder Physio ausgestellt - hauptsächlich natürlich Ergo?
Ich HASSE Kinderärzte mit der Meinung "das verwächst sich" ... NICHTS verwächst sich von allein. Das ist alles harte Arbeit. Sowohl von den Eltern, als natürlich auch vom Kind. Und da die allermeisten Eltern nun mal keine Ausbildung zum Ergotherapeuten,... haben, brauchen sie Hilfe und Anweisung, was sie mit dem Kind gezielt üben sollen. Das Kinderturnen ist schön, aber helfen tut es deiner Tocher kaum. Sie braucht gezielte Übungen für ihre Erkrankung.
Nun zu dem "Erkrankungsbild" deiner Tochter. Das kann vieles sein. Ich habe nur einmal ein Mädchen kennengelernt (sie war ca. 8 Jahre), die ebenfalls IMMER auf Zehenspitzen gelaufen ist. Sie war zu der Zeit im KH (mein Sohn war dort auch stationär für 4 Wochen). Dort wurde bei ihr überprüft, warum sie immer auf Zehenspitzen läuft, abwohl keine organische Sache dahinter steht - DAS ist etwas, was vorher natürlich getestet werden muss. Alle Bänder, Nerven, Sehnen,... waren lang genug also bekam sie dann Physio und die Auflage nicht mehr zu laufen - also Rollstuhl. Und natürlich war regelmäßig ein Psychologe da, denn das Selbstbewußtsein war bei ihr auch angeknackst.
Nein, Hilfe gab es keine. Unsere Ärztin wiegelte alle Hinweise ab - sie findet, sie ist vollkommen gesund. Auf Drängen hin waren wir mal beim Orthopäden, weil sie sich mit etwa 2,5 vollkommen weigerte zu laufen. Der befand sie für organisch gesund und meinte sie ist ein geschickter Schauspieler, da ja auch grad die Zeit der generellen Trotzphase dazu kam.
Meine Mittlere hatte KISS im Babyalter, das hatte unsere Ärztin erkannt und per Physio behandeln lassen, deshalb versuchte ich zu glauben, dass sie auch bei meiner Großen Recht hatte und wirklich alles normal ist.
Ich werde sie nach euren Antworten wirklich nochmal bedrängen wegen Ergo, Osteopathen usw.
Man, ich will endlich, dass sie selbstsicher durchs leben gehen kann
Hallo!
Besprich das nochmal mit der Kinderärztin und hole notfalls eine zweite Meinung ein.
Ergotherapie ist aus meiner Sicht sehr sinnvoll. Dort wird eine genaue Befunderhebung gemacht und dann spielerisch an den "Problemen" gearbeitet. Vielleicht hilft zusätzlich Psychomotorisches Turnen. Aber einfach abwarten würde ich auf keinen Fall sondern beim Arzt wirklich Druck machen, wenn er sich stur stellt.
Zudem würde ich einen Termin bei einem Orthopäden machen (wegen dem Zehenspitzengang) und auch beim Augenarzt.
Such vielleicht eine andere Sportart. Ich habe selber Gleichgewichtsprobleme. Im Alltag spüre ich die nicht, aber Inlineskate- bzw. Schlittschuh fahren ist mir immer ziemlich schwer gefallen. Ich konnte es einigemaßen, aber ich habe es nicht aus Spaß gemacht sondern nur, um mit den anderen mitzuhalten.
Vielleicht ist auch "normales" Reiten nicht so gut, weil es viele Reize auf den Körper ausübt. Beim therapeutischen Reiten hingegen wird genauer geschaut, wie lange es für das Kind okay ist, auf dem Pferd zu sitzen, ob es Unterbrechung durch andere Übungen braucht usw.
Sucht vielleicht Sportarten, die nicht so stark das Gleichgewicht belasten bzw. bei denen es nicht gleich zu Stürzen kommt, wenn die Koordination nicht so gut ist. Spontan fällt mir da Karate/Judo, Kinderturnen, Kindertanz, Schwimmen oder auch Ballet etwas. Wichtig ist, dass es ohne Leistungszwang ist und dass der Trainer/Übungsleiter in der Lage ist, auf die Koordinationsprobleme Deiner Tochter einzugehen.
Aber am allerwichtigsten ist es aus meiner Sicht, dass nach der Ursache geforscht wird und Deine Tochter entsprechende Therapie bekommt.
LG Silvia
Danke auch für deine Antwort.
Wie oben schon geschrieben: orthopädisch ließen wir schon abklären und auch beim Augenarzt waren wir schon - von der Seite können wir annehmem, dass sie organisch fit ist. (wenn die Ärzte recht haben)
Beim Kinderturnen war sie bis vor Kurzem - da will sie nicht mehr hin, obwohl die Lehrer um ihre Schwierigkeiten wussten und klar war, dass sie dort nicht mitmacht um spezielle Leistungen zu erzielen. Die Trainer gingen sehr gut damit um und waren sehr einfühlsam und geduldig, trotzdem möchte sie nicht mehr.
Schwimmen geht sie auch schon eine ganze Weile, seit 2 Jahren jetzt fast - trotzdem kann sie noch nicht richtig schwimmen - im tiefen Wasser bekommt sie Panik, Tauchen macht sie jetzt seit Kurzem aber endlich mit.
Wegen Tanzen oder Ballett könnte ich mich mal umschauen, das würde ihr wahrscheinlich auch richtig Spaß machen, zumindest tanzt sie zu Hause sehr gerne.
Reiten übt sie mit mir auf meiner alten Stute - aber es ist jetzt nicht reiten im Sinne von Pferd selber lenken, sondern ich habe die alte Dame an der Longe und meine Tochter sitzt oben drauf, macht Entspannungsübungen auf dem laufenden Pferd oder Voltigierübungen auf dem stehenden Pferd. Zum "richtigen" Reiten haben wir ein Pony, das nutzt aber eher die Kleine, denn meine große Maus ist einmal runtergefallen und traut sich nun nicht mehr drauf.
Aber es stimmt schon, alle Dinge die Koordination verlangen fordern viel Überwindung von ihr ab.
Versuch irgendwie an eine Überweisung zur Ergotherapie bekommen.
Vielleicht lässt sich Deine Ärztin drauf ein, dass es erstmal nur ein oder zwei Stunden zur Befunderhebung sind.
Nicht alles verwächst sich von alleine. Hätten wir auf unsere erste Kinderärztin und den ersten HNO-Arzt gehört, hätte unser großer Sohn erst mit vier Jahren Logopädie bekommen und würde heute mit Sicherheit nicht zur Regelschule gehen können. Erst etliche Arztwechsel haben eine rechtzeitige Diagnostik und Therapie ermöglicht.
Wenn Deine Tochter schon bestimmte Dinge meidet, dann ist ihr ihr Problem bewusst und sie "leidet" darunter. Aus dem Grund dürfte sich die Ärztin eigentlich nicht weigern.
Vielleicht hast Du einen Hausarzt, zu dem Du schon lange gehst und der ggf. bereit wäre, Ergotherapie zu verordnen.
Hallo,
das was du hier beschreibst, kenne ich von meinem Sohn (er ist mittlerweile 22) sehr gut. Es liest sich fast, als würdest du ihn beschreiben.
Er war in allem ungeschickt und war damit in seiner gesamten Kindheit in Behandlung. Krankengymnastik, Hippotherapie, Psychomotorik, Ergotherapie (da insgesamt 4 Jahre).
Es hat was gebracht! Allerdings ist und wird er nie so sportlich sein, wie andere in seinem Alter, aber er hat gelernt damit umzugehen. Hat sogar Spaß an einer Sportart gefunden und in seinem Alltag merkt man ihm eigentlich gar nichts an.
In der Schule ist er allerdings nie über eine 4 in Sport hinaus gekommen.
Alles Gute!
LG Petra