Hallo,
bei mein Sohn wurde vor 2 Jahren AD(H)S diagnostiziert im SPZ...
Wir haben ihm die letzten 2 Jahre 5 Mal von versch. Psychologen und Ärzte testen lassen weil ich es nicht wahr haben wollte, ich war immer der Meinung das es Erziehungsfehler sind....
Kurz was zu seinem Verhalten:
Er ist sehr unruhig und hat immer Hummel im Po.
In der Schule ist er immer im Bewegung, kann kaum sitzen bleiben, macht Geräusche, fällt vom Stuhl, geht alle 10 min auf die Toi und hat nen richtigen Bewegungsdrang.
Zu Hause muss er immer beschäftigt werden und hört auf keine Anweisungen.
Er bockt ziemlich schnell rum und bekommt nen Wutanfall.
Wenn man sich mit ihm beschäftigt kann er sich auch für länger zeit sich konzentrieren.
Er liebt es Gesellschaftsspiele zu machen und macht am liebsten spiele für Große.
Unterwegs ist es so das er mit dem einen oder anderem Kind zusammen eckt (vor allem die auch sehr Lebhaft sind). Das er immer das letzte Wort hat und wenn einer Mist baut ist er immer dabei.
Da er überhaupt keine Grenzen kennt und auch nicht hört wenn man was sagt.
Er hat viel Freunde und hat einen IQ von 120.
Nach lange hin und her und da er auch jetzt in der Schule ist, habe ich mich von meinem Mann überreden lassen ihm zu helfen....
Dennoch bin ich skeptisch was die Medikament angeht und ich hab Angst um mein Kind.
Ich habe so vieles negatives gehört und ich gesehen...
Mein Patenkind hat auch AD(H)S und bekommt Ritalin LA...
Ich merke sofort wann sie die Tabletten bekommen hat und wann nicht....
Mein Patenkind ist so gut wie ich ansprechbar, lacht nicht und zeigt keine Emotionen.
Sie isst nichts und schläft nicht und das obwohl sie die Tabletten schon seit 3 Jahre bekommt. Sie ist richtig Gefühlskalt und hat auch einen Tunnelblick.
Davor habe ich einfach Angst. Ich möchte mein Kind nicht verändern, ich möchte nicht das er rum läuft wie ein Zombie, ich möchte das er spass am Leben hat...
Aber ich möchte ihm auch helfen das er sich in Schule besser konzentrieren kann, dass er nicht jeden Tag auf "gelb" steht bzw. das der Lehrer ihm schimpft und auch ich möchte ihm nicht immer schimpfen...
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll?
Der Doc hat uns jetzt Medikinet verschrieben und davon soll er 1-3 Tag: früh 1/2 - 5mg nehmen. 4-7 Tag: morgen 1/2 - 5mg mittags 1/2 - 5mg.
7-9 Tag: morgen 1 Tbl. - 10 mg mittags 1/2 - 5mg.
10-12 Tag: morgen 1 Tbl - 10mg mittags 1 Tbl - 10 mg
Ab 13 Tag: morgens 1 1/2 Tbl und mittags 1 Tbl also insgesamt 25 mg
Ich finde die Dosis relativ viel und zu hoch ich habe angst das er dann über dosiert ist auch vor dem Nebenwirkungen habe ich Angst....
Die Haupt Nebenwirkung ist ja Appetitlosigkeit und Schlafmangel.
Was ist wenn er nichts mehr schläft? Der Körper gibt doch dann mal um oder?
Was ist wen er nichts isst? Dann fehlt ihm doch die ganzen Vitamine?
Wie sieht das mit den Blutwerten aus? Verschlechtern die sich dann? Der Schilddrüsen wert ist ja schon a weng erhöht....
Oh man lauter Fragen und Zweifel... Und warum muss er Mittags auch Tbl nehmen?
Es ist doch nur für die Schule!
Der Doc meinte entweder ganz oder gar nicht... Er meinte wenn ich nicht zu 100% dahinter steh soll ich es lassen...
Mein Mann möchte es aber und ich möchte ihm ja helfen aber ich hab solche Angst....
Bin ich eine schlechte Mutter wenn ich mein Kind ruigh stelle? Ich liebe mein Sohn wie er ist aber ich möchte nicht das er mal alleine da steht ohne freunde durch sein Verhalten....
Vll. könnt ihr mich beruhigen und mir eure Erfahrung berichten?!
Vll. könnt ihr mir eine Rat geben was ich tun soll? Was das richtige ist?
Verzweifelte Grüße..
Viele fragen zu Medikinet
Hallo,
fühl dich erstmal ganz fest gedrückt. Es ist nie leicht, seinem Kind Medis zu geben.
Normalerweise werden Medis ja langsam eindosiert. Sobald du oder dein Sohn Nebenwirkungen feststellen, müsst ihr natürlich sofort zum Arzt gehen. Es sind nun mal Medikamente.
Keine Angst, wegen dem Essen und Schlafen machst du dir eindeutig zu viel Gedanken. Zumal das doch auch morgens und mittags eingenommen wird und abends der Wirkspiegel weniger wird.
Ich kann dir nur raten, deinem Sohn das Medikament zu geben. Offenbar ist gut und ausführlich diagnostiziert worden und das Medikament wird ihm gut helfen. Es braucht natürlich einige Zeit, bis er richtig eingestellt ist aber dann wird es besser. Dein Patenkind hat vielleicht nicht die richtige Dosis oder bräuchte eine andere Zusammensetzung?
Ich habe die Medikamentengabe bei meinem Sohn sehr sehr lange vor mir her geschoben und letztendlich erst gegeben als er schon fast erwachsen war (als er in der 12. Klasse nichts mehr kompensieren konnte und krachen ging). Heute mache ich mir Vorwürfe - er hätte einen einfacheren Weg haben können, hätte er eher Medikamente bekommen.
Falls du Fragen hast, schreib mich gern an.
Liebe Grüße
Suse
Hallo charlie-harper-fan, also helfen kann ich dir leider nicht wirklich.Ich weiß aber wie es ist seinem Kind Medis geben zu müssen das it nicht einfach. Aber du wirst es merken wenn dein Kind sich verändert und dann kannst du handelt.Da haben wir auch gemacht.
Aber ich bin gerade auch etwas geschockt über die Auflistung des Verhaltens deines Sohnes,denn ich finde viele Gemeinsamkeiten zu meiner Tochter. Aber ich bin bei allem noch nie auf den Gedanken gekommen sie auf AD(H)S testen zu lassen.
Und sag mal sind Kinder über einem IQ von 100 nicht schon hochbegabt?
Ich drücke euch die Daumen und wünsche euch alles gute und viel Glück!
Liebe Grüße Verena
Ein paar Tipps:
Appetitlosigkeit: Kann man verhindern, in dem man die Medis immer direkt VOR dem Essen gibt. Wirkeintritt ist nach ca. 30 Minuten und dann ist das Kind schon satt.
Schlafen: Der Schlafrythmus, der bei vielen Ad(h)s-Kindern gestört ist, kann sich auch verbessern.
Ganztägige Gabe: Das Kind soll eine emotionale Stabilität erreichen. Wenn man sich gut fühlt (durch Medis), verhält man sich besser, bekommt positivere Rückmeldungen. Das wiederrum wirkt sich auf die Selbstwahrnehmung aus und unterstützt den Behandlungsverlauf zusätzlich. Außerdem wäre es doch furchtbar, wenn man dem Kind signalisiert: "Du musst das für die Schule nehmen, am Wochenende oder nachmittags brauchen wir das nicht." Damit bekommt die Schule einen zu hohen Stellenwert. Das Kind ist verunsichert, warum es die Schule nicht aus eigener Kraft schafft, den Rest des Tages aber schon.
Das kann dann auch ein späteres Suchtverhalten begünstigen: Das Kind lernt, vor ausgewählten Situationen Pillen zu nehmen und gerät womöglich in eine psychische Abhängigkeit.
Bei dauerhafter Medi-Gabe kann dagegen das Suchtpotential deutlich verringert werden (eben durch den o.a. Selbstwertaufbau).
Dosis: Als Faustregel gilt für einen fertig eingestellten Patienten eine mg-Gabe entsprechend dem Körpergewicht. Ein 40kg Kind könnte als bis 40mg täglich nehmen.
Ruhigstellen: Medikinet/Ritalin/mph (alles Methylphenidat) ist kein Beruhigungs- sondern ein Aufputschmittel. ADHSler brauchen permanent Stimulation. Da die Umwelt das nicht immer bietet greifen sie zu Selbstrugalationen: Beine zappeln, Rumtoben, störendes Quatschen, etc. pp.
Das Medikament gibt ihnen die Stimulierung, die sie brauchen. Und dann müssen sie nicht mehr selber für "permanente Aktion" sorgen.
Hallo!
Wir haben einen mittlerweile Neunjährigen mit Adhs. Seit fast sieben Jahren ist er stark auffällig. Ergo, Bewegungstheraoie, SPZ etc... Hilfe? Medis? Nichts. Keine Besserung!
Seit dem Herbst bekommt er endlich Ritalin! Das endlich schreibe ich wirklich bewußt!
Die Dosierung wurde, ähnlich wie bei euch gesteigert. Beginnen nächste Woche mit den Retardkapseln. Also ich kann nur sagen, das sein Leben und unseres eine ganz entscheidene Wendung zum Guten genommen hat. Er ist nicht apathisch oder so. Er kann seither zu hören, merkt sich Dinge leichter, ist nicht mehr agressiv etc!
Es gibt immer häufiger Tage an denen es mal keinen Aufstand, Ärger oder Trubel gibt!
Er bekommt bisher morgens eine Tablette zum Frühstück und mittags dann die zweite beim Essen! Abends, wenn die Wirkung nachläßt, gibt es dann meist so richtige Kalorienbomben.
Bauchweh, Kopfweh und sowas kann nur zu Beginn der Behandlung auftreten. Er hatte nur ein einziges Mal ein wenig Bauchgrimmen.
Anfangs bekam er nur morgens eine Tablette, und wenn die nach der Schule dann nachließ war er selber oft ganz erschrocken über seine plötzliche Inpulivität! Die Einnahme der zweiten hat also durch aus den Sinn, dem Kind eine konstante Hilfe zu sein.
Stell es dir so vor. Informationen werden im Gehirn von hier X nach hier X befördert. Bei anderen Leuten besteht zwischen den X eine feste, stabile Brücke! X-X
Bei ADHS Kindern steht es so: X X
So können Infos, etc nicht weiterkommen. Die Medis bilden eine stabile Brücke dazwischen X-X.
So habe ich es auch den Großeltern und dem Papa erklärt!
Tu dem Kind und dir also den Gefallen und hör auf den Arzt! Wenn nicht, oder zu spät behandelt wird, kann deinem Kind weitaus Schlimmeres passieren.
Wünsche euch viel Glück und gute Nerven.
www.tokol.de
Hallo.Meine Tochter 9Jahre hat ADHS und hat mit den Tabletten vor zwei Jahren angefangen.Sie bekamm erst Ritalin aber davon hat Sie stark abgenommen und konnte auch nicht schlafen.Sie bekommt jetzt Medikinet Retard 15mg morgens.Das hilft ihr sehr in der Schule.Ohne geht es garnicht.Ich bin auch gegen diese Tabletten aber es geht ohne garnicht.Sie ist super in der Schule.Steht überall 2-3.Wir machen jetzt auch nochmal Tests weil bei ihr der Verdacht auf Hochbegabung besteht.Ich habe auch seit einem Jahr eine Familienhilfe.Sie hat mir geholfen Regeln aufzustellen und hat einen Tagesplan gemacht denn ADHS kinder brauchen Struktur und einen geregelten Tagesablauf.Meine Tochter kommt auch ganz schlecht mit Veränderungen klar.Aber seit ich die Hilfe habe hat sich viel verbessert.Hoffe ich konnte die ein wenig helfen und würde mich freuen wieder von dir zu hören.Lg Silke