entwicklungsverzögertes Kind und Schule

Hallo,
ich habe einen 6 jährigen entwicklungsverzögerten Sohn (ca 2j verzögert).
Konzentrationsprobleme, motorisch grob und fein, Körperwahrnehmungsproblematik mit in Heilung begriffener Herzmuskelentzündung.
Soweit so gut.
Noch ist er im Waldorfkindergarten und in ergotherapeutischer und logopädischer Behandlung.
Die erste Schulrückstellung kein Problem, die 2 nicht möglich.
Jetzt auf der Suche nach einer Schule, wenn möglich keine Schule für geistig und körperlich Behinderte, sonder eine Kleinklasseschule mit gezielten Fördermöglichkeiten, so dass in ferner Zukunft eine normale Schullaufbahn mit Abschluessen möglich sein kann.
Wir wohnen in Berlin.
Hat jemand ein ähnliches Kind und wo geht es zur Schule?
Für Anregungen und Tipps bin ich dankbar.
gruss
Myriam

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Hallo,
läuft denn bei euch schon der Förderausschuß? Was hat denn der Gutachter gesagt? Bei einer 2-jährigen Verzögerung spricht man ja nicht mehr von einer Entwicklungsverzögerung (wurde euch das nie (sanft) gesagt?). Welchen IQ hat denn dein Sohn? Wurde der schon getestet oder steht die Testung noch an? Wie ist es denn zu der Entwicklungsverzögerung gekommen? Hatte dein Sohn einen Unfall oder irgendein Ereignis, was ihn derart zurückgeworfen hat? Oder ist er seit Geburt auffällig?
Ich kenne leider das Berliner Schulsystem nicht. Und so, wie ich Deutschland kenne, ist bei euch wieder alles anders, als bei uns (Hessen). Mein Sohn kommt auch dieses Jahr in die Schule als Muß-Kind. Eine Rückstellung wurde uns zwar vorgeschlagen von der Amtsärztin, ist aber für unseren Sohn keine gute Wahl, da er wirklich schulfähig ist - obwohl er in vielen Bereichen noch Probleme hat. Nicht nur wir haben diese Meinung, auch seine Ärzte (KiA, SPZ), Therapeuten und der Kiga. Mein Sohn hat einen getesteten IQ von 100 und damit seine "Eintrittskarte" für eine Sprachheilschule (Kleinklassenschule mit der Bedingung eines durchschnittlichen IQ und keinen weiteren Auffälligkeiten als der Sprache). Seine Schwierigkeiten sind derzeit hauptsächlich sprachlicher Art. Er wird wahrscheinlich auch noch einen Nachteilsausgleich für Sport bekommen müssen, aber das soll mal nicht unsere Hauptsorge sein.

Ansonsten gibt es noch Schulen mit dem Schwerbunkt "Lernen". Da besteht zumindest die Möglichkeit eventuell mal auf eine normale Schule zurückzugehen. Allerdings haben zumindest bei uns im Landkreis diese Schulen keinen guten Ruf und kaum ein Schüler schafft den Sprung in die Regelschule.
Und dann gibt es noch die Schule für "Praktisch Bildbare" oder vielleicht heisst sie bei euch auch "Geistig Behinderte". Bei uns ist das eine Top-Schule. Kleinst-Klassen, aber Null-Chance je auf eine normale Schule zu kommen. Allerdings hat diese Schule bei uns einen derart guten Ruf. Sie vermittelt den meisten ihrer Schülern einen Ausbildungsplatz. Oft sogar in der Freien Wirtschaft. Diese Schule bekommt auch häufig viele Schüler der Schulen mit Schwerpunkt "Lernen", die es eben dort nicht geschafft haben.

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Hallo,

mein Sohn geht in die 2. Klasse eines Förderzentrums "Schwerpunkt geistige Entwicklung" - früher Schule für Geistig-Behinderte.

Nach der 1. Klasse sind 2 Mitschüler zur regulären Grundschule gewechselt. Warum hat man bei euch null Chancen darauf?

VG

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Weil bei uns dort nichts (aus dem Regellehrplan) unterrichtet wird. Die Kinder, die dorthin gehen lernen allenfalls alltagspraktische Fähigkeiten, bzw. maximal noch (falls sie gesondert gefördert werden) einfache Grundrechenarten, lesen und schreiben (allerdings nicht im ersten Schuljahr und so schnell wie auf der normalen Schule). Die Kinder, die auf einen Regelgrundschule gehen, werden ja vom ersten Tag an nach Regellehrplan unterrichtet. Den gibt es dort nicht.

Ein Sprung von der Schule für Geistig Behinderte zur Regelgrundschule ist hier unmöglich. Wenn, dann muß der Zwischenschritt über die Schule mit Schwerpunkt Lernen genommen werden. Vielleicht sind bei euch aber auch die beiden Schulen unter einem Dach gewesen und die Mitschüler deines Sohnes waren eher der anderen Sparte zugeordnet.

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Hallo Myriam,

hast Du mal an eine heilpädagogische Waldorfschule gedacht?

Denke dort wärt ihr gut aufgehoben.

lg
Regina