behindertes kind?schaff ich das?

hallo ihr!

ich bin im moment ganz durcheinander und muss mir das alles von der seele schreiben.
bei mir wurde durch einen zufall festgestellt, dass ich mich in der frühschwangerschaft mit cytomegalie infiziert habe. ich bin jetzt in einer uniklinik in behandlung und die tun auch alles mögliche, hyperimmunglobulinbehandlung, 2-wöchige us-krontrollen etc.
die fruchtwasseruntersuchung die durchgeführt wurde hat leider auch kein eindeutiges ergebnis gebracht, ob mein baby sich bei mir angesteckt hat, das risiko dafür beträgt ca.50%. und von diesen 50% sind ca. 20% dann krank, manche haben "nur" hörprobleme, andere sind schwerstmehrfachbehindert und lernen nie sprechen, laufen etc.
im moment ist im ultraschall noch keine auffälligkeit zu sehen, ich bin in der 22.ssw, aber man hat uns auch gesagt, dass auch ein bis zuletzt unauffälliger ultraschallbefund keine garantie für ein gesundes kind ist.
d.h. ich habe jetzt die wahl: entweder ich treibe das kind jetzt noch ab (ist das eine alternative?ein kind in der 22.ssw auf die welt zu bringen und sterben zu lassen obwohl es doch kerngesund sein könnte?) oder ich bekomme das kind mit dem risiko, dass es schwerbehindert ist..
an manchen tagen denk ich ich schaff das schon, an anderen (besonders wenn ich nachts wach liege) überkommt mich die panik..ich weiß nicht ob ich das schaffen würde ein behindertes kind großzuziehen..
mein freund sagt er unterstützt mich bei jeder entscheidung, aber ich fühl mich total überfordert über ein leben zu entscheiden..

ich weiß auch keiner kann mir die entscheidung abnehmen, aber ich würde gerne eure gedanken dazu hören oder auch meinungen und erfahrungen von eltern, die in ähnlichen situationen waren/sind.

liebe grüße und alles gute für euch, julia

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Hallo,

also ich finde es immer traurig wenn ich sowas lese....
Unsere Tochter ist mehrfach behindert und ich würde sie niemals eintauschen wollen obwohl es Zeiten gibt die sehr schwer sind!!
Ich finde es schlimm in unsere Gesellschaft soll alles immer perfekt sein.....

Unsere Tochter kam als extrem Frühchen(26 SSW) auf die Welt lange Zeit war es nicht klar wie sie sich entwickelt--ich denke unser ganzes Leben ist ein Risiko und wir müssen uns den Herausforderungen stellen und man kann es auch mit einem behinderten Kind schaffen.

Ich wünsche dir alles Gute!!

Togram

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Hallo!

Deine Situation ist ja wirklich nicht leicht. #liebdrueck Von dem, was Du schreibst, sind aber die Chancen, dass Dein Kind kerngesund ist, sehr gross! Da man im Ultraschall keine Auffaeligkeiten sieht, ist es unwahrscheinlich, dass das Kind schwer beeintraechtigt ist - in den allermeisten Faellen wuerde man das im Schall sehen.

Denk daran, dass man nie sicher sein kann, dass das Kind gesund ist - unabhaengig von der CMV-Untersuchung. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Kind gesund ist, ist deutlich groesser, als dass es krank ist!! Wuerde die Klinik zu diesem Zeitpunkt ueberhaupt eine Abbruch durchfuehren?

Alles Gute
#blume

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Hallo,

natürlich muss das jeder für sich entscheiden und ein mehrfach behindertes Kind zu haben find ich auch unvorstellbar, aber noch unvorstellbarer ist der Gedanke mein Kind auf die Welt zu bringen und sterben zu lassen..ob krank oder gesund..

Und die Chancen sind gut das das Kind gesund oder nur leicht krank ist..

Ich denke auch wenn das Kind stärker behindert ist hat man es trotzdem lieb..trotz der Belastung und Angst...Für mich wär klar..ich würde es bekommen..

Schau mal ob Du irgendwo eine Beratungsstelle findest oder eine Selbsthilfegruppe bei der Krankheit..Dann kannst du dich schonmal austauschen..

Kenne übrigens eine Mutter die Röteln in der SS hatte..Und es ist nichts passiert..Das Kind ist gesund (naja, nicht ganz aber das hat mit den Röteln nix zu tun)..!

Ich drücke dir die Daumen

Anna

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Einer guten Freundin ging es genauso. Durch ihren Mann steckte sie sich in der frühen SS mit diesem Virus an. Heute ist ihre Tochter (mein Patenkind) fast 5 und ein ganz fröhliches, gesundes und aufgewecktes Kind.
Ich weiß aber, dass es meiner Freundin in der SS sehr schlecht ging (psychisch), sie aber nie über eine Abtreibung nachgedacht hat!
Alles Gute für dich
Basket

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Und? Hat sich nichts geändert, oder?
Fast alle denken dasselbe...

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Deinen Kommentar versteh' ich nicht #kratz

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sie hat dasselbe gestern in "schwangerschaft" gepostet!

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Hallo Julia,
Ich glaube manchmal ist es hilfreich, wenn man einen Schritt nach dem nächsten macht. Du denkst hier gerade 10 Schritte voraus. Kein Wunder, dass dich das umhaut und leicht überfordert. ;-).

Du hast gerade die Hälfte der SS hinter dir. Die einzigste Frage, die du dir stellen solltest, ist die, ob du die SS normal zu Ende bringen möchtest und dein Kind gebären möchtest. Alles andere ist unwichtig derzeit. Denn ob dein Kind behindert ist oder nicht...niemand kann es wissen, niemand kann es ändern. Aber sobald dein Kind geboren ist und du nicht damit zurecht kommst, bekommst du soviel oder sowenig Hilfen wie du brauchst. Und wenn du möchtest und gar nicht mit einer Behinderung klar kommen würdest, kannst du auch dein Kind abgeben. Nicht nur Väter haben dieses Recht, sondern auch Mütter.
Also überlege dir nicht, ob du das schaffst, sondern überlege vielmehr, ob du deinem Baby eine Chance zum Leben ermöglichst.

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Hallo Julia!
Ersteinmal tut es mir sehr leid, das du so in der Luft schwebst, und diese Ungewissheit ertragen musst! Aber ich höre bei dir raus, das du es schaffen kannst, und es auch willst! Glaube mir, Zweifel würde jeder dabei haben! Ich könnte das Kind nicht jetzt zur Welt bringen, es wäre mehr eine Option für mich zu sagen, ich gebe das Kind dann zur Adoption frei, oder andere Hilfen in Anspruch zu nehmen! Und du wächst sicher in diese Situation hinein, und dein Partner unterstützt dich doch auch!

Ich drücke dich ganz doll, und schicke dir ganz viel Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen!

Lg cheryl.

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Hallo Mama Schuelie,

mein Mann und ich haben uns vor 10 Jahren entschieden, ein schwerbehindertes Kind bei uns in Pflege aufzunehmen.
Das Leben mit einem schwerbehinderten Kind ist sicherlich herausfordernd und manchmal auch gar nicht so einfach - trotzdem leben wir mit nur wenig Einschränkungen (auch wenn es sich auf Anhieb unvorstellbar anhört).

Wir haben die Behinderung unseres Pflegekindes von Anfang an in unser Leben integriert und leben eben damit.
Sie ist geistig stark beeinträchtigt und kann sich u.a. auch nicht richtig artikulieren.

Aber wir machen so ziemlich alles mit ihr, was wir auch mit unserer gesunden Tochter in dem Alter gemacht haben.
Wir sind in unserem Umfeld völlig integriert (und nicht isoliert - wir isolieren weder uns, noch unser Pflegekind).

Wenn Du willst, können wir ja im Austausch bleiben.
Alles Gute!
Claudia

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Hallo,

vor 4 Jahren ging es mir ähnlich. Hatte mich um die 20 SSW allerdings mit Toxoplasmose angesteckt und wusste bis zum Schluss nicht, wie mein Sohn auf die Welt kommt. Es war für mich ziemlich stressig, konnte nicht mehr schalfen etc, aber abtreiben hätte ich nicht mehr können. Mein Sohn kam dann gesund zur Welt.

Alles Gute

Caro