Hallo liebe Mamas und Papas!
Ich habe mich bewusst für dieses Unterforum entschieden, da ich denke, hier am ehesten "Gleichgesinnte" zu treffen.
Es geht um meinen 4-jährigen Sohn.
Im Oktober zur U8 machten wir bereits den Hörtest beim Kinderarzt, welcher nicht gut ausfiel, aber darin begründet wurde, dass er nen Paukenerguss hatte. Kontrolle wäre lt. Aussage des KiA nicht nötig. Da ich aber zunehmend das Gefühl hatte, dass er schlecht hört (überhört das klopfen an der Tür, versteht falsche Worte) waren wir vor 2 wochen erneut beim Hörtest, welcher diesmal katastrophal ausfiel. Er machte gut mit, schaute aber öfter hilflos in der Gegend rum, da er nichts hörte. Auch auf nachfragen der Arzthelferin nicht, woraufhin er mich bat, ihm zu helfen Die Ohren waren diesmal absolut frei. So bekamen wir die Überweisung zum HNO.
Heute nun hatten wir den HNO Termin, ich suchte mir bewusst eine nicht operativ tätige Ärztin aus, um eine objektive Beurteilung zu bekommen, aus Angst, man könnte ihn operieren, obwohl es nicht nötig ist.
Leider hat diese HNO-Ärztin allerdings nur die in einer HNO Praxis gängigen Geräte, ist also nicht extra auf Kinder ausgelegt.
Zunächste erfolgte die Untersuchung des HNO Bereichs. Dieser zeigte einen minimalen Erguss im linken Ohr und etwas Schleim im Nasen-/Rachraum. Eine nicht sichtbare Erkältung.
Der Hörtest erfolgte und fiel katastrophal aus. Mein Sohn saß auf meinem Schoß, ein Ton wurde sogar so laut gestellt, dass selbst ich ihn hörte und es sehr unangenehm war. Mir hätte das Ohr sicher gedröhnt, wenn ich den Hörer aufgehabt hätte. Mein Sohn hörte es nicht und zeigte auch keinerlei Regung. Ich gehe davon aus, dass er ihn wirklich nicht gehört hat?
Die Ärztin sowie die Helferin waren sich da nicht einig, ob er einfach abgeschaltet hat oder ob er es wirklich nicht hören konnte. Aber kann man bei einem Hörtest so abschalten, dass man Töne nicht hört, die andere schon längst zur Verzweiflung gebracht hätten aufgrund der Lautstärke?
Das Neugeborenen Hörscreening damals war i.O. auch sprach er relativ früh und gut, konnte sich zu seinem 2ten Geburtstag klar in mehrwortsätzen ausdrücken und perfektionierte dieses auch bis ca. zu seinem 3ten Geburtstag. Er sprach allerdings schon immer recht leise. Und er nuschelt oft, aber nicht immer. Er spricht nach wie vor nicht schlecht, dass bestätigen KiA sowie HNO. Aber ich sehe seit über einem Jahr eben keine Weiterentwicklung. Zur Perfektion fehlt noch eingiges, z. B. die "Klarheit". Da wir aber keine häufigen Arztgeher sind, stehe ich irgendwie alleine da.
Vom geistigen Entwicklungsstand ist er absolut normal entwickelt, sehr kontaktfreudig und absolut sozialfähig. Daher schließe ich eine Wahrnehmungsstörung eher aus
Nun müssen wir in 4 Wochen erneut zum Test, dann am Vormittag um Müdigkeit auszuschließen und nachdem wir 10 Tage lang Nasenspray gegeben haben um alle Eventualitäten auszuschließen, auch wenn er jetzt nur minimal verschleimt ist. Wie gesagt, ich habe davon nichts bemerkt. Fällt dieser Test dann wieder so aus, wird weiter überwiesen zu einem HNO Arzt, der auf Kinder ausgerichtet ist.
Kinder, die auditive Wahrnehmungsstörung haben, wie äußert sich diese? Hat jemand Erfahrung? Wie äußert sich das in der Praxis?
Entschuldigt die Länge meines Beitrags, aber ich hab jetzt einfach so geschrieben, wies mir in den Kopf kam
LG Kaddi
Hörstörung!? Auditive Wahrnehmungsstörung?
Hi,
ich kann Dir nur empfehlen, zu einem Pädaudiologen zu gehen.
Dort hat mich bzw. unser HNO hinverwiesen, nachdem sein Hörtest auffällig war.
Ich hatte schon früher den Verdacht auf Schwerhörigkeit, als mein Sohn 4 war, der damalige HNO hat es als "er will nicht alles hören" abgetan. Huete ärgert es mich, dass ich mich mit so einer Aussage habe abspeisen lassen. Erst mit 8 bekam ich die Diagnose Schwerhörigkeit.
Wir hatten nie Probleme mit den Ohren, also Ohrenschmerzen, Paukenerguss oder so.
VG
Tattel
Hallo Tattel!
Danke für deine Antwort, du scheinst ja ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben.
Hatte dein Sohn damals Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung oder war er ebenso scheinbar "normal"?
Ich denke auch, auf den Termin beim Pädaudiologen werden wir nicht verzichten können. Ansonsten ist die Praxis, in die uns unsere HNO Ärztin weiterüberweisen will auch auf Kinder ausgerichtet. Einer der Ärzte hat eine spezielle Zusatzausbildung für Kinder, die direkte Bezeichnung "Pädaudiologe" kann ich auf der HP allerdings nicht finden.
LG
HI,
mein Sohn hatte in der Sprachentwicklung Auffälligkeiten: er hat undeutlich gesprochen, auch die Grammatik war nicht so wie bei Gleichaltrigen.
Aber das ist bei meinen anderen Kids ähnlich, und die hören gut.
Wir sind halt sprachliche Spätentwickler.
VG
Tattel
Ehrlich gesagt ist ein HNO nicht für Kinder zuständig. Ein Pädaudiologe hat die Geräte, die für "kleine" Ohren geeignet sind und eine Ausbildung, die für kleine Patienten zugeschnitten ist.
Gehe zum richtigen Arzt und suche nicht selbst nach einer "Erklärung" für ein vielleicht völlig falsches Testergebnis. Und sage dem Pädaudiologen von Anfang an, dass du nich operieren möchtest, sondern dich nur informieren möchtest. Aber so, wie die Diagnose jetzt war, wäre eine OP eh keine Option gewesen.
Und zum "abschalten" für das Hörvermögen: Nein, man kann es nicht abschalten. Das ist ja das gute und zugleich auch das gefährliche am Hörvermögen.
Dank auch an dich, für deine Antwort
Die Praxis, an die mein Sohn bei erneutem schlechten Ergebnis hinverwiesen werden soll, hat einen Arzt, der eine spezielle Zusatzausbildung für Kinder absolviert hat, die Geräte sind ebenfaöls auf Kinder ausgerichtet. Ebenso hat er die auditive Wahrnehmung im Blick.
Ich hoffe, es gibt eine recht einfache Erklärung
Hallo kaddi,
mein Großer hat u.a. eine auditive Wahrnehmungsstörung. Das ist keine einfache Diagnose und das begleitet einen auch das ganze Leben. Mein Sohn hat z.B. Probleme mit dem Richtungshören, d.h. er kann nicht "räumlich" hören bzw. bestimmen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Teilweise kann er daher auch gar nicht hören. Noch dazu kommt, dass er nicht ganz so optimal hört - eine Versorgung mit Hörgeräten ist zwar nicht notwendig, aber das leicht schlechte hören + das Problem mit den Richtungshören kann schon echt schwer sein.
Frage einfach mal in deiner Praxis nach, ob das Pädaudiologen sind. Das ist eine 5-jährige Weiterbildung NACH dem Medizinstudium (erst 2 Jahre HNO, dann 3 Jahre spezifische Facharztweiterbildung).
Hallo Kaddi,
geh mit deinem Kind zu einem Pädaudiologen. Alles andere bringt nichts.
Bei einer auditiven Wahrnehmungsstörung ist der Hörtest in Ordnung.
Kinder mit AVWS....
hören viele Geräusche gleichzeitig, können aber nicht das Wesentliche herausfiltern. Alles wirkt gleich laut. Nebengeräusche wirken ablenkend.
Weitere Informationen findest du hier: http://www.schwerhoerigenforum.de/faq/kapitel_avws.html
Gruß Barbara