Hallo!
Ich frage das für eine Freundin,weil es mir in der Seele weh tut, wie sie und ihre kleine Familie leidet.
Ihr Sohn ist fast blind. Wurde an den Augen operiert und muss Linsen tragen die er mehrmals am Tag verliert.(Von der Quälerei die reinzumachen sprechen wir mal lieber nicht)
Sie weiß nicht mehr weiter. Keiner kann ihr angeblich helfen. Der Kleine Mann ist nun 7 Monate alt, noch hängt er mit der Entwicklung nicht hinterher macht halt das was babys so machen...drehen tut er sich noch nicht aber das konnte meine auch erst Recht spät.., aber sie merkt auch das allgemein nichts vorran geht und der Kleine sehr verunsichert ist und viel weint.
Hinzu kommt das auch sie verunsichert ist,was sich dann auch noch auf das Kind auswirkt. (Ich muss zugeben auch ich weiß nicht wie ich mit den Kleinen umgehen soll)
Gibt es da irgendwelche Anlaufstellen wo man sich hinwenden kann? Die einen helfen im Umgang mit den Baby? Oder wie sie ihn fördern und fordern kann?
Blindes baby! Wo bekommt man Hilfe und Unterstützung?
Die Blista in Marburg fällt mir da spontan ein, absolut bekannt und renomiert...
LG
Hallo wussel,
meine Tochter ist auch von einer Sehbehinderung betroffen. Bei ihr wurde mit 3 Wochen ein Fehlen der Iris auf beiden Augen festgestellt. Wir wissen noch nicht, wieviel sie tatsächlich sehen kann. Das wird noch festgestellt.
Allerdings wurden wir sehr bald nach der Diagnose Aniridie an den Sozialpädagogischen Dienst (SPZ) unserer Stadt verwiesen, der seinen Sitz in der Kinderklinik des Uniklinikums hat. Darüber haben wir jetzt einen Antrag auf Frühförderung gestellt, damit die Defizite, die sich aus einer Sehbeeinträchtigung ergeben, ausgeglichen bzw. gering gehalten werden können.
Falls deine Freundin das noch nicht gemacht hat, sollte sie es so schnell wie möglich nachholen. Im SPZ gibt es sicher auch bei akuten Problemen schnelle Hilfe. Einfach nachfragen, wenn da Bedarf besteht.
Ansonsten kann ich noch den Sehbehinderten- und Blindenverband empfehlen. Dort gibt es sicher auch Kontakte zu anderen betroffenen Eltern, Fachliteratur und rechtliche Hilfe bei Problemen mit der Krankenkasse oder ähnlichem.
Ich hoffe, das reicht dir erst einmal als Info.
LG, ophelia79
Guten Morgen!
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Blindenverband usw. warum kommt man nicht selbst auf das simpelste !? Eure Antworten sind sehr Hilfreich und ich werde es ihr gleich weiterleiten
ich wünsche euch und euren Familien einen schönen Sonntag.
Solange sich das Baby trotz Behinderung normal entwickelt - wunderbar.
Man sollte als nicht behinderter Mensch wissen - wo eine Möglichkeit der Wahrnehmung fehlt - bildet sich eine andere Wahrnehmung intensiver aus. Da kann man und sollte man immer fördern....
Sprich: Hier fehlt die Fähigkeit des Sehens - aber dafür sollte der Tast- und Hörsinn besonders gut geschult werden. Denn das Baby wird sich anders orientieren (müssen), um in der Welt bestehen zu können.
Ich finde es - sorry, aber es ist immer so - lustig, wenn Menschen schreiben, dass sie nicht wissen, wie man mit Menschen mit einer Behinderung umgehen soll. Ich kann dazu immer nur sagen - bitte ganz normal. Warum auch nicht?
Solche Menschen haben auch ein Recht auf Teilhabe am Leben. Man muss sie nur dahin gehend unterstützen, die Welt "anders" erleben zu dürfen.
Man kann mit einem blinden Baby Geräuschespiele machen und somit die Aufmerksamkeit auf seine auditiven Fähigkeiten lenken, dabei erzählen, um was für Geräusche es sich handelt und durch was sie ausgelöst werden. Das alles zählt auch zum Lernprozess, was für den blinden im späteren Verlauf mal ganz wichtig sein kann.
Wiederum kann man ganz viel ertasten lassen und dabei immer erzählen, um was es sich gerade in dem Moment handelt. Ob es nun was Rundes oder was Weiches ist, Knisterpapier, ein Stück Alufolie, ein Stofftier, wo die Ohren ertastet werden können, Würfel, Flaschen, die bis in den kleinsten Millimeter erkundet werden können.....
Es gibt so viele Dinge, die man greifen kann und damit auch begreifen.....
Ich wünsche Deiner Freundin und dem Baby alles nur erdenklich Gute und das sie bald ausreichende Unterstützung erhält.....
Wie gesagt.... Versuch einfach umzudenken.... Versuch Dich in die Lage des Babys zu versetzen, versuch Dich reinzuversetzen, was nötig wäre, um im Leben klar zu kommen, wenn Du nichts sehen würdest.... Es ist so einfach, da ein paar Spiele draus zu machen und dem Baby so einen schönen Nachmittag zu gestalten....
Singen, klatschen, rasseln..... So viel gibt es, was das Baby, trotz Sehbehinderung über andere Sinne erleben kann und damit glücklich sein kann....
LG Janette
Hallo wussel
also mein Kleiner ist auch Blind und ich würde deiner Freundin dringend raten sich mit ihrem Kinderarzt oder auch behandelnden Augenarzt in Verbindung zu setzen. Die müssten die richtigen Anlaufstellen wissen. Der kleine braucht Frühförderung und diese Frühförderung kommt zu einem nach hause und hilft bei allen Fragen. Wir hatten eine ganz liebe zu der ich mit allen täglichen Kleinigkeiten kommen konnte und das ist so wichtig. Sie war es die mich aufgebaut hat und mir und meinem Mann sehr sehr viel Selbstbewusstsein gegeben hat im Umgang mit einem blinden Kind.
lg und alles gute für deine Freundin.
Ich kann dir zwar keinen direkten Rat geben, nur eine kliene Mutmach-Geschichte erzählen. Wir haben im Bekanntenkreis den Fall dass bei einem Baby Sehbehinderung an der Grenze zur Blindheit (Zitat Arzt: Der wird mal nicht die Hand vor den Augen erkennen können.) und zusätzlich noch eine hohe wahrscheinlichkeit für eine geistige Behinderung festgestellt wurde. Als das Kind dann sehen und sich mitteilen konnte konnten folglich auch die Brillen immer besser angepasst und die Sehtests verfeinert werden. Einschulung dann in eine Sehbehindertenschule, wechsel, erst mal probeweise, auf ein normales Gymnasium. Der junge Mann ist heute mitte zwanzig, wird zwar nie Auto fahren können und hat speziell bei Sonnenschein gewisse sehprobleme, aber er hat inzwischen sein Jurastudium mit so guten Noten abgeschlossen dass er inzwischen promoviert!
Von daher: Wie viel oder wenig ein Baby sieht ist schwer festzustelln. Solange der Kleine überhaupt etwas sieht ist es schon mal gut. Sie soll sich auf jeden Fall um Frühförderung bemühen (z.B. über die Lebenshilfe) und sich erkundigen, ob es in der Nähe eine Blinden- oder Sehbehindertenschule gibt, die helfen auch gerne weiter.