Winkelfehlsichtigkeit

Hallo!

Ich selbst leide unter der Winkelfehlsichtigkeit und trage eine Prismenbrille. Den Verdacht hatte damals mein Optiker, die Diagnose stellte der Augenarzt.

Ich trage diese Brille jetzt seit drei Jahren und meine Sehfähigkeit hat sich deutlich verbessert. Ich kann auch mal einen Abend ohne Brille auskommen, ohne Kopfschmerzen o.ä.

Allerdings war sie sehr teuer, meine Gläser kosteten knapp 230 EUR, das Gestell kam natürlich extra.

Ich bin dennoch sehr zufrieden, doof finde ich nur, dass es dafür leider keine Kontaktlinsen gibt

Schielt deine Tochter denn? Denn eine Prismenfolie macht ja auch nur Sinn bei einer Winkelfehlsichtigkeit.

So wie ich das jetzt lese hat deine Tochter auf einem Auge einen schlechteren Visus als auf dem anderen Auge. Dies ist nicht ungewöhnlich. Ich z.B. habe das auch. Im Kindergartenalter wurde ein Auge abgeklebt, mein rechtes Auge kommt auf einen 0.7(mit Brille!!!) Visus, das linke auf einen Visus von 1.0. Wenn ich nur auf dem rechten Auge sehen könnte, dann würde ich nicht ansatzweise etwas scharf erkennen, nicht mal mit meiner Brille. Das Auge ist nicht leistungsfähiger. Dazu braucht es nicht mal Glasbausteine, wie ja oft vermutet wird, da reichen schon Werte um 1,25 Dioptrien mit einem 1,50 Zylinder (die Hornhautverkrümmung).
Ich kann aber ohne Brille gut sehen. Bei mir hat das bessere Auge die Führung übernommen und ich kann ohne Brille scharf und klar sehen. Auto fahren darf ich aber nur mit Brille!

Liebe Grüße,

vio

Hallo Clementi!
Mein Sohn (4) trug vor kurzem eine Prismenbrille. Bis zu seiner Schiel-Operation vorletzte Woche. Habe mich in das Thema ziemlich reingewühlt, sind damals von Pontius zu Pilatus gelaufen... Jetzt sind wir in einer Augenklinik (Uniklinik) die bei uns erstmal mit Prismenfolien arbeiten wollten. Wir haben uns aber für die (teurere) richtige Prismenbrille entschieden, einfach, weil es sich doch schöner durch echtes Glas guckt...

Also:
In UNSEREM SPEZIELLEN Fall war die Prismenbrille ein Segen und absolut notwendig! Mein Sohn ist ein sogenannter "normosensorischer Spätschieler", das heißt er hat relativ spät ganz plötzlich angefangen stark zu schielen, wobei seine Augen annähernd gleich sind von der Sehleistung her. Bei seiner (eher seltenen) Schielform sind Prismen wirklich angezeigt, sonst verliert das Kind ziemlich schnell das räumliche Sehen, sieht doppelt, bekommt Kopfschmerzen....
ABER:
Prismen machen wirklich nur Sinn wenn es primär ums (starke, fast permanente!) Schielen geht!!!!
Die Sehleistung können sie nicht verbessern! Die Prismen "leiten" das Licht bzw. das einfallende Bild einfach so um, daß das Auge bequem in seine "angenehme" Schielposition rutschen kann, und trotzdem einen korrekten Seheindruck bekommt, somit also keine Doppelbilder entstehen, bzw. das eine AUge einfach nicht mehr am Sehen teilnimmt. Das sollte aber auch nur eine vorübergehende Maßnahme sein, bis operiert werden kann o.ä. Klar gibt es Fälle von Erwachsenen, die mit Prismen leben, weil alles andere einfach nicht mehr geht. Bei Kindern wäre ich da aber sehr vorsichtig!!!

Vor allem nicht korrekt gemessene Prismen und Prismen am falschen Patienten können verheerende Folgen haben!
Die Dinger sind halt auch ggf. sehr dick und schwer. Kosten waren bei uns so um die 230 Euro allein für die Gläser.
Ich bin keine Orthoptistin und keine Augenärztin, aber ich würde bei Euch eher denken, daß die Prismen eher schaden als nützen würden. Das Schielen scheint ja nicht das primäre Problem zu sein, oder? Wurde der Schielwinkel mal gemessen? Schielt sie oft oder nur manchmal?
Bei Deiner Tochter liegt das Problem ja eher in der Sehschwäche/Hornhautverkrümmung des einen Auges...
Also: Prismen nur wenn es der Arzt verschreibt.
Und am besten schnell in eine gute Augenklinik, falls Ihr da nicht schon seid...
Entschuldige den langen Sermon, hab mich da zwangsläufig lange mit beschäftigt...
Kannst mir auch gern über VK schreiben
Alles Gute!!!

mitso