Liebe Leute!
Heute schreibe ich mal über meinen Sohn, und damit wie schlecht ich damit umgehen kann. Ich herhoffe mir dadurch, dass es mir danach besser geht, ich mich nicht als Versagerin fühle.
Joshua, 5 Jahre und 9 Monate alt. Körperlich unauffällig. Er hat eine Schwester, 9 Jahre alt, die sehr gut mit ihm umgehen kann. Er lebt mit mir und seinem häufig arbeitenden Vater in einem Haushalt. Er ist durchschnittlich intelligent, könnte siesbezüglich sogar zur Schule gehen.
Wir waren beim Kinderpsychiater, der hat Tests gemacht. Joshua merkt nicht, dass er etwas bewirken kann und er kann nicht gut strategisch denken. So ist das vom Psychiater her in diesem einem Satz zu formulieren.
Meine Beschreibung: Joshua ist sehr hibbelig, aber nicht weil er von seiner Persönlichkeit her so wäre, sondern weil er sich sehr sehr sehr unsicher ist, und daher nicht weiss, wie er sich anders verhalten soll... Oder er ist genau das Gegenteil, sehr sehr sehr still. Dann steckt er sich fast die ganze Faust in den Mund, aus angst, und klammert sich an meinem Bein. Er lügt, da er meint, mit der Lüge würde er besser dastehen, als mit der Wahrheit (obwohl er nichts angestellt hat). Dass dieses Konsequenzen haben müsste, bzw. hat versteht er nicht, würde nicht ankommen, würde ihn nur mehr einschüchtern und verstören. Erklärungen, auch noch so einfach, kommen nicht im Gehirn an, versteht er nicht. Kein Mensch kann Joshua von seiner ,,wirklichen" Persönlichkeit her einschätzen. Nur ich, bzw. wir! Selbst engste Familienmitglieder verstehen Joshua nicht, bzw. wie er tickt. Er hat keine Wünsche für sich, er hat natürlich auch keine Eigeninitiative für sich. Er verpasst sehr viel, weil er sich nichts zutraut. Seine Lebensfreude ist geschmälert. Alles, jede alltägliche Handlung muss mühsam erlernt werden. ER macht noch in die Hose, aber das habe akzeptiert, bzw. das Problem haben wir mit Toilettentraining weitesgehend in den Griff bekommen. Joshua kann sich nicht gut konzentrieren, verliert im Verlauf einer Handlung die Vorgehensweise. Alles muss doch wieder vorgegeben, angeleitet werden. Joshua kann Erlebtes nicht wieder geben, dann erzählt er einfach irgendwas, was er sich ausgedacht hat, weil er merkt, dass sein Gegenüber etwas hören möchte. Er erzählt gerne Phantasiegeschichten von seiner Arbeit auf der Wolke. Er hat kein Vertrauen zu uns, zu niemandem. Er hat einen besten Kumpel, zu mehr hat er nicht den nötigen Mut. Er hat keine eigene Meinung, verhält oder spricht so wie andere in seiner Kindergartengruppe. Er zeigt ein überangepasstes Verhalten. Joshua geht in den Regelkindergarten und bekommt Frühförderung 2x wchtl. Zuhause. Joshua ist technisch begabt, konnte schon sehr früh (ob wir wollten, oder nicht) Handy, Fernsehen, Wii, Bohrmaschinen, DVD-Player etc. bedienen. Da ist er auch nicht zurückhaltend
Versteht mich nicht falsch, er ist ein unheimlich süsser Kerl, aber es ist einfach Fakt, dass er das alles hat, bzw. sich so gibt! Ich hoffe ich habe alles aufgeschrieben.
Naja, das ist das eine... Mehr oder minder schwerwiegend. Ist ja relativ. Ich denke immer, hey, andere haben viel viel schlimmerres durchzustehen! Aber ich habe Horrorvisionen....
Ich denke, dass er später nicht mehr auf uns hört, die Unwahrheit sagt, weil wir ihm gar nciht beibringen können, dass er das nicht darf! Da er es nicht versteht. Gleichzeitig macht er aber jeden Scheiß mit, da er ja cool sein will... Deswegen macht er manches immer noch ein kleines Stück exzessiver als andere. Ich weiss nciht, ob wir ihn später unter Kontrolle haben werden können. Außerdem bin ich ja mal gespannt, ob er in einer Regelschule klarkommen wird, oder er in eine Schule kommt für emotional auffällige Kinder. (Auf der Hompage steht, dass diese Schüler häufig aus schwierigen Fmilienverhältnissen kommen aerger )
Außerdem kann ich es nciht ertragen, dass manche Erwachsene Joshua nicht mögen, nur weil er anders ist. Das macht mich traurig und hilflos und wütend! Ich kann ihnen aber auch nicht beweisen, dass Joshua ganz anders ist, und ihnen auch nciht erklären, dass das so ist, weil Joshua so ist! Ist zu komplex, und wollen sie auch gar nicht wissen, und ich sehe es irgendwie auch gar nicht ein. Bei Josh denkt man evtl, hmm, der ist aber unerzogen... Denn es sieht man ihm ja nicht nicht an, dass er irgendwelche Defizite hat. Außerdem weiss ich auch gar nicht, wie ich es bezeichnen soll, hat jmd. einen Tipp für mich? Emotionale Defizite? Selbstwirksamkeitsdefizit?
Mein Mann sagt, ich soll mir mal die positiven Dinge vor Augen führen, die wir schon geschafft haben mit ihm................. Praktiziere ich erfolglos!
Wir haben schon viel geschafft, ohne Frage... Aber das sehe ich als selbstverständlich an, nicht als so bewunderswert, denn es reicht ja nicht... Joshua bleibt ja so, da können wir uns wohl aufm Kopf stellen.
Ganz böse Gedanken von mir, wofür ich mich selber hasse: In meinem nächsten Leben habe ich nur ein Kind, dann ist vieles einfacher! Hätte ich man nur ein Kind bekommen! Es liegt alles an seinem Vater, der ist genauso!
Und ich musste mir eingestehen, dass ich mir lieber Überfliegerkinder gewünscht hätte! Obwohl ich immer gesagt habe, dass es ja gar kein Problem sei behinderte Kinder zu bekommen....... Die Realität sieht bei mir anders aus. Vielleicht bin ich auch nur von meiner Tochter verwöhnt, die sehr pflegeleicht und talentiert ist?
Es ist mir halt manchmal alles zuviel, ich fühle mich als Versagerin, als hätte ich alles falsch gemacht. Auch die Frühförderin spricht nur davon, was Joshua für therapiebedürftige Verhaltensweisen an den Tag legt...
Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich liebe mein Kind und habe es für mich auch akzeptiert... es ist aber trotzdem schwer und hart. Was mache ich falsch, andere haben viel härtere Schicksale zu verkraften!!!
Liebe Grüße Silvia
Joshua... Diagnose: gibt es nicht!
Hallo!
So, wo fange ich an???
Sein Vater ist auch so? Wurde der nie untersucht etc.? Und, wie konnte er dich dann kennen lernen, wenn er auch so Menschabweisend ist?
Ich bin zwar ein Laie, aber ich würde jetzt mal auf Asberger Syndrom (Autismus) testen. Warst du mit ihm schon beim SPZ? Wieso geht er nicht in einen integrativen Kindergarten?
Du bist doch keine Versagerin! Also bitte, sein Verhalten ist ANGEBOREN, nicht anerzogen. Und dann müsstest du ihn schon schlagen, 24 Std. am Tag am PC hocken und ihn generell links liegen lassen und das ist - nach Lesen - nicht der Fall!
Überflieger-Kinder - . Wow, dann bin ich besonders hart getroffen: habe hier zwei Überfliegerkinder (vom IQ her) - die dabei noch sämtliche Wahrnehmungsstörungen haben und unser Mittlerer hat einen GdB von 70 - weil ihn ein Stück vom Herzen fehlt. Er ist grobmotorisch tlw. recht gut entwickelt, aber feinmotorisch - allerdings könnte er es, schafft es aber immer wieder sich dagegen aufzulehnen. Und da hat der Argumente, da kommst du als Normalo nicht mit.
Oder tolles Beispiel. Haben gerade den Großen vom KiGa abgeholt. Sind gelaufen - auch der Kleine 2 Jahre - und was macht André rennt wie blöd vor, hüpft, dreht sich, tanzt, rennt - zwar verkehrsberuhigt, aber trotzdem - MITTEN auf der Straße, lässt sich zurück fallen, ständig muss ich ihn rufen, ihn maßregeln etc. und der Kleine? Geht entweder an der Hand oder brav neben einem oder läuft nur ein bißchen vor. Habe André heute schon gesagt, dass er morgen in den KiWa kommt . Nein, aber es ist manchmal wirklich schwer. Ein bißchen von dem o. b. Laufverhalten wäre ja okay, aber er achtet dabei ja auch nicht auf andere Verkehrsteilnehmer. Obwohl ich allen dreien schon früh an den Verkehr gewöhnt habe.
Pierre (Großer) und André bekommen bei Ergo, Pierre noch Logo, André ab August (dann im I-KiGa auch Logo - ist z. Zt. zu Hause, da im alten I-Kiga massive psychische Probleme aufgetaucht sind).
Und, ich mache mir keinerlei Vorwürfe, da uns unsere Therapeuten sagen, dass wir alles richtig machen und es eben angeboren ist. Keiner weiß, warum sie die Wahrnehmungsstörungen haben, hoher IQ liegt in der Familie. Bei Andrés Herzfehler??? Nikotin, Alkohol, Streß - ich habe noch NIE geraucht, nicht getrunken und habe "normalen" Alltagsstreß. Also, wieso hat André das???
Dann schielt er noch und hat eine Brille - mit Gläsern (kennst du von Tinkerbell ihren Feen-Kollegen mit der Brille - fast so ähnlich ...).
Es ist so, wie es ist! Dadurch sind die zwei ganz besondere Kinder, die ein immer wieder zum Nachdenken (und auch Lachen) bringen.
Natürlich hoffen wir sehr, dass unser Stöpsel nichts hat, aber auszuschließen ist es nicht, da von zwei Brüdern beide was haben.
Die Cousine von meinem Mann meinte mal: "Gott weiß, warum er EUCH diese Kinder geschickt hat."
Lass ihn nochmal überprüfen, am besten beim SPZ (sozialpädriatrisches Zentrum). Man darf dich da nicht im Regen stehen lassen! Du musst kämpfen. Und wenn das erst mal heißt, von Arzt zu Arzt zu rennen. Aber beim SPZ können sie dir helfen!
Ja, manchmal wenn André wieder seine fünf Minuten bekommt, frage ich mich auch: WARUM? Aber es ist eben so.
Nadine
Wir versuchen unsere zwei so gut es geht zu fördern und ihnen den richtigen Weg zu ermögllchen.
Hallo! Danke für deine Antwort! Mein Mann verstellt sich bei fremden Menschen auch... Es fällt ihm auch schwer jmd an sich heran zu lassen, er hat auch keinen Freund, höchstens Partykumpel. Dass er nicht so gut denken kann, bzw. auch viel schnell wieder vergisst habe ich erst später bemerkt. Naja, aber er hatte andere Werte, die für mich hörere Priorität hatten. Ausserdem bin ich empathisch veranlagt. Darauf kann ich bei Josh ja auch hoffen
Eine I-Gruppe ist vom Gesundheitsamt nicht genehmigt worden, da er die Schuluntersuchung ,,bestanden" hat und keine Notwendigkeit gesehen wurde. Dafür wurde Frühförderung empfohlen.
Soll ich noch mal zum SPZ gehen, obwohl er gerade erst beim Kinderpsychiater war? Dieser hatte das ja nicht empfohlen, bzw. dieser hat Ergotherapie empfohlen, hat es aber wieder verworfen, da beides zusammen, Frühförderung und Ergo Joshua hätten evtl. überfordern können. Was machen die denn beim SPZ? Macht die Krankenkasse da ohne weiteres mit?
Was ist denn GdB? Wie alt sind deine Kinder? Und ich habe jetzt nicht verstanden, wie äußern sich Wahrnehmungsstörungen? Sorry, ich weiss es nciht.
Lg Silvia
Hallo!
Da du in Deutschland freie Arztwahl hast, darst du dir natürlich eine zweite Meinung einholen. Ich würde dir dringenst anraten, zum SPZ zu gehen - das ist ein Zentrum in jeder größeren Kinderklinik. Die Krankenkasse hat damit überhaupt keine Probleme.
Sie testen den allgemeinen Entwicklungsstand deines Sohnes und dann noch ganz speziell die Bereichen, wo er deiner - und nach Meinung vom Kinderarzt, Therapeuten - Schwierigkeiten hat. Da das SPZ in einer Kinderklinik ist, haben sie natürlich vielmehr Möglichkeiten, wie ein "normaler" Psychiater.
Ein GdB ist ein Grad der Behinderung. André ist mit 70% (Höchstfall 100) schwerbehindert. Pierre wird übermorgen 6 (kommt dieses Jahr in die Schule) und André ist 4 Jahre. Tja, wie zeigen sich Wahrnehmungsstörungen. Bei unseren Jungs so, dass sie ihre Körperkraft nicht richtig einsetzen bzw. wahrnehmen. Pierre war im ersten halben Jahr im KiGa wie ein Elefant im Porzellanladen. André kann seine Gedanken/Wünsche oftmals nicht im feinmotorischen Bereich umsetzen.
Das mit der Schultestung ist eh so ein Ding für sich. Als Pierre seine letzte U bei der KiÄ hatte, meinte sie, er bräuchte 100%ig einen intergrativen Schulplatz. Toll für jemanden der hochintelligent ist... Hatten total Panik und was meinte dann der Arzt vom Gesundheitsamt bei der eigentlichen Schuleingangsuntersuchung: alles in bester Ordnung. Nun, jetzt wird sich zeigen, wie er dann in der Schule klarkommt. Denke aber mal, dass da noch was auf uns zukommt.
Ach ja, und das André jetzt ein I-Kind ist, dafür hat auch das SPZ gesorgt. Wenn das SPZ einmal "I" sagt, dann hält das, da kann keiner was ändern, außer das SPZ eben. Daher würde ich dahin gehen.
Dein Mann - nur so als Tipp - kann jetzt aber auch als Erwachsener noch eine Therapie beginnen. In so einem Fall eignet sich sehr Physiotherapie. Zu überlegen wäre auch eine Familientherapie. Denn ihr beiden Mädels müsst ja auch mit den "Tics" der Jungs klar kommen. Da macht die Krankenkasse sicherlich mit.
Oder eine Vater-Sohn-Kur?
LG
Nadine
Huhu,
ach Mensch, das hört sich wirklich sehr anstrengend an! Ich habe ganz viele Fragen: Wann habt ihr denn bemerkt, dass Joshua besonders ist und wie hat sich das geäussert?
Ich kann den täglichen Umgang nach Deiner Beschreibung als sehr anstrengend einschätzen, sehe ein Kind mit ausgeprägten Eigenschaften. Auf was hat der Psychologe denn getestet? Hat er etwas ausgeschlossen? Wenn er durch die Schuluntersuchung kam, wird er doch jetzt eingeschult, oder? Was sind denn die Probleme, von denen die Frühförderung spricht? Kannst Du mal einen Tagesablauf beschreiben, wo da besonders Probleme auftreten? Was sagen die Erzieher im Kindergarten?
Ich glaube, Jungs sind generell anders (schwieriger) als Mädchen. Vielleicht ist es deshalb besonders schwer für Dich, weil viele der Eigenschaften nicht Deine sind und es Dir deshalb schwerfällt, das Verhalten nachzuvollziehen? Mein Sohn (5,5) ist ähnlich wie Dein Sohn, ich finde das sehr anstrengend, er benimmt sich zum Teil sehr "schrullig", aber ich habe es noch nie so gesehen, dass er "Defizite" im Sinne einer Behinderung hat. Er hat ziemlich ausgepräge Stärken und Schwächen. Jeder Mensch hat, so gesehen, Defizite.
Bzgl. Lügen, lies doch mal diesen Artikel:
http://www.zeit.de/2008/16/Luegende-Kinder-16
"Eine Beobachtung der Entwicklungspsychologie legt nahe, darauf mit einer gewissen Gelassenheit zu reagieren. Je intelligenter Kleinkinder sind, desto früher fangen sie damit an. Die Fähigkeit zur Lüge ist nämlich an die intellektuelle Entwicklung gekoppelt. Kann ein Zweijähriger schon lügen, darf dies als Zeichen früher Reife gelten. Kann ein Fünfjähriger es noch nicht, muss man ein besorgniserregendes Entwicklungsdefizit vermuten. Wer lügen kann, hat nämlich das Konzept der Wahrheit begriffen – die Voraussetzung dafür, dass man eine alternative Realität zu dem als wahr Erkannten entwerfen kann.
Kurz gesagt: Lügen lernen ist ein wichtiger Teil der kognitiven Entwicklung. Es gibt kein soziales Leben ohne Lüge. Nur Autisten können ganz ehrlich durchs Leben gehen. Wer mit Kindern lebt, muss ihnen darum viele offensichtliche Lügen lassen, weil ihre noch brüchige Autonomie daran hängt."
Bei meinem Sohn weiss ich nie, ob das, was er erzählt, in irgendeiner Form etwas mit der Wahrheit zu tun hat. Auch die Freunde meines Sohnes erzählen ganz oft einfach Geschichten, die nie passiert sind. Ich habe mir darüber ehrlich gesagt nie einen Kopf gemacht, und hielt das immer für normal.
Wie gehst Du denn damit um, wenn er etwas erzählt, was nicht stimmt? Was ist denn ein Beispiel für so eine Lüge?
Mein Sohn ist so, dass er nichts tut, was er nicht kann. Er hat sich z. B. bis vor zwei Monaten geweigert, zu schaukeln. Er wollte es nciht einmal versuchen. Dann auf einmal setzte er sich auf die Schaukel und schaukelte los, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Und nein, er hat nicht heimlich geübt. So ist es mit vielen anderen Dingen, Butter aufs Brot streichen, Anziehen, ... Er hat einfach ganz und gar kein Interesse daran (schon als Baby nicht so wie andere Kinder) und man bekommt ihn auch nicht dazu, es zu machen. Dafür hatte er nie Tobsuchtsanfälle, weil er seine Jacke nicht anziehen wollte oder ähnliche Vorkommnisse in der Trotzphase. Er hat das meiste immer recht passiv mit sich machen lassen, wickeln, anziehen, ... Auch das Trocken werden war ein längerer Prozess.
Bis vor einigen Wochen musste ich auch wirklich noch danebenstehen, wenn er sich angezogen hat, sonst hätte er seine Kleidung über den Schlafanzug gezogen. Er ist auch extrem unkonzentriert und bricht Handlungen mittendrin ab, weil er abgelenkt wird. Ich sehe darin wohl auch ein Problem, vor allen Dingen auf die Schule bezogen, aber das sehen wir dann, wenn es soweit ist. Bisher kommt er gut durchs Leben und es hat ihn noch niemand als verhaltensauffällig im negativen Sinne bezeichnet (er ist nicht agressiv o. ä.). Die Erzieher haben uns schon zweimal nahegelegt, auf Hochbegabung zu testen, aber das würde mich erstens sehr wundern, und zweitens möchte ich meinem Sohn so eine Testsituation ersparen, da gibt es schon genügend im normalen Leben.
Im Kindergarten hat er auch nur einen guten und 1-2 flüchtige Freunde. Ich selbst bin auch so, mein Vater auch. Ich brauche nicht unbedingt Menschen um mich herum. Er ist hibbelig und spricht sehr viel. Er ist aber auch ängstlich. Er imitiert das Verhalten und die Aussprache der Kinder im Kindergarten. Wenn mein Sohn spielt, dann sieht das so aus, dass er da sitzt und eine Geschichte erzählt, mit allem was dazu gehört, verschiedenen Stimmen, Geräuschen, etc. Das tut er sehr extensiv. Ich finde das sehr anstrengend, aber auf der anderen Seite auch faszinierend. Durch die U Untersuchungen und die Schuluntersuchungen ist mein Sohn auch ohne Probleme gekommen.
Ich kann bei Deinem Sohn aus der Ferne nicht sagen, wie "gravierend" das alles wirklich ist. Mein Rat: Sprich auch mal mit einem Experten darüber, hol *Dir* auch Hilfe. Wenn euch der Pschologe keine Verhaltensratschläge gegeben hat, dann geh bitte noch zu einer anderen Stelle, anderer Psychologe oder SPZ.
Vergleiche Deinen Sohn nicht mit Deiner Tochter, versuche ihn so zu nehmen, wie er ist, auch wenn Du es Dir anders wünschst, weil es dann einfacher wäre. Gib ihm Zeit, und unterstütze ihn da, wo er Hilfe braucht. Guck mal, Du hast Deinen Mann ja auch geheiratet.
Ich kann Deine Gedanken völlig nachvollziehen, aber je mehr man die Gegebenheiten hinnimmt, desto einfacher fällt einem der Umgang damit. Wenn Du es alleine nicht schaffst, dann sprich mit jemandem (Therapeut). Es gibt Hilfe, nutze sie! Niemand schafft alles im Leben alleine. Hast Du schon mal an eine Mutter-Kind Kur gedacht?
LG
Hanna
***Außerdem bin ich ja mal gespannt, ob er in einer Regelschule klarkommen wird, oder er in eine Schule kommt für emotional auffällige Kinder. (Auf der Hompage steht, dass diese Schüler häufig aus schwierigen Fmilienverhältnissen kommen aerger ***
Als erstes möchte ich sagen : DU BIST NICHT SCHULD!!!!!
Emotionale und soziale Auffälligkeiten müssen nichts mit schwierigen Familienverhältnissen zu tun haben...das ist bei Autisten z.B. ein typisches Merkmal.
Und was ich noch sagen wollte: wenn ihr beim Kinderpsychater wart wäre ja ein Verdacht gefallen, wenns Richtung Autismus was wäre...wir waren 2008 beim Kinderpsychater und bekamen dort schon beim 1x gesagt "ja weitere Tests bezüglich Autismus"..
bei meinem Sohn hat sich die Diagnose dann 2009 bestätigt, er ist Autist, vom Kopf her fit, er hat wenig Interessen (außer Playstation, Elektrik etc.), fällt immer wieder als "unerzogen" auf , kein bzw. kaum Kontakt zu Kleingruppen u.s.w.
Hallo!
Ich habe gestern schon mal kurz reingelesen, möchte dir auch kurz antworten:
Ersteinmal: DU hast keine Schuld an dem Verhalten deines Sohnes.
Du schreibst seine Schwester kann sehr gut mit ihm umgehen – ich denke dass könnte daran liegen, da sie ja mit ihm aufgewachsen ist und ihn gar nicht anders kennt.
Zu deinen Sohn selbst, was ich auffällig finde:
- Einerseits die Unruhe und dann dieses sehr still sein. – das kenne ich auch von meiner Tochter, zu Hause ist sie sagen wir ziemlich quirrlig, kommen andere hinzu kommt es oft vor, dass sie regelrecht verstummt oder erstarrt
- Er lügt: Das macht meine Tochter auch immer wieder, wobei sie es hauptsächlich deshalb macht, damit sie besser da steht, einfach um möglichst wenig negativ aufzufallen. Auch sie kommt mit Konsequenzen nicht wirklich zurecht.
- alltägliche Handlungen müssen richtig erlernt werden.
- alles muss vorgegeben sein, damit er zurecht kommt
- er erzählt gerne Fantasiegeschichten (auch das macht meine Tochter mit Vorliebe!)
- er ist technisch begabt
- man hat das Gefühl er wäre ungezogen
Mehr kann ich jetzt nicht rauslesen.
Aber ich würde auf eine Autistische Störung tippen. Vielleicht liest du mal ein wenig hinsichtlich Autismus Spektrum Störungen nach. Vieles ähnelt jedenfalls dem Verhalten das auch meine Tochter hat.
Die erste Psychologin bei der wir waren hat u.a. Essstörung und eine schwere Bindungsstörung diagnostiziert, die übrigens hauptsächlich bei Kindern die schwer vernachlässigt werden vorkommt. Ich hab mir auch einiges anhören müssen bevor ich auf Autismus hingewiesen wurde. Inzwischen hab ich seit Anfang Februar die Diagnose ASPERGER und wir können jetzt wesentlich besser damit umgehen. Vor allem weiß ich auch, dass ihr Verhalten nicht an der Erziehung liegt.
Du hättest gerne ein Überflieger Kind gehabt? Ich denke die sind aber auch nicht so einfach. Bzw. haben gerade die intelligenteren Kinder auch oft ihre Defizite. Bei meiner Tochter stand vorerst auch mal eine HB im Raum (die teilweise auch bestätigt ist), trotzdem hat sie ihre Defizite – und Autismus heißt ja auch nicht, dass die Kinder nicht klug sind.
Andere haben dir ja auch schon geraten in ein SPZ zu gehen, das würde ich auch machen um eine richtige Diagnose zu bekommen.
Übrigens nach meinen Erfahrungen kommt es sehr oft zu einer Fehldiagnose bevor Autismus überhaupt diagnostiziert wurde.
Wichtig wäre zu wissen: Ab wann ist er auffällig geworden? Wie kommt er mit anderen Kindern zurecht? Interessiert er sich überhaupt für andere Kinder? Kann er gut mit Emotionen umgehen bzw. hat er Probleme beim Erkennen von Emotionen? Hat er Spezialinteressen? Hat er Rituale bzw. zeigt er stereotypes Verhalten?
Wenn du möchtest kannst du mir auch gerne eine PN schicken, ich hab ja die Diagnostik bezüglich Autismus gerade hinter mir, solltest du Fragen dazu haben.
Erstmals liebe Grüße
Jasmin
Ich weiß man braucht manchmal lange bis man mit einigen Sachen Klar kommt. Mein Sohn ist AUTIST, ADHSler und hat noch so ein paar Sachen. Ich liebe mein Kind, so wie es ist. Ich hab auch keinerlei Probleme mit seiner Behinderung. Aaaaaaaber ich bin auch ehrlich, die Eigenarten die dabei manchmal zu Tage treten damit komme ich auch nicht immer zurecht.
Du bist also nicht alleine!
Ela
Ich wollte auch gerade darauf hinweisen, dass das Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Autist ist. Oft werden Autisten nur als schweigenden "Rainman" wahrgenommen, oder wie der Junge der Serie "Touch" - aber dem ist nicht so.
Ich habe einen autistischen Enkel, und bin auch von berufs wegen etwas sensibilisiert.
Das SPZ kam jedenfalls in unserem Raum mit dem Marco nicht weiter, meine Tochter hat ihn dann bei der Autisten-Ambulanz an der Uni-Klink vorgestellt und später noch im Autisten-Zentrum. Ich wüde Dir ähnliches empfehlen.
Hallo Sivana du hast auf meinen Beitrag geantwortet daher weiß ich nicht ob die eigentliche Posterin das ganze liest. Aber mal abgesehen davon kann ich dir recht geben. autismus kann auch möglich sein. Schließlich zeigt sich das ganze in sehr vielfältiger Variante. Im übrigen ist mein Sohn selbst Autist ( Kanner Autist) daher weiß ich auch um was es bei solchen Sachen geht.
Ela