Hallo zusammen
Ich habe zu diesem Thema zwar Beiträge gefunden, diese sind aber über fünf Jahre alt.
Wir hatten im Juli einen schweren Autounfall. Mein Sohn trug damals ein Schädel-Hirn Trauma davon. Dadurch war auch ein Hirnnerv entzündet und seither schielt er stark, das Auge hat sich in den letzten Wochen super erholt. Das Auge, welches sich aufgrund des Nerves nicht bewegen konnte, bewegt nun wieder normal. Einfach zusammen mit beiden Augen, ist das Schielen beim Fokusieren noch stark vorhanden.
Wir decken im Moment im Wechsel ab. Die Klinik hier in der Schweiz wollte ihm Botox ins Auge spritzen. Ein Termin bei einem Spezialisten auf dem Gebiet Schielen hat nun ergeben, dass Botox nicht in Frage kommt und er mit 6 Monaten nun eine brille bekommt.
Wenn die Situation in 6 Monaten nicht besser ist, muss operiert werden.
Gibt es hier noch andere Eltern mit Erfahrungen zu Babies und Brille, resp. Babies und Schielen?
Liebe Grüsse
Jasmin
Schielen nach Unfall / Brille mit 6 Monaten
Dazu kann ich dir leider nix sagen, aber ich hoffe dein sohn erholt sich voellig, ohne bleibende schaeden, von diesem unfall.
Alles gute
Conny
Vielen Dank Conny
Hallo, der Sohn meiner Freundin (ein Frühchen, 26. Woche, jetzt 1 Jahr alt) hat aufgrund der Frühchengeschichte mit einem Auge leicht geschielt. Er trägt seit ca. 3 Monaten eine Brille und seitdem hat sich sein Auge extrem verbessert. An dem ersten tag, wo er die Brille bekam, fand er es furhtbar, hat sich aber sehr schnell dran gewöhnt.
LG, Julia
Hallo Julia
Das glaube ich gerne, dass er es schlimm fand. Aber ich denke auch, dass wenn eine Verbesserung durch die Brille eintritt, dass man die Strapazen halt in Kauf nehmen muss :) Man macht ja schliesslich alles.
Wird er operiert oder ist das Schielen so nicht wirklich sichtbar ?
Liebe Grüsse
Jasmin
wir waren im sommer auf mallorca und haben ein 11 monate altes baby mit brille gesehen. mit den eltern kamen wir später mal ins gespräch. die brille ist winzig klein und sehr flexibel, leicht und dünn. die kleine soll sich sehr schnell dran gewöhnt haben. das zum thema brille...
aus eigener erfahrung: ich habe als kind sehr stark geschielt, so dass ein auge ständig abgeklebt werden musste und fingerübungen (fokussier-übungen ) gemacht wurden. irgendwann wurde das auf stückweise frei gelassen.
heute schiele ich nurnoch, wenn ich müde bin. ich habs unter kontrolle und kann bewusst schielen (ich seh dann aus wie ein fisch..) oder lass es halt bleiben. dadurch merke ich welcher muskel zu stark ist.
macht ihr übungen mit dem kleinen?
gute besserung! wirklich, alles liebe!
Hallo Mamaeva-Maria
Danke für deine Antwort.
Nein, Fokussierübungen machen wir noch keine. Wir sind noch beim Abkleben und werden dann, wenn er die Brille kriegt, wohl weitere Möglichkeiten in Betracht ziehen. Was wir aber immer geübt haben mit ihm ist, dass wir das Auge quasi trainiert haben, dass es sich mehr bewegt und daher ist wohl auch der Bewegungswinkel heute wieder super hergestellt.
Es kommt bei Kindern halt immer drauf an, ab wann sie schielen, also ab sofort, erst mit der Zeit .. scheinbar sei die Behandlung bei Babies ab 6 Monaten meist eine andere als bei Babies, die jünger sind. Da dass Gehirn im 6. Monat das räumliche Sehen lernt etc.
Aber mal sehen. Ich hoffe, er behält die Brille auf, dass ist meine grösste Sorge.
Liebe Grüsse
Jasmin
Liebe Jasmin,
mein Sohn war zwar schon fast vier, als er plötzlich angefangen hat zu schielen (genaue Ursache ist unklar) und hat schon eine Schiel-OP hinter sich. Also zum Thema Babys und Schielen kann ich nicht viel sagen. Ich würde Euch aber raten, nicht locker zu lassen und Euch eine gute Augenklinik mit erfahrenen Strabologen und Schiel-Operateuren zu suchen (habt Ihr ja wohl schon?) und da seeeehhr engmaschig kontrollieren zu lassen. Die Brille ist sicher erstmal eine gute Idee. Wenn die Brille allein nicht viel bringt, könnte vielleicht versucht werden, das Schielen mit Prismenfolien auszugleichen, bzw. wenn es vor allem um das Schielen beim Fokussieren geht, mit einer Art "Nahteil" auf der Brille... Das müssen natürlich alles die Ärzte entscheiden!
Google mal "normosensorisches Spätschielen" - weiß nicht, ob das alles bei Deinem Sohn nun wirklich zutrifft, er ist ja noch sehr jung. Aber hier geht es eben um plötzlich auftretendes Schielen nach Unfall/Sturz oder schwerer Erkrankung. Bei meinem Sohn stand das immer im Raum, ob er so ein "Normosensoriker" ist, und er ist auch deswegen recht schnell operiert worden - um das räumliche Sehen so weit wie möglich zu erhalten. Bei Kindern ist es ja so, daß das Bild, daß das Schielauge liefert, im Gehirn oft "unterdrückt" wird, damit keine Doppelbilder entstehen. Dadurch verliert dann oft dieses Auge die Sehkraft (deshalb klebt Ihr ja auch schon ab) und das sich erst entwickelnde Stereosehen leidet oder geht ganz verloren.
Dein Sohn ist nun sehr jung für eine Schiel-OP. Falls Dir die Ärzte aber dazu raten, kann ich Dich nur beruhigen, daß die OP selbst überhaupt nicht schlimm ist. Mein Sohn hatte nur einen Tag lang leichte Schmerzen. Das Schielen ist danach sehr viel besser geworden. Wir müssen noch ein bißchen am "Restwinkel" arbeiten, aber es ist kein Vergleich zu vorher.
Für OP und Brille gilt: Konsequent sein ist immer die beste Lösung! Such Dir Ärzte, die Dir kompetent erscheinen und denen Du vertraust! Stell viele Fragen, so daß Du alles verstehst. Sei aber auch hellhörig, wenn Dir irgendwas komisch vorkommt und stelle noch mehr Fragen. Und ziehe dann alles, was gemacht werden muß, konsequent durch! Mit einem Baby stelle ich mir das auch schwieriger vor mit der Brillengewöhnung als bei einen Vierjährigen, aber ich würde ab dem ersten Tag die Brille immer sofort morgens aufsetzen und erst zum Schlafen wieder ab. Wird die Brille runtergerissen sofort kommentarlos und gut gelaunt wieder rauf damit! Die Brille gehört ab jetzt dazu. Das spürt vielleicht dann schon ein Baby und gewöhnt sich schneller daran...
Ich wünsche Euch viel Glück und vor allem gute Ärzte und drücke Euch die Daumen, daß die Behandlung gut verläuft!
Alles Gute!
Mitso
Hallo Mitso
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, einen Spezialisten in diesem Gebiet haben wir nun aufgesucht. Es handelt sich um einen Professor, der in Amerika studiert hat und vor allem auf dem Gebiet Schielen bei Kindern sehr spezialisiert ist. Scheinbar kommen Leute von überall her zu ihm. Er hat auch 1992 die ganze Botox Geschichte hier eingeführt und ich denke, ich bin da in guten Händen. Eine Freundin hat ihren Sohn auch da behandeln lassen und dem geht es heute sehr gut.
Aber ich weiss was du meinst, man muss wirklich tausend Meinungen einholen und wirklich darum kämpfen, dass man kompetente Ärzte kriegt, die einem weiterhelfen können.
Abgeklebt haben wir sofort, deswegen scheint auch die Sehkraft auf beiden Augen immer noch gleich gut zu sein. Das Auge dreht auch komplett, der Sehwinkel ist also auch hergestellt. Aber eben, er ist sehr sehr jung und das Hirn hätte im Moment wichtige Sehfunktionen, die abgeschlossen werden und bei dem er nun Probleme haben wird, daher wohl das Schielen beim Fokusieren.
Wird dein Sohn nochmals operiert ? Ist das Schielen bei ihm sehr gut ersichtlich oder war es nur leicht ?
Liebe Grüsse
Jasmin
Liebe Jasmin,
das klingt doch gut mit dem Spezialisten!
Und warum kommt Botox nicht in Frage bzw. was bewirkt man überhaupt mit Botox in diesem Fall? nur so aus Neugier...
Mein Sohn hat damals sehr plötzlich angefangen zu schielen, und dann, wenn er es nicht gerade kompensiert hat, bis zu 17-20 Grad mit dem linken Auge nach Innen. Wir wissen aber immer noch nicht genau ob er vorher schon ein "unsichtbares" Mikroschielen hatte, das dann plötzlich aus dem Ruder gelaufen ist, oder ob er ein richtiger "Normosensoriker" ist und das Schielen durch irgendwas ausgelöst wurde, so wie bei Euch.
Jetzt nach der OP hat er noch das Problem, daß er noch ziemlich stark einwärts schielt, wenn er etwas in der Nähe fokussiert. In der Ferne schielt er (wenn er nicht durch irgendwelche Abdecktests "geärgert" wird) gar nicht mehr bis maximal 1 Grad.
Deshalb hat er eine Folie auf der unteren Hälfte seiner Brille, die nochmal +3 Dioptrien hinzufügt. Jetzt kriegt er auch richtige Bifokalgläser. Das soll überschießende Reaktion (den "Konvergenzexzeß") beim Nahfixieren ausgleichen. Man könnte das wohl mit einer Spezial-OP auch evtl. später noch operieren, aber erst mal soll er ein Jahr lang die Bifokalbrille tragen. Damit kommt er bisher auch gut klar.
Mich würde das ja sehr beruhigen, wenn es die Möglichkeit zur OP gäbe.
Aber jetzt nach der OP ist es schon alles viiiell besser als vorher, kein Vergleich!
Vor der OP hatte er übrigens eine Prismenfolie, um das Schielen aufzufangen, weil es sich durch eine normale Brille nicht ausgleichen ließ. Eben, damit er das räumliche Sehen nicht ganz verlernt. Prismen erlauben den Augen, in ihrer Schielstellung zu bleiben, leiten das Licht aber so um, daß im besten Fall ein räumliches Sehen möglich ist, kein Auge ausgeschaltet wird und auch keine Doppelbilder entstehen.
Wenn man aber einmal mit Prismen anfängt, läuft die Behandlung ziemlich sicher auf eine OP raus, das muß man wissen.
Weiß nicht, wie das ist mit Prismen bei Babys. Hat Euer Arzt schon mal was dazu gesagt?
Mach Dir aber keine Sorgen wegen dem Brille tragen! Dein Sohn wird schon merken, daß ihm das hilft. Einfach eine schön leichte Brille aussuchen und notfalls ein paar Tage lang immer wieder aufsetzen, dann wird er's sicher akzeptieren. Wenn es die richtige Brille ist, klappt es meist eh gleich von Anfang an...
Viele Grüße!
mitso